Was man alles braucht.

E
... damit man es wirklich endgültig abschließen kann

manche von Euch erinnern sich vielleicht noch an meine Story über eine unglückliche Beziehung, die serh einseitig gelaufen ist, so einseitig, dass ich meinen Partner verlassen musste, obwohl er die Liebe meines Lebens war. Wahrscheinlich zucken manche von Euch zusammen bei den Wörtern Liebe meines Lebens, aber lasst mich bitte, es so nennen. Ich habe für ihn Sachen gespürt, die ich noch mit keinem gespürt habe, er war der Mann, mit dem ich Kinder in Welt setzen wollte, wenn dies auch nie in Frage kam...

Jetzt sind wir ein Stückchen weiter, wir habe uns getroffen, lange miteinander gesprochen, uns genauso gut vertsanden, wie auch früher dies der Fall war, diese entwaffnende Gemeinsamkeit war wieder wie eine Faus ins Gesicht. Es wurde mir wieder klar, dass es bei uns zwischenmenschlich hervorragend geklappt hat, aber die Liebe war nur einseitig und damit führte das alles bei mir zu unerträglich viel Leid.

Er wollte zurück, er hat mir einen Heiratsantrag gemacht. Weil er auch der Meinung war, wir hätten was Einmaliges zusammen erreicht. Das glaube ich auch und dennoch stand ich da und musste zusehen, dass ich eine Entscheidung treffe. Das ich die richtige Entscheidung treffe. Er hat sich nicht geändert, er wollte wieder die vertraute Umgebung, die ihm angeblich so gut getan hat, er wusste nicht, warum ich habe gehen müssen, er wusste nur, dass er mich so zurückholen kann und setzte dieses Wissen um. Dabei muss ich sagen, dass er immer gegen Heiraten war überhaupt, aus seiner Sicht war Heiraten eine Art Selbstmord.

Ich konnte nicht zustimmen, auch wenn mich dies unglaublich viel Kraft gekostet hat. Tod traurig war ich danach und bin ich immer noch. Nur jetzt weiß ich, dass egal was er oder ich tun, nichts mehr mit uns sein wird. Ich weiß, dass ich für mich weiterschauen muss, auch wenn die Feiertage und das Leben selbst mir so eine panische Angst machen.

Ich habe das Bedürfnis gehabt, euch diese Story erzählen und anschließend euch für eure aufmunterneden Worte zu danken.

Und noch was Wichtiges, ich habe ein Buch entdeckt, dass meiner Meinung nach viele tiefsinnege Wahrheiten enthält und das einem auch ganz toll im Kummer und Trennungsarbeit Hilfe leisten kann. Es heißt Wenn die Liebe zerbricht. Wie Sie es schaffen, Ihre Trennung positiv zu bewältigen. und ist von Sabeinne Stein geschrieben. Ich kann es nur empfehlen.

Ich danke euch vom ganzen Herzen, dass ihr mir beigestanden habt, den Rest werde ich leider alleine bewältigen müssen, Ella.

13.12.2002 11:09 • #1


H
Liebe Ella,

wow, das muß erst einmal sacken bei mir. Wie lange war denn Eure Trennung her? Ich bin ja auch gegangen, obwohl er die Liebe meines Lebens ist. Ich kann Dich sehr sehr gut verstehen. Bloß, wie kann man zwischenmenschlich sich so hervorragend verstehen und trotzdem die Liebe einseitig sein? Waren Du und Deine Liebe für ihn selbstverständlich? War er bequem? Mein Gott, ich bewundere Deinen Mut und Deine Kraft. Natürlich bist Du jetzt mehr als unglücklich. Das glaube ich Dir. Ich hoffe, Dir kommen nicht zu viele Zweifel hoch. Denn das wird Dich wohl erst einmal beschäftigen, oder?

Schön, daß Du dies ins Forum gestellt hast.

Ich wünsche Dir alles Gute, Halla

13.12.2002 11:36 • #2


A


Was man alles braucht.

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E
Liebe Halla,

teilweise habe ich deine Fragen schon als Rückmeldung auf deinem Beitrag beantwortet, trotzdem sind noch ein paar Kleinigkeiten, die ich dir sagen möchte. Als ich ihn kennengelernt habe, da wusste ich auf Anhieb, dass er ein sehr schwieriger Mensch ist, sehr kritisch und irgendwie nicht in für die heutige Gesellschaft passend. Aber ich habe mich total in ihm verliebt. Er war der erste Mann in meinem Leben, der meine Sinne total durcheinander brachte und das ohne etwas dafür zu tun. Chemie, oder wie man das bezeichnen mag, er hat Sachen in mir ausgelöst, die ich nie für Möglich gehalten habe. Vom Charakter her sind wir erschreckend ähnlich, außer dass ich selbst mehr bedacht bin, den anderen Gutes zu tun. Dies ensteht aus einer Grundeinstellung, dass sich der Mensch nur durch die Interaktionen mit seinem Umfeld definiert. Er ist mehr ein Einzelgänger, ein Steppenwolf. Innerlich bin ich es auch, nur möchte ich dies ablegen, während er an seiner Andersartigkeit festhält. Damit du nicht nach der Geschichte stöbern musst, schreibe ich es dir lieber hier, dass wir 4 Jahre zusammengelebt haben und ich ihn Ende Juli verlassen habe. Se lieb umarmt, Ella.

13.12.2002 13:19 • #3


E
Liebe Ella,

ich habe Deine Geschichte verfolgt ... und wenn ich eine Fee aus dem Märchen wäre dann hätte ich ein anderes Ende herbeigezaubert .... á la: *und so waren sie glücklich undl liebten sich bis ans Ende ihrer Tage*

Nun gut, da geht gerade meine romantische Ader mit mir wieder mal durch...

Er hat Dir einen Heiratsantrag gemacht ... Ella, und Du hast eine Entscheidung getroffen.
Ich kenne diese Situation. Ein Heiratsantrag. Nachdem das jahrelang tabu war. Dann kommt so was ??? Zu spät ??? Zu spät! Du hast mittlerweile einen anderen / DEINEN Weg eingeschlagen. Eine Kreuzung. Zwei Wege. Und jetzt ??? Zu spät. Etwas in mir wehrt sich dagegen, gegen dieses *zu spät*: aber es IST nun mal etwas, was wir auch anerkennen müssen. Es ist nie zu spät für uns selbst, nie zu spät, weiterzugehen, zu lieben, Glück zu finden... zu lieben ... ??? ???

Aber es kann tatsächlich zu spät sein, noch an etwas festzuhalten, in einem Zustand zu verharren ... auch wenn wir es schwerlich wahrhaben wollen: es kann für eine Liebe -irgendwann – und das ist sehr individuell – einmal zu spät sein ... lesson learned ... that´s it.


Liebe meines Lebens, aber lasst mich bitte, es so nennen. Ich habe für ihn Sachen gespürt, die ich noch mit keinem gespürt habe, er war der Mann, mit dem ich Kinder in Welt setzen wollte, wenn dies auch nie in Frage kam...

Ella, wir wissen nicht, was das Leben noch für uns bereit hält ... und weil wir es nicht wissen, tun wir uns so schwer damit, wirklich loszulassen... und damit behindern wir uns für den Moment, im Moment ... aber: wie lang es auch dauern mag: dem Leben verweigern? Das wäre zu traurig, zu kalt, zu dunkel. Und das wissen wir, tief in uns. Wir müssen nur drauf vertrauen und es zulassen, dann können wir auch wieder das Licht sehen.

Ich sehe es schon. Auch wenn es manchmal noch dunkel wird. So wie heute. Heute war so ein Tag ... naja, was solls. Es gibt auch ein Morgen. Und ich könnte wetten: Morgen scheint wieder die Sonne :D. Und wenn sie morgen noch nicht da ist ??? Dann eben übermorgen!

Ja, Weihnachten steht bevor. Das Fest der Liebe. Das Fest der Familie.

Ich weiß, dass ich für mich weiterschauen muss, auch wenn die Feiertage und das Leben selbst mir so eine panische Angst machen.

Damit bist Du nicht allein, Ella.
Weißt Du, dieses Weihnachtsfest wird nicht das Letzte in unserem Leben sein.
Es wird noch andere geben. Und wir wissen, was wir uns wünschen, wonach wir uns sehnen. Deutlicher als je zuvor. Also. Das ist der erste Schritt ... der erste Schritt, dorthin zu kommen ...

Ella, schätze Dich! Du bist stark! Du weisst, was Du willst. Schätze Deine neue Stärke, deine Kraft, Deine Erfahrungen. All das wird Dich leiten, Dich zum Ziel bringen.

Bleib bei Dir und Du bleibst nicht allein!

Gia

13.12.2002 22:01 • #4


E
Liebe

16.12.2002 11:55 • #5


E
Liebe Gia,

ich danke Dir vom ganzen Gerzen für Deine Zeilen. Hast in allem Recht, schön zu wissen, dass man nicht ganz alleine so empfindet. Es gibt Hoffnung. Und Vertrauen, dass man es selbst nicht schrecklich vermaselt hat einerseits, anderseit ein wenig Zuversicht, dass man es doch meistern kann. Liebe Grüße, Ella.

16.12.2002 11:58 • #6


S
Liebe Gia,
wunderbare Worte!! (Ella möge mir verzeihen, daß ich Deine Antwort an sie an mich reiße ...)

Auch mich hat wieder mal so ein Tief erwischt ... liegt sicher an den bevorstehenden Weihnachtstagen und Silvester. Aber Du drückst Zuversicht und Hoffnung aus, die uns allen so oft verloren geht.

Liebe Grüße
Shannon

16.12.2002 15:14 • #7




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