Also jetzt muss ich doch nochmal was dazu schreiben...
Ist zwar schon eine Zeitlang her, aber irgendwie stößt mir da was auf...
[quote author=Thilde link=board=allgemeines;num=1207239544;start=14#20 date=04/25/08 um 15:50:45]
Du schreibst Ein kleiner Fehler, eine kleine Unzulänglichkeit und schon ist man nicht mehr die richtige Partnerin.
Sehe ich nicht so....es müssen schon viele Fehler, viele Unzulänglichkeiten zusammen kommen, um einen Bruch in der Beziehung herbei zu führen.
Niemand steht morgens auf und sagt: Gestern war er / sie voll zickig, also trenne ich mich heute [/quote]
Das würde einen hoch reflektierenden Partner voraussetzen. Und das ist, wie ich mittlerweile in diesem Forum /Chat und aus dem Privatleben gesehen habe, seltenst der Fall.
Hier bleiben auch die Fälle außen vor, wo sich der Partner wegen eines anderen trennt. Ist das Neue, Aufregende im Spiel, reflektieren wir offenbar ziemlich wenig, siehe die ganzen Trennungsgeschichten, wo der Ex wiederum zu seinem/r Ex zurückgekehrt ist.
Aber worum es mir eigentlich geht:
[quote author=Thilde link=board=allgemeines;num=1207239544;start=14#20 date=04/25/08 um 15:50:45]
Verlasser denken lange darüber nach, bevor sie sich trennen, sie haben einen gewaltigen Vorsprung und haben sich innerlich schon von dir verabschiedet, für den Verlassenen kommt das dann wie aus heiterem Himmel....schon komisch, dass man vorher nicht auf die Zeichen achtet, jeder Mensch sendet Signale die einem sagen hier ist etwas nicht in Ordnung. [/quote]
Wenn dem so wäre, würde es wiederum einen sehr reflektierten Gegenpart verlangen. Viele aber sagen, dass der Partner vor der Trennung sehr aufmerksam war, Liebes- und Treueschwüre inklusive, und Geschenke wurden gemacht, und man hat sich gefreut und plötzlich - ja, die Trennung kam dann tatsächlich aus heiterem Himmel. Wie kann das sein? Gerade noch eine Liebeserklärung und im nächsten Satz ne Trennungsabsicht?
Ich denke eher, dass sich die Partner bewusst überhaupt nicht im Klaren sind, dass sie sich innerlich lösen gerade, und dass diese Schwüre und Geschenke, die kurz vor der Trennung stattfanden und so viele von uns in Unglauben zurück ließen, als eine Art Versicherung zu sehen sind, dass man sich doch in einer erstrebenswerten Beziehung befindet, dass auch die Verlassenden sich sozusagen etwas vormachten - all diese Dinge als Ausdruck eines schlechten - unbewussten - Gewissens?
Ergo - ich glaube nicht, dass es für jemandem, der dabei ist, verlassen zu werden, aus dem Verhalten des anderen ersichtlich ist. Denn dann müsste man ja alle Liebeserklärungen stets und instantan anzweifeln...
Ich glaube vielmehr, dass sich der andere selbst unsicher ist, und diese Geschichten nicht nach rationalem Erwägen passieren.
Andererseits kann ich mir auch nicht vorstellen, dass ich sofort zu meinem Partner rennen würde und ihm sagen, du, ich hab da so ein komisches Gefühl, dass das mit uns nicht mehr passt, was machen wir jetzt bloß...?
Insofern muss ich dir (Thilde) schon Recht geben - das Gefühl der Liebe kann ich nicht herbeidiskutieren. Ich glaube nur, dass sich die Verlassenden selbst darüber nicht so ganz im Klaren sind und wenn, dies in einem letzten Aufbäumen sich selbst gegenüber nicht wirklich zugeben wollen. Aber auch deswegen kann man ihnen keinen Vorwurf machen.
MJ