Hallo an alle,
ich glaube, es ist viel Arbeit, eine solche Beziehung noch zu kitten und dann auch tatsächlich (wieder) glücklich damit zu werden.
Ich würde an erster Stelle selbst überlegen, ob ICH so jemandem wieder vertrauen möchte.
Unabhängig von materiellen Einschränkungen, die eine Trennung mit sich bringen würde.
Sehe ich am Ende dieser Überlegung nur noch den Partnern, mit seinem Fehlern und Schwächen, seinen Stärken und ohne das Drumherum und kann dazu ja sagen, ist er mir das Wert?
Gut. Aber derjenige muss das dann auch noch wollen und auch durchziehen können.
Ich finde vertrauensbildende Maßnahmen von Seiten des Betrügers dann sehr wichtig.
Dass sich an Absprachen gehalten wird.
Man sagt, nach einer Stunde ist man vom Spaziergang zurück?
-Dann sollte man nach einer Stunde da sein!
Man kommt normalerweise um fünf aus dem Büro?
-Man sollte anrufen, wenn es mal etwas später wird.
Man hat versprochen, den Kontakt zur/zum Geliebten abzubrechen?
-Man sollte sich daran halten.
Freiwillig, ohne, dass das überhaupt erwähnt werden muss, das sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass man auf sowas achtet und sich Mühe gibt, den anderen nicht unnötig mit Verspätungen, Hinhaltetaktiken, leeren Versprechungen in Stress zu versetzen.
Selbst eine halbe Stunde kann lang werden, mit sich im Kreise drehenden Gedanken, wo der Partner gerade ist, warum er verspätet ist, warum der immernoch mit der Affäre schreibt und worüber....
Auf der anderen Seite finde ich es wichtig, dass der/die Betrogene auch anerkennt, dass auch der Betrüger eine irgendwie geartete Beziehung aufgeben und verarbeiten muss (die mit der/dem Geliebten) und auch das Recht hat, deshalb verletzt/traurig zu sein, so wenig man das als Betrogene/r hören will.
Ich glaube, in erster Linie sollte aber darauf geachtet werden, dass das Vertrauen wieder aufgebaut werden kann und dass sich der/die Betrüger/in maßgeblich an diesem Prozess beteiligt.
Ich finde, gar nicht geht es, selbst nach dem Neuanfang keine Farbe bekennen zu wollen und noch Kontakt zu halten zu der Affäre.
Sorry, so jemand hat sich noch immer nicht entschieden, hat keine Nägel mit Köpfen gemacht und latscht noch immer auf den Gefühlen ihm nahestehender Personen (beider!) herum.
Daran sind meines Erachtens nach die Betrogenen DANN selbst Schuld.
Jemand, der immer noch den Kontakt hält, sich immer noch in der Grauzone bewegt, wie soll man zu so jemandem Vertrauen aufbauen?
Eigentlich kann sich jeder diese Frage auch selbst beantworten, der dann heimlich das Handy nimmt und heimlich in Accounts die Nachrichten durchschnüffelt: Gar nicht.
Vertrauen ist futsch und wird es auch bleiben, da quält man sich nur noch.
Ich finde es unerlässlich, dass man zusammen die Fehler analysiert, gerade die Dinge offen sagt, die man aus Rücksicht und um den anderen nicht zu verletzen früher nicht angesprochen hätte.
Desweiteren finde ich es in einer Partnerschaft auch (und gerade) nach langer Zeit wichtig, sich immer wieder gemeinsame Ziele zu setzen und an deren Verwirklichung zu arbeiten. Zusammen. Als PARTNER.
Genauso wichtig finde ich es aber, außerhalb der Beziehung Kontakte zu pflegen, Hobbies zu haben, jeder für sich.
Dinge FÜR SICH SELBST zu tun, die in der vorherigen Partnerschaft zu kurz gekommen sind, weil man mal eben dies oder jenes dem Partner zuliebe nicht gesagt/getan hat.
Ich finde es immer komisch, wie selbstverständlich die negativen Dinge, die bloß einem selbst obliegen und dem eigenen Partner nach außenhin projiziert werden.
Da sind dann die Affären die Wurzel allen Übels.
So als müsste alles schlechte unbedingt aus der Ehe verdrängt werden, nur um nicht sehen zu müssen, dass die Probleme IN der Ehe doch so schwer wiegen, dass man sich besser trennt.
Da hält man lieber an etwas fest, was die Bezeichnung Partnerschaft nicht mehr verdient, weil der eine nichts dafür tun will, dass man ihm vertraut und der andere lieber alles schönredet, statt genau hinzusehen.
03.04.2013 21:23 •
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