Hallo, Ihr Lieben,
meine Art Probleme zu lösen oder sage mal, versuchen zu lösen besteht seit eh und je im Niederschreiben von Emotionen ... Und so bin ich hier gelandet. Ich gestehe - ich war schon mal hier gemeldet. Wollte mich seinerzeit eventuell trennen, wurde aber nach kurzer Zeit wieder sehr schwach und habe hier im Forum nicht gerade freundlich auf gut gemeinte Tipps reagiert. War sicherlich eine Art Schutzmechanismus. Will hier nicht unehrlich neu einsteigen - daher sag ich das dazu.
Ich möchte mal kurz umreißen: Vor knapp 4 Jahren habe ich meinen derzeitigen Partner übers Netz kennengelernt. Er wohnt 290 km weit weg. Seit dem Tag an dem wir uns kennenlernten gab es glaube ich nur höchstens 3 Tage, an denen wir gar nicht telefoniert haben und die fühlten sich an - für mich - wie eine Ewigkeit. Eigentlich sind wir immer zusammen, wissen was der Andre grad macht, was er ißt, wies im Job war, wies ihm geht - also alles fast genauso wie in jeder andren normalen Beziehung auch. Allerdings - wir sind emotional völlig unterschiedliche Typen.
Ich - die, die Nähe, Zärtlichkeit, Geborgenheit, Körperwärme, Kuscheln und so tierisch braucht. Er - der der gut 3 Wochen ohne mich sein kann, die Nähe weitaus nicht sooo sehr vermißt wie ich. Bedingt durch seinen Job passiert es in letzter Zeit öfter, daß wir uns hie und da nur alle 3 Wochen sehen können. Ich find das einfach nur schlümm. Er schickt mir dann per sms kurze Videos wo er sich grad aufhält, wir sind oft viel Draußen - unser Hobby, die Fotografie. So oft sage ich, ich möchte nicht nur telefonieren und SMS und so. Mir ist das einfach zu wenig ... Er - hat eine stoische Gelassenheit. Irgendwie finde ich mich ständig n der Warterolle. Am Montag hat ich runden GEburtstag, bis 1/2 9 kam Nüx von ihm - da dachte ich, willst jetzt weiter so machen wie bisher? Wird sich nix ändern. DU - also ich - wirst immer warten und ER - wird niemals ganz verstehen auf was eigentlich.
Nun denn, gestern wollte ich eigentlich zu ihm fahren - Donnerstag erfuhr er daß er keinen Urlaub bekommt am Freitag. Wichtig zu erwähnen - er arbeitet seit einiger Zeit im Dreischichtbetrieb. Die letzten 2 Wochen nachts, von 22 Uhr bis 6 Uhr morgens. Nun denn, dann diskutierten wir über nächstes Wochenende sehen. Da sagte ich schau mal auf Deinen Schichtplan ... Oh *beep*, da muß er Samstag auch arbeiten. Da dreh ich dann am Rad ... Wie er sagt - dann gehst halt Samstag bisserl ohne mich los. Ähm, Wäre nach 3 Wochen ein gemeinsames WE. Klar, er meint dann immer, besser als gar nicht sehen. Und ich werd nie niemals verstehen, wie Einem das bisserl Gemeinsame Zeit ausreicht. Diese Reaktion gestern ... bin ich mal wieder ausgetickt. Passiert mir öfter, geb ich zu. Also ich reg mich auf, er: laß doch mal die Pferde im Stall .... Und dann - kommen meine Erwartungen.
Warum kommt da nicht ... ich versuch Samstag frei zu bekommen, ich vermiß Dich doch auch, .... Nein, da kommt dann eher Sowas: Soll ich wegen Dir meinen Job hinschmeißen? Für mich ist das immer wieder wie eine Art Bestätigung dass er mich eigentlich ... nicht so liebt wie ich es mir wünschen würde. Ich leide oft, da bin ich ehrlich. Ich vermisse ihn, er versteht das nicht. Es ist doch alles gut so - wies ist. Meint Er. Und wenn es das für mich immer wieder nicht ist, dann ... meint Er ... müsse ich mich endlich für Etwas entscheiden.
Aber - da ist ja bekanntlich die Hoffnung. Ich versuche, keine Streitereien mehr raufzubeschwören, ich versuche Verständnis zu haben für seinen Job, ich versuche meine Erwartungshaltung fast auf 0 runter zu schrauben ... Ich versuche nur das zu Nehmen was er mir gibt, auch weil er oft sagt: Sei doch endlich mal mit dem zufrieden was Du hast.
Nun, was hab ich? Einen Mann, der treu ist, der mich sicher genauso lieb hat wie er es sagt, der auf ewig so mit mir weiter könnte, einen zuverlässigen Mann usw. Und - was hab ich nicht? Mir fehlt Zärtlichkeit, mir fehlt mehr Gemeinsamkeit in AKtivitäten, mir fehlen gemeinsame Wochenenden, mir fehlt Zuwendung in dem Sinne daß er mich einfach mal z.B. spontan überrascht und mal so kommt und und und ...
Gestern hab ich nach dem Telefonat nochmal bei ihm auf Handy beim Job angerufen. Er fand das völlig unangebracht, er ist doch auf Arbeit, da kann man doch nicht ... aber mir gings saudreckig. Haben wir eingehängt. Und danach schrieb ich ihm per SMS er solle mich die nächste Zeit einfach mal in Ruhe lassen. Daß ich keine Lust mehr habe mir Wochenenden quasi zu erbetteln, daß unsere gemeinsame Zeit immer weniger wird und ihn das scheinbar nicht stört, er nichts ändert, daß er damit zufrieden und glücklich ist. Und ich ..... ich hab es soooo satt zu betteln, wann sehen wir uns, kommst Du, soll ich kommen, wie arbeitest Du?, fahren wir mal zusammen in Urlaub ... wirst Du irgendwann mal hierher ziehen. All diese Ungewißheit macht mich schon seit sehr langer Zeit fast schon krank. Unglücklich, und ich habe das Gefühl ich befinde mich in einem Laufrad wie ein Hamster der den Abstieg nicht findet.
Weil - ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß wir uns trennen. Ab heut wirds für mich schwierig, daher bin ich hier. Der glaub 3. Versuch mich von der Beziehung zu distanzieren. Wie ich mich kenne, häng ich morgen wieder am Telefon wie der Suchti an der Nadel. Ich denke immer, ich mache die Fehler.... Andererseits hat eben jeder andere Bedürfnisse - und da kann man nichts ändern. Meine - sind eben ziemlich ganz anders als Seine. Und somit werden wir in Punkto Nähe wohl kaum auf einen Nenner kommen. Die Aussicht das geht immer so weiter macht mich, da bin ich ehrlich, kaputt.
Soweit erstmal, kurz noch anmerken. Ich habe einen 12 jährigen Sohn, bin alleinerziehend, gerade 50 geworden, und ansonsten eigentlich diejenige die Anderen gute Tipps und Ratschläge geben kann. Wäre ich meine Freundin ... ich würde mir sagen - Damits Dir irgendwann wieder richtig gut geht muß Du ne Entscheidung treffen. Nicht nur Dir - auch Deinem Kinde zuliebe. Soweit mal ...
Ev
25.08.2012 10:37 •
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