Hallo KPeter,
als ich die Einträge gelesen habe, wollte ich unbedingt was dazu schreiben. Mir ging es wie dir in einer Beziehung, die mehrere Jahre dauerte. Ich kann tatsächlich im nachhinein verstehen, warum man so widersprüchlich fühlen kann. Kurze Erläuterung: Wir waren anfangs verliebt und hatten auch s.uell Kontakt. Aber so richtig hat es nicht funktioniert. Und mir ging es dann genauso wie dir KPeter. Also mir kam nicht die Lust, die ich brauchte und auch keine wirkliche Befriedigung. Es wurde immer weniger und dann waren wir auch wie Geschwister zueinander. Auch Reden über Vorlieben, Praktiken oder dergleichen hat nicht weitergebracht. Dennoch: Wir waren gern zusammen, wir lebten sogar zusammen, konnten wunderbar reden, lachen und haben uns gegenseitig verstanden und akzeptiert gefühlt und sicher, auch viele Erlebnisse und schwere Dinge z.B. Operationen zusammen durchgestanden. Das ging beiden so, wir haben da oft drüber gesprochen. Sich sicher fühlen, dass da jemand ist, der einen annimmt und gut findet und auch verlässlich ist, auch wenn kein S. da. Er wollte schon mal zuweilen mehr, aber mir ging es wie dir KPeter. Er hat auf mich einfach keine Anziehung ausgeübt und ich habe abgelockt. Es hat sich einfach seltsam angefühlt, obwohl wir beide sonst fast eher als Traumpaar gesehen wurden. Da ich davor andere 2 längere Beziehungen gehabt habe, kannte ich den Unterschied wohl. Und S. macht mir grundsätzlich Freude und ist auch wichtig, also lag es daran auch nicht. Verstanden habe ich das erstmal auch nicht, dachte an Hormone etc., denn ich hatte meinen Partner wirklich sehr gern. Ich habe -jetzt im nachhinein- dafür folg Erklärungen gefunden:
Sich in einer Beziehung akzeptiert und verstanden zu fühlen ist einem in dieser Phase seines Lebens wichtiger und erfüllt ggf auch ein familiäres emotionales fehlendes Grundbedürfnis, vielleicht unerfüllt aus Kinderzeiten mitgenommen. Jetzt wird es sozusagen 'nachgelebt'. Die Sicherheit und Stabilität und Aspekte, die einem diese Art Beziehung gibt. Manch Esoteriker vermutet auch tatsächlich eine frühere geschwisterlicher Verbindung, die es der Seele quasi unmöglich macht, sich s.uell zur Verfügung zu stellen. Auch diese Dinge habe ich gehört und kann mir das gut vorstellen. Immerhin gibt es wissenschaftlich ja sowas wie Körperzellengedächnis. Für solche Fälle sollte man sich die Frage stellen, welches Ziel /Aufgabe /Bedürfnis einen zusammen geführt hat. Wer das mal zusammen macht, kommt auf interessante Ergebnisse.
Man kann sich riechen, aber eben nur freundschaftlich und nicht als echte S.. Da riecht dann nichts mehr verführerisch und der andere spielt einfach nicht die ero. Tasten, die man braucht. Da hilft auch keine Technik. Das gibt es, auch wenn die Bindung sehr eng sonst ist.
Natürlich gibt es Frust, weil auch ero. gelebt werden will und 'fremdgehen' ist ja extrem verletzend, also was tun? Ich habe das damals wirklich sehr behutsam versucht meinem Partner zu erklären. (er fühlt es ja eh, und ich denke auch deine Partnerin wird das merken). Interessanterweise hat mein Freund mir gesagt, dass ero. natürlich für ihn wichtig ist und er traurig war, dass ich mich so gefühlt habe bzgl. S. etc. Dennoch sagte er, es ist ihm wichtiger, welche Art von Beziehung wir sonst haben. Weil es ihm mehr gibt, z.B. auch als Bezugsperson und wenn wir uns einfach umarmen oder an der Hand halten etc. - Mir eben auch eine seelische Stabilität gegeben hat, die ich jetzt, wo ich in einer anderen Beziehung bin, so nicht mehr fühle. (ist übringes auch doof). Deswegen ist es rückblickend betrachtet jetzt klarer für mich, warum es sowas gibt und wieso es auch - zumindest eine Zeitlang - richtig oder normal sein kann für die persönliche Entwicklung und ganz und garnicht verrückt ist.
Er hat mir zugestanden, dass ich mir eine Art Hausfreund zulege, wenn ich das unbedingt benötigen würde. Er selbst wollte keine andere für s.uelle Auslebung, sein Ventil fand er in der Transvestie. So eine offene Beziehung ist nicht jedem seins und nach meiner Erfahrung hält man das auch nicht sehr lange aus. Die Wunden, die das psychisch schlagen kann, finde ich eher bedenklich. Ich habe dieses Angebot also nicht angenommen. Statt dessen haben wir uns nach mehreren Anläufen in aller Freundschaft getrennt. Es war sehr schmerzhaft, aber wichtig. Wir sind heute noch befreundet und das ist gut so. Unsere jeweiligen Partner haben das auch akzeptiert, denn sie können sich sicher sein, dass bei uns zumindest s.uell nichts läuft, wenn wir uns treffen.
Vielleicht konnte ich dir ein paar Anregungen zu deinen Überlegungen geben, auf jeden Fall wollte ich sagen: Ich verstehe, was du meinst und ich finde es nicht seltsam ...
Ich wünsche dir alles Gute. LG Geli