Im September wollte ich es entscheiden, das war meine selbst gesetzte Frist. Kommt da noch was für mich? Oder gebe ich auf?
Viele Prüfungen gab es seit Januar.
Krankheiten, Backofen kaputt, Katze krank und inzwischen wasche ich Wäsche in der Badewanne. Was ich nicht so schlimm finde, man geht bedachter mit der Wäsche um.
Nur andere würde es stören, weil man das so nicht (mehr) macht dann haben sie Mitleid (oder ist es eher Herablassung?), aber Ratschläge oder Hilfe bietet niemand.
Also teile ich mich den Menschen nicht mehr mit. Schulden zahle ich noch länger ab. Mal sehen, wann mein armseliges Doppelleben auffliegt.
Als Mutter habe ich einen guten Move gemacht, hätte selbst nicht mehr dran geglaubt, aber da hat sich das Kämpfen für Gerechtigkeit gelohnt.
Habe viele Diagnosen erhalten und somit Chance auf Linderung einiger Leiden aber auch die bittere Erkenntnis, dass ich anders bin als die meisten.
Erst ging es bergauf mit der Familie, seit Forengrund weg ist, aber seit die Trauerzeit vorbei ist (die anscheinend von anderen Menschen festgelegt wird), geht das Unverständnis wieder los, alle verfallen in ihr altes Muster.
Ich habe trotzdem meinen Partner, Kind und mein altes Leben verloren.
Und besser wird es nicht, denn mit jedem Schicksalsschlag wird man verkorkster. Und älter sowieso. Da muss man mal Abstriche machen. Für andere bedeutet das, man soll sich mit dem Gedanken anfreunden keinen Partner und keine Kinder mehr zu bekommen (und auch noch etwas anderes finden, was einem Freude bringen könnte -als wäre der Wunsch nach einer Familie ein Hobby).
Ich möchte das nicht. Deswegen bin ich traurig. Ich trauere um das, was ich (fast) hatte und habe Angst, dass es keine Chance mehr gibt.
Probleme habe ich seit der letzten Verlust, aber da habe ich mir einen Arzttermin gemacht (in ca 2 Wochen) und könnte evtl herausfinden, wie es mit meinem Mutterdasein weitergeht.
Nächstes Jahr werde ich einen neuen Vermieter bekommen, die günstige Miete, die mir ein angenehmes Leben ermöglicht hat, wird stückweise erhöht, die fetten Jahre sind vorbei.
Meine Chefin hat alle meine Bezugspersonen auf der Arbeit rausgeekelt, ich bin die nächste auf ihrer Liste. Wir werden es uns gegenseitig nicht leicht machen.
Aber ich stelle fest: Ich bin kein Aufgeber.
Mein Lebenswille ist manchmal schwach. Aus einer Impulsivität heraus könnte ich etwas machen, was man bereuen könnte. Davor hab ich manchmal Angst. Das ich wieder das Positive nicht sehe und meinen Handlungswillen für etwas einsetze, was nicht mehr Rückgängig zu machen ist.
In diesem Jahr sehe ich, was schon immer war: ich bin allein. Zügel für mein Leben habe ich, als nicht (mehr) ganz zurechnungsfähige Person, in der Hand. Am besten man wird langsamer, stärker und handelt bedachter.
An manchen Tagen ist es klar, dass ich leben will. Und an manchen ist es klar, dass das Leben für mich keinen Sinn macht.
Hoffentlich hat Gott seinen Plan für mich und ich kann eines Tages auch mal das echte Glück spüren. Ein wenig will ich noch darauf hoffen.
13.09.2024 07:52 •
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