Mein Ex-Freund (32 J.) Hat sich von mir (27 J.) vor genau 8 Wochen getrennt. Wir waren 7 Jahre zusammen.
Seine Begründung: wir sind Opfer unserer Umstände geworden und für das was er unter eine Beziehungsebene versteht reicht es nicht mehr. Er fühlt sich auf der Freundschaftsebene sehr wohl.
Ich habe gleich zu Beginn der Trennung alle Fehler gemacht, die man machen kann. ich hab ihn oft geschrieben, oft angerufen, viel geweint, Geschenke gemacht, Liebe bekundet, Briefe geschrieben. mich hat die Trennung zu dem Zeitpunkt getroffen wie ein Schlag. Im Nachhinein betrachtet waren meine Aktionen aber peinlich, denn das Beziehungsaus war vorhersehbar. Icj verstehe das die Beziehung für ihn nicht mehr erfüllend war. Ich hab mich bereits für meine Aktionen entschuldigt.
In einem Telefonat meinte er, dass die Gespräche die wir in der Vergangenheit geführt hatten zu keinem Ergebnis führten und für ihn anstrengend waren, da er das so aus vorherigen Beziehungen nicht kannte. Wir hatten 4 große Streiterein in den 7 Jahren gehabt.
In einer Nachricht vom 20.07.21 Meinte er das ich ihm wichtig bin, er den Kontakt möchte und das er glaubt wir können das Stück für Stück aufbauen. Aber anderweitig teilte er mir mit, daß aufgrund seiner bisherigen Erfahrungen (seine Exex hatte ihn betrogen und bei einer 2. Chance ebenfalls) das es nochmal nicht klappen könnte. Ich bin verwirrt.
Ich bin ihm nicht fremdgegangen.
Wir hatten einen schwierigen Start, da ich aus meiner vorherige Beziehungen alles schlechte erlebt habe was man erleben konnte. aber er hat mir die Sicherheit gegeben und mit mir aufgebaut, das ich keine Angst mehr haben brauche.
Die anderen Gespräche waren wegen meiner damaligen Arbeitslosigkeit und meinen ständigen Berufswechseln. Der letzte große Streit war letztes Jahr, als sich seine ex bei ihm meldete und er es mir verheimlicht hatte und mich anlog. Ich war nicht eifersüchtig, ich fand es ihm ggü. Nicht richtig das sie sich meldete und was verlangt hat obwohl sie ihn so sehr verletzt hat. Und ich war enttäuscht, daß er nicht mit mir darüber geredet hat. Ansonsten verlief unsere Beziehung harmonisch.
Wir hatten tollen S., haben viel miteinander gelacht und teilen viele gleiche Ansichten und Interessen. Da wo wir nicht eins sind haben wir uns gegenseitig immer ergänzt.
In den letzten Monaten vor der Trennung war ich sehr eingespannt wegen Schule, Arbeit und meinen Hobbys. Er war oft entnervt von Arbeit. Und zusätzlich Corona. Wir haben uns seeeeeehr selten gesehen. Kaum was miteinander unternommen und die wenigen Wochenenden waren langweilig für beide Parteien.
Ich hab mich auch etwas gehen lassen. Ich sehe ein, daß man da nicht weiter machen kann und will.
Seit der Trennung haben wir fast täglich Kontakt. Zum Beginn ca. 4 Wochen lang extrem emotional von meiner Seite aus. Die letzten 4 Wochen schreiben wir recht normal. Obwohl Ich das Gefühl habe das er sich mit der Zeit noch mehr distanziert.
Zuerst hat er sich immer gemeldet. Ich wollte den Kontakt abbrechen habe es aber nicht geschafft.
Aktuell versuche ich ihm so wenig wie nur möglich zu schreiben. Nur höflich auf das zu antworten was er schreibt.
Wir haben uns in den letzten 8 Wochen 5x gesehen. 2x davon liefen nicht sooo gut. Das erste Mal hab ich geweint ohne Ende, das eine Mal war ich sehr zickig.
Die anderen 3x waren sehr schön. Wir haben sogar etwas komplett neues Unternommen, schöne Gespräche geführt und gemeinsam viel gelacht. Ich habe bei 4 von 5 Treffen weder über die Beziehung, die Trennung geredet, hab versucht immer freundlich zu sein, zu lächeln, auf seine Interessen und Bedürfnisse einzugehen. Hab mich besonders in Schale geworfen.
Generell versuche ich intensiv seit der Trennung an mir zu arbeiten. Auch auf Anraten der ganzen Ratgeber. Hab 6kg abgenommen, mache Sport, achte mehr auf mein Äußeres und lese viel mehr um mich weiter zu bilden und Unternehme viel mit Freunden. Aber ich glaube das reicht nicht. Ich muss mehr verändern.
Ich fühle mich schuldig für die Trennung. Ich glaube ich habe ihn zu sehr vernachlässigt. Immer nur auf meine Bedürfnisse geachtet das diese umgesetzt und gehör finden. Ihn nicht mehr in alltagssachen unterstützt, keine Aufmerksamkeit gegeben und für kleine Überraschungen gesorgt. Ich hab auch nicht mehr so zugehört wie ich es hätte tun sollen. ich hab vieles als zu selbstverständlich gesehen.
Er ist eigentlich ein sehr einfacher Mensch ohne große Emotionen, aber ich weiß das die kleinen Sachen ihm viel bedeuten. Er ist unglaublich Stur, logisch und rational. Er hatte vor mir ca. 7 Behiehungen, alle hat er selbst beendet. Die längste Beziehung waren die 7 Jahre mit mir. Davor war er das längste 4 Jahre zusammen mit Unterbrechung wegen dem Fremdgehen.
Er war meine 2. Beziehung und die längste. Vorher war ich zwar 4 Jahre in einer Beziehung, die aber wirklich grausam war.
Er ist mir sehr wichtig, als Mensch. Er hat eine tolle Persönlichkeit. Ich vertraue ihm. Er hat mich auch so gut es eben ging immer unterstützt. Und ich fühlte mich immer sicher und geborgen.
Ich möchte nichts böses für ihn, nur das er glücklich ist und das habe ich in den vergangen Monaten vor der Trennung nicht geschafft. Aber auch weil ich mich so schuldig fühle hab ich das Gefühl den Kontakt abzubrechen wäre falsch. Zumindest von meiner Seite aus. Und weil für ihn die Beziehung nicht erfüllend war und ich ihn vernachlässigt habe, möchte ich ihm schon gerne zeigen, das ich für ihn da bin egal ob es nochmal ein happy End gibt oder nicht.
Auf der anderen Seite fühle ich mich aktuell echt leer und erschöpft. Ich denke immer wieder ich kann nicht mehr, aber ich wie in allen Sachen versuche ich mich durchzubeißen, gerade weil ich mich schuldig fühle. Aber aktuell ist es so verlockend einfach Pause zu machen oder das Thema ganz abzuhaken ;-( auch wenn ich es eigentlich nicht will.
Ich weiß, wir werden auch ohne einander irgendwie glücklich bestimmt, aber wir beide waren wirklich wie Pech und Schwefel. Freunde, Liebhaber und Partner in Crime. Trotz unserer großen Gespräche waren wir immer auf einer Wellenlänge. Und für mich zumindest wird es ohne Vergleiche ziehen sehr schwer werden, einen neuen Partner zu finden, da ich auch Angst davor habe, wieder an jemanden zu geraten der es absolut nicht gut mit mir meint. Das ist das einzige warum mir die Trennung eigentlich wirklich Angst macht(e).
Die Trennung an sich finde ich nicht verkehrt, es ist der Dämpfer den man mal gebraucht hat um wieder aus der Blase zu kommen. Und ich bin bereit hart an mir zu arbeiten.
Vielleicht hat einer Tipps für mich, was ich noch machen kann oder ob es generell überhaupt möglich ist wieder Gefühle in jemanden zu wecken.
Tut mir sehr leid für den langen Text, freue mich aber über ganz viele Anregungen, Tipps aber auch klare Ansagen. Weiß ja das ich sehr viel falsch gemacht habe. Aber vielleicht hab ich noch etwas übersehen.
18.09.2021 15:26 •
x 1 #1