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Was ist los mit meinen Freundschaften?

K
Ich könnte vermutlich beziffern, wie viele Menschen mich aus der Gosse ziehen würden, aber die würde ich nicht mehr zwangsläufig zu aktiv gepflegten Freundschaften (oder von mir so empfunden) zählen. Dazu gehören z.B. manche Ex-Freunde, die sich mir noch verbunden fühlen, aber dennoch pflegen wir keine Freundschaft.

11.09.2018 12:02 • #16


Ayaka
kann es sein, dass diese Freundschaften rund um eine spezielle Situation/Krise entstanden sind und du den Menschen dabei geholfen hast (habe dich als sehr einfühlsame und gute Ratgeberin in Erinnerung)? Oft entsteht dann wieder eine Distanz wenn diese bewältigt wurde - und dabei will ich den Handelnden gar keine Absicht unterstellen - sondern die Themen im Leben ändern sich und dadurch auch wieder die intensiveren Freundschaften. Nur wenige bleiben wirklich konstant.

11.09.2018 12:14 • #17


A


Was ist los mit meinen Freundschaften?

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S
Zitat von leilani1801:
Das Problem ist ja - darüber reden geht nicht, da keine ehrlichen Antworten kommen.


Dann hast du doch schon deine Antwort und zwar, dass es sich um keine aufrichtige Freundschaft handelt. Von wem kann man sich sonst Ehrlichkeit erwarten, wenn nicht von ihnen?

Zitat von leilani1801:
Deswegen mache ich lieber nichts und schaue wie sich das weiterentwickelt, befürchte aber, dass sich die beiden oben genannten Freundschaften gerade ausschleichen bzw. ausgeschlichen werden.


Hier dasselbe.

Das was du beschreibst sind in meinen Augen Freizeitabschnittspartner und diese kommen und gehen im Laufe der Zeit nun mal.

Richtig gute Freunde hat man auch nur in einfacher max. zweifacher Ausfertigung, dann aber nicht vom selben Geschlecht.

11.09.2018 12:31 • #18


L
Zitat von Sahnekirsche:
Das was du beschreibst sind in meinen Augen Freizeitabschnittspartner und diese kommen und gehen im Laufe der Zeit nun mal.


Sicherlich nicht. Der Kontakt war über Monate/Jahre super regelmäßig, man war füreinander da, ich kenne deren intimste Geheimnisse und klar wurde auch irgendwann der Status der Beziehung definiert.

Wenn Menschen (und so war es auch in diesen beiden Fällen), dich mehrmals fragen, ob man denn wirklich befreundet ist, dann wird es wohl beiderseits als mehr angesehen als als Freizeitkontakt.

Aber anscheinend reicht es trotzdem nicht dafür aus das anzusprechen.

Habe hier jetzt einige gedankliche Ansätze bekommen, habe aber bei keinem das Gefühl, dass das jetzt der Grund ist.
Möglicherweise liegt es tatsächlich an mir, dass ich zu wenig investiere oder sonstwas getan habe, was verletzt.
Allerdings komme ich an die Grenzen meiner Empathie, wenn ich versuche noch sensibler zu sein, ohne wirklich zu wissen was Sache ist.
Möglicherweise spielen auch sonstige Eifersüchteleien eine Rolle, oder ich hänge mein Herz an zu wenige Leute zu sehr und sollte meine Kontakte weiter streuen - keine Ahnung. Nicht alles steht in meiner Kontrolle. Aber für mehr als 4-5 Freunde (Bekannte nicht mitgezählt) reicht auch meine Zeit nicht, da wäre es schon schön, wenn die einigermaßen entspannt verliefen.

Außerdem haben wir doch alle unsere Fehler und Unzulänglichkeiten, oder? Wenn es hart auf hart kommt, bin ich für alle da, wenn es sein muss auch mal nachts.

Ich habe aktuell wirklich keine Ahnung, was los ist. Möchte aber auch kein Fass aufmachen wegen möglichen Entwicklungen, die auch wieder anders laufen können.
Mit der wir müssen reden-Nummer à la warum rufst du seit 2 Wochen nur noch wöchentlich an etc, führt meiner Erfahrung nach eher dazu, dass die Leute sich verpflichtet und unter Druck gesetzt fühlen. Weh tut es trotzdem.
Wie beständig das Ganze sein wird, wird sich zeigen - ich kann nur mein bestes geben.

Bei mir ist es einfach so, dass ich Menschen, die ich intensiv in mein Leben gelassen habe auch treu bin. Ein enger Kontakt über einen längeren Zeitraum und sich dann wieder komplett rausnehmen, gibt es bei mir nicht. Habe in meinem ganzen Leben einmal eine Freundschaft konkret für beendet erklärt.
Auch kenne ich es nicht, dass ich mich großartig weniger um Freundschaften kümmere, wenn ich in einer Partnerschaft bin. Klar ist man dann gerade am Anfang mal 1-2 Wochenenden mit dem neuen Mann beschäftigt, aber dann melde ich mich spätestens unter der Woche.
Dass Leute während Partnerschaften ihren Freundeskreis total vernachlässigen oder gar abhaken, gab es bei mir noch nie. Bei vielen ja Gang und Gäbe.

Aber wie gesagt - nur weil ich das so handle, müssen die anderen das ja nicht tun. Wir leben ja in einem freien Land.

Finde das einfach super kompliziert und unübersichtlich.

11.09.2018 15:08 • #19


S
Zitat von leilani1801:
Wenn Menschen (und so war es auch in diesen beiden Fällen), dich mehrmals fragen, ob man denn wirklich befreundet ist, dann wird es wohl beiderseits als mehr angesehen als als Freizeitkontakt.


Ihr sitzt also am Tisch und fragt euch, ob ihr jetzt Freunde seid? Bei Zustimmung des Gegenübers werden dann Freundschaftsbänder ausgetauscht oder wie?

Auch Freizeitpartner sind nebenbei befreundet und wissen sehr vieles voneinander. Ich habe beispielsweise einige von denen, die Erwartungen an sie sind jedoch nicht wirklich hoch. Ich sehe sie mehr als Unterhaltungsfaktor. Klar werden auch Beziehungsproblematiken, sonstige Probleme oder erfreuliches besprochen, dennoch hält sich die emotionale Bindung in Grenzen.

Zitat von leilani1801:
Mit der wir müssen reden-Nummer à la warum rufst du seit 2 Wochen nur noch wöchentlich an etc, führt meiner Erfahrung nach eher dazu, dass die Leute sich verpflichtet und unter Druck gesetzt fühlen.


Das was du beschreibst spielt sich bei Beziehungen ab und nicht bei einer gesunden Freundschaft.

Übst du bei deinen Freunden überhaupt Kritik, wenn sie angebracht ist? Klingt nämlich nicht danach.

11.09.2018 15:24 • #20


L
Zitat von Sahnekirsche:
Ihr sitzt also am Tisch und fragt euch, ob ihr jetzt Freunde seid? Bei Zustimmung des Gegenübers werden dann Freundschaftsbänder ausgetauscht oder wie?


Es gibt durchaus Menschen, denen es wichtig ist, den Beziehungsstatus auch verbal zu thematisieren. Ich mache sowas auch nicht, finde es aber überhaupt nicht schlimm, sogar vielmehr einen Vertrauensbeweis, da sie durch diese Frage aus ihrer Schutzzone kommen. Darum geht es doch in Freundschaften - dass man sich verletzlich zeigt und keinen Coolness-Wettbewerb gewinnen will.

Zitat von Sahnekirsche:
Ich sehe sie mehr als Unterhaltungsfaktor. Klar werden auch Beziehungsproblematiken, sonstige Probleme oder erfreuliches besprochen, dennoch hält sich die emotionale Bindung in Grenzen.


Keine Ahnung welch harte Kriterien du ansetzt, um einen Menschen als deinen Freund bezeichnen zu können. Habe ich mit jemandem intensiven Kontakt, eine gute Zeit, werde auch bei sehr intimen Themen eingeweiht und anderen als gute Freundin vorgestellt, dann ist dies für mich auf jeden Fall eine Freundschaft.
Insgesamt bezeichne ich auch Bekannte recht schnell als Freunde - bin da nicht so drauf, dass nur diejenigen Freunde sind, die sich 10 Jahre lang als zuverlässig erwiesen haben. Letztere sind dann eben langjährige Freunde, was weiß ich.
Aber an so Definitionskram hänge ich mich nicht auf - man spürt doch wie gut man mit einem anderen Menschen verbunden ist.


Zitat von Sahnekirsche:
Das was du beschreibst spielt sich bei Beziehungen ab und nicht bei einer gesunden Freundschaft.


Dann führst du eben eine andere Art von Freundschaften. Mir war es zeitlebens wichtig Freunde intensiv in meinem Leben zu haben und damit meine ich auch zeitlich. Eine gute Freundin treffe ich gerne 1x pro Woche und tausche mich häufiger schriftlich oder telefonisch aus. Was nützen mir Freunde, die ich kaum sehe?
Für mich bedeutet Freundschaft vor allem, dass ich auch eine Rolle in ihrem Leben spiele. Wobei sich das natürlich auch durch äußere Umstände mal verringern kann - klar. Aber darum geht es gerade nicht.
Wie gesagt sind meine engen Freunde Ersatzfamilie. Auch untereinander befreundet und wir wohnen nahe beieiander. Da wird täglich, teilweise sogar mehrmals getextet, telefoniert.
Meldet sich jemand mal zwei Tage nicht, dann fällt das schon auf.

Zitat von Sahnekirsche:
Übst du bei deinen Freunden überhaupt Kritik, wenn sie angebracht ist? Klingt nämlich nicht danach.


Sicher. Bin damit aber sparsam und es kommt natürlich auch auf den Schweregrad an, je nachdem was passiert ist.

11.09.2018 15:52 • #21


S
Na gut, wenn das so gute Freunde sind wie du empfindest, dann würde ich ihn tatsächlich darauf ansprechen. Kommt nichts dabei raus, würde ich das mit deinem besten Freund besprechen und ihm deine Bedenken mitteilen. Der wird ja hoffentlich ehrlich zu sein.

11.09.2018 15:59 • #22


Zweistein
Täglich telefonieren - also da wäre bei mir die Luft recht schnell raus.

Gute Freundschaften zeichnen sich m. E. dadurch aus, dass sich keinerlei solches Bedürfnis ausprägt, wie du es schilderst.

Das, was du schilderst, kenne ich aber auch nur zu gut.

Und meine Erkenntnis der letzten 2-3 Jahre ist, dass ich vielleicht. jeweils zu needy war (glücklicherweise hat das eine Bekannte, würde sie gar nicht mal als Freundin bezeichnen, mir dann auch einmal so direkt gesagt).

Und wie hier schon einige geschrieben haben, ist es auch nochmal, dass Freundschaften gewissermaßen ausschleichen (bzw. wenn das Ganze innerhalb einiger Monate passiert, würde ich sagen, waren es gar keine Freundschaften).

Ich gebe dir aber recht (anders als ein anderer User hier), dass du dieses Problem nur sehr schlecht ansprechen kannst - über Freundschaft lässt sich m. E. nicht so diskutieren. vielleicht. kannst du eine Bemerkung wie Du hast dich ja lange nicht gemeldet - ist irgendetwas? fallen lassen aber mehr auch nicht. Wenn es natürlich sehr wichtig für dich ist, dich die Verhaltensänderung also sehr ärgert, solltest du es schon direkt ansprechen.

Grundsätzlich sehe ich aber die von dir geschilderte Veränderung als relativ normal an.

11.09.2018 16:17 • #23


L
Zitat von Zweistein:
Gute Freundschaften zeichnen sich m. E. dadurch aus, dass sich keinerlei solches Bedürfnis ausprägt, wie du es schilderst.


Ich finde so generelle Regeln, was echte Freundschaft ausmacht und was nicht wirklich schwierig.

Bei meinen beiden besten Freunden, die ich seit Jahrzehnten kenne, habe ich sicherlich so gut wie keine Verlustängste mehr. Da die Freundschaften sich trotz Höhen und Tiefen als langlebig und beständig erwiesen haben.
Dh ich weiß sicher, dass es nach Phasen teilweise kompletter Kontaktlosigkeit über einen bestimmten Zeitraum, auch wieder Phasen großer Nähe gab - und vor allem weiß ich, dass sie mir immer die Wahrheit sagen.
Auch konnte man sich freundschaftliche Patzer leisten - man hat sich vergeben - die Freundschaft war einfach zu kostbar.

Das ist natürlich die Königsklasse.

Bei den anderen beiden Freunden, um die es in diesem Thread geht, habe ich diesen Zustand logischerweise noch nicht erreicht - aber ich fände es schön.

Bis zu einem gewissen Grad haben wir uns alle drei schon needy gezeigt - wobei das nun auch Definitionssache ist. Es geht sicherlich nicht darum, dass irgendjemand von uns ein Riesentheater gemacht hat, weil der andere nicht permanent zur Stelle sein konnte.
Und selbst wenn sich ein Freund/Freundin mir gegenüber zu anhänglich zeigt, dann hebel ich so eine Entwicklung dahingehend aus, dass ich sage, du braucht keine Angst zu haben, dass ich mich aus dem Staub mache, das wird so schnell nicht passieren, aber aktuelle gibt es eben dies und jenes was ich zu tun habe etc.
Für mich ist sowas kein Grund gleich einen Kontakt zu canceln, aber das ist eben Typsache. Andere beenden Freundschaften einfach leichter.

Habe das ja bereits dezent angesprochen und damit ist es gut. Ansonsten werde ich einfach schauen wie sich die Dinge entwickeln ohne Druck auszuüben.
Wie gesagt - die Sache mit dem täglichen telefonieren ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern ich habe mich dahingehend angepasst. Teilweise bin ich auch gar nichts ans Telefon, wenn es zu viel wurde.
Wenn derjenige sich dann aber tatsächlich weniger meldet, dann vermisst man es trotzdem und kann mit Verlustangst reagieren.

Habe auch grad den Eindruck, dass ich das Ganze selbst viel zu sehr aufblähe. Wie gesagt, weiter schauen, wie es sich entwickelt und wenn es eben in Richtung Kontaktabbruch geht, muss ich es akzeptieren. Aber ein Fass aufmachen, werde ich sicherlich nicht.

11.09.2018 16:37 • #24


Zweistein
Zitat von leilani1801:
Habe das ja bereits dezent angesprochen und damit ist es gut. Ansonsten werde ich einfach schauen wie sich die Dinge entwickeln ohne Druck auszuüben.


Das ist m. E. genau richtig.

Zitat:
Wie gesagt - die Sache mit dem täglichen telefonieren ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern ich habe mich dahingehend angepasst. Teilweise bin ich auch gar nichts ans Telefon, wenn es zu viel wurde.
Wenn derjenige sich dann aber tatsächlich weniger meldet, dann vermisst man es trotzdem und kann mit Verlustangst reagieren.


Ist verständlich, dass man sich über die Veränderung wundert, aber ein gewisses Auf und Ab ist ja durchaus auch normal - das beschreibst du ja selbst bei deinen gefestigten Freundschaften.

11.09.2018 16:51 • x 1 #25


A
Kann ja auch nur sein, dass da jetzt eine Phase vorherrscht, was gar nichts mit dir zu tun hat.

Hab auch immer wieder Phasen, wo ich Ruhe brauche und mal eher zurückgezogen bin. Kann mal Weltschmerz sein, kann auch nur einfach so sein. Da mummel ich mich etwas ein, das ändert sich aber auch wieder.

11.09.2018 17:06 • #26


L
Zitat von Arnika:
Kann ja auch nur sein, dass da jetzt eine Phase vorherrscht, was gar nichts mit dir zu tun hat.


Gut möglich. War ohnehin etwas angekratzt und hab möglicherweise empfindlich reagiert.

Andererseits versuche ich aktuell mich wieder mehr auf mein Bauchgefühl zu verlassen. Da habe ich jahrelang gegen gearbeitet, weil ich dachte mit dem stimmt was nicht - im Laufe der Jahre hat sich nun aber herausgestellt, dass es äußerst gut ist, und offensichtlich einfach wesentlich früher anspringt als bei den meisten anderen Menschen.

Es zeigt mir aber immer wieder wie schwierig das sein kann mit den zwischenmenschlichen Beziehungen - das richtige Maß finden zwischen Verbindlichkeit und Autonomie.

Nur eines weiß ich so sicher wie das Amen in der Kirche - Theater machen, unter Druck setzen etc. führt immer ins Aus.

11.09.2018 17:18 • #27


Thommy75
Zitat von Banelei:
Oder er wollte insgeheim mehr als nur Freundschaft und hat sich von diesem Kontakt mehr versprochen. Als dies nicht eintraf, hat er sich abgewandt und distanziert?


Zitat von Thommy75:
Liebe Leilani,

könnte es sein, dass er eventuell mehr als nur eine Freundschaft angestrebt bzw forciert hat? Habt ihr über dieses Thema gesprochen?

Für dich ist es nur Freundschaft, für ihn vielleicht mehr?


Diese Frage wurde, soweit ich weiß, nicht beantwortet. Ist sie daher nicht relevant in deinem Konstrukt liebe @leilani1801 ? Wichtig ist sie allemal, da eine positive Beantwortung dieser Frage viele der hier hypothetischen, teils philosophischen Antworten/Meinungen erübrigt, da die Antwort auf deine Frage dann sehr einfach wäre.

Vielleicht hab ich ja etwas übersehen.

LG, Thomas

11.09.2018 19:58 • #28


A


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