Hallo
Bin neu in diesem Forum und brauche mal euren Rat.
Ich bin seit beinahe 20 Jahren verheiratet, bin 59 Jahre alt, und mein wird in einem Monat 51 Jahre alt.
Eigene Kinder haben wir nicht, aber er hat 2 Kinder aus erster Ehe. Wir sind beide Vollzeit berufstätig
und haben uns vor 4 Jahren ein Haus gekauft. In den vergangenen 2 Jahren hat sich unsere Beziehung dermassen verschlechtert, so dass ich immer öfter an Trennung denke und dies auch ausgesprochen habe.
Er ist nur noch mürrisch, hat keinen Humor mehr, erniedrigt und beleidigt mich, vorzugsweise auch vor anderen Menschen. Erzähle ich etwas, unterbricht er mich, ob ich nun endlich zum Ende komme. Wirft mir an den Kopf, ich sei ein Weichei, Lahmarsch, sei egoistisch und es gehe immer nur um mich. Seit letztem Herbst habe ich die Diagnose Rheuma bekommen, und natürlich bin ich wegen schmerzenden Gelenken nicht mehr so ein Springinsfeld. Letzten Herbst hat er seinen 50. Geburtstag bei seiner Familie gefeiert, welche ca. 800 km entfernt lebt. Ich bin mit dem Auto hinterhergereist. Es waren viele Leute anwesend, nicht nur Familie, auch Nachbarn seines Bruders. Da wir am folgenden Tag wieder die ganze Strecke zurückreisen mussten, wollte ich gegen 23 Uhr ins Bett gehen. Da nennt er mich doch vor versammelter Mannschaft, ich sein ein Klotz am Bein und solle doch auch Alk. trinken, damit ich etwas lockerer werde. Dabei wusste er genau, dass ich erstens, höchst selten mal ein Glas Wein trinke und schon gar nicht, wenn ich Medikamente einnehme und am nächsten Tag eine lange Rückreise vor mir habe.
Eine ehrliche Entschuldigung kam von seiner Seite aus nie. Ich habe ihm dann eine sms geschrieben,
dass der Klotz am Bein wohl jahrelang gut genug war, seine Kinder sowohl finanziell, wie auch moralisch zu unterstützen, und nun ist man plötzlich nicht mehr gut genug.
Zum Vorwurf Egoismus: es ging jahrelang nur um seine Bedürfnisse. Da seine Kinder weit weg wohnten, sind wir jedes 3. Wochenende 800 km hin und 800 km zurückgefahren, um sie zu sehen. Ausserdem zu sämtlichen Feiertagen. Beide Kinder hatten grosse Schwierigkeiten, Fuss im Leben zu fassen und hatten Schule und Ausbildungen immer wieder abgebrochen. Im Alter von 26 Jahren haben wir seinen Sohn zu uns geholt, damit er eine Ausbildung macht. Diese hat er vor einem Jahr erfolgreich abgeschlossen, und er hat zu meiner Freude seinen Platz im Leben gefunden. Auch seine Tochter hat es geschafft. Sie hat eine eigene Familie und einen Job, welcher ihr Freude macht. Erwähnen möchte ich noch, dass ich damals nicht der Scheidungsgrund war, und dass ich ihn erst kennengelernt habe, als die Kinder 10 und 11 Jahre alt waren. Mit beiden Kids habe ich ein gutes Verhältnis.
So, und nun spielt mein Mann verrückt. Geht alleine in Urlaub, ist mürrisch, hütet sein Handy wie seinen Augapfel, ist kalt und distanziert. Zudem hat er sich vor kurzem ein Motorrad gekauft (was ich ihm auch gönne, da es ein langgehegter Traum von ihm war) und ist nun auch laufend damit unterwegs.
Oder habe ich ihn zum Pascha gemacht: bin nach der Arbeit einkaufen gegangen, habe ihn gourmetmässig verwöhnt und er sass oft nach Feierabend in der Badewanne, bis ich nach Hause kam.
Ich blicke da echt nicht mehr durch. Ist das die Midlife-Crisis oder steckt mehr dahinter. Sämtliche Gespräche mit ihm fruchten nichts.
Ha jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht oder einen Rat?
Freue mich auch eine Antwort.
Liebe Grüsse
Emanuela
06.08.2019 14:42 •
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