Hallo zusammen,
ich habe zwar in den letzten Tagen sehr viel gelesen in diesem Forum, auch einige für meine Situation sehr nützliche Beiträge. Aber verfasst noch nichts. Das muss nun aber sein, da in den letzten 2 Wochen meine Welt eingestürzt ist und ich scheinbar nicht wirklich verstehe, wieso eigentlich.
Kurz zu meiner Beziehungssituation:
Ich (30) war mit einem 10 Jahre jüngeren Mädel zusammen. Unsere Beziehung ging 1 Jahr und das ohne große Streitereien. Aber anders gesagt, war es einfach die schönste Zeit in unserem Leben. Ich war ihr erster Freund, sie kannte Beziehungen selber so nicht. Sie hatte ihr erstes mal mit mir. Alles war wie in einem Märchen. Als wir uns kennenlernten, steckte sie noch mitten in der Oberstufe und ich hatte gerade meine Ausbildung abgeschlossen und bin ins Berufsleben eingestiegen. In der sehr intensiven gemeinsamen Zeit haben wir uns dann auch gedanken über die Zukunft gemacht. Manches eher Träumerei, wie zum Beispiel Kinder, Haus und im Ausland wohnen, aber auch konkretere und feste Ziele. So wollten wir wenn sie mit der Schule ist 1 Jahr lang Geld verdienen, um in eine andere Stadt umzuziehen, damit sie dort ihr Studium anfangen kann. Ich war bereit meinen Job aufzugeben, (fairer Weise muss ich dazu sagen, dass mir der Job nicht wirklich gut gefällt und dieser mich auch nicht wirklich hier hält) meine Familie und meine Freunde in weiter Enfernung zurückzulassen.
Nun zur kehrtwende der Beziehung:
Anfang Mai kam es in meiner Wohnung zu einem erheblichen Wasserschaden und ich war gezwungen die Wohnung zu verlassen. Sie hat daraufhin dann gesagt, dass sie sich tierisch freuen würde, wenn ich bei ihr wohnen würde. Trotz ihrer Abiturklausuren und dem Abiturstress hat alles wunderbar funktioniert. Sie sagte, sie würde sich unheimlich freuen, dass ich nun ihre Wohnung mein neues Zuhause nennen würde. Im Juni kam es dann zum Super-GAU unserer Beziehung. Ich merkte, nachdem sie mit ihrem Abitur fertig war, einen neuen Job als Kellnerin und ein lukratives Jobangebot für einige Tage in einer anderen Stadt erhalten hat, dass sie sich verändert hatte. Sie kam nachdem sie gekellnert hatte immer sehr spät nach Hause und distanzierte sich immer mehr. Auch das ich liebe dich und ich vermisse dich sprudelte nicht mehr aus ihr raus. Unser Intimleben wurde auch weniger. Ich musste es ansprechen. Nachdem wir ende Mai schon einmal eine etwas schwierigere Situation zu überstehen hatten, in der sie mir vorgeworfen hatte, ich würde mich weiter von ihr distanzieren und mich merkwürdig verhalten. Als ich ihr dann mehrfach versucht hatte, zu sagen, dass bei mir nichts sei und sich bei mir rein garnichts geändert habe, dachte ich zumindest, es wäre alles wieder okay. Aber genau das Gegenteil passierte: sie distanzierte sich von mir und wurde genau so, wie sie es mir anfänglich vorgeworfen hat.
In der letzten Woche...
...(auch die letzte unserer Beziehung) habe ich sie, wegen ansteigendem Gefühlsdruck, endlich darauf angesprochen. Sie sagte, sie habe einfach Angst vor allem, Angst vor ihren Gefühlen und sie würde sich verändern. Sie brauche nun Zeit für sich, weil sie das Gefühl hat, sie sei ausserhalb unserer Beziehung nicht mehr lebensfähig. Diese Zeit wollte ich ihr geben. Ich packte meine Sachen und nach dramatischer Situation bin ich erstmal zurück in meine Wohnung. Am übernächsten Morgen klingelte das Telefon und sie rief mich weinend an und sagte, ich solle zu ihr kommen. Sie habe immernoch Angst und konnte feststellen, dass die Angst nicht von der Beziehung kommt. Am nächsten Morgen haben wir noch einmal das Thema aufgewühlt und gesprochen, sehr sehr lange. Sie sagte, sie habe Angst sich selber zu verlieren. Sie hat Angst zu viele Kompromisse einzugehen und nicht das zu machen, was sie gerne schon immer einmal machen wollen würde. Sie wolle mich beschützen, mich nicht verletzen und sie bräuchte mehr Zeit für sich alleine, mehr als ich bereit wäre ihr zu geben. Ich würde nicht mit ihrem neuen Leben klarkommen, sie bräuchte aber genau das jetzt. Kurz um, sie will sich ausleben und alles erleben, aber ohne mich wohl. Ich sagte, ich könne nicht mir der ständigen Angst leben, dass sie mich aus vorher genannten Gründen verlässt. Sie sagte, sie könne die Beziehung nicht mehr aufrecht erhalten und sie sei da irgendwie raus. Aber sie würde mich immer lieben, dass dürfte ich niemals vergessen. Somit ging ich zu mir und der Kontakt brach erst einmal für ein paar Tage ab. In der Zeit hatte ich viel Zeit zum Nachdenken und mich die ganze Zeit der genannten Gründe gequält.
Ich verstehe diese Gründe nicht. Warum wirft man die Liebe weg? Warum kämpft man nicht? Sie sagt, sie habe lange gekämpft mit sich, seit Monaten. Aber das Problem ist keine 2 Wochen alt. Noch vor 2 Wochen war ihre größte Angst, ich könnte sie verlassen. Nun aber hat sie mich verlassen und ich kann es einfach nicht begreifen. Das alles ist wie ein Schock für mich, wie ein böser Traum.
Gestern habe ich noch einmal probiert, mit ihr über alles zu sprechen. Aber sie sagte lediglich, dass es ihr nun besser ginge und sie sich nicht mehr jeden Morgen schlecht fühle. Sie ist raus aus der Beziehung, auch trotz Liebe, passiert sowas nunmal ab und zu.
Habt ihr Vorschläge wie ich mit der Situatuion umgehen kann, wie ich sie nachvollziehen kann? War einer von euch in einer ähnlichen Situation wie sie und kann mir deshalb vielleicht helfen, die ihre besser zu verstehen? Ich bin ihr nicht Böse, aber ich vermisse und liebe sie so unendlich doll.
28.06.2011 13:03 •
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