Ich muss mich momentan im Schmerz einfach ablenken und schreiben. Ignoriert meinen Post einfach.... ich glaube, ich muss bald mal auf offline-Schreiberei umswitchen, damit ich hier die Threads nicht zuspamme. Aber dafür ist das Forum ja auch in gewisser Weise da.
Liebe J., ich habe gestern etwas getan, was ich mir selbst nie zugetraut hätte. Schlug Dir vor, die Kommunikation einzustellen. Mein letzter Draht zu Dir. Niemals hätte ich gedacht, dass ich dazu fähig bin, die Entscheidung zu treffen. Weil es das Ende bedeutete. Weil es sonst nie aufgehört hätte. Weil wir immer wieder schwach geworden wären, uns geschrieben hätten, nie losgelassen hätten. Die Schreiberei machte es kurz erträglich, verlängert aber den Schmerz, die Trauer. Ich konnte Dich auch einfach nicht mehr leiden sehen. Ich war egoistisch, das tut mir leid. Ich habe nur an mich gedacht, als ich den Kanal zu Dir offen hielt. Aber lieben heisst auch loslassen.
Du hast die Entscheidung getroffen es zu beenden. Das heisst aber nicht, dass es Dir gut damit ging. Ich hab´s ja gesehen........ Es tat mir so leid, ich habe Deine Mauer zum Bröckeln gebracht, was Du niemals bei einem Mann für möglich gehalten hattest. Ich hab Dein Glück in Deinen Augen gesehen, vor allem, wenn man weiss, was Du alles durchgemacht hast, war das für mich das schönste, das zu erleben. Und dann tu ich Dir so weh, dass Du vor die Mauer eine weitere baust.
Ich habe mir die schönsten Momente mit Dir ausgemalt. Mir vorgestellt, wie es aussehen könnte in der Zukunft. Und dass Du genau das bist, was ich jetzt erst fand. Ich bin kein Teenager mehr. Du auch nicht. In gewisser Weise hatten wir beide die Hoffnung auf sowas aufgegeben. Wenn ich ehrlich bin und auch wenn ich es war, der Dir wehtat, ein Stück weit hasse ich Dich dafür, dass es keine weitere Chance gibt, jetzt, wo ich meinen Fehler erkannt habe. Ich weiss, dass es funktioniert hätte. Es wäre so leicht gewesen. Und als letzte Nachricht schreibst Du mir, wie sehr Du mich liebst und was für ein toller Mensch ich bin. Du hast es gut und ehrlich gemeint, das weiss ich. Aber es tut halt einfach nur weh zu lesen.
Jetzt stelle ich den Kontakt zu Dir ein. Keine Whatsapps mehr, keine Sprachnachrichten, kein Instagram, erst recht keine Treffen. Auf der Arbeit werde ich freundlich zu Dir sein, Dir nichts Böses wollen, warum auch? Aber ich werde auch versuchen, Dich maximal zu ignorieren. Im Moment ist das meine grösste Angst, dass ich nicht mehr der gut gelaunte, Scherze treibende, das Team zusammenhaltende M. sein kann, weil Du dort sitzt. Eine Mammutaufgabe. Aber wir haben uns drauf geeinigt, dass es die Arbeit nicht beeinflussen wird. Also schaffe ich das.
Ich beginne jetzt mit der Trauerphase. Es werden wohl Tränen fliessen, sie tun es schon. Hoffe, ich kann schnell in die Akzeptanz übergehen und dann wieder der normale M. sein, der soviel Spass macht und beliebt ist. Ich weiss, dass Du Dir auch ein wenig Sorgen um mich machst. Du sollst sehen, dass Du das nicht musst.
Ich hoffe, Du wirst wieder glücklich. Und kannst beide Mauern wieder fallenlassen. Ich wünsche es Dir so sehr. Das hast Du verdient.
28.09.2021 14:44 •
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