Hallo,
leider kenn ich das auch nur zu gut, dass bei Stress oder eben auch Trauer mein Körper stark reagiert - Übelkeit, Durchfall, Appetitlosigkeit, Schwierigkeiten beim Ein- und Durchschlafen...
Anfang des Jahres hatte ich im Job eine sehr belastende Phase, da hab ich mehrere Kilo abgenommen, die ich vorher schon nicht zuviel drauf hatte. Bin dann auch ein paar Mal ohnmächtig umgekippt und war deshalb beim Neurologen und Kardiologen. Fazit nach diversen Untersuchungen war, dass die Ohnmachten mit großer Wahrscheinlichkeit von zu niederem Blutdruck kamen, den ich tendenziell eh schon habe, und der durch die Gewichtsabnahme noch verstärkt wurde. Ratschlag war, ich sollte zunehmen und Stress meiden. Tja, sagt sich so einfach...
Angegangen bin ich die Sache dann mit häufigen kleinen (Zwischen)Mahlzeiten und Lebensmitteln mit hohem Kaloriengehalt (Lachs, Avocado, Griechischen Joghurt, Sahnequark, Nüsse, Trockenobst, reichlich Olivenöl, Bananen, Honig, Vollkornprodukte, Käse, ...) und ein bis zwei Fläschchen hochkalorischer Trinknahrung pro Tag.
Bei der Trinknahrung hatte ich erst Bedenken, dass das vielleicht zu sehr sättigt und ich dann noch weniger Essen runterbekomme, aber das hat sich nicht bestätigt. Wichtig war halt auch, wenig auf einmal und dafür eben häufig zu essen, damit ist mein Magen deutlich besser klargekommen als mit wenigen, aber großen Portionen, und ich hab mehr bei mir behalten.
Mit dieser Methode gings gewichtsmäßig langsam aufwärts... bis dann im Juni der nächste Hammer kam, die Trennung. Verbunden mit den ganzen oben schon genannten Symptomen. Mir war klar, dass ich mir einen weiteren körperlichen Abbau nicht leisten konnte und ich irgendwelche Methoden brauchte, mit dem Stress besser klarzukommen.
Bei einer Internetsuche bin ich dann bei der Stress- und Burnout-Ambulanz (stress-und-burnout-ambulanz.de/index.php?page=ueber-Uns) gelandet, und hab bei einer dort genannten Therapeutin in meiner Umgebung einen Termin gemacht, die mit dieser Energetisch-Vegetativen Stressregulation nach Herbst® arbeitet (evsr-herbst.de/). Ich war ziemlich skeptisch, energetische Heilarbeit klang für mich dann doch etwas arg esoterisch, aber versuchen wollte ich es zumindest, der Leidensdruck war hoch.
Und ich bin froh, dass ichs gemacht habe, mir hat es tatsächlich geholfen. Schon nach der ersten Behandlung hab ich mich entspannt gefühlt, in der folgenden Nacht gut geschlafen und bin am nächsten Morgen zum ersten Mal seit vielen Tagen ohne Übelkeitsgefühle, dafür mit Frühstückshunger aufgewacht. Von da an ging es simmungsmäßig und körperlich stetig bergauf, langsam aber deutlich spürbar. Nach zwei Wochen hatte ich nochmal eine Behandlung, sozusagen zur Festigung, ein dritter Termin war nicht mehr notwendig.
Die Behandlung beginnt mit Atemübungen, um sich zu sammeln, dann legt man sich hin und der Therapeut bearbeitet einen von der Kopfhaut bis zu den Zehen (Kleider bleiben dabei an) mit etwas, was ich als Mischung aus Massa. und Akkupressur bezeichnen würde, mit der Verspannung gelöst und dem Stammhirn signalisiert wird, dass es die Produktion von Stresshormonen einstellen kann. Man merkt richtig, wie der Organismus, der vorher auf Hochtouren gearbeitet hat, langsam runterfährt, wie man zu Ruhe kommt, sich entspannt. Diese Unterbrechung der Daueranspannung, des Stroms unter dem man gestanden hat, wirkt noch Stunden und Tage später nach, ich hatte das Gefühl wieder klar denken zu können und handlungsfähig zu sein...
Und nachdem dieses akute Stressgefühl erst mal abgestellt war und ich mich besser gefühlt habe, hab ich dann auch auf verschiedenen Übungen aus dem autogenen Training und der progressiven Muskelenspannung gut angesprochen - das ging vorher gar nicht, weil ich mich so elend gefühlt und zu unkonzentriert und nervös war. Mittlwerweile hab ich auch einen Grundkurs Progressive Muskelentspannung mitgemacht und empfinde das als hilfreich, wenns mal wieder stressig wird.
Kann natürlich gut sein, dass verschiedene Menschen verschieden gut oder schlecht auf die EVSR ansprechen, ich kann hier nur meine persönliche Erfahrung weitergeben und euch ermutigen, es auf einen Versuch ankommen zu lassen, falls es einen Therapeuten in zumutbarer Entfernung gibt.
16.09.2014 13:13 •
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