Liebes Forum,
heute habe ich wieder das Bedürfnis, hier zu schreiben. 8 Monate sind es nun seit meinem Auszug, meine Gefühjle, meine Sehnsucht nach ihm sind immer noch da.
Ich leide nicht mehr so wie am Anfang, doch die Traurigkeit ist manchmal noch sehr groß und heute schmerzt es in meinem Inneren wieder mal sehr. Dazu kommt, dass mein Verstand nicht komplett von der Trennung überzeugt ist, so dass er dann kein gutes Gegengewicht zu den Gefühlen ist. Deswegen habe ich mich nun doch dazu entschlossen, schön Antidepressiva in geringer Dosis zu nehmen, so dass ich die Chance habe, meine Gedanken zu sortieren.
Ich muss einen Weg finden, nicht jeden Tag so oft an ihn zu denken. Ich muss meinen Verstand stärken.
In den letzten Wochen habe ich sehr viel reflektiert. Meine Psychologin meinte schon, dass ich zu viel reflektiere. Ich habe das Gefühl, in dem berüchtigten Lebensabschnitt zu sein, in dem man so vieles überdenkt.
Ich kann nicht auf ihn wütend werden, da ich denke, er hat alles so unbewusst ausgesprochen, mich verletzt, ohne dass er ja Empathie empfinden kann und er lebt wirklich in seiner Welt. Dadurch, dass ich so denke, ist einfach die Trennung für mich wohl schwieriger. Wut würde es etwas leichter für mich machen.
Ich fange an zu verstehen, wenn hier geschrieben wird, dass das Leben ein Fluss ist. Doch ich glaubte einfach an die Liebe meines Lebens. Bevor ich ihn kennen lernte, war ich ca 13 Jahre allein. Vom Vater meiner Tochter hatte ich mich getrennt, als sie ca 8 Monate alt war. Gelitten hatte ich damals nicht, da empfand ich die Trennung gar als Erleichterung und wütend war ich derzeit auch. Auf ihn, meinen letzten Partner und die Liebe meines Lebens, hatte ich mich eingelassen, ich hatte meine ganzen Gefühle zugelassen und der Fall mit der Trennung war so immens tief, so unbegreiflich schmerzvoll
Eine Kollegin erzählte mir gerade, dass ihr Ähnliches widerfuhr und sie erst nach drei Jahren nach der Trennung wieder mit ihrem Leben zufrieden ist. Sie war aber derzeit, unmittelbar nach ihrer Trennung so verzweifelt und ein Kollege konnte sie irgendwie trösten. Er durchlebte davor seine Trennung, erzählte, dass er damals auf einem hohen Berg saß, weinte und sterben wollte. Und im Leben danach gab es für ihn aber noch viele schöne Momente.
Sie gab mir diese Worte weiter, die ihr halfen und irgendwie haben sie ja was Tröstliches.
Ich weiß, dass ich noch sehr mit mir kämpfen muss. Vieles habe ich hier gelesen, viel von Bekannten gehört. Doch vieles habe ich wahr genommen, das heißt, ich habe gelesen, gehört,...aber erst ein Bruchteil ist im Inneren auch wirklich angekommen und verarbeitet. Der Prozess des Verstehens ist so unheimlich schwierig, besonders, wenn man einem sehr charmanten Mann begegnet ist, der einen auf seine Art liebt (auch wenn es für manchen einfach keine Liebe ist, sondern mehr besitzen oder kontrollieren wollen) und doch zerstörerisch ist. Der versucht hat, zu manipulieren, damit er und nur er meine Aufmerksamkeit hatte.
Ist man so einem Menschen zuvor im Leben noch nicht begegnet bzw ist sich so einer Art Menschen nicht bewusst, ist es unheimlich schwierig zu verstehen, was passiert ist.
So wache ich immer noch auf, denke fast jeden Tag beim Aufwachen an ihn, spätestens aber im Laufe des Tages. Da hilft es nichts, wenn ich mir sage und auch davon überzeugt bin, dass er mit Sicherheit nicht so die Sehnsucht nach mir hat, ich eigentlich einer nicht reaen Vision erliege, mich nach jemanden sehne, der sich längt nicht mehr nach mir sehnt.
Sollte ich es irgendwann schaffen, diese Trennung verarbeitet zu haben, so habe ich im Moment doch sehr viel Zweifel, ob es mir jemals wieder gelingen wird, einem Mann zu vertrauen, mich auf eine Partnerschaft wieder einlassen zu können.
Dieser Beitrag mag sehr wirr klingen, aber irgendwie musste ich das los werden. Im Moment fehlt mir wieder die Kraft, anderen Mut zuzusprechen, hoffe aber, dass ich bald wieder mehr Energie haben werde.
13.04.2014 16:51 •
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