Was ist weiblich? Fortsetzung / Offtopic

@Meridian

na klar haben die Gefühle! Wir haben doch auch Instinkte und Gefühle.
Mich irritieren Deine Fragen etwas weil ich gar nicht verstehen kann, wieso bsw. ein Mensch, der ganz alleine aufwächst, keine Gefühle haben sollte? ? ?
Wenn bei Bonobos jemand stirbt, trauern die auch und es herrscht eine Weile totenstille- schreibt jedenfalls der de Waal.

Ich finde es auch bemerkenswert, wie viel die sich merken. z.B. wer sie mal unterstützt hat oder mit wem sie sich besser nicht anlegen sollten. Eine angesagte Schimpansin wollte bsw. unbedingt einen Kerl in der Führung haben, der aber wohl eigtl. nicht so beliebt bei den anderen war. So hat sie über längere Zeit geschickt gehandelt, bis er den Posten inne hatte

Aber sie handeln auch oft selbstlos, also ohne eigenen Vorteil. Eine Primatenmutter, die nicht stillen konnte, bekam von De Waal Trinken aus dem Fläschchen beigebracht, war super dankbar und zog fortan selbstständig ihre Kiddies so auf. Außerdem nahm sie ein mutterloses Adoptivkind an.
Was ich zum Piepen fand: die Bonobos halten sich gegenseitig die Tür auf

Ich finde diese menschliche Überheblichkeit saudumm. Im Grunde ist es empörend, dass wir all diese Tiere im Zoo halten.

Und erwachsene Graugänse haben angeblich ihr Leben lang einen festen Partner. Befindet einer von beiden sich im Konflikt mit irgend jemandem, bekommt der Partner Herzrasen. Das weiß man weil man sie mit so einem Herzmessgerät ausstattete (das hab ich auch bei De Waal gelesen).

@Sohnemann

von Säggs bei den Primaten las ich bisher noch wenig. Außer dass sie Bi sind und ich sah Fotos vom Liebemachen. Teilweise sieht es echt wie bei uns Menschen aus. Sie halten beim Liebemachen beständig Blickkontakt.

Aber so einfach wie Du schreibst, ist es wohl eben nicht. Machtverhältnisse verschieben sich auch ständig.

Ja, natürlich ist es nicht so einfach.
Das sind hochkomplexe Lebewesen mit unglaublichen Fähigkeiten.

Ändert aber nichts an der Tatsache, dass sowohl Patriarchat als auch Matriarchat als Gesellschaftsform Ähnlich viele Probleme mit sich bringt.

In Zeiten sicheren Überflusses scheint sich eher das Matriarchat herauszubilden

Bei dem Bonobos, weil es auf der Seite des Kongo keine Gorillas gibt

Zitat von Sohnemann:

Wenn ein Bonobo Bub mit nur einer Dame aus dem Clan Stunk hat, zeigen ihm alle die kalte Schulter.

Das wird Teil ihrer Überlebenstrategie sein. In der Tierwelt gehts halt viel mehr um Anpassung und Selektionsvorteile. Da kann so ein Aus- der- Reihe- Tanzen nicht geduldet werden !

@Zugaste

hab nochmal nachgelesen. Hab nicht getüttelt: nur bei den Schimpansen verbergen die Männchen ihre Schwäche.

Zitat:

Bedeutet das dann, die restliche Gruppe war so empathisch, dass sie die Schwäche des Sterbenden nicht ausgenutzt hat, sondern so agiert hat, um zu unterstützen?

ja definitiv! Ihr müsst das mal lesen. Da vergeht einem die menschliche Überheblichkeit (sofern vorhanden). Einer alten Bobobodame mit Arthrose hieften alle anderen immer mit hoch, brachten ihr essen usw.

Zitat:

Weiß man, warum die weiblichen Bonobos früher selbständig sind, als die Männchen?

ich berichte, falls er noch mehr darüber schreibt. Nehme aber an, dass man es nicht weiß weil De Waal den regelmäßig aufgebrachten Menschenmännern ja offenbar keine Antwort drauf geben kann.
Lange Zeit haben die Menschen immer Bonobo-Männchen aus Gruppen gelöst und in andere Gruppen eingeführt, wenn es stetige Disharmonien gab. Es löste aber nie das Problem, bis man eben schnallte, dass die Männchen bei Mama bleiben müssen und die Mädchen den Drang haben wegzugehen.

Zitat von Plentysweet:

Man merkt doch die enge Verwandtschaft mit den Menschen !

Obwohl...
Angeblich kommen zu brave Männer manchmal auch zu kurz.

wie dumm der Mensch ist, erkennt man in diesem Zusammenhang auch daran, dass lange Zeit z.B. die Empathie der Primaten in Labortests mit Mensch und Primat untersucht wurde. Also schaute man z.B. wie gut ein Primat Menschengesichter unterscheiden kann oder wie gut er sich in Menschen hinein versetzen kann
Cool! Wie selbstbezogen kann man sein?!
Irgendwann dann ging den Forschern auf, dass es schlauer wäre zu schauen, wie sich Primaten untereinander verhalten.
Vorher kam man so natürl. auf völlig falsche Forschungsergebnisse

Zitat von YsaTyto:

@Zugaste

hab nochmal nachgelesen. Hab nicht getüttelt: nur bei den Schimpansen verbergen die Männchen ihre Schwäche.


ja definitiv! Ihr müsst das mal lesen. Da vergeht einem die menschliche Überheblichkeit (sofern vorhanden). Einer alten Bobobodame mit Arthrose hieften alle anderen immer mit hoch, brachten ihr essen usw.

ich berichte, falls er noch mehr darüber schreibt. Nehme aber an, dass man es nicht weiß weil De Waal den regelmäßig aufgebrachten Menschenmännern ja offenbar keine Antwort drauf geben kann.
Lange Zeit haben die Menschen immer Bonobo-Männchen aus Gruppen gelöst und in andere Gruppen eingeführt, wenn es stetige Disharmonien gab. Es löste aber nie das Problem, bis man eben schnallte, dass die Männchen bei Mama bleiben müssen und die Mädchen den Drang haben wegzugehen.

Vielleicht liegt es daran, dass die Mädchen ihre Mutter irgendwann als Konkurrentin empfinden oder anders herum.

Jeden Tag sterben 50 Tierarten aus und alle 2 Sekunden wird Wald in der Größe eines Fußballfeld gerodet.

Und der Mensch glaubt immer noch, er könnte komplexe Zusammenhänge begreifen

Zitat von Zugaste:

Vielleicht liegt es daran, dass die Mädchen ihre Mutter irgendwann als Konkurrentin empfinden oder anders herum.

Nein, die Mädchen werden voll ausgebildet und zur Selbstständigkeit erzogen.
Wo gegen die Jungs mit sechs UL Missbrauch und inz. in toxischen Abhängigkeiten dumm gehalten werden so dass sie gar keine Wahl haben.
Die sind schlicht hilflos.

Soll aber nicht heißen, dass das bei den Schimpansen besser wäre.
Die sind mit Abstand, direkt nach dem Menschen, die brutalsten Lebewesen auf der Welt.
Da werden abtrünnige Weibchen nicht selten in der Gruppe gejagt, gestellt und totgeschlagen

Zitat von YsaTyto:

Aber sie handeln auch oft selbstlos, also ohne eigenen Vorteil. Eine Primatenmutter, die nicht stillen konnte, bekam von De Waal Trinken aus dem Fläschchen beigebracht, war super dankbar und zog fortan selbstständig ihre Kiddies so auf. Außerdem nahm sie ein mutterloses Adoptivkind an.
Was ich zum Piepen fand: die Bonobos halten sich gegenseitig die Tür auf

Ich finde diese menschliche Überheblichkeit saudumm. Im Grunde ist es empörend, dass wir all diese Tiere im Zoo halten.

Und erwachsene Graugänse haben angeblich ihr Leben lang einen festen Partner. Befindet einer von beiden sich im Konflikt mit irgend jemandem, bekommt der Partner Herzrasen.

Die Pinguine (Königs- oder Kaiser?) auch, wie die sich das Kümmern um das Ei und dann das Küken aufteilen, zusammenrücken - erst die Männchen und nach Monaten kommen die Weibchen gut genährt zurück um weiter aufpassen zu können. Dann gehen die fast verhungerten Männchen diesen weiten Weg zum Meer um sich selbst wieder aufzupäppeln.
Der Film mit den Pinguinen war zwar doof, wegen der menschlichen Stimmen, die auch grottenschlecht waren, hat mich aber trotzdem extrem fasziniert.

Es gibt Monogamie auch oft unter Vögel-n (ob das die Zensur durchgeht... ) und diese kleinen Papageien (Unzertrennlichen) sterben schnell wenn der Partner stirbt

Also haben die Bonobos wesentlich bessere Manieren als viele von uns wenn die sich sogar Türen aufhalten....

Zitat von Sohnemann:

Und der Mensch glaubt immer noch, er könnte komplexe Zusammenhänge begreifen

Doch. Zusammenhänge begreifen und herstellen kann der Mensch. Aber er ist zu träge und zu konsum- und wohlstandshungrig, um sie im Sinne einer gesund bleibenden Natur und zugunsten von gesunden Ökosystemen umzusetzen.

Zitat von Plentysweet:

Aber er ist zu träge und zu konsum- und wohlstandshungrig, um sie im Sinne einer gesund bleibenden Natur und zugunsten von gesunden Ökosystemen umzusetzen.

So sehr ich den Greta-Hype nicht leiden kann, aber trotzdem finde ich es toll, dass sich die jungen Menschen endlich wieder Gedanken machen, es ist ihre Zukunft.
Und wer will von Schülern schon erwarten dass sie komplett ausgearbeitete Konzepte zur Klimarettung vorlegen?
Wachrütteln ist angesagt und das ist den jungen Leuten gelungen

Spannend finde ich auch die gedachte Inversion zu dem Mensch/Bonobo Vergleich, also wenn forschende Bonobos das Sozialverhalten der eigenen Art damit verglichen oder zu erklären versuchten, dass der Homo sapiens gerne mal ins Theater geht oder sich zur Selbstfindung in einer griechischen Wellblechhüttensiedlung der Malerei widmet.

Trotz der ganzen Knatterei der putzigen Verwandten als regelndes soziales Element ,würde ich die speziellen kognitiven Fähigkeiten von Menschen nicht ganz außer Acht lassen wollen.

Ich finde Bonobos aber auch selbst echt goldig.

Zitat von williams:

Ich finde Bonobos aber auch selbst echt goldig.

Joa

Zitat von SimplyRed:

Joa

Da biste jetzt auf den unwesentlichen Teil eingegangen - aber danke für die Zerstreuung.