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Was ist eigentlich mit den Frauen los?

M
Zitat von sadMonkey:
Zur Ausgangsfrage ein paar Worte und Gedanken von mir dazu, da meine Partnerin - mit psychologisch-edukativem Hintergrund - und ich gerade gestern über das Thema gesprochen haben, da es auch einige ihrer Freundinnen betrifft. Viele - vor allem Frauen, unserer Beobachtung nach - haben hohe Ansprüche und suchen ihren ...

ein spannender Beitrag. Ich muss gestehen, viele andere Beiträge hier nicht gelesen zu haben, weil es offensichtlich nur darum geht, die eigene Meinung breit- und die Gegenmeinung plattzutreten. Das Thema - gerade im Hinblick auf die Entwicklung im Online-Dating - finde ich nämlich sehr spannend.

Ich habe inzwischen jegliche Dating Apps deinstalliert, weil meine Erfahrungen diesbezüglich nicht sonderlich gut sind. Gerade das von dir beschriebene Verhalten des Höher, weiter besser finde ich nämlich bedenklich: Regelmäßig schreibt man beim Online Dating ja nicht nur mit einer Person, weswegen man von vornherein einen Konkurrenzkampf ohne des Wissens der Beteiligten initiiert: wer erfüllt mehr meine Maßstäbe an den Traumpartner.

Und gerade die von dir @sadMonkey aufgestellte These finde ich spannend: Frauen wird ja doch oftmals vermittelt, dass sie nur ihren Traumprinzen akzeptieren sollten. Natürlich soll man nicht etwas mitmachen, worauf man keine Lust hat. Inwieweit sind aber gesellschaftliche Entwicklung dafür verantwortlich, dass man sich selber unglücklich im Dating macht?

08.02.2023 08:47 • x 1 #496


M
Zitat von sadMonkey:
Für mich persönlich einfach ein total undifferenzierter Beitrag. Auch für mich gibt es da seltsame und fragwürdige Theorien und Menschen. Die Verhaltenspsychologie aber ist beispielsweise eine interessante Wissenschaft. Man kann durch Experimente ja einfach beobachten und nachweisen, wie sich beispielsweise ...

OT: Die Psychologie entsprang der Philosopie, mehr noch, sie hängt davon ab.



Jedes Unternehmen, hat eine eigene Philosopie, genau wie jeder Mensch seine eigene entwickeln sollte/kann ja vielleicht muss! Das umgekehrt dies für die Psychologie gilt ist mir nicht bekannt.

Die Beobhtung von der Innenwelt des Menschen kann eben sehr wohl auch über die Philosopie (so wurde das über Jahrhunderte erfolgreich parektiziert!) erfolgen und genau das versuche ich in dem Weisheitsthread herauszuarbeiten.

Peace!

08.02.2023 09:47 • #497


A


Was ist eigentlich mit den Frauen los?

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T
Zitat von Melias:
Inwieweit sind aber gesellschaftliche Entwicklung dafür verantwortlich, dass man sich selber unglücklich im Dating macht?

Öhm, ist die gesellschaftliche Entwicklung dabei nicht wumpe? Mir doch egal, wie es andere machen oder meinen machen zu müssen. Wichtig ist doch, was man selbst vor sich und für sich verantworten/vertreten kann. Wenn eine Frau meint, mich als eine Option zu sehen auf der Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau, na dann ist das so. Ich kann ihr denken und handeln doch nicht beeinflussen. Es ist ihrs, genauso wie ich jemand bin, der eben nicht Doppel- oder Paralleldating betreibt. Sowas hat mit dem eigenen Willen zu tun. Ich will mich da auch gar nicht als den großen idealistischen Individualisten herausstellen - ich schwimme oft mit dem Strom. Aber in solchen Fragen sage ich mir: macht was ihr wollt, es ist doch an mir mich und meine Empfindungen zu schützen. Es ist so leicht mit dem Finger auf andere zu zeigen (das geht nicht in deine Richtung, es ist nur ein Gedanke, ganz pauschal) und zu sagen: ist ja alles doof und alles oberflächlich und jeder will Perfektion.
Aber wir sind alle Teil dieser Gesellschaft und teils auch der OD Community (ich nicht mehr) und haben eine Art Mitgestaltungsrecht.

Jeder hat dich seine Ansprüche an andere Menschen, egal in welchem Bereich. Ich finde es auch völlig legitim, dass andere Menschen andere Ansprüche oder erweiterte haben ohne das zu beurteilen.

Wenn Frau meint, ich sei ihr und ihren Bedürfnissen nicht perfekt genug - OK, ist eben so. Passt eben nicht und gut. Denn im Umkehrschluss heißt es ja auch, dass sie für mich dann nicht passend ist. Das ist zumeist ein wechselseitiges Ding und zu viele Menschen (siehe hier im Forum) versuchen es meines Erachtens nach mit folgender Einstellung: was nicht passt, wird passend gemacht. Somit hat man zwei Stellschrauben; einmal die eigenen Bedürfnissen inkl. Kompromissfähigkeit oder eben die Suche nach der Perfektion ohne die Bedürfnisse anzupassen.

Ich empfand OD nie als wirklichen Ballast, so wie es hier nicht selten rüberkommt. Es war eine Art Zeitvertreib, neue Menschen, neue Gespräche und ich hatte die macht darüber, wann ich mein Handy nutze und wann nicht. Es war so eine Art Mitläufer, aber definitiv niemals etwas, was ich zielgerichtet und/oder fokussiert betrieben habe.
Ich glaube, darin liegt auch der Schlüssel: wie nutze ich es, das fängt beim Profil und den Bildern an.

Am Wochenende war ich mit einer Freundin essen, sie betreibt OD. Ich habe mir ihr Profil angeschaut, dazu die Bilder und ihre Aussagen, was sie dort möchte. Das hat überhaupt nicht zusammengepasst. Eine schöne Frau ist sie, klug aber auch in vielerlei Hinsicht unsicher. Ihr Profil sagt aber aus: ich bin tough, suche nur Partnerschaft und komm mir nicht mit S. in unverbindlich - obwohl sie darauf ggf. auch eingehen würde, wenn's passt.
Ich hoffe es kommt rüber, was ich sagen möchte. Das ist nämlich die Erfahrung, die ich dort gemacht habe: Profil passt oftmals nicht zu den Menschen dahinter. Warum? Weil sie selten sich und ihre Bedürfnisse wirklich kennen bzw. sie nicht scharf genug sind. Auch deswegen wird wohl die eierlegenden wollmilchsau gesucht... Alles abdecken, was ggf. noch an Bedürfnissen kommen könnte oder aber Defizite erst erkennen, wenn sie einem ins Gesicht schlagen.

08.02.2023 09:56 • x 3 #498


M
@Tin_
Meine Erfahrung im OD ist, dass regelmäßig das eigene Idealbild von einem Selbst dort bestmöglich abgebildet werden soll. Die Realität hat erst einmal wenig damit zu tun, was sicherlich auch damit zusammen hängt, dass man diese vielleicht selber nicht genau kennt. Und da sind wir meines Erachtens bei den gesellschaftlichen Zwängen: Deine Freundin schreibt rein, dass sie eine toughe Frau ist, die nur auf Beziehungen aus ist. Warum schreibt sie das wohl so, wenn die Realität ne andere ist? das mag damit zusammenhängen, dass sie sich selbst falsch einschätzt. Da du aber hier eine einschätzung von ihr abgegeben hast, die damit contraire ist, gehe ich davon aus, dass du das irgendwoher weißt - vielleicht weil du sie kennst, da sie dann zumindest vermutlich solcherlei Andeutungen gemacht hat. Bedeutet für mich, dass sie vermutlich auch weiß, dass ihre Beschreibung nicht zu 100% passt.

Was würde aber passieren, wenn sie sich realistischer darstellt? - Sie würde nicht dem entsprechen, wie es dem Idealbild in der Gesellschaft entspricht (nach ihrer Auffassung).

Und der nächste Punkt ist: Was macht Online dating mit uns: Früher musste man in die Welt gehen, um jemanden kennen zu lernen. Heute reicht ein Swipe nach rechts uU aus, um Kontakt zu einem möglichen Date zu haben. Je größer die Stadt, desto größer die Auswahl (und die Konkurrenz). Die Auswahl ist damit um ein vielfaches höher. Doch mit der Wahl kommt zugleich die Qual: Während ich mit Person A schreibe, hab ich auf einmal ein Match mit Person B, den/die ich ja vom Profil sehr ansprechend fand. Will ich mir Option B nun verschließen? Ich schau mal.
Dann auf einmal ist noch Person C. im Spiel. usw.

Natürlich ist es eine Frage, wie man damit umgeht. Die Option, so zu handeln, besteht jedoch definitiv. Und je attraktiver ich aussehe, desto mehr Matches werde ich faktisch haben.

Dass du für dich einen guten Weg gefunden hast @Tin_ , ist absolut lobenswert und gut. Du bist aber auch laut deines Profils 42 und bist gerade nicht mit dem Online Dating aufgewachsen und entsprechend erwachsen. Wie sieht das aber bei den Leuten aus, die mit 18 schon Tinder usw haben?

Es gibt genügend Studien darüber, dass Tinder und Co unglücklicher machen und mitunter sogar Süchte auslösen, weswegen Leute selbst dann, wenn sie langsam in eine Beziehung gelangen, wieder anfangen müssen zu swipen.

Das zugrunde gelegt gepaart mit dem verbreiteten Credo Ich will nur meine wahre Liebe und damit den für mich perfekten Partner, wobei ich dafür wieder auf @sadMonkey s Beitrag verweisen möchte, eröffnet für mich die Frage: Was macht das mit eben einer solchen Person selber? Gerade gut aussehende Frauen haben nach meiner Kenntnis X-viele Matches mit Typen und damit grundsätzlich mal eine große Auswahl, bei denen sie aussieben (müssen). Daraus folgt - glaube ich - eine Gegenüberstellung: Der eigene Wert nach dem OD und was bietet mir mein Dating-Partner - natürlich im Hinblick auf alle Faktoren: Zwischenmenschlich, materiell, Intelligenz usw usw. Denn, wenn es nicht ausreicht, warten ja schon Personen B, C, D. usw.

Natürlich ist das hier recht eindimensional dargestellt, aber m.E. nicht ganz unrealistisch und eröffnet mir die Frage, was das mit einem selber macht.

08.02.2023 10:19 • x 2 #499


T
Zitat von Melias:
Meine Erfahrung im OD ist, dass regelmäßig das eigene Idealbild von einem Selbst dort bestmöglich abgebildet werden soll.

Ich glaube, das versuchen viele, ja. Das war nie mein Ansinnen. Ich fand und finde Authentizität immer attraktiv, dementsprechend möchte ich mich auch so darstellen, weil ich natürlich dann die Chance auch höher ist, ein Gegenüber zu matchen, der das ähnlich sieht. Wie gesagt, ich wollte weder mit Text noch Bildern perfekt erscheinen. Ich wollte ich sein und bleiben - auch in der Kommunikation mit Matches.
Zitat von Melias:
Warum schreibt sie das wohl so, wenn die Realität ne andere ist?

Weil sie glaubt, so die Spinner abzuschrecken, die nur das eine wollen. Sagte sie zumindest. Ich: neee, damit ziehst du genau das an was du gar nicht willst. Die Typen werden sich eher besser und öfter anlügen, damit sie dich ins Bett kriegen. xD
Zitat von Melias:
Bedeutet für mich, dass sie vermutlich auch weiß, dass ihre Beschreibung nicht zu 100% passt.

Sie glaubt tatsächlich sich richtig dargestellt zu haben, aber ein paar Infos weggelassen zu haben, die ich für wichtig erachte.
Zitat von Melias:
Was würde aber passieren, wenn sie sich realistischer darstellt? - Sie würde nicht dem entsprechen, wie es dem Idealbild in der Gesellschaft entspricht (nach ihrer Auffassung).

Und damit bei sich bleiben ohne der Perfektion für andere nachzulaufen. Finde ich sehr viel sinniger.
Zitat von Melias:
Die Auswahl ist damit um ein vielfaches höher. Doch mit der Wahl kommt zugleich die Qual: Während ich mit Person A schreibe, hab ich auf einmal ein Match mit Person B, den/die ich ja vom Profil sehr ansprechend fand. Will ich mir Option B nun verschließen? Ich schau mal.
Dann auf einmal ist noch Person C. im Spiel. usw.

Und so war ich eben nicht drauf.
Zitat von Melias:
Du bist aber auch laut deines Profils 42 und bist gerade nicht mit dem Online Dating aufgewachsen und entsprechend erwachsen. Wie sieht das aber bei den Leuten aus, die mit 18 schon Tinder usw haben?

Gute Frage! Darüber hab ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Werde ich mal.
Zitat von Melias:
Es gibt genügend Studien darüber, dass Tinder und Co unglücklicher machen und mitunter sogar Süchte auslösen, weswegen Leute selbst dann, wenn sie langsam in eine Beziehung gelangen, wieder anfangen müssen zu swipen.

Ich denke aber schon, dass das die Ausnahme ist. Sowas hat aber eben auch mit Charakter und persönlicher Einstellung zu tun.
Zitat von Melias:
Natürlich ist das hier recht eindimensional dargestellt, aber m.E. nicht ganz unrealistisch und eröffnet mir die Frage, was das mit einem selber macht.

Klar. Aber sind doch alle so reflektiert und kluK... Wissen doch bestimmt alle.
Entschuldige, aber bei sowas kann ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Aber ja, dazu fordere ich auf! Denk mal drüber nach, wie DU SELBST dort handelst und lass mal das Fingerpointing!

Wie gesagt, ich kann nicht wirklich verstehen, wie sehr das OD problematisiert und teils verteufelt wird. Es geht um die innere Einstellung - um nichts anderes.

08.02.2023 10:54 • x 1 #500


DieSeherin
Zitat von Tin_:
Mir würde als Frau eher mulmig werden, wenn mich so ein Übersoftie mit so einem sch*iss zuquatschen würde. Da würde ich eher an einen kaputten Serienkiller denken.


kann ich als frau nur bestätigen.... ich wäre erst verblüfft, dann amüsiert, dann irritiert und dann würde mir mulmig werden (dass ich mit keinem dieser drei blödmänner mitgegangen wäre, ist eine andere geschichte!)

Zitat von sadMonkey:
Viele - vor allem Frauen, unserer Beobachtung nach - haben hohe Ansprüche und suchen ihren perfekten Traummann und sieben ganz radikal aus: Haarfarbe, Augenfarbe, Größe, Stil - alles muss perfekt passen ins eigene (oberflächliche?!) Suchmuster.

Charakterlich müssen diese Männer dann auch perfekt sein - bei vielen Frauen hat man dann den Eindruck es werden nach Fehlern gesucht. Also wenn ein Witz von der Gegenseite mal nicht 100% gut ankommt bei der Dame oder er nicht in jeder Situation das schreibt/sagt/macht, was sich die suchende Frau von ihrem Traummann erwartet, dann ist er sofort raus.


gut, dass du viele geschrieben hast! das kann bei manchen durchaus so sein, aber ich kenne es aus meinem umfeld anders. außerdem ist es ja auch nochmal ein unterschied, was ich mir selber als toll aussehend und charakterlich super vorstelle und was ich dann in der menschlichen interaktion daraus mache.

08.02.2023 11:03 • x 1 #501


M
@Tin_ Ich glaube, deine Einstellung zum OD ist zwar gesünder, aber nicht die Regel. Ansonsten würden nicht X viele perfekte Tinder-Profile (wie Insta-Profile) existieren.

Zitat von Tin_:
Sie glaubt tatsächlich sich richtig dargestellt zu haben, aber ein paar Infos weggelassen zu haben, die ich für wichtig erachte

Weißt du das sicher? Oder müsst es richtig heißen Sie sagt mir, sie glaubt tatsächlich [...] ? Was Leute sagen und wirklich, echt denken, sind ja bekanntlich himmelweite Unterschiede. Die Frage ist natürlich ohne weitere Kenntnis der Hintergründe bzw deiner Person oder ihrer oder aber eurer Verbindung. Basiert schlicht auf meiner Lebenserfahrung.

Im Kern ist mein Anliegen tatsächlich auch eher die Auseinandersetzung mit der Frage, inwieweit sich das OD auf die Erwartungshaltung von Menschen auswirkt - daher hab ich als Ausgangspunkt den Beitrag von sadMonkey genommen, der ja eine Sicht darstellt. Es wird sicherlich auch Leute geben, die das komplett anders bewerten. Ich finde das OD als Auffänger dabei regelmäßig interessant, weil es der größte Unterscheid zu früher ist und es m.E. schon Unterschiede mitunter aufzeigt. Gerne kann man das Thema aber natürlich ausweiten

08.02.2023 11:07 • x 1 #502


D
Zitat von sadMonkey:
Viele - vor allem Frauen, unserer Beobachtung nach -

https://www.stern.de/gesundheit/liebe-a...40084.html

Aus soziologischer Sicht , wird dieses Phänomen so betrachtet, analysiert.

Aus ihrer Sicht wird „vor allem Männlicher, Einfluss u. Macht diese negative Entwicklung zu geschrieben „

08.02.2023 11:12 • #503


T
Zitat von Melias:
Ich glaube, deine Einstellung zum OD ist zwar gesünder, aber nicht die Regel.

Und das ist mein Kernpunkt: es ist mir schlicht egal, was die Regel ist. Wie andere es betreiben kann und will ich nicht beeinflussen. Es ist deren Ding und ich bin mir eben auch sicher, dass mindestens ein paar andere Menschen da ticken wie ich - und ich habe eine von denen kennengelernt und date sie nun. Überraschenderweise ticken wir auch in anderen Bereichen da ziemlich gleich, was ein schöner Umstand ist und in meiner Denke auch irgendwie zumindest ein wenig kausal. Davon rede ich ja: nichts passend machen, sondern in vielen Fällen kongruent und passend SEIN.
Zitat von Melias:
Ansonsten würden nicht X viele perfekte Tinder-Profile (wie Insta-Profile) existieren.

Sag ja, die sind für mich nie interessant gewesen. Ich kann da eher für mich ein paar Sachen rauslesen, bilde ich mir zumindest ein. Ich möchte keine im Gesicht zugekleisterte Frau, ich möchte keine gestellten Bilder, ich möchte kein bla bla bla a la bin treu, ehrlich, usw.
Und ich muss ehrlicherweise gestehen, dass ich ein ganz gutes Händchen bei meinen Matches hatte. Vielleicht hatte ich einfach Glück.
Zitat von Melias:
Weißt du das sicher? Oder müsst es richtig heißen Sie sagt mir, sie glaubt tatsächlich [...] ? Was Leute sagen und wirklich, echt denken, sind ja bekanntlich himmelweite Unterschiede.

Stimmt, danke für die Korrektur. Sie sagte. Aber ich merke eben auch die Unsicherheit bei solchen Aussagen, denn es gab eben auch die Nachfrage ...oder wie siehst du das/mich?
Zitat von Melias:
Im Kern ist mein Anliegen tatsächlich auch eher die Auseinandersetzung mit der Frage, inwieweit sich das OD auf die Erwartungshaltung von Menschen auswirkt - daher hab ich als Ausgangspunkt den Beitrag von sadMonkey genommen, der ja eine Sicht darstellt.

Und nochmal: was interessiert dich die Erwartungshaltung von anderen Menschen? Klar kann man sie sich anhören, aber welche Auswirkungen sollte das auf dich haben? Ich sage: keine.

08.02.2023 11:32 • x 1 #504


MissLilly
Zitat von Masterslave:
Die Kontrolle des Gefühlszustandes entzieht anderen die Macht der Emotion.


Nein.
Der einzige Gefühlszustand der wahrhaftig einem die (unbewusste) Macht verleiht (allem voran über sich selbst) und zu wahrhaft authentischen Emotionen (Reaktionen) seines Gegenüber führt, ist die Gleichgültigkeit.
Nicht die inszenierte Gleichgültigkeit (an derer sich viele versuchen, wie auch dieser Thread hier sehr eindrucksvoll zeigt ), sondern die tatsächlich (innerlich) gelebte Gleichgültigkeit.

Es ist wie mit der Liebe und dem Hass, denn das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit. Mensch kämpfen, leiden, verausgaben und strengen lange an (positiv wie negativ), weil sie Angst haben etwas zu verlieren oder schlimmer noch, es niemals zu bekommen!

Wenn man aber irgendwann mal an den (wahrhaftig schmerzhaften) Punkt kommt, dass es einfach nichts mehr gibt, was ein Anderer einem wegnehmen könnte, erwächst aus der Angst jene Sicherheit, die man so sehr und so lange herbei gesehnt hat

08.02.2023 11:52 • #505


M
Zitat von MissLilly:
Nein. Der einzige Gefühlszustand der wahrhaftig einem die (unbewusste) Macht verleiht (allem voran über sich selbst) und zu wahrhaft authentischen Emotionen (Reaktionen) seines Gegenüber führt, ist die Gleichgültigkeit. Nicht die inszenierte Gleichgültigkeit (an derer sich viele versuchen, wie auch ...

Die Kontrolle des Gefühlszustandes führt zur echten Gleichgültigkeit (es ist eine Entscheidung)- gegenüber der Emotion (echt) nicht des Verstandes (inszeniert).

Wenn man aber irgendwann mal an den (wahrhaftig schmerzhaften) Punkt kommt, dass es einfach nichts mehr gibt, was ein Anderer einem wegnehmen könnte, erwächst aus der Angst jene Sicherheit, die man so sehr und so lange herbei gesehnt hat


Ist es nicht so, das die Erkenntnis allein darüber, dass andere einem etwas wegnehmen könnte, diese Illusion ent-zaubert?
Muss denn der Schmerz zuvor überhaupt sein? Dann hätten wir bereits einem Anderen Macht verliehen.

08.02.2023 11:59 • #506


M
Zitat von Masterslave:
Die Kontrolle des Gefühlszustandes führt zur echten Gelassenheit (es ist eine Entscheidung)- gegenüber der Emotion (echt) nicht des Verstandes (inszeniert). Wenn man aber irgendwann mal an den (wahrhaftig schmerzhaften) Punkt kommt, dass es einfach nichts mehr gibt, was ein Anderer einem wegnehmen ...

Ich muss mich korrigieren.
Ich meine die Gelassenheit

Gleichgültigkeit ist nichts was für mich erstrebenswert wäre, im Gegenteil.

08.02.2023 12:28 • x 1 #507


MissLilly
Zitat von Masterslave:
Die Kontrolle des Gefühlszustandes führt zur echten Gleichgültigkeit (es ist eine Entscheidung)- gegenüber der Emotion (echt) nicht des Verstandes (inszeniert).

Immer noch NEIN! Also zumindest aus meiner bescheidenen Sicht und Erfahrung

Du kannst zwar den Umgang mit einem bereits vorhanden Gefühl (Emotion) entscheiden, aber nie und nimmer dessen Entstehung! Du kannst dir nicht aussuchen ein Gefühl nicht, nicht zu fühlen!
Echte Gleichgültigkeit kann man NICHT fühlen, denn sobald man das kann ist sie nicht mehr echt, sondern inszeniert. Wahrhaftige Gleichgültigkeit bedeutet, absolut NICHTS zu fühlen, egal ob positiv oder negativ. Der Verstand schaltet vollkommen ab, ohne das man das bewusst wahrnehmen könnte...eben weil es etwas ist, was sich vollkommen unbewusst abspielt.
Retrospektiv würde ich es so beschreiben, dass man in jenem Moment aus sich selbst aussteigt und das Geschehen nur noch (quasi wie ein fremder Unbeteiligter) aus der Vogelperspektive betrachtet.
Leider kann ich es gerade nicht besser erklären

Zitat von Masterslave:
Ist es nicht so, das die Erkenntnis allein darüber, dass andere einem etwas wegnehmen könnte, diese Illusion ent-zaubert?

Nein, es ist die Erkenntnis darüber, dass dir niemand etwas wegnehmen kann, was du nie (wirklich) besessen hast!

08.02.2023 12:41 • #508


M
Zitat von MissLilly:
Immer noch NEIN! Also zumindest aus meiner bescheidenen Sicht und Erfahrung Du kannst zwar den Umgang mit einem bereits vorhanden Gefühl (Emotion) entscheiden, aber nie und nimmer dessen Entstehung! Echte Gleichgültigkeit kann man NICHT fühlen, denn sobald man das kann ist sie nicht mehr echt, sondern ...

Ich musste in der Tat erst mal nachlesen was genau Gleichgültigkeit ist...du auch?
Zitat von MissLilly:
Die Kontrolle des Gefühlszustandes führt zur echten Gelassenheit (es ist eine Entscheidung)- gegenüber der Emotion (echt) nicht des Verstandes (inszeniert).


Ich bleibe dabei



Zitat von MissLilly:
Echte Gleichgültigkeit kann man NICHT fühlen, denn sobald man das kann ist sie nicht mehr echt, sondern inszeniert. Wahrhaftige Gleichgültigkeit bedeutet, absolut NICHTS zu fühlen, egal ob positiv oder negativ. Der Verstand schaltet vollkommen ab, ohne das man das bewusst wahrnehmen könnte...eben weil es etwas ist, was sich vollkommen unbewusst abspielt.

Stupor ist ein gefährlicher Geustestzustand.


Zitat von MissLilly:
Retrospektiv würde ich so beschreiben, dass man in jenem Moment aus sich selbst aussteigt und das Geschehen nur noch (quasi wie ein fremder Unbeteiligter) aus der Vogelperspektive betrachtet.

Das ist Thema der Weisheit.

Zitat von MissLilly:
Du kannst zwar den Umgang mit einem bereits vorhanden Gefühl (Emotion) entscheiden, aber nie und nimmer dessen Entstehung!

Doch ich kann eben genau die Ursache - HEILEN

Denn was war, war. Was kommt, kommt und was IST, IST!
Bewusstseinszustand!

Meine persönlich bescheidene Meinung ohne Anspruch auf Gleichgültigkeit- äh Allgemeingültigkeit meine ich natürlich

08.02.2023 12:45 • #509


MissLilly
Zitat von Masterslave:
Gleichgültigkeit ist nichts was für mich erstrebenswert wäre, im Gegenteil.

Eben ...für mich auch nicht ...und deshalb ist mir die Gleichgültigkeit (von meiner Seite) bisher nur 2 Mal in meinen Leben passiert, denn wie ich bereits sagte, kann man sich echte Gleichgültigkeit nicht aussuchen
Zugeben muss ich dennoch, dass es mit Abstand eines der befreiensten Momente meines Lebens war...aber erst lange im Nachhinein ..versteht sich

08.02.2023 12:50 • #510


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