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Was ist weiblich? Fortsetzung / Offtopic

Y
@Zugaste

Zitat:
Vielleicht bin ich da als Mutter zu weich. Keine Ahnung. Aber ich sehe in meinen Kinder so viel mehr, als das, was in ihrem Zeugnis steht und würde nie auf die Idee kommen Druck zu machen, wenn die Leistungen nicht erbracht werden. Und ich wünsche mir für meine Kinder keine strengen Lehrer, sondern solche, die sie sehen, mit ihrem Potential und ihren Fähigkeiten.

Auch sie sind meine kleinen Helden


das ist doch schön!

Meine Mum (und Stiefdad) waren auch weich. Bezügl. der Schule sogar sehr weich. Kein Druck und mein Wert hing gewiss nicht von Noten ab. Wenn ich mich nicht fühlte, kam man mir auch entgegen: ach, bleibe doch Zuhause! Oder beim Lernen: mache Dir nicht so einen Druck!
Ich denke schon, dass es eine gewisse Lenkung braucht und ich erlebe Kinder sogar so, dass sie sie sogar suchen und einfordern, wenn Eltern das zu wenig tun, aber Druck machen ist doch sinnlos. Das funktioniert ja auch bei uns Erwachsenen nicht. Oder wie reagiert ihr so auf Druck und Angstmache? Motivieren, Aufklären usw. ist wichtig, aber doch nicht Druckmachen. Zumal es ja immer Gründe hat, wenn ein Kind sich wirklich weigert. Und dann bringt es nichts, diese Gründe zu ignorieren und oben drauf Druck zu packen.
Zudem kann man ja immer nur bedingt beeinflussen weil jedes Menschenkind ein zutiefst eigenes Wesen hat und sich das eh durchsetzen wird, sofern die Eltern es nicht mit Gewalt unterdrücken.

Gerade hörte ich von einer Bekannten mit 2 Teenietöchtern, dass das eine Mädchen ihre Interessen gegen die Ideen der Mama durchsetzt und Gott sei Dank unterstützt die Mama das, trotz Sorgen um ihr Kind.
Die Mutter ist voll auf Bildung, Abi, soliden Beruf usw. aus, aber das Mädchen interessiert sich seit langem für Tanz und macht gerade eine entsprechende Ausbildung.
Ich denke, dass das richtig so ist. Ich sah ihre Kinder selten, habe nichts vom Berufswunsch der Tochter gewusst, sie aber einmal vor vielleicht 3 Jahren mit einer solchen Leidenschaft und strahlendem Gesicht tanzen sehen, dass ich auf sie zuging und ihr sagte, wie wundervoll sie tanzt. Ich habe diese Bilder richtig im Gedächtnis eingebrannt. Als würde das Mädchen tanzend das Leben umarmen. Und so frei in den Bewegungen! Bemerkenswert weil es das nie in ihrer Familie gab. Da zählt eher auch körperliche Beherrschung

War bei mir auch so: kein schulischer Druck und man traute mir eh nicht viel zu weil ich ja geistig zurück geblieben war und man auf Sonderschule spekulierte Und obwohl ich null Prozent Selbstbewusstsein hatte, hab ich komischerweise ohne Anleitung wie eine irre gelernt, schon in der Grundschule (ich musste immer mehr tun, als der Durschnitt) und hab mich auch nicht vom Rat meiner Mum abhalten lassen, doch mal zu verschnaufen. Irgend etwas in mir wusste offenbar schon damals, dass ich mal ein Bücherwurm werde.

09.01.2020 13:37 • x 1 #3856


Y
@plentysweet

Zitat:
In der Kleinkindpädagogik ist es dies auf jeden Fall schon. Empathiefähigkeit, die Fähigkeit zu spiegeln sind besonders wichtige Eigenschaften. Ohne eine empathische Haltung wird keine Bindung zum Kind aufgebaut. Und bindungssichere Kinder sind Kinder, die es im Leben und Lernen später leichter haben. Weil ihre Grundbedürfnisse erfüllt sind. Dies ist auf Grundlage der Hirnforschung mittlerweile hinreichend erwiesen und Bestandteil der Ausbildung pädagogischer Fachkräfte. Und Du kennst sicher die Aussage: Ohne Bindung keine Bildung.


ja, das denke ich auch und das zeigte sich auch in meinem Umfeld. Die jungen Menschen unter uns, die gute Elternbindungen hatten, konnten viel freier, angstloser. . .lernen, während die anderen eher durch Psychothemen abgelenkt waren. Gaaanz grob gesagt.
Und ich persönlich halte Empathie für mit das wichtigste, damit eine Menschenseele heil bleiben kann.

Dennoch gibt es da noch einen anderen Aspekt, den ich neulich beim Hören von Rudolf Steiners Soziale und antisoziale Triebe wieder bestätigt fand (btw: vieles, was Steiner da schreibt, halte ich auch für Unsinn, genau so vieles aber für Sinn ).
Er sagt, dass das Soziale, so notwenig, ja lebensnotwendig es ist, immer zugleich im freien Denken blockiert. Glaube er spricht sogar vom Einschläfern Und das ist ja auch plausibel. Das Soziale verlangt uns hier und da Denkverbote auf (vor allem natürlich, solange wir noch auf unsere Eltern angewiesen sind). Oftmals merken wir nichteinmal, wo wir von Denkverboten beherrscht sind weil halt früh unterdrückt, um im sozialen Bereich nicht in Konflikt zu geraten.
Darum glaube ich schon, dass am Klischee des einsamen weltentrückten Denkers was dran ist. Nicht per Gesetz, denn es gab immer auch große kritische Denker, die sozioal gut integriert waren und liebevolle Beziehungen führten.
Aber die Tendenz sehe ich aufjedenfall, was ich auch logisch finde.
Und man muss halt auch zwischen Lernen/Bildung und Denken/Intelligenz unterscheiden. Das ist ja nicht immer automatisch das gleiche. Manch ein gesunder bindungsstarker Mensch mag sich mühelos Bildung aneignen. D.h. aber nicht, dass er auch selbständig denkt oder besonders intelligent ist.
Heißt, ich denke, ein Leben ohne Empathie macht seelisch krank, aber die schönsten und tiefsten Bildungs-Blüten brachten meinem Eindruck nach oftmals diejenigen Menschen hervor, die schon von Kindesbeinen an recht bindungslos lebten.

09.01.2020 13:57 • x 2 #3857


A


Was ist weiblich? Fortsetzung / Offtopic

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A
Zitat von YsaTyto:
Und man muss halt auch zwischen Lernen/Bildung und Denken/Intelligenz unterscheiden. Das ist ja nicht immer automatisch das gleiche. Manch ein gesunder bindungsstarker Mensch mag sich mühelos Bildung aneignen. D.h. aber nicht, dass er auch selbständig denkt oder besonders intelligent ist.


09.01.2020 14:02 • x 1 #3858


Plentysweet
Zitat von YsaTyto:
Die jungen Menschen unter uns, die gute Elternbindungen hatten, konnten viel freier, angstloser. . .lernen, während die anderen eher durch Psychothemen abgelenkt waren

Weißt Du, Ysa, ich sprache in meinem Beitrag von jungen Vorschulkindern. Und da ist doch sehr von Vorteil, wenn die Grundbedürfnisse nach Bindung und Annnahme gestillt werden, damit das Kind überhaupt einen Explorierdrang, einen Erkundungsdrang, Drang nach Lernerfahrungen entwickeln kann. Und es nach neuen Eindrücken, Erfahrungen streben möchte, was als Vorraussetzung für das Anlegen von neuen Nervenverknüpfungen im Gehirn gesehen wird und diesbzgl.auch schon erforscht wurde.
Intelligenzentwicklung und selbstständiges Denken ist zumindest so von den Voraussetzungen her mal Tür und Tor geöffnet. Selbstverständlich hängen beide Entwicklungen natürlich auch noch von anderen Faktoren ab: Wie hoch ist das Selbstbildungs/Lerninteresse, welche Bildungsangebote stehen bereit, wie sind die genetische Faktoren, welche Dispositionen bringt das Kind mit, usw..
Und natürlich gibt es auch Fälle, wo Bindungslosigkeit vielleicht nicht so negativ erlebt wird oder entsprechend kompensiert werden kann. Und auch auf ungünstigen Bedingungen die Bildungsblüten wachsen können, von denen Du sprichst. Es geht auch nicht unbedingt nur um Elternbindung. Es geht primär um die sichere Bindung zu wenigstens einer liebevollen und zugewandten Bezugsperson. Das können auch andere Angehörige oder jemand Externes sein. Sie sollte nur so kontinuierlich wie möglich sein, wenn das Kind noch sehr klein ist.

09.01.2020 14:26 • x 1 #3859


Y
@plentysweet

Zitat:
Weißt Du, Ysa, ich sprache in meinem Beitrag von jungen Vorschulkindern.

ja, hatte ich verstanden.

Zitat:
Und da ist doch sehr von Vorteil, wenn die Grundbedürfnisse nach Bindung und Annnahme gestillt werden

nichts anderes schrieb ich auch.

Zitat:
, damit das Kind überhaupt einen Explorierdrang, einen Erkundungsdrang, Drang nach Lernerfahrungen entwickeln kann. Und es nach neuen Eindrücken, Erfahrungen streben möchte, was als Vorraussetzung für das Anlegen von neuen Nervenverknüpfungen im Gehirn gesehen wird und diesbzgl.auch schon erforscht wurde.
Intelligenzentwicklung und selbstständiges Denken ist zumindest so von den Voraussetzungen her mal Tür und Tor geöffnet.

und das sehe ich eben, wie eben erwähnt, zwiespältig. Und natürlich kann Intelligenz auch unter sozial ganz ungünstigen Bedinungen ausgebildet werden. Schau Dir doch die großen Denker, Künstler an. Ganz oft schon von Kindesbeinen allein.
Und meine persönliche Erfahrung ist die gleiche: die nach meinem Empfinden intelligentesten Menschen in meinem Umfeld sind ausnahmslos Einzelgänger und waren auch schon als Kind allein.

Zitat:
Und natürlich gibt es auch Fälle, wo Bindungslosigkeit vielleicht nicht so negativ erlebt wird oder entsprechend kompensiert werden kann.

meiner Erfahrung nach (was ich von Freunden hörte oder las) leiden fast alle sogar mehr oder weniger Qualen (mit Ausnahmen wie @whynot60 ), was aber nicht der Intelligenz abtäglich ist.

09.01.2020 14:45 • x 2 #3860


Plentysweet
Zitat von YsaTyto:
Und natürlich kann Intelligenz auch unter sozial ganz ungünstigen Bedinungen ausgebildet werden.

Natürlich Ysa, ist das möglich und auch zum Glück. Das stell ich überhaupt nicht in Abrede. Ich gebe ja hier nur die Lehrmeinung und Erkenntnisse zum Besten, die den Umgang in den Vorschuleinrichtungen und modernes Erziehungsdenken in den Kitas prägen.
Natürlich kann man sich auch abseits dessen gut entwickeln und vieles ausgleichen. Das ist ja völlig klar und total tröstlich. Und die Psyche kann sich auch regenieren. Sonst müssten ja alle in der Kindheit schlecht Gebundenen unheilbar einen an der Klatsche haben.
Zitat von YsaTyto:
was aber nicht der Intelligenz abtäglich ist.

Logisch .

09.01.2020 17:01 • x 1 #3861


Y
Das habe ich alles verstanden @plenty Popenty Es geht mir nicht um ein entweder oder. Ich kenne ja selbst die Hirnbarrieren durch Psychoprobleme Ich konnte früher verdammt schlecht lernen/Infos aufnehmen, was sich änderte, als meine Seele etwas zur Ruhe fand. Ich weiß auch, dass das Hirn in Angst, unter Stress uvm. verdammt schlecht arbeiten kann. . .Ich meine nur, dass es eben 2 Aspekte zu bedenken gibt.
@plentysweet

09.01.2020 19:32 • x 2 #3862


Z
@plentysweet
Der Kaffee scheint hier wirklich zu fehlen, ne.
Manometer, wie die Bonobos die Gurken brauchen manche ihr Heißgetränk am Morgen.

09.01.2020 20:37 • x 2 #3863


Y
Weintrauben mögen wir Bonobos viel lieber! @Zugaste

Spielt ihr in Beziehung auch gerne Tier?
Jetzt verstehe ich, warum ich immer das Affchen war (ich kann das erschreckend gut!). Mein Liebster war Robbe

09.01.2020 21:34 • #3864


Y
Habt ihr eigtl. mal euer Steißbein genau angeschaut? Bei manchen ist es noch affenähnlicher Die haben noch Rudimente, eine Mulde, an der früher der Affenschwanz dran hing Ich checke jeden Partner drauf ab und zu sehen, wie animalisch er unterwegs ist. Ich selbst hab keine, dafür aber Kiemenrudimente hinter den Ohren Das gibt`s wirklich.

Seitdem ich im Affenbuch lese, schaue ich mir die Köpfe von Menschen noch genauer an. Manche haben Augenbrauen und kurz darüber beginnt schon der Haaransatz. Sieht echt ein bisschen wie bei den Affen aus Und da fragte ich mich, ob bei denen das Hirn auch kleiner ist. Ich schaute mir diese Kurzköpfler genau an und konnte mir nicht ausmalen, wo da ein großes Hirn Platz haben sollte

09.01.2020 21:44 • #3865


Z
Zitat von YsaTyto:
Habt ihr eigtl. mal euer Steißbein genau angeschaut? Bei manchen ist es noch affenähnlicher Die haben noch Rudimente, eine Mulde, an der früher der Affenschwanz dran hing Ich checke jeden Partner drauf ab und zu sehen, wie animalisch er unterwegs ist. Ich selbst hab keine, dafür aber Kiemenrudimente hinter den Ohren Das gibt`s wirklich.

Seitdem ich im Affenbuch lese, schaue ich mir die Köpfe von Menschen noch genauer an. Manche haben Augenbrauen und kurz darüber beginnt schon der Haaransatz. Sieht echt ein bisschen wie bei den Affen aus Und da fragte ich mich, ob bei denen das Hirn auch kleiner ist. Ich schaute mir diese Kurzköpfler genau an und konnte mir nicht ausmalen, wo da ein großes Hirn Platz haben sollte


Wie kannst denn du dein Steißbein selbst anschauen?

09.01.2020 21:55 • #3866


W
Zitat von YsaTyto:
Ich texte mir einen Ast ab und Du kommst immer nur mit einem Bröckchen. Das schmeiße ich wie die Bonobos ihre Gurke wütend weg und will eine Weintraube.


Zu mehr hirnen hat es bei mir gestern auch nicht mehr gereicht, irgendwann ist mal Schlafen angesagt...



Zitat von Zugaste:
Das ist für mich nicht verständlich?
Magst du das bitte genauer erklären?



Gerne, also:




Mit einer Top-Down Sehweise ein Problem anzugehen bedeutet mMn in unserem Zusammenhang, vom größeren und abstrakten Sachverhalt auf eine spezifischere Bedeutung zu schließen, in diesem Sinne muss das kleinere, mutmaßlich besser fassbare Problem zunächst einmal betrachtet werden, bevor es individuell kognitiv eingeordnet werden kann und entzieht sich eben bei dieser ersten Art der Betrachtung einer objektiven, einem Drittvergleich standhaltenden Bewertung und wird naturgemäß erst im Nachgang verstanden.


Oder kompliziert gesprochen:

1) Bonobos haben bestimmte, charakteristische Ausprägungen im Steißbein. Wer hat diese auch? (TD)
2) Es gibt unterschiedliche Ausprägungen bei Steißbeinen. Wer hat welche? (BU)

Ysa ist da auf der richtigen Fährte, wenn sie das von allen Seiten beleuchtet.
Klatsche, garantiert.

09.01.2020 23:14 • x 1 #3867


Y
Na dafür braucht man eben den Partner! Aber wenn man noch äffischer ist, kann man die Mulde auch ertasten
@Zugaste

09.01.2020 23:16 • x 1 #3868


Y
Hallo?! DAS ist keine Weintraube! @williams Ich lasse mich nicht täuschen!
Ganz ehrlich: 3 Mal gelesen, nix verstehen. Hab das aber ab und zu bei Dir. Du schreibst (meistens) nicht nur sachlich, sondern auch irgendwie unzugänglich für mich. Genau so ging es mir oft in Philo.
Meine Analyse: Du willst uns unbewusst damit auf Distanz halten Du baust oft Wortlabyrinthe *find* Ist keine böse Kritik.
In welchen Sphären gebraucht man diese Begriffe?
Ich kenne aus dem Studium nur Totum pro parte und Pars pro Toto.
T p p: Alle Foris haben eine Klatsche. Williams ist ein Fori, also hat auch er eine Klatsche.
Oder eben p p t: Ysa hat ne Klatsche, Williams eine, Zugaste eine, Plenty eine usw., also: Foris müssen mächtig nicht mehr richtig ticken.
So in etwas hab ich`s damals verstanden. Immerhin kann man damit Philo bestehen

09.01.2020 23:54 • x 1 #3869


W
Zitat von YsaTyto:
meiner Erfahrung nach (was ich von Freunden hörte oder las) leiden fast alle sogar mehr oder weniger Qualen (mit Ausnahmen wie @whynot60 ), was aber nicht der Intelligenz abtäglich ist.


Na vielleicht fehlt es bei mir einfach am Ausmaß der Intelligenz und deshalb erleide ich nicht dieses Qualen.

Dass Einzelgängertum der Intelligenz zuträglich ist, erscheint mir eigentlich nur logisch, da ein Einzelgänger ja naturgemäß viel mehr nachdenken muss, nicht zuletzt auch sich selber unterhalten muss, mit mehr oder weniger allem alleine zurecht kommen muss, allem dem haltlos nachgehen kann, was ihn ureigenst interessiert usw.

Übrigens habe ich kürzlich auch einmal allen Ernstes gehört, dass die Nachtmenschen intelligenter seien als die Tagmenschen.
So gesehen, müsste es in meinem schwerwiegenden Fall ja sogar weit besser aussehen als es tatsächlich ist.

10.01.2020 02:02 • x 1 #3870


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