Hallo zusammen,
ich kenne dieses Gefühl der Einsamkeit sehr gut.
Es nagt momentan auch beständig an mir...
Und momentan weiß mein Kopf/mein Herz/mein Bauch (wer auch immer da das Sagen hat... ) nicht genau was es/was er will. Muss ich zur Arbeit (habe einen sehr anstrengend und fordernden Beruf in der Jugendhilfe) weiß ich kaum wie ich es schaffen soll. Zwar bin ich abgelenkt, aber nicht abgelenkt genug. Das Thema ist noch zu groß, um sich wirklich dauerhaft verdrängen zu lassen. Es ist sogar oft so, dass ich mich nach einer Ablenkung selbst daran erinnere, dass ich es gerade mal nicht im Kopf hatte. Ach guck mal, jetzt hast du grad mal 2 Minuten nicht dran gedacht... Grausig. Wenn ich bei der Arbeit bin, habe ich oft das Gefühl, es nicht bearbeiten zu können. Aber solche Schicksalsschläge wollen und müssen bearbeitet werden. Das bemerke ich in jeder 24 Stunden Schicht. Ich kann es kaum erwarten, dass die Kinder im Bett sind, damit ich wieder trauern kann...
Die andere Seite ist diese: Habe ich einen Tag frei, fürchte ich mich ebenfalls davor, keine Ablenkung zu finden. Noch das kommen die Gedanken: Was macht mein Partner wohl gerade mit seiner neuen Freundin? Schlafen sie noch gemütlich, essen sie Eis, mummeln gemütlich auf dem Sofa? Dort, wo eigentlich mein Platz war?
Aber ich versuche intensiv auf meinen Körper zu hören. Brauche ich gerade einen Moment um es zu verarbeiten, um zu trauern? Dann nehme ich mir diesen. Lege mich in die Wanne, höre Musik, gehe Spazieren und denke nach, schaue einfach nur aus dem Fenster oder schaue Bilder an, weine...
Immer wenn ich mich damit beschäftigt habe, schmerzt es natürlich, aber ich weiß, dass danach eine trauerfreie Phase folgt.
Hier kann man sich dann richtig austoben. Vielleicht kannst dann auf du Dinge tun, die du während der Beziehung nicht tun konntest, vielleicht weil deine Partnerin darauf keine Lust hatte. Kino, Horrorfilme, Schwimmen gehen, Stadion...?
Sicherlich hilft es auch, sich unter das Volk zu mischen. Natürlich sorgen 100 Menschen um einen herum noch nicht dafür, dass man sich nicht einsam fühlt. Aber sie eröffnen einen erneut den Blick auf die Welt, lenken einen ein bisschen ab und lassen einen vielleicht schmunzeln.
Somit denke ich, dass es sinnvoll ist, eine gute Mischung für sich zu finden:
Man darf sich ruhig traurige Zeiten gönnen, weinen, lethargisch sein und um das was man hatte trauern. Jedoch müssen die freieren Phasen genutzt werden, es gibt tausend Ideen wie man das tun kann. Du findest sicherlich auch die deine! =)
Noch ganz kurz: Was mir gut hilft (auch wenn ich selber noch ganz am Anfang stehe) - ich schreibe E-Mails an meinen Expartner. Jeden Tag eine (muss natürlich nicht jeden Tag sein...). Darin schreibe ich alles auf was ich ihm gerne noch sagen würde, ob nun Nettes oder Böses. Gedenke unserer Beziehung, stelle Dinge in Frage, hinterfrage, reflektiere...
Das hilft mir dabei, die Gedanken die sich noch permanent um ihn drehen los zu werden. Sind sie auf dem Papier, sind sie nicht mehr im Kopf und können das Gedankenkarussell verlassen... natürlich schicke ich diese Mails nicht ab.
Vielleicht sind sie in ferner Zukunft auch noch eine Möglichkeit mich zu erinnern wie es mir ging, wenn ich Mal etwas Blödes anstellen möchte... =)
Vielleicht konnte ich dir ein wenig helfen!
Alles Liebe von Wilhelmina
02.05.2017 18:51 •
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