Hallo,
bei mir war es ähnlich wie bei Gastfrau. Wir waren 20 Jahre zusammen, als ich heraus fand, dass mein Mann seit 2 Monaten verliebt in eine andere Frau war. Das war Ende November 2012.
Seit März 2013 sind und wohnen wir wieder zusammen.
Wir gehen einmal pro Woche in ein Café (neutraler Ort!) und reden dort darüber, wie es uns miteinander geht:
- Wie sehr gehen wir auf die Bedürfnisse des jeweils Anderen ein?
- Wie hat sich das Vertrauen entwickelt?
- Welche Konflikte gab es? Konnte man sie lösen?
- Welche Wünsche haben wir an den jeweils anderen?
Mein Mann ist seit der Affäre sehr offen mir gegenüber. Ich glaube ihm jedenfalls, dass er mich derzeit nicht belügt und das ist es, was mir hilft, ihm wieder zu vertrauen.
Wenn er mir nette Dinge sagt oder einfach nett und aufmerksam mir gegenüber ist, dann wirkt das glaubhaft auf mich und das sind Dinge, die mich über den Tag bringen und die mich die quälenden Bilder vergessen lassen.
Ich hatte trotzdem in der ersten Zeit mindestens 1-2 Tage pro Woche, wo ich mich richtig depressiv gefühlt hatte und wo die ganzen Bilder und Fragen immer wieder hoch kamen.
Es ist dann aber weniger geworden, weil er wirklich sehr liebevoll mir gegenüber ist, ich glaube ihm, dass er im Moment wirklich große Lust hat, Zeit mit mir zu verbringen, dass er sich auf mich freut, usw.., und dann schaffe ich es, mir immer wieder zu sagen:
Er hat sich für mich entschieden. Er hätte sich ja auch entscheiden können, alleine zu bleiben und weiter zu suchen.
Er hat mir versprochen, zunächst keinen Kontakt zu seiner Geliebten zu haben (langfristig strebt er aber ein freundschaftliches Verhältnis zu ihr an!) - aber er hätte sich ja auch entschließen können, weiterhin auf ihre Gegenliebe zu warten und zu hoffen.
Wir haben einen schönen Abend....Tag.... Nacht miteinander verbracht. Das hat ihm genauso gefallen wie mir - und jede schöne Erinnerung an Erlebnisse mit mir wird seine Liebe zu mir wachsen lassen.
Also das sind so Sätze, die mir immer wieder helfen.
Irgendwann habe ich auch beschlossen, Stop zu meinen negativen Gedanken zu sagen. Das hatte insbesondere am Anfang nicht geklappt und klappt auch jetzt nicht immer.
Aber ich versuche, Gedanken an sie möglichst zu verscheuchen und zu ersetzen durch die obigen Sätze.
Mein Mann wohnt seit März 2013 wieder mit mir zusammen und seitdem ist es wirklich so, dass wir eine sehr schöne Zeit miteinander verbracht haben und er mir auch immer wieder versichert, dass auch er das so empfindet.
Wir achten drauf, aufmerksam und liebevoll, offen und ehrlich miteinander umzugehen und auch das finde ich sehr wichtig und es hilft mir, wieder Vertrauen aufzubauen.
Ein Risiko geht man dabei immer ein.
Für mich aber habe ich beschlossen, dass ich dieses Risiko eingehen würde, denn Garantien gibt es nirgendwo. Nie mehr enttäuscht werden können, das würde bedeuten, für immer Single bleiben zu müssen und das will ich nicht.
Viele Grüße
Zarifah
01.04.2013 21:35 •
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