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Keine Wertschätzung bekommen - nur noch freundschaftliche Gefühle

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Seit heute scheint nett und verständnisvoll vorbei zu sein... Er wirkt sauer und ignoriert mich.
Ich weiß nicht so recht, wie ich mich verhalten soll. Ich kann ihm (noch) nicht geben was er will. Ich bemühe mich zwar um ein freundlichen freundschaftlichen Umgang, aber ja, manchmal reagiere ich tatsächlich überreizt. Zu unseren Problemen kommt noch hinzu, dass ich tagsüber mit dem Kleinen in einer Tagesklinik bin, was ganz schön an die nervliche Substanz geht. Und das Pubertier provoziert verständlicher Weise auch noch. Sie sieht mich als Schuldigen. Ja, es wird Zeit, dass das Haus fertig wird und wir einziehen können.

17.03.2020 14:58 • #106


DanMartin
Mal ganz ehrlich... wenn du tief hineinschaust in Dich, hat dein Mann überhaupt noch eine Chance? so wie ich das lese, ist dein Mann schon auf verlorenem Posten, kein wunder das er nicht nur nett und verständnisvoll ist..... und ob der umzug ins Nachbarhaus hilft um Nachzudenken ?! du bist ja gleich nebenan und siehst in jeden Tag.... sieht für mich nur nach Zeitschinden aus und darauf zu hoffen das der Mann die Schnauze voll hat und er die Konsequenzen daraus zieht... damit du es nicht machen musst...

17.03.2020 16:02 • #107


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Keine Wertschätzung bekommen - nur noch freundschaftliche Gefühle

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Das mit der Müdigkeit kenne ich...nach den Beratungsterminen musste ich auch immer erstmal pennen.

Zitat von Zweiflerin:
Ich kann ihm (noch) nicht geben was er will. Ich bemühe mich zwar um ein freundlichen freundschaftlichen Umgang, aber ja, manchmal reagiere ich tatsächlich überreizt.

Nein, du kannst ihn grade nicht geben, was er will. Du kannst es auch nicht erzwingen. Und mit ständiger Selbstbeobachtung und Druck wird das sicher nicht besser.
Eure Beziehung ist vorbei.
Ob ihr die Chance habt, dass NACH der Trennung nochmal was passiert, kann derzeit niemand wissen und auch deinem Mann sollte klar sein, dass das kein Versprechen ist.
Ich denke, es wäre sinnvoll, bis nach dem Auszug erstmal alle Versuche und das Bemühen einzustellen, um den Druck rauszunehmen.

Zitat von DanMartin:
du bist ja gleich nebenan und siehst in jeden Tag...

Naja, die beiden haben ja auch Kinder, deren Wohl es im Blick zu behalten gilt und auch organisatorisch sollte man es sich nicht künstlich schwer machen.

Sie hat ihm gesagt, dass mit der Liebe derzeit nichts ist und dass sie die Trennung möchte.
Jetzt zu sagen, ausgehend von dieser Warte, dass der Mann auf verlorenem Posten kämpft, finde ich schwierig - weil es die TE irgendwo in die Pflicht nimmt und Schuld zuweist.
Sie kämpft genau so wie ihr Mann, bei dem man auch nicht sicher sein kann, übrigens, ob die jetzt vorgestellte große Liebe und alles tatsächlich dauerhaft ist oder nur eine Schreckreaktion. Wenn er JETZT bereits sauer ist, weil seine Bemühungen nicht funktionieren, weil die TE nicht so fubktioniert, wie er das gerne hätte, sehe ich ehrlich gesagt nicht, wie dieser lange Prozess vonstatten gehen soll.
Sie kämpft auch, aber auf einer anderen Ebene.
Dieser Prozess kann u.U. Jahre dauern und am Ende doch ohne das gewünschte Ergebnis ausgehen. Das muss auch ihrem Mann klar sein.

Das war im Übrigen auch für mich ein Grund, die Segel zu streichen.
Ich hatte dafür nicht die nötige Energie und Hoffnung.

17.03.2020 17:55 • #108


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Zitat von DanMartin:
Mal ganz ehrlich... wenn du tief hineinschaust in Dich, hat dein Mann überhaupt noch eine Chance? so wie ich das lese, ist dein Mann schon auf verlorenem Posten, kein wunder das er nicht nur nett und verständnisvoll ist..... und ob der umzug ins Nachbarhaus hilft um Nachzudenken ?! du bist ja gleich nebenan und siehst in jeden Tag.... sieht für mich nur nach Zeitschinden aus und darauf zu hoffen das der Mann die Schnauze voll hat und er die Konsequenzen daraus zieht... damit du es nicht machen musst...


Doch, natürlich hat er noch eine Chance! Und ich hoffe sehr, dass der Auszug die Chance vergrößert! Außerdem gehen wir ja weiterhin zur Therapeutin! Und 17 Jahre werfe ich nicht einfach weg, glaub mir...

17.03.2020 18:29 • x 1 #109


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Zitat von Florentine:
Das mit der Müdigkeit kenne ich...nach den Beratungsterminen musste ich auch immer erstmal pennen.


Nein, du kannst ihn grade nicht geben, was er will. Du kannst es auch nicht erzwingen. Und mit ständiger Selbstbeobachtung und Druck wird das sicher nicht besser.
Eure Beziehung ist vorbei.
Ob ihr die Chance habt, dass NACH der Trennung nochmal was passiert, kann derzeit niemand wissen und auch deinem Mann sollte klar sein, dass das kein Versprechen ist.
Ich denke, es wäre sinnvoll, bis nach dem Auszug erstmal alle Versuche und das Bemühen einzustellen, um den Druck rauszunehmen.


Naja, die beiden haben ja auch Kinder, deren Wohl es im Blick zu behalten gilt und auch organisatorisch sollte man es sich nicht künstlich schwer machen.

Sie hat ihm gesagt, dass mit der Liebe derzeit nichts ist und dass sie die Trennung möchte.
Jetzt zu sagen, ausgehend von dieser Warte, dass der Mann auf verlorenem Posten kämpft, finde ich schwierig - weil es die TE irgendwo in die Pflicht nimmt und Schuld zuweist.
Sie kämpft genau so wie ihr Mann, bei dem man auch nicht sicher sein kann, übrigens, ob die jetzt vorgestellte große Liebe und alles tatsächlich dauerhaft ist oder nur eine Schreckreaktion. Wenn er JETZT bereits sauer ist, weil seine Bemühungen nicht funktionieren, weil die TE nicht so fubktioniert, wie er das gerne hätte, sehe ich ehrlich gesagt nicht, wie dieser lange Prozess vonstatten gehen soll.
Sie kämpft auch, aber auf einer anderen Ebene.
Dieser Prozess kann u.U. Jahre dauern und am Ende doch ohne das gewünschte Ergebnis ausgehen. Das muss auch ihrem Mann klar sein.

Das war im Übrigen auch für mich ein Grund, die Segel zu streichen.
Ich hatte dafür nicht die nötige Energie und Hoffnung.


Danke dir für deine Erklärungen! Ich sehe es auch so. Der Auszug ist im Moment der beste Weg. Das kann in 4 Wochen anders aussehen. Und ich finde gerade, dass wir nicht so weit weg sind vorteilhaft. Ansonsten könnte es vielleicht passieren, dass man sich vielleicht noch mehr entfremdet. So ist man quasi gezwungen, den Kontakt aufrecht zu erhalten. Natürlich auch wegen der Kinder und der Firma.

17.03.2020 18:32 • #110


Z
Hallo liebe Forenmitglieder,

mal ein kleines Update von mir:

Gestern habe ich nun das erste Mal im eigenen Haus geschlafen. Mit den 2 Kleinen. Die Große wollte beim Papa bleiben. Es war eigenartig. Vor allem früh fehlen uns natürlich die gewohnten Abläufe. Ich habe die Kinder geweckt und zu meinem Mann rüber geschafft (wie erwähnt das Nachbarhaus). Dann bin ich auf Arbeit gefahren.

Ansonsten läuft die Therapie zum Glück weiter. Unsere älteste Tochter war auch bei einer Sitzung, da sie das am meisten mitnimmt. So mitten in der Pubertät .

Mein Mann und ich können noch immer recht gut miteinander umgehen und reden. Aber ich weiß, dass es ihm sehr schlecht geht. Mir selbst fehlt aktuell lediglich das Gewohnte, das Vertraute, die Gemeinschaft.

Ich denke, wir müssen uns jetzt alle erst einmal neu finden und weiterhin unsere Beziehung aufarbeiten. Eine Lösung ist noch nicht abzusehen.

30.03.2020 10:14 • x 2 #111


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Mir geht es schlecht. Ich weiß einfach nicht was ich will. Haben uns vorhin gestritten. Er meinte, ich wäre ja auch so oberflächlich mit ihm umgegangen wie er mit mir. Nur auf einer anderen Ebene.

Ich hätte zb wenn er krank war nicht gleich erkannt was er braucht. Stimmt sicherlich auch. Aber warum sagt man nicht, dass man zB lieber was anders essen will... Ich fühlte mich vorhin gleich angegriffen, weil ich das als Kinderkram empfinde. Ich hätte auch nicht erkannt, dass er schon ein Jahr lang fast jedes Wochenende 1 Tag zu Hause gewesen wäre...

Vielleicht hat er ja recht, dass ich in den letzten Monaten/Jahren oberflächlicher und gleichgültiger geworden bin. Ich sehe das eigentlich als Hinweis, dass meine Gefühle ihm gegenüber schon eine längere Zeit schwinden....

Mich macht es so fertig, dass ich nicht weiß, was ich will!

Ich fühle mich auch im neuen Haus nicht wohl. Alles Mist. Sorry, ich bin gerade übel deprimiert! Was soll ich nur machen?

01.04.2020 12:17 • x 1 #112


CaveCanem
Zitat von Zweiflerin:
Er ist nun vor 2 Wochen im Urlaub zusammengebrochen aus Angst mich zu verlieren. Er schläft nicht mehr. Leidet. Er will jetzt alles besser machen. Er bereut. Er fleht mich an.



Uh.... da ist ein ganz bedürftiger Mensch.

Das macht ganz oft, dass sich Gefühle verstecken, wenn einem das Gegenüber die Bedürftigkeit so massiv unter die Nase hält.

Was Du fühlst ist normal.

01.04.2020 20:25 • x 1 #113


F
Gib dir Zeit.
Du wirst sicherlich diese Entscheidung noch oft anzweifeln. Genau so wie du im umgekehrten Fall vermutlich auch noch oft hadern würdest.
Es entspannt sich nicht alles von jetzt auf gleich.

Ja, du hast sicherlich einiges nicht mehr gewertschätzt.
Das geht mir ganz genau so und ich habe denselben Vorwurf gehört (in unserem Fall ging es um Valentinstag und darum, dass ich nichts besorgt hatte für ihn, umgekehrt aber schon). Die Ansage hat mich auch total runtergezogen und sofort war ich wieder in der Spirale: wenn ich mir nur wieder mehr Mühe gebe und liebevoller mit ihm bin, DANN....JA DANN...
Ich glaube fast, dass dieser Konjunktiv eine meiner Haupttriebfedern gewesen ist: der Konjunktiv und die Hoffnung.
Andererseits kenne ich mich. Ich weiß, auch wenn ich es nicht bewusst notiert habe, dass ich im Laufe der Jahre immer wieder Anlaufe genommen habe, genau diese.
Klar bedeutet Liebe auch das, sich immer wieder anzustrengen und Mühe zu geben. Aber grundsätzlich sollte das Gefühl stimmen: wenn es lange, d.h. monate- und jahrelang immer wieder Zweifel an der Beziehung und Trennungsgedanken gibt, dann stimmt halt die Basis nicht mehr wirklich.

Vielleicht könnt ihr ja mit der Therapie und etwas Abstand neu anfangen. Aber den Abstand solltet ihr euch geben und Du dir vielleicht auch die Zeit, doch mal in Ruhe hinzusetzen, in dich hinein zu hören und zu überlegen , welche Ziele du für dich selbst hast und wie ein Leben aussehen kann, mit dem du (schätzungsweise) zufrieden und glücklich bist.

Zitat von Zweiflerin:
Er meinte, ich wäre ja auch so oberflächlich mit ihm umgegangen wie er mit mir

Das ist so eine Du hast aber auch...-Geschichte.
Ihr habt beide.
Klar.
Zum Klatschen braucht's zwei Hände und es wird sich sowieso nicht rekonstruieren lassen, wer angefangen hat.
Du fühlst dich vielleicht angegriffen, weil du weißt, dass er doch ein wenig recht hat? Diese Schuld will niemand und es ist, glaube ich, normal, sich erstmal zu wehren und das von sich zu weisen...ob das langfristig hilfreich ist?
Ich versuche grade eine Haltung dazu anzunehmen, dass ich mir sage: ja, ich habe oft so und so reagiert und ja, ich war und bin sicherlich oft ungerecht zu ihm. Ich bemühe mich, es an den Stellen, an denen es mir auffällt, abzustellen, mich weniger provoziert zu fühlen: er ist nun mal so und seinen Eindruck einfach als (S)EINEN Eindruck zu akzeptieren und gültig stehen zu lassen.
Immerhin hätte er im Laufe der letzten Monate ja nun durchaus auch Gelegenheit gehabt, diese Dinge mal anzusprechen und daran zu arbeiten, wenn er damit unzufrieden war. Hat er aber auch nicht.

Mir zumindest est geht es in den letzten Tagen auch - trotz aller Vorwürfe und Zweifel - immer wieder so, dass ich denke: ok, das war schon auch richtig. wenn wir wieder über dasselbe Thema zum x-ten Mal diskutieren und ich eine Erleichterung verspüre, weil ich z.B. nächstes Jahr die Diskussion um den Urlaub ganz einfach nicht mehr führen muss. Nie wieder.

Warum fühlst du dich nicht wohl? Kannst du das beschreiben?

Zitat von Zweiflerin:
Mich macht es so fertig, dass ich nicht weiß, was ich will!

Muss man das immer ganz genau wissen?
Ich weiß noch, in meinem Thread habe ich das irgendwann mal geschrieben...weil beständig Menschen zu mir sagten: du musst erstmal wissen, was du selbst willlst...
Und genau DAS ja das Problem war.
Ich habe klein angefangen und erstmal geschaut, in welchen Situationen und Umgebungen ich mich so täglich uns wöchentlich wohlfühle oder wo/wann/wie/mit wem es mir gut geht.
Das habe ich notiert.
Dann habe ich geschaut: was war es wohl? Was sind die Eigenschaften der Orte/Situationen/Menschen? Was macht dass ich mich gut fühle? Kann ich das auch selber? Wie kAnn ich das in mein Zuhause holen (das führt hier übrigens grade zu großen Renovierungsplänen: Holz statt Fliesen!).
Dann etwas größer gedacht: wenn das hier alles ein Wunschkonzert wäre? Was wäre dann?
Kann man vielleicht kleine Teile davon...?
Und so weiter.
Mein Nochmitbewohnermann kam in vielen dieser Ideen, Situationen und Projekten kaum vor.
Hauptsächlich in jenen, in denen es um Gewohnheit ging.

01.04.2020 20:37 • x 2 #114


F
Hallo Zweiflerin,

ich möchte dir gerne meine Geschichte erzählen und meine ehrliche Einschätzung zu deiner Situation geben.

Meine Freundin hat sich von mir vor 2 Monaten getrennt, aus den gleichen Gründen, wie du sie beschreibst. Wir waren nicht mehr wie ein Paar, mehr wie Freunde, obwohl wir uns liebten. Wir sind dann in einen Strudel gelangt, in dem es uns immer schwerer gefallen ist uns gegenseitig Wertschätzung zu zeigen. Nach unserem gemeinsamen Urlaub, der unfassbar schön war, wendete sie sich das erste Mal an mich und öffnete mir ihr Herz. Obwohl ich vieles bereits selbst gemerkt hatte, waren ihre Worte natürlich trotzdem ein Schock für mich und ich versprach ihr, mich zu ändern und mich mehr um sie zu kümmern. Doch von dort an war ich wie gelähmt. Ich wollte ihr immer alles recht machen, keine Fehler haben. Das ging die ersten Wochen noch gut, ich dachte es läuft wieder besser, dann wandte sie sich an Weihnachten wieder an mich und sagte mir, dass sich ihre Gefühle trotz meiner Mühe nicht verändert haben. Danach wurde es nur noch schlimmer. Ich hatte ebenso wie dein Mann mehrere Zusammenbrüche in denen ich bettelte und Versprechungen gemacht habe, ich konnte ebenso wie dein Mann kaum noch schlafen, hatte immer Angst am nächsten Morgen aufzuwachen und getrennt zu werden, ich konnte nicht mehr klar denken und wurde immer unsicherer, was sich natürlich nochmal negativ auf unsere Beziehung auswirkte, da ich sie ungewollt unter Druck setzte. Im Januar hatten wir bereits ein Trennungsgespräch, in dem wir aber gemerkt haben, dass wir uns mit allem noch viel zu unsicher sind und wir uns eigentlich ja noch lieben, um uns zu trennen. Doch 1 Tag nach Valentinstag war es dann doch so weit und sie trennte sich von mir und ich habe ihr angesehen, dass sie gelitten hat.

Ich glaube, du solltest deinem Mann sagen, dass du in nächster Zeit Abstand benötigst, ihm aber klar auch sagst, dass das keine Trennung ist, sonder Zeit für mich um wieder deine innere Ruhe zu finden und vielleicht wieder auch die Liebe zu ihm. Ich weiß aus Erfahrung, dass zu viel Nähe nicht gut tut, weder dir, noch ihm, obwohl es wahrscheinlich das ist, was ihr beide euch am meisten wünscht. Aber genau deshalb ist sehr viel Druck und Spannung vorhanden, die euch beide, da bin ich mir fast sicher, weiter auseinander treiben wird.
Ich hoffe sehr für dich, dass deine Geschichte ein gutes Ende nehmen wird, hör aber bitte immer auf dich und deine Gefühle und zwinge dich zu nichts. Das ist nicht fair gegenüber deinem Mann aber vor allem auch nicht dir selbst gegenüber.

01.04.2020 20:46 • x 3 #115


Z
Zitat von CaveCanem:


Uh.... da ist ein ganz bedürftiger Mensch.

Das macht ganz oft, dass sich Gefühle verstecken, wenn einem das Gegenüber die Bedürftigkeit so massiv unter die Nase hält.

Was Du fühlst ist normal.


Meinst du damit, dass ich weil ich zu viel auf seine Bedürfnisse achte, ich meine eigenen Gefühle nicht genug beachte?

Sowas in der Art wurde mir heute auch von einem Freund von mir gesagt. Ich soll nicht nur daran denken, wie er sich fühlt, sondern im Moment hauptsächlich daran, was ich will... gar nicht so einfach umzusetzen. Aber durchaus wahr!

02.04.2020 20:17 • #116


Z
Zitat von Florentine:
Gib dir Zeit.
Du wirst sicherlich diese Entscheidung noch oft anzweifeln. Genau so wie du im umgekehrten Fall vermutlich auch noch oft hadern würdest.
Es entspannt sich nicht alles von jetzt auf gleich.

Ja, du hast sicherlich einiges nicht mehr gewertschätzt.
Das geht mir ganz genau so und ich habe denselben Vorwurf gehört (in unserem Fall ging es um Valentinstag und darum, dass ich nichts besorgt hatte für ihn, umgekehrt aber schon). Die Ansage hat mich auch total runtergezogen und sofort war ich wieder in der Spirale: wenn ich mir nur wieder mehr Mühe gebe und liebevoller mit ihm bin, DANN....JA DANN...
Ich glaube fast, dass dieser Konjunktiv eine meiner Haupttriebfedern gewesen ist: der Konjunktiv und die Hoffnung.
Andererseits kenne ich mich. Ich weiß, auch wenn ich es nicht bewusst notiert habe, dass ich im Laufe der Jahre immer wieder Anlaufe genommen habe, genau diese.
Klar bedeutet Liebe auch das, sich immer wieder anzustrengen und Mühe zu geben. Aber grundsätzlich sollte das Gefühl stimmen: wenn es lange, d.h. monate- und jahrelang immer wieder Zweifel an der Beziehung und Trennungsgedanken gibt, dann stimmt halt die Basis nicht mehr wirklich.

Vielleicht könnt ihr ja mit der Therapie und etwas Abstand neu anfangen. Aber den Abstand solltet ihr euch geben und Du dir vielleicht auch die Zeit, doch mal in Ruhe hinzusetzen, in dich hinein zu hören und zu überlegen , welche Ziele du für dich selbst hast und wie ein Leben aussehen kann, mit dem du (schätzungsweise) zufrieden und glücklich bist.


Das ist so eine Du hast aber auch...-Geschichte.
Ihr habt beide.
Klar.
Zum Klatschen braucht's zwei Hände und es wird sich sowieso nicht rekonstruieren lassen, wer angefangen hat.
Du fühlst dich vielleicht angegriffen, weil du weißt, dass er doch ein wenig recht hat? Diese Schuld will niemand und es ist, glaube ich, normal, sich erstmal zu wehren und das von sich zu weisen...ob das langfristig hilfreich ist?
Ich versuche grade eine Haltung dazu anzunehmen, dass ich mir sage: ja, ich habe oft so und so reagiert und ja, ich war und bin sicherlich oft ungerecht zu ihm. Ich bemühe mich, es an den Stellen, an denen es mir auffällt, abzustellen, mich weniger provoziert zu fühlen: er ist nun mal so und seinen Eindruck einfach als (S)EINEN Eindruck zu akzeptieren und gültig stehen zu lassen.
Immerhin hätte er im Laufe der letzten Monate ja nun durchaus auch Gelegenheit gehabt, diese Dinge mal anzusprechen und daran zu arbeiten, wenn er damit unzufrieden war. Hat er aber auch nicht.

Mir zumindest est geht es in den letzten Tagen auch - trotz aller Vorwürfe und Zweifel - immer wieder so, dass ich denke: ok, das war schon auch richtig. wenn wir wieder über dasselbe Thema zum x-ten Mal diskutieren und ich eine Erleichterung verspüre, weil ich z.B. nächstes Jahr die Diskussion um den Urlaub ganz einfach nicht mehr führen muss. Nie wieder.

Warum fühlst du dich nicht wohl? Kannst du das beschreiben?


Muss man das immer ganz genau wissen?
Ich weiß noch, in meinem Thread habe ich das irgendwann mal geschrieben...weil beständig Menschen zu mir sagten: du musst erstmal wissen, was du selbst willlst...
Und genau DAS ja das Problem war.
Ich habe klein angefangen und erstmal geschaut, in welchen Situationen und Umgebungen ich mich so täglich uns wöchentlich wohlfühle oder wo/wann/wie/mit wem es mir gut geht.
Das habe ich notiert.
Dann habe ich geschaut: was war es wohl? Was sind die Eigenschaften der Orte/Situationen/Menschen? Was macht dass ich mich gut fühle? Kann ich das auch selber? Wie kAnn ich das in mein Zuhause holen (das führt hier übrigens grade zu großen Renovierungsplänen: Holz statt Fliesen!).
Dann etwas größer gedacht: wenn das hier alles ein Wunschkonzert wäre? Was wäre dann?
Kann man vielleicht kleine Teile davon...?
Und so weiter.
Mein Nochmitbewohnermann kam in vielen dieser Ideen, Situationen und Projekten kaum vor.
Hauptsächlich in jenen, in denen es um Gewohnheit ging.


Ja das mit der Zeit nehmen... ist natürlich sehr richtig und sagt auch die Therapeutin. Aber ich sehe wie er leidet, er sagt mir, wie er leidet und er fragt fast täglich, wie es mir geht... wie soll man sich da nicht unter Druck gesetzt fühlen, endlich eine Entscheidung zu treffen? Ich werde mich definitiv bemühen, mir die Zeit zu nehmen und ihn bitten, nicht ständig ein Feedback einzufordern.

Warum fühle ich mich nicht wohl? Das Haus ist (noch) nicht mein zu Hause. Mir fehlt einfach mein gewohntes Umfeld. Alles ist komplizierter bzw. umständlicher geworden. Dadurch, dass jetzt auch keine Schule/Kindergarten ist, müssen wir täglich neu jonglieren wer wann wo warum. Anstrengend! Bin bisher null zur Ruhe gekommen. Arbeiten sind wir ja auch.

Und du hast recht, ich muss mich auf kleine Schritte und kleine Ziele konzentrieren und nicht DIE eine wichtige Entscheidung treffen wollen!

Vielen Dank für die Denkanstöße!

02.04.2020 20:26 • #117


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Zitat von FR724:
Hallo Zweiflerin, ich möchte dir gerne meine Geschichte erzählen und meine ehrliche Einschätzung zu deiner Situation geben. Meine Freundin hat sich von mir vor 2 Monaten getrennt, aus den gleichen Gründen, wie du sie beschreibst. Wir waren nicht mehr wie ein Paar, mehr wie Freunde, obwohl wir uns liebten. Wir sind dann in einen Strudel gelangt, in dem es uns immer schwerer gefallen ist uns gegenseitig Wertschätzung zu zeigen. Nach unserem gemeinsamen Urlaub, der unfassbar schön war, wendete sie sich das erste Mal an mich und öffnete mir ihr Herz. Obwohl ich vieles bereits ...


Vielen vielen Dank für deine Sichtweise! Es ist sehr hilfreich, um auch die andere Seite zu verstehen! Und ich denke auch, dass wir mehr Abstand brauchen. Situationsbedingt gerade äußerst schwierig! Es ist kaum Ablenkung möglich. Wir verbringen zwangsweise gerade mehr Zeit als vorher zusammen, was uns einfach überhaupt nicht weiterbringt!
Ich habe ihm auch bereits mehrfach gesagt, dass es keine richtige Trennung ist. Nur eine räumliche. Ich habe allerdings auch angemerkt, dass der Ausgang offen ist. Ich möchte, dass ihm das bewusst ist. Meinst du, dass das ungünstig ist?

02.04.2020 20:32 • #118


CaveCanem
Zitat von Zweiflerin:

Meinst du damit, dass ich weil ich zu viel auf seine Bedürfnisse achte, ich meine eigenen Gefühle nicht genug beachte?

Sowas in der Art wurde mir heute auch von einem Freund von mir gesagt. Ich soll nicht nur daran denken, wie er sich fühlt, sondern im Moment hauptsächlich daran, was ich will... gar nicht so einfach umzusetzen. Aber durchaus wahr!



Neeeeeeee! Ich denke, dass Du auf DICH achten sollst.

Das Verhältnis hat sich gerade umgekehrt. Er braucht. Kann derzeit nichts geben.

Die Beziehung ist stark aus dem Gleichgewicht.

02.04.2020 23:26 • x 1 #119


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Zitat von CaveCanem:


Neeeeeeee! Ich denke, dass Du auf DICH achten sollst.

Das Verhältnis hat sich gerade umgekehrt. Er braucht. Kann derzeit nichts geben.

Die Beziehung ist stark aus dem Gleichgewicht.


Das ist sie definitiv!

03.04.2020 11:24 • #120


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