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Was ist mit meinem Mann los?

Clara1111
Ich wäre sehr vorsichtig damit, auf der Arbeit über eine Trennung zu sprechen.
Um keinen Anlass für eventuelle Spekulationen zu liefern, würde ich maximal erwähnen, dass ich derzeit ein schweres familiäres Schicksal bewältigen muss.
Man weiß nie, wann man persönliche oder private Details gegen einen verwenden könnte, sobald mal ein kleiner Fehler auftritt.

01.09.2020 15:30 • x 3 #2536


E
Zitat von Clara1111:
m keinen Anlass für eventuelle Spekulationen zu liefern, würde ich maximal erwähnen, dass ich derzeit ein schweres familiäres Schicksal bewältigen muss.

Ähm, das nährt doch erst recht Spekulationen.
Juliane soll eben abwägen, was für sie passt.
Vorteil des Öffnens- man muss nicht immer sich erklären, sondern wird in Ruhe gelassen.
Allerdings nur im einem guten Kollegium. Ich hatte mich damals auch meinem Chef anvertraut.

01.09.2020 16:13 • x 3 #2537


A


Was ist mit meinem Mann los?

x 3


Clara1111
Ich denke, ein Todesfall in der Familie dürfte vollkommen ausreichend sein und somit wird auch nicht spekuliert.

01.09.2020 16:55 • x 4 #2538


E
Aber wozu lügen?

01.09.2020 19:05 • x 2 #2539


Clara1111
Zitat von LarsWilhelm:
Aber wozu lügen?


Es ist doch keine Lüge, der Vater von Juliane ist doch erst vor ganz kurzer Zeit verstorben.

01.09.2020 19:59 • x 2 #2540


J
Ich werde das mit dem Todesfall sagen. Das ist unverfänglich. Von der Trennung weiß nur eine nahe Kollegin, die seriös und verschwiegen ist.

Heute Abend hatte ich Anrufe von seiner Mutter auf dem Festnetz. Aber ich war nicht in der Verfassung. Ich brauche gerade richtig viel Abstand zu allem, was mit Eric zu tun hat.

01.09.2020 21:35 • x 4 #2541


B
Juliane, lege dir eine Geheimnummer für das Festnetz zu. Schotte dich ab,damit du zur Ruhe kommst.

01.09.2020 21:38 • x 2 #2542


E
Zitat von Clara1111:

Es ist doch keine Lüge, der Vater von Juliane ist doch erst vor ganz kurzer Zeit verstorben.

Ich vergaß, entschuldige, hast recht

02.09.2020 07:21 • x 2 #2543


J
Zitat von Butterblume63:
Juliane, lege dir eine Geheimnummer für das Festnetz zu. Schotte dich ab,damit du zur Ruhe kommst.


Ich denke, sie wollten eigentlich nur nachfragen wegen meines Vaters und wie es mir geht. Aber wie gesagt, es kommen dann unweigerlich Erinnerungen.
Ich habe ihnen eine Mail geschrieben, dass ich mich melde, momentan sehr viel um die Ohren habe usw.
sie haben sehr nett geantwortet.
Von daher ist damit erst mal gut, schätze ich.

Ich bin eben von der Arbeit heim. Ich bin völlig am Ende, alle Glieder fühlen sich an wie Blei, kaum geschlafen. Dann habe ich wichtige Unterlagen daheim vergessen für die Arbeit und im Büro als ich es bemerkt habe fast die Krise bekommen. Ich musste ins Bad gehen, weil ich richtige Schweißausbrüche und ein unkontrollierbares Zittern hatte.
Zum Glück konnte ich mich mit Atemübungen beruhigen. Nun kann ich ein paar Stunden runter kommen und fahre erst wieder zu den Besprechungen am Nachmittag hin.

Ich versuche gleich noch mal meinen Hausarzt zu erreichen.

02.09.2020 08:55 • x 5 #2544


Clara1111
Guten Morgen liebe Juliane, Du hast vollkommen richtig gehandelt und Deine Schwiegereltern wollten sicher nur nett sein.
Ob man nun direkt noch Kontakt halten möchte, musst Du selbst entscheiden. Ich kenne einige Paare, die sich trennten und der Kontakt zu den jeweiligen Schwiegereltern blieb, jedoch unter der Voraussetzung, dass sie das Leben des Ex außen vor lassen.
Aber das ist auch Deine ganz persönliche Entscheidung, ob Du weiterhin Kontakt zulassen kannst.

Dein Körper wehrt sich, auch wenn die Arbeit noch so viel Spaß macht und Dich erfüllt. Mute Dir nicht zu viel zu.
Aber davon abgesehen, wer hat nicht schon mal wichtige Dinge zu Hause vergessen?
In ein paar Tagen ist die letzte Hürde erst mal überstanden, Dein Mann zieht endgültig aus und dann wirst Du auch nervlich sortieren und zur Ruhe kommen.
Ich denke, Dein derzeitiger Zustand hat erheblich damit zu tun.
Du wirst sehen, Du kommst dann zur Ruhe.
Viel Kraft wünsche ich Dir.

02.09.2020 09:08 • x 6 #2545


D
Liebe Juliane,
ich habe eben deine Geschichte hier gelesen und mich die ganze Zeit nur gefragt, wo nimmt die Frau ihre Kraft her? Diesen Hin und Her von deinem Noch-Mann, die Zweifel erst an ihm, dann aber auch an deiner eigenen Wahrnehmung, bis hin zur Gewissheit, dass dein Bauchgefühl von Anfang an richtig war. Dann seine Reue, plötzlich wieder Kehrtwendung und Vorwürfe gegen dich bis hin zu fast körperlichem Angriff vor der Haustür. Daneben noch die Arbeit, auf der du weiterfunktionieren sollst und auch willst...Dann auch noch Martin der dir, wenn auch ohne böse Absicht, auch Energie zieht indem er dich als Stütze nutzt...
Und dann natürlich auch noch der Tod deines Vaters, das allein braucht schon Raum zur Verarbeitung und Trauer.
Also da muss ich beim Lesen erstmal durchatmen.
Aber dass der Körper irgendwann Stopp sagt ist ja klar, also ich wünsche dir wirklich von Herzen Zeit und Ruhe um diese vielen Wunden heilen zu lassen.
Aber ich würde dich gerne was fragen. Resilienz ist ja so ein Modewort geworden. Dennoch habe ich den Eindruck dass du innerlich sehr stark bist, ich höre aus deinen Zeilen eigentlich kein Selbstmitleid, du machst dich nicht klein, du weißt um deinen Wert und auch was du von einem Partner erwartest und was nicht. Woher nimmst du diese Stärke?
Wie gehst du mit Schuldgefühlen um, bzw. hast du überhaupt welche? Ich habe mich nach Trennungen oft mir Selbstvorwürfen gegeißelt und ich empfinde dich als sehr nach vorne schauend und konstruktiv, auch wie sehr du immer wieder bei dir bleibst, man könnte sich immerhin bis in alle Ewigkeiten das Hirn zermartern, was eigentlich in E. vorgeht und vorgegangen ist, aber du scheinst dem immer wieder einen Riegel vorschieben zu können.
Das ist bewundernswert! Halte durch

02.09.2020 11:08 • x 3 #2546


Elfe11
@Juliane
Meiner Erfahrung nach reagieren Bürokollegen rücksichtsvoll, wenn sie von einer Trennung erfahren. Ich denke, du musst nicht immer die Starke spielen, sondern darfst dir vor Kollegen auch Schwächen eingestehen. Schwächen machen uns durchaus sympathisch für unsere Mitmenschen. Mrs Perfects wirken eher unnahbar und weniger sympathisch. A propos wichtige Dokumente, ich hab' als ungeschickte und nervöse Praktikantin mal einen Kaffee über einen wichtigen frisch unterzeichneten Vertrag in einem Kulturreferat gekippt! Die Referentin tröstete mich und meinte, dass bereits die erste Version des Vertrags zerstört wurde. Von einem Hund im Home Office zerfetzt oder so. Sie kicherte dabei. Es wurde dann eben nochmal ein amtliches Dokument gemacht. Mit einem Augenzwinkern. Ach ja, und einmal hab' ich einem polnischen Ministerpräsidenten auf einer Messe in Warschau ein B. über's Jacket gegossen. Ein Messejob in meiner Studienzeit. Der Politiker hatte die Ruhe weg und hat es gar nicht mitbekommen, breites Kreuz! Die Assistenten haben ihn mit mir abgetrocknet... Alle haben es mit Humor genommen und ich habe mich entschuldigt mit dem hübschesten Lächeln, das ich hatte als junge Studentin im Dirndl. Da kann keiner bös sein.

02.09.2020 12:45 • x 2 #2547


Clara1111
Ich habe genau entgegen gesetzte Erfahrungen gemacht, bzw. war Zeugin wie hinter hervorgehaltener Hand getratscht wurde und man sich sogar wünschte, dass die Chefin wohl endlich mal von ihrem hohen Ross geholt wird. Und das obwohl ich nur 1x in der Woche in der Firma war um Aufträge abzuliefern.
Ihre engste Mitarbeiterin heuchelte Bedauern, mit dem Ziel, die Frau auszuhorchen. Gott sei Dank wurde so laut getratscht, dass meine Chefin es mitbekommen hat.
Die betreffenden 2 Frauen wurden sofort entlassen, wegen Störung des Vertrauensverhältnisses und des Firmenklimas, was in einem privaten Betrieb möglich war, jedoch hatte meine Chefin erheblich daran zu knabbern, dass man sie so betratscht und schlecht gemacht hat. Getratscht wird sicher überall und nicht jeder meint es gut und will Trost spenden. Ich bin dankbar, dass es mir möglich war, mich selbstständig zu machen.

02.09.2020 14:41 • x 3 #2548


J
Zitat von _derwanderer_:
Woher nimmst du diese Stärke?
Wie gehst du mit Schuldgefühlen um, bzw. hast du überhaupt welche? Ich habe mich nach Trennungen oft mir Selbstvorwürfen gegeißelt und ich empfinde dich als sehr nach vorne schauend und konstruktiv, auch wie sehr du immer wieder bei dir bleibst, man könnte sich immerhin bis in alle Ewigkeiten das Hirn zermartern, was eigentlich in E. vorgeht und vorgegangen ist, aber du scheinst dem immer wieder einen Riegel vorschieben zu können.
Das ist bewundernswert!


Danke für deine netten Worte.
Ich weiß nicht, wohin ich die ganze Zeit die Stärke genommen habe. Oft hatte ich auch einfach weitergemacht, da ich zu meinen Eltern musste usw. ... ich wollte vor ihnen nicht so sehr zeigen, dass es mir schlecht geht.
Das war anstrengend. Und vielleicht wirkt es beim Schreiben so, aber ich habe viele Gedanken an Eric, auch an diese Rosa und was da alles war und noch gewesen sein könnte, was ich alles noch nicht weiß eventuell.
Ich versuche das auch zu stoppen, aber es klappt oft nicht.
Ich mache mir auch Vorwürfe, unbewusst: weil ich es nicht gemerkt habe, nicht gleich reagiert habe, und so weiter. Auch wenn ich weiß, dass er sich unfair benommen hat. Trotzdem fühle ich mich auch schuldig.
Aber es hilft mir, dass ich tatsächlich Chancen gegeben habe/Gesprächsangebote und relativ gelassen war.

02.09.2020 17:02 • x 4 #2549


lavenderhaze
das klingt ein bisschen nach einer panikattacke. du solltest dir wirklich nicht zuviel zumuten. vielleicht kommt jetzt auch all das, was du versucht hast zu verdrängen, um für deine eltern stark zu sein, jetzt auch hoch. du solltest dir wirklich auszeiten nehmen und dann auch ganz bewusst etwas für dich tun oder auch einfach nur herumliegen und das zulassen, was kommt.

02.09.2020 20:27 • x 2 #2550


A


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