11155

Was denkst du gerade?

W
Zitat von Birkai:
Das geht aber nicht jedem Verlassenden so.

Ja, aber ich finde es schade, dass den sich Trennenden immer unterstellt wird, dass sie nicht leiden würden. Oft leiden sie einfach schon vorher. Oder auch nach der Trennung. Sich zu trennen ist in den meisten Fällen keine einfache Entscheidung. Nur weil man sich trennt heißt das nicht, dass man eiskalt ist und nicht leidet. Auch der sich Trennende verliert die wichtigste Bezugsperson, Routinen, Rituale, Gewohntes, den geliebten Menschen, Zukunftspläne etc. etc.

Zitat von Birkai:
ch hatte letzte Woche ein interessantes Gespräch zum Unterschied zwischen Fühlen und Leiden.

Fühlen …
- findet in der Gegenwart statt, wir können nicht gestern oder morgen fühlen, sondern ausschließlich im Jetzt,
- hat stets eine körperliche Komponente,
- beginnt mit einem Gefühl und wir bleiben dann im Gefühl und lassen es wie durch uns durchfließen,
- bringt uns im Heilungsprozess wesentlich weiter,
- bewertet nicht,
- bedeutet, dass wir etwas loslassen, es erleichtert uns.

Leiden …
- hat einen Vergangenheits- oder Zukunftsbezug, da es aufgrund einer Bewertung entsteht,
findet im Verstand statt,
- beginnt häufig mit einem Gefühl, welchem wir dann aber ausweichen, indem wir in den Verstand wechseln.
- bringt uns im Heilungsprozess nicht weiter, wir bleiben im Drama,
bewertet andere, uns, oder die Situation,
- strengt uns an und erschöpft uns.

Seitdem konzentriere ich mich mehr auf das Fühlen. Gefühle fühlen, benennen, annehmen und dann wieder los lassen. Ich mache das ganz bewusst mehrfach am Tag. Wenn ich traurig bin, dann nehme ich es an, durchlebe es und lass es dann wieder los. Es klappt nicht immer, aber bisher finde ich es hilfreich. Man muss halt lernen nicht in die Vergangenheit und die Zukunft zu rutschen, um nicht in das Leid zu gehen.

den Ansatz finde ich richtig gut.

31.01.2024 15:44 • x 1 #6571


W
Zitat von Philspiee:
Ich habe mir wirklich bewusst gemacht, warum ich von meiner Seite aus die Beziehung beenden möchte.

sorry für die Frage, aber wurdest nicht du verlassen und du hast dich nur gegen die PT entschieden, also den finalen Schlussstrich gezogen?

31.01.2024 15:45 • #6572


A


Was denkst du gerade?

x 3


Philspiee
Zitat von WoKa:
sorry für die Frage, aber wurdest nicht du verlassen und du hast dich nur gegen die PT entschieden, also den finalen Schlussstrich gezogen?

Exakt.

Ich habe versucht danach Gründe von meiner Seite gesucht, wieso ich die Trennung aussprechen würde. Die PT hatte ich initial auch vorgeschlagen aber habe einen Rückzieher gemacht.

31.01.2024 15:49 • x 1 #6573


S
Zitat von Birkai:
Das geht aber nicht jedem Verlassenden so. Du glorifizierst sie in allem was du schreibst. Hat sie denn gar keine negativen Seiten oder siehst du diese nicht? Ich hatte letzte Woche ein interessantes Gespräch zum Unterschied zwischen Fühlen und Leiden. Fühlen … - findet in der Gegenwart statt, wir können nicht ...


Das mit dem glorifizieren ist mir schon bewusst. Nur hab ich echt das Problem, dass ich einfach nicht wirklich was negatives an ihr find. Ich kenn sie seit 2 Jahren.

Sie hat ein Lächeln, dass ich als perfekt beschreiben würde. Genau so mag ich es.
Sie hat eine Ausstrahlung, die man wirklich selten sieht.
Sie hat immer eine positive Art. Es gab nicht ein Moment in den zwei Jahren, wo ich mir dachte sie spinnt oder was ist sie für ein Ar***.
Sie ist liebenswert, hilfsbereit.
Sie ist wirklich hübsch und anziehend.
Wir hatten absolut das gleiche sehr hohe Kuschel- und S..

Ich könnte mir jetzt was aus der Nase ziehen, was mir gestört hat. Zum Beispiel hat sie recht kurze Nachrichten bei Whatsapp geschrieben. Oder sie hat manchmal mitten im Gespräch laut nach dem Hund geschrien, sodass ich bisschen erschreckt bin. Es gab vielleicht mal ne Serie/Film den ich gut fand und sie nicht so.Ja aber solche Sachen kann ich schlecht gegen ihren Charakter/Art oder die schärfste Frau die ich kenn abwiegen.

Ich bin mir absolut sicher, dass es irgendwo 1000 Frauen gibt, die ich ähnlich toll,nett,sympathisch und hübsch finde. Denen eine liebenswerte Art genauso wichtig ist wie mir. Der viel körperliches und S. super wichtig ist (das hab ich sehr für mich in der Beziehung gelernt...mir war das immer unangenehm so oft Kuscheln oder S. haben zu wollen...sie hat mir gezeigt, dass es auch schön sein kein wenn man sich ständig begehrt). Nur hab ich keine Ahnung wie viel Glück man haben muss um wieder eine Partnerin zu finden, die man auf so verschiedenen Ebenen perfekt findet...und diese auch noch irgendwie für sich gewinnen kann.

Ich weiß noch ganz stark von Tinder Co, dass da wirklich viele Frauen waren, die mir vom Lächeln, von der Profilbeschreibung und vom optischen sehr zugesagt haben. Aber da lernt man nicht eine kennen....und selbst wenn doch....muss die obendrein auch noch nen tollen Charakter haben. Das ist wirklich ein großes Problem für mich....ich hab vor meiner Freundin 30 Jahre lang NICHTS gehabt mit Frauen....dann relativ viel mit Frauen wo mir so einiges nicht gefallen hat....und dann EINMAL diese eine, an der ich keine größeren Macken erkenne.

Ich würd so gern etwas haben, wo ich mir denk sie ist ja wirklich nicht das gelbe vom Ei....aber da ist nichts direkt an ihr. Da ist ihr Kind, dass unfassbar anstrengend und desweiteren ist. Da ist ihr Ex, der ein riesen A. ist, da ist von mir aus der sooo lange Fahrtweg von 30min zu ihr . Also unsere Beziehung ist überhaupt nicht an unseren Arten gescheitert sondern am äußeren.



Wenn ich mir vorstellen würde, sie nicht mehr zu lieben und über sie hinweg gekommen zu sein (hoffentlich kommt das irgendwann) dann gibt es da mit Sicherheiten Möglichkeiten, jemand kennen zu lernen. Aber bei jeder dieser wenigen Möglichkeiten seh ich leider auch aufgrund der Vergangenheit sofort Abstriche. Charakterlich, Wertetechnisch, Bedürfnisse, Optik.

31.01.2024 15:51 • #6574


Birkai
Zitat von WoKa:
Oft leiden sie einfach schon vorher. Oder auch nach der Trennung.

Damit haben sie aber eine entscheidenden Vorteil wenn sie schon vorher leiden. Es ist die Möglichkeit was verändern zu können (oder zu wollen). Du hast das versucht, wenn ich deine Geschichte so richtig gelesen habe. Diese Möglichkeit haben viele Trennende in anderen Threads nicht genutzt.

Der Verlassende hat diese Chance meist nicht. Auch das sieht in deinem Fall anders aus, wenn dein Ex nur gewollt hätte. Ich habe diese Chance nicht mehr, da mein Ex seine Leiden still und heimlich mit sich selber ausgemacht hat. Auch er wird gelitten haben, dass spreche ich ihm gar nicht ab und er ist auch jetzt noch nicht über die Trennung ganz hinweg, sonst würde er sich anders verhalten. Mir hat er aber die Chance zum Handeln genommen und das ist für mich schwer nachzuvollziehen.

Pauschalieren kann man das sowieso nicht. Ich kenne auch jemanden der Verlassen wurde, aber überhaupt nicht drunter gelitten hat, weil er eigentlich schon lange nicht mehr wirklich in der Beziehung involviert war. Es gibt also alles in alle Richtungen.

31.01.2024 16:13 • x 1 #6575


S
Naja die Nacht war mal wieder bescheiden. Viel von der Ex geträumt. So bisschen kommt dadurch das Gefühl und Verlangen wieder hoch ihr zu schreiben bzw. sie wieder für mich zu gewinnen.


Was aber gerade besonders schmerzt und mich massiv belastet ist folgendes.
Einmal dieses große Bedürfnis nach Liebe und Nähe und z.b. Couchkuscheln. Und das gepaart mit den Gedanken niemals Frauen kennen zu lernen macht mich fertig. Ich bin auch in anderen Foren unterwegs und da gibt es nicht gerade wenige Männer, die seit teilweise Jahren oder schon immer Single sind. Das ist der absolute Horror. So wie ich halt auch über 30 Jahre Single war...sogar ohne überhaupt einen Kuss einer Frau, geschweige denn mehr.

Und ich halte den Kummer um meine Ex einigermaßen gut aus...aber die Sorge um das ewige allein sein überhaupt nicht.

Ich bin wirklich der Klassiker an: eigentlich netter und hübscher Mann. Steh ganz normal im Leben. Aber schlechte soziale Verbindungen, Hemmungen Frauen kennen zu lernen und bis auf Onlinedating keine Chance/Ahnung.
Das macht mich gerade richtig fertig

01.02.2024 05:36 • x 1 #6576


C
@silos

Daran lässt sich arbeiten, z.B. bei einem Psychotherapeuten mittels einer Selbstwerttherapie.

Wenn Du das verändern möchtest, geht es.

Wichtig: Katastrophendenken wie oben verschlimmert Deine jetzige Situation und schwächt Dich emotional ab. Das verstärkt im Endeffekt die Abhängigkeit von Deiner Ex und schadet Dir aus ganzer Linie.

Versuch Dich in Akzeptanz. Das ist schwer, aber der Weg zum Ziel.

Wenn Du Zeit zum Heilen hattest und Dich allmählich bereit fühlst, kannst Du anfangen, zu verändern, was Dich stört.

01.02.2024 07:22 • x 4 #6577


C
Zitat von coke:
Versuch Dich in Akzeptanz. Das ist schwer, aber der Weg zum Ziel.


Sehr schwer, aber das trifft es auf den Punkt ...

01.02.2024 08:45 • x 2 #6578


btlwe.
@silos Hey, @silos versuche mal von Gedanken loszukommen, dass Single sein etwas schlechtes ist! Ich bin jetzt 10 Jahre ohne Beziehung und ehrlich gesagt, stehe ich inzwischen eher erschüttert da, wenn ich in meinem Umfeld höre, welche Art und Weise der permanenten Grenzüberschreitungen in Beziehung scveinbar gang und gebe sind. Der eigene Focus sollte erstmal weg von der Bestätigung eines potenziellen Partners gelenkt werden. Wenn ich mit meinem Freundeskreis spreche, kann ich Dir zu hundertprozent versichern, dass Diejenigen, welche ständig von einer in die nächste Beziehung stolpern irgendwann komplettst entleert darstehen, aufgrund der ständigen EIGENEN (auch wenn die Schuld meist beim ggpber verortet wird) Enttäuschung. Da türmen sich streckenweise Abgründe des Selbstzweifels auf, da in den Zeiten der Beziehung meist wenig für das eigene Wohlergehen getan wurde, der Blick lag bei den Typen meist darauf dem Partner zu gefallen, nicht sich zu gefallen! Und in Grenzbereichen der Beziehung ist dies der Dolch, welcher den integralen Zweifel der Partnerin weckt! Dieses NiceGuy Syndrom, ist häufigst halt auch nur ein unehrliches Instrumentarium, welches spätestens im richtigen Dissenz wie eine Raupenhülle abfällt. Der bleiben streckenweise toxische Möchtegernmänner, viel mehr 6 Jährige, welchen das Spielzeug weggenommen wurde, über. Dies sehe ich aus beiden geschlechtlichen Perspektiven. Man sollte nie den Lebensinhalt Partnerschaft ausrufen, um so mehr man sucht, so verzweifelter wirkt dies und sei dir sicher, für ein selbstsichere(n) Frau(/Mann) gibts es fast nichts unattraktiveres. Ich hoffe ich habe hier nichts falsch interpretiert! Die Kern des eigenen Handelns sollte in erster Linie das Gefühl der eigenen Selbstsicherheit, Gesundheit und des glücklich Seins darstellen. Für alles andere gebe ich dir mal ein Buchtipp: Nie mehr Mr.Nice Guy - Glover, derzerlegt da ziemluch exakt alle postromantischen Weissagungen mit einem Seziermesser.️

Ich wünsche Dir viel Spaß beim Lesen.

01.02.2024 09:16 • x 4 #6579


alleswirdbesser
Zitat von btlwe.:
mal ein Buchtipp: Nie mehr Mr.Nice Guy

Habe ich sogar als Frau gelesen und weiterempfohlen. Nur sehe ich es nicht unbedingt erstrebenswert jahrzehntelang ohne Partner zu leben. Wenn es anders nicht geht, aufgrund spezieller Erkrankung und dem Bewusstsein dass es nicht funktionieren kann, dann ja, dann ist es sogar sehr verantwortungsvoll den anderen gegenüber. Aber ansonsten hätte ich gesagt, dass ein Mensch einen anderen Menschen in seinem Leben braucht, weil es einfach schön ist für die meisten. Liebe ist was Wunderbares.

01.02.2024 09:40 • x 4 #6580


btlwe.
@alleswirdbesser Liebe ist etwas wunderbares, aber nur mit dem richtigen Partner!

01.02.2024 09:43 • x 2 #6581


alleswirdbesser
Zitat von btlwe.:
@alleswirdbesser Liebe ist etwas wunderbares, aber nur mit dem richtigen Partner!

Das streite ich nicht ab.

01.02.2024 09:45 • x 3 #6582


C
Der richtige Partner ist aber halt auch jemand, der zu einem selbst passt.

Das kann von außen betrachtet in einigen Beziehungen anderer echt schräg sein, weil es für einen selbst einfach undenkbar wäre, so zusammenzuleben. Für die beiden mag es aber wohl passen. Und auch wenn Du, @btlwe. , bei Leuten in Deinem Umfeld Beobachtungen machst, die Dich gruseln, dann leben diese Menschen doch aber in diesem Kontext. Sie könnten sich daraus auch lösen (und tun das vielleicht irgendwann - oder auch nicht), wenn es für sie nicht passt. Aber irgendwas passt wohl, wenn man zusammen ist. Vielleicht auch ganz vieles von dem, worüber sich eben nicht beschwert wird.

01.02.2024 09:57 • x 2 #6583


Klio
Zitat von alleswirdbesser:
Aber ansonsten hätte ich gesagt, dass ein Mensch einen anderen Menschen in seinem Leben braucht, weil es einfach schön ist für die meisten. Liebe ist was Wunderbares.

Zu lieben ist wunderbar, Wege gemeinsam gehen.
Der Mensch braucht wohl Zugehörigkeit.
Die Frage ist vielleicht manchmal wie sehr der Fokus auf der partnerschaftlichen Liebe liegt.
Selten, aber es kommt vor, bekomme ich einen Knicks im Gefühl, im Denken - ja wenn der Mensch, denn auch diese intime Zugehörigkeit braucht...Was verpasse ich alles in meinem Leben, wenn ich aber jetzt doch noch Jahrzehnte ohne Partner bleibe.
Für mich ist es dann wichtig, das Gefühl der Zugehörigkeit, einer Sicherheit in mir selbst, in der Natur, in Literatur und natürlich in Freunden zu finden.
Aber am Ende bin ich davon auch nicht überzeugt, dass ich mir gar ganz allein dieses Gefühl schenken kann.
Aber ich versuche es zu akzeptieren.

Ich habe den Punkt meiner Gedanken dazu nicht so treffend gefunden, hmm.

01.02.2024 11:19 • x 2 #6584


paul258
Zitat von btlwe.:
Für alles andere gebe ich dir mal ein Buchtipp: Nie mehr Mr.Nice Guy - Glover, derzerlegt da ziemluch exakt alle postromantischen Weissagungen mit einem Seziermesser

Zitat von alleswirdbesser:
Habe ich sogar als Frau gelesen und weiterempfohlen.



Gibt es übrigens auch als Hörbuch bei Spotify (z.B.)
Wen es interessiert.

01.02.2024 11:27 • x 3 #6585


A


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