64

Was braucht ein Partner von BPS Ex für Neuanfang

G
Liebe Woolka, wer dich 5 Jahre auf eine Borderlinerin eingelassen hat, der hat selbst mehr als genug Probleme.
Du hast einen 8jährigen Sohn, ich rate dir, lass diesen Mann in Ruhe, der hat genug mit sich selbst zu tun und wird dir nicht gerecht.

30.06.2024 06:34 • x 3 #16


W
Du fragst wie man jemanden unterstützen kann, der noch unter den Auswirkungen seiner letzten Beziehung leidet. Tatsächlich kann man das, indem man seiner ehemaligen Beziehung viel Redezeit und Aufmerksamkeit schenkt.

Die Frage ist jedoch immer, warum möchte man jemanden retten? Frauen neigen schnell dazu, die ehemalige Partnerin als weniger wert und schlecht für den Mann sehen zu wollen. Das ist menschlich. Leider geht frau sich dabei oft selbst in die Falle und sorgt schon zu Beginn der Freundschaft oder Partnerschaft dafür, dass ein Ungleichgewicht zu ihrem Nachteil entsteht. Frauen suggerieren sich oft, dass das Reden über seine Erfahrungen und Nähe eine haltbare Verbindung schafft, und dass der Mann ja sehen muss, wie toll die helfende Frau ist, weil sie so selbstlos hilft. So ticken Männer jedoch selten. Oft kommt der Moment, indem sie die helfende Frau als störend empfinden und sie selbst gar nicht über das Problem reden wollen. Für die Frau ist es oft aber die einzige Verbindung zu dem Mann.

Sinnvoller fände ich, dich zu fragen, was seine Anteile am Scheitern seiner ehemaligen Beziehung sein könnten. Warum ist ein 40jähriger mit einer 20jährigen zusammen? Und vor allem: Was erhoffst du dir wie er dich wahrnimmt? Was sind deine tatsächlichen Wünsche? Kommt es dir vielleicht so vor, als hättest du einen besonders hilfsbereiten und verletzlichen Mann vor dir, der dir das Gefühl gibt tief im Innern so zu sein wie du und ihr beide seelenverwandt?

Was du jetzt für ihn tust, wird dich sehr wahrscheinlich an den Punkt bringen, an dem er dir wahrscheinlich irgendwann eine weitere 20jährige als seine Liebe vorstellt, und du der 20jährigen vorgestellt wirst mit 'das is xy, eine gute Freundin von mir'. Das würde ich mir ersparen.

30.06.2024 06:47 • x 2 #17


A


Was braucht ein Partner von BPS Ex für Neuanfang

x 3


W
@Zaungast Vielen Dank für deine Einschätzung...

Ich bin nicht der Meinung, dass man grundsätzlich sagen kann: Entweder jemand will oder will nicht... Gefühle können sich entwickeln... und es gibt nicht nur Schwarz und Weiß... gleichzeitig besteht die Gefahr natürlich da lange Zeit in einer On-Off-Dynamik sich zu verlieren... Dessen bin ich mir bewusst und darauf wolltest du wahrscheinlich hinaus...
ABER: ich bin reflektiert genug und bin sehr wachsam und neige daher nicht zum Überinterpretieren von kleinsten Zuneigungsgesten...

Du schreibst:
Schau dich an jetzt. Seit einem Jahr hoffst du und machst dir einen Kopf um ihn. Wo bleibst du dabei?

Ich weiss nicht an welcher Stelle ich das vermittelt habe, aber ich hoffe nicht seit einem Jahr... Und ich mache mir auch nicht den Kopf um ihn... es ist vielmehr, ich mache mir einen Kopf um MICH... Ich bleibe bei mir.... und genau weil ich mir treu bleiben will möchte ich in Ruhe reflektieren was ich in dieser Verbindung sehe... dazu gehört für mich auch zu verstehen, was da bei ihm passiert... Die Angst erneut verletzt zu werden spielt sicher eine Rolle... aber das hat er NIE so direkt zu mir gesagt... und ich bin mir dieser Angst bei mir bewusst und arbeite daran...
mir geht es mit meiner Frage darum Erfahrungen von PartnerInnen zu bekommen, welche eine Beziehung zu einem Menschen haben, der eine toxische Beziehung hinter sich hat und daher vorsichtig und ängstlich bezüglich einer neuen Beziehung agiert und sich viel Zeit lässt... Bzw. wie die Kennenlernphase verlief...

Jetzt befinde ich mich in einer Phase in der ich merke dass sich Gefühle entwickeln... und ich werde ganz sicher dadurch auch in meiner eigenen Verlustangst LEICHT getriggert... (Diese habe ich inzwischen im Rahmen von einer Therapie und der Beendigung meiner Ehe gut bearbeitet, so dass sie nicht mehr unbemerkt mein Erleben und Verhalten steuern kann )... Aber es ist ganz sicher nicht so, dass ich mir den Kopf darüber zerbreche mit ihm zusammen zu kommen...

Du schreibst:
Du lässt es dir sogar gefallen, dass er bevor überhaupt was zwischen euch entstanden ist, er sich über seine Ex bei dir ausweinen darf. Obwohl er weiß, dass du ihn magst. Dir mehr erhofft.

Ich weiss nicht woraus du as ableitest... Er hat sich nie ausgeweint... und wir analysieren nicht seine Beziehungen... sorry wenn so der Eindruck entstand... Er hat mir in EINEM Gespräch davon erzählt und nicht in aller Breite sondern reflektiert und ruhig... ich habe mich in keinster Weise als Therapeutin gefühlt und tue das auch nicht... Unsere Gespräche und unser Kontakt sind geprägt von 90% Themen über Gott und die Welt, unseren Alltag, unsere Ideen, Träume etc... Der Teil Beziehungsvergangenheit ist nur ein kleiner Teil in unserem Kontakt....

Aber dennoch vielen Dank... ich nehme nur gerade wahr, dass das weder rational noch emotional für meine Situation so passt was du schreibst.... (was nicht heisst, dass es für mich nicht wertvoll eine wertvolle Rückmeldung ist! )

30.06.2024 11:29 • #18


W
@wiederda vielen Dank!

Wie schon an Zaungast geschrieben... ich bin nicht seine Therapeutin und ich verhalte mich auch ganz sicher nicht so...
Zitat von Wiederda:
Sinnvoller fände ich, dich zu fragen, was seine Anteile am Scheitern seiner ehemaligen Beziehung sein könnten. Warum ist ein 40jähriger mit einer 20jährigen zusammen? Und vor allem: Was erhoffst du dir wie er dich wahrnimmt? Was sind deine tatsächlichen Wünsche? Kommt es dir vielleicht so vor, als hättest du einen besonders hilfsbereiten und verletzlichen Mann vor dir, der dir das Gefühl gibt tief im Innern so zu sein wie du und ihr beide seelenverwandt?

Das sind in der Tat interessante Fragen... Wie gesagt im Detail weiss ich es nicht, aber aufgrund der BPS Dynamik interpretiere ich es so, dass diese Symbiotische Verschmelzung am Anfang so einer Beziehung zumindest eine Rolle gespielt hat... Ich erhoffe mir gar nichts, ich weiss, dass er mich als Frau und Freundin schätzt, das spüre ich auch... und das zeigt er mir auch, nicht mit den ganz großen Gesten, aber eher subtil... z.B. lange Umarmungen, tiefe Blicke, er versucht mich nach wie vor ein bisschen zu beeindrucken mit seinen Fähigkeiten und Komptenzen (ohne überheblich oder narzisstisch zu sein - keine Sorge), aber er öffnet sich auch und vertraut mir seine alltäglichen Herausforderungen und auch seine Schwächen an... wir tauschen uns über viele Themen von Politik über Musik über unseren Job etc. aus... er sucht dann Gemeinsamkeiten... etc. das sind jetzt nur Beispiele, woran ich schon merke, dass er mehr als nur freundschaftlichen oder therapeutischen Austausch braucht... Ich spüre, dass er sich wohl in meiner Gegenwart fühlt... und all das Genannte gilt im umgekehrten Fall eben auch für mich...
Mein tatsächlicher Wunsch ist, dass wir beide zu einem eindeutigen JA zu dieser Bindung kommen... Ich bin bei einem JA, bei ihm würde ich sagen er ist bei einem tendenziellen JA, will es auch, aber zeigt eben dann neben der Zuneigung auch ängstliche Tendenzen... und genau hier würde ich gerne Erfahrungen austauschen, ob sich diese ängstlichen durch das langsame Tempo auch legen können oder ob das eher unwahrscheinlich ist...
Was ihn angeht, ich sehe ihn schon sehr realistisch... nein, ich sehe ihn nicht als Seelenverwandten (bin kein Freund von solchen Konzepten)... aber ich fühle mich wirklich verbunden... anders kann ich es nicht sagen und es ist eher so, dass er nicht mich spiegelt sondern dass er mich ergänzt... ich habe mich noch nie bei einem Mann so weiblich gefühlt und ihn so männlich wahrgenommen... ich fühle mich auch in keinster Weise unterlegen oder überlegen... ich empfinde es auf gleicher Höhe... und grundsätzlich ist für mich die Basis für eine erfüllte Beziehung immer Ehrlichkeit, Vertrauen und Respekt - und damit auch Freundschaft. Was dazu kommt ist die Anziehung und das Commitment sich mit einem eindeutigen JA einzulassen...
All diese Komponenten sind da, außer dem Commitment eindeutiges JA, das ist es glaube ich was mich beschäftigt...
Auf jeden Fall spannende Fragen und viel Reflexionsmaterial - Danke

30.06.2024 11:55 • #19


Heffalump
Zitat von Woolka:
. dazu gehört für mich auch zu verstehen, was da bei ihm passiert

was da passiert?
Kann viel oder auch gar nichts sein. Gibt Männer, die machen sich n Kopf und andere halt nicht
Zitat von Woolka:
ich bin nicht seine Therapeutin

nicht?
aber verstehen willste, was da bei ihm passiert.
Zitat von Woolka:
ob sich diese ängstlichen durch das langsame Tempo auch legen können oder ob das eher unwahrscheinlich ist...

Alles kann, nichts muss.

Du kannst gern so lange warten, bis es sich entscheidet oder für dich selbst entscheiden, das du nun genug Zeit investiert hast. Da kann dir das Forum aber auch nicht helfen

30.06.2024 12:15 • x 1 #20


Z
Habe ich was überlesen oder kann der Kontakt mit ihm so verstanden werden, dass ihr euch halt hier und da im Club seht, aber sonst nur online Kontakt habt?

30.06.2024 15:55 • x 1 #21


T
Ich weiß leider aus eigener Erfahrung sehr gut, dass man genau das in einer solchen Situation absolut nicht hören möchte... aber ein Mann, der wirklich Interesse hat, würde niemals ohne Not so extrem lange herumeiern.
Paar Wochen, vielleicht... evtl. paar Monate. Aber nicht ein Jahr oder 1,5 Jahre.

Ich denke nicht, dass daraus wirklich etwas wird und vor Allem denke ich nicht, dass sein Verhalten (in seinem Alter) mit der seit fünf Jahren (!) beendeten Beziehung zu tun hat.
Wäre er Mitte 20 und es wäre seine allererste Beziehung gewesen... Vielleicht. Das kann schon schockieren und traumatisieren.
Wenn ich es aber richtig verstanden habe, hatte er davor eine sehr lange, normale Partnerschaft, die nicht dramatisch endete.

Vielleicht hat der Mann einfach nur keine Lust auf eine neue Beziehung/Bindung/Verpflichtung... ich vermute aber (gerade weil ich privat mehrere männliche Freunde habe und da schon manches mitbekommen habe), dass es dennoch sehr viel schneller gehen würde, wenn er eine Frau kennenlernen würde, wo es richtig knistert.

Dass er sich immer wieder zurückzieht weist auf jeden Fall eher darauf hin, dass er selbst Probleme hat oder schlicht nicht möchte... müssen auch nicht immer handfeste Probleme hinter allem stecken.

Ich denke damit, dass du ihm nicht helfen/ihn nicht retten willst, machst du dir auch etwas vor.
Das, was du schreibst, nehme ich vollkommen anders wahr.
Aber ich entschuldige mich bereits an dieser Stelle dafür, denn ich weiß, dass man das in dieser Situation ebenfalls überhaupt nicht hören möchte und dem anderen seine Worte am liebsten zurück in die Gurgel stopfen möchte.
Ich möchte es trotzdem als Denkanstoß hier lassen, auch wenn du es nicht annimmst, weil ich diese Fälle immer so traurig finde... man vertut so viel Zeit und Energie und Hoffnungen.

Aber da kann von außen keiner helfen, ich weiß, man muss so lange da durch wie man da durch muss (solange man sich eben Hoffnungen macht...)

Ich würde mich tatsächlich nur den Tipps anschließen: versuche mal, das Ganze selbst etwas zu beschleunigen.
Dann bekommst du deine Antworten vielleicht etwas schneller (von ihm!) und musst nicht noch mehr Zeit vertun.

- Oder du bekommst dein Happy End!
Würde ich dir sehr wünschen.

30.06.2024 16:26 • x 1 #22


W
Zitat von Heffalump:
was da passiert? Kann viel oder auch gar nichts sein. Gibt Männer, die machen sich n Kopf und andere halt nicht nicht? aber verstehen willste, was da bei ihm passiert. Alles kann, nichts muss. Du kannst gern so lange warten, bis es sich entscheidet oder für dich selbst entscheiden, das du nun genug Zeit investiert ...

Danke für deine Rückmeldung... das hatte ich ja oben schon geschrieben, dass sehe ich absolut auch so... deshalb habe ich mir auch die Deadline gesetzt...

30.06.2024 17:09 • #23


W
@Zaungast ja, das stimmt...

30.06.2024 17:10 • x 1 #24


W
Zitat von thegirlnextdoor:
Ich denke damit, dass du ihm nicht helfen/ihn nicht retten willst, machst du dir auch etwas vor.
Das, was du schreibst, nehme ich vollkommen anders wahr.
Aber ich entschuldige mich bereits an dieser Stelle dafür, denn ich weiß, dass man das in dieser Situation ebenfalls überhaupt nicht hören möchte und dem anderen seine Worte am liebsten zurück in die Gurgel stopfen möchte.
Ich möchte es trotzdem als Denkanstoß hier lassen, auch wenn du es nicht annimmst, weil ich diese Fälle immer so traurig finde... man vertut so viel Zeit und Energie und Hoffnungen.

Vielen Dank für deine Rückmeldung... ich kenne das Phänomen des Blinden Flecks und mir ist bewusst wenn ich hier in so ein Forum schreibe, dass ich damit rechnen muss, dass die negativen Erfahrungen in solchen Konstellationen überwiegen und vielleicht tun sie das auch real und JA vielleicht trifft es auch in meinem Fall zu und ich mache mir was vor...
und du brauchst dich keinesfalls für deine Meinung zu entschuldigen... ich respektiere jede und nehme auch jede konstruktive Meinung ernst...

Dennoch empfinde ich es gerade als würde es darum gehen den Kontakt an sich zu bewerten und meine Rolle zu beurteilen... Und ich weiss, dass alle die hier geschrieben haben, es gut meinen, wenn sie mir eine Warnung aussprechen möchten, da meine Darstellung auf sie so wirkt, als ob ich mich verrenne...
Das ist möglich--- aber nur eine Möglichkeit... und nicht Gegenstand meiner Frage...

Ich wollte hier eigentlich nur Erfahrungen abfragen von Personen die mit einem Menschen der (warum auch immer letztlich) Probleme hatte und sich Zeit ließ auf eine Beziehung einzulassen... mir ging es nicht um die Frage: Will er eine Beziehung mit mir oder nicht? Das finde ich schon selbst raus... und bin da durchaus nicht verblendet... sondern um die Frage: Habt ihr es erlebt, dass es untypisch lange gedauert hat, und nur in sehr kleinen Schritten voranging bis euer Partner sich auf euch eingelassen hat? (wofür ein Grund möglicherweise die negativen Erfahrungen aus der Vergangenheit gewesen sein könnte)...

Daher ist meine eigentliche Frage noch offen... könnte natürlich auch ein Zeichen sein, dass es keine sinnvolle Frage ist...
Danke für eure Mühe mir zu helfen!

30.06.2024 17:25 • x 1 #25


N
Ich hab mir deinen Eröffnungspost durchgelesen... dass was Gastxy45 sagt stimmt, genau so.

Ich habe zwei Monate nach dem endgültigen Ende der Beziehung eine Frau kennengelernt und eine Situation, die in der anderen Beziehung zum Abbruch geführt hätte, ist hier ganz normal verlaufen, wir haben drüber gesprochen und gut wars - für beide. Allerdings, waren das so viele Momente und die alle wieder richtig auszurichten im Hirn wird eine Zeit dauern. Das möchte ich auch keiner Frau zumuten... das sind meine Baustellen, die ich hier zu bewältigen habe.

Ich hab in der Beziehung mal ne Panikattacke gehabt, weil die Trennung mal wieder im Raum stand... klingt jetzt vielleicht etwas verrückt, ich hab das gleiche noch mal durchlebt - irgendwie hat mein Organismus drauf gewartet, dass jetzt wieder sowas passiert - ist es aber nicht.

30.06.2024 17:42 • x 1 #26


W
@Norrona
vielen Dank für deinen Beitrag... Genau auf diese Erfahrungen zielte meine Frage ab... Es ist wirklich schade, dass es dann doch so stark noch nachwirkt und sogar im Extremfall zu Panikattacken führen kann... du schreibst, dass es deine Baustelle ist... und bis zu einem gewissen Grad stimme ich dir zu, denn die eigenen Anteile muss man selbst bearbeiten, weil diese ja nicht in der BPS Beziehung entstanden sind, sondern schon vorher da waren und dort nur bis zum Anschlag getriggert wurden... andererseits ist meine Erfahrung, gerade jetzt mit Verlustangst z.B. dass du diese nur bis zu einem gewissen Grad für dich selbst bearbeiten kannst... d.h. manche Trigger, die eben nur in einer Beziehung ausgelöst werden, können meiner Ansicht nach auch nur innerhalb einer Beziehung geheilt werden... weil ich sonst diesem Trigger ja gar nicht ausgesetzt bin...
also in deinem Fall oder im Fall von meinem Kandidaten... ich glaube dass manche negative Erfahrungen nur durch positive Erfahrungen bearbeitet werden können... und trotzdem ist das alles andere als unkompliziert... und sicher nicht einfach...

Was ich aus deinem Beitrag nicht eindeutig herauslese...Bist du noch in der Beziehung oder ist sie zu Ende gegangen....?
Und hat sich das im Laufe der Beziehung beruhigt oder so kommt es bei mir an, sind das immer wieder Auf und Abs weil es eben so viele Momente sind... wird es besser mit der Zeit...? Ich würde mich freuen wenn du noch ein bisschen genauer berichten magst inwieweit dich diese Erfahrung beeinflusst hat in der neuen Beziehung.. Danke...
Abgesehen davon wünsche ich dir alles Gute!

30.06.2024 19:39 • #27


N
Danke für deine Sicht der Dinge. Da gebe ich dir Recht, manche Dinge treten nur in Beziehung zu einander auf. Meine Freunde sind mir aber genauso wichtig... das würde sich dort ähnlich verhalten. Das Umdenken ist mMn das schwierige. Ich hatte mir echt oft wüste Beschimpfungen angehört, von einfachen Beleidigungen, bis hin zu der Tatsache ich sei ein Narzisst. Ich stand da oft drüber (oder habs probiert), wenn aber die dir am nächsten stehende Person, solche harten Dinger rausholt und dir das serviert, macht das was mit einem, das habe ich jetzt erst im Nachgang gemerkt und bin dort ziemlich ambivalent und fang dann wieder an, an mir selbst zu zweifeln.

Bin ich wirklich so ein schlechter Mensch?
hatte sie recht mit den Behauptungen?
Was hätte ich anders machen können?

Das sind Glaubenssätze die sich im Laufe gefestigt haben... ich kanns erst langsam begreifen. Ich hätte nichts anders machen können und ob sie Recht hat damit, sollte mir vollkommen egal sein. Es hat einfach nicht gepasst. Punkt.

Nein, die Beziehung existiert nicht mehr, wir haben auch keinen Kontakt mehr. Also, ich hatte einen Rückfall, vor etwa zwei Wochen, da kam noch mal ein Brocken nach oben, den ich gar nicht verarbeiten konnte. Hat sich fast wie an Tag 0 angefühlt. Selbst mit Sport bin ich nicht drauf klar gekommen und normalerweise hilft das bei mir. Das hat meine momentane Partnerin natürlich gemerkt, weil ich zugemacht hab. Was absolut beschissen ist... aber das war wie ne Blockade, als ob der Verstand das ganze noch mal reinszenieren will. Auslöser waren Kleinigkeiten, die im O-Ton genau so klangen, als ob sie von meiner Ex kamen, derweil waren sie von meiner neuen Partnerin... naja, ich weiß, dass sie nichts dafür kann, getriggert hat es mich dennoch.

Ich kann nur für mich sprechen, es sind auf jeden Fall auf und abs dabei. Im großen und ganzen überwiegen die aufs in der neuen Beziehung. Momente die geschehen sind, in der kaputten Beziehung haben sich hier wiederholt und sind vollkommen anders verlaufen - positiv. Kein Drama... das Drama mach jetzt ich!

Ich nehms neuerdings mit Humor und reiß mich zusammen. Aber einfach ist das sicher für eine Person an meiner Seite momentan nicht. Verkopf dich nicht zu hart, geht raus, habt ne gut Zeit! alles andere ergibt sich.

Liebe Grüße

01.07.2024 16:53 • x 1 #28


W
@Norrona vielen vielen Dank für deinen ehrlichen Einblick... Das ist sicher nicht immer einfach und genau so wie du es schilderst... ja, man macht neue bestenfalls positive Erfahrungen in der neuen Beziehung, aber gleichzeitig ist man bis zu einem gewissen Maße doch allein damit... denn die neue Partnerin kann ja nur das Material triggern, dass eh schon in dir aktiv ist... Mich berührt wirklich diese tiefe Selbstwertkränkung und die sich daraus ergebenden Selbstzweifel, die einen auf so einer tiefen Ebene treffen... Humor und gelegentliches Drama sind bestimmt nicht die schlechtesten Formen damit umzugehen....

Nach dem Lesen deines Beitrags sind mir direkt noch weitere Fragen gekommen:
- Wenn du an die kaputte Beziehung zurückdenkst was würdest du sagen, was das Schlimmste daran war, was du aus dieser Erfahrung hast mitnehmen müssen?
- Hat diese Erfahrung aus heutiger Sicht rückblickend auch vielleicht in deiner Persönlichkeitsentwicklung zu einer positiven Entwicklung bzw. zu persönlichem Wachstum beigetragen?
- Wenn du von Rückfall wie an Tag 0 schreibst, was meinst du damit? Den Schmerz dass es zu Ende ist oder die Verletztheit, die Erschöpfung oder die Sehnsucht nach der Beziehung / der Frau oder?... oder alles zusammen?
- Wie lange ist die kaputte Beziehung her und wann warst du wieder bereit für etwas Neues oder hat es sich eher so ergeben...?
- Würdest du sagen, dass nach dieser Erfahrung in dir etwas unwiederbringlich kaputt gegngen ist, also ich meine z.B. dass du das Gefühl hast z.B. du wirst nie wieder jmd. vertrauen können, oder nie wieder jmd. so lieben können oder nie wieder ...?
- Und wie äußert sich das in Bezug auf deinen Freundeskreis?

Mir ist bewusst, dass das sehr persönliche Fragen sind und es ist natürlich völlig in Ordnung wenn du dazu nichts schreiben möchtest... aber es würde mich sehr freuen, wenn du es tätest... Ich finde ehrlich gesagt unabhängig von meinem Thema, dass es viel zu lesen gibt über die direkten Folgen der Trennung von einem BPS Partner, aber wenig darüber wie die möglichen Spätfolgen sind... Vielen Dank!

02.07.2024 11:08 • x 1 #29


N
Auf das Drama kann ich echt verzichten... vorallem reißt mich das sogar aus dem Alltag raus, da geht bei mir ne Gedankenspirale los, das könnt ihr euch bildlich wie Silvester im Kopf vorstellen.

Ich beantworte deine Fragen gern, vielleicht hilft dir das, oder sogar mir oder jemand der hier landeft.

-Das schlimmste ist wirklich die Selbstwertzerstörung und der andauernde Stress, der im Körper herrscht.

-Ja, sicherlich hat es auch was positives, ich weiß sehr genau, was ich in Zukunft möchte und was nicht.
In einer nicht rundlaufenden Beziehung wird man immer auch auf sich selbst zurückgeworfen, ich hab meine Vergangenheit komplett beleuchtet, um zu wissen, was bei mir selbst schief gelaufen ist. Sonst hätte ich sicherlich gesund für mich entscheiden können und Grenzen ziehen. Also, ich hab gewisse Muster erkannt. Vor besagter Beziehung war ich auch viele Jahre mit jemandem zusammen. Die Beziehung lief gesund ab und wir sind auch heute noch Freunde. Dort hatte jeder seinen Raum um er selbst zu sein und wir konnten jederzeit aber auch unseren Raum betreten, es herrschte Vertrauen. Das war in der Beziehung nicht möglich, ich bin dort nie über die Verliebtheitsphase gekommen.

-Ich mein mit Rückfall eher ein Gefühl, wenn du Worte an den Kopf geworfen bekommst, wie:
du bist ein Narzisst, lass dich mal durchchecken!
dein Kinderwunsch beruht nur auf deiner selbst nicht ganz so toll gelaufenen Kindheit! (muss dazu sagen, sie ist ein totaler Anti, was Kinder angeht)
du hast mich vergewaltigt! nach dem S., kommt auch ganz toll - hab noch nie ne Frau geschlagen, ihr etwas getan oder dergleichen - außer sie wollte es.
Solche Bemerkungen und Sätze kamen öfter mal vor und das macht was mit dir, vorallem wenn die von einer geliebten Person kommen. Stell dir den Rückfall vor wie bei einem Suchtkranken, plötzlich ist der Stoff weg, der Körper möchte Nachschub, die Quelle ist dein Partner... du bekommst aber nix. Ich führ das weiter unten fort.***

Das hat mich schon hart zum nachdenken gebracht und ob da nicht doch was dran ist.
Ich hab allerdings den Umgang zu solchen Aussagen etwas verändert. Ja, dann hab ich eben gewisse narzisstische Teile in mir und weiß was ich will, ich würde sagen, gesundes Selbstbewusstsein, dass hatte ich früher schon... momentan ist davon nur nicht so viel übrig.
Auch bei meinem Kinderwunsch, kann ich sagen: ja dann gehört das zu mir, aufgrund MEINER Geschichte, was soll ich mir hier zum Vorwurf machen lassen? nix, das bin ich und das kommt aus mir... ist doch ne tolle Voraussetzung um ne Familie zu gründen. Ich kann ziemlich gut mit Kindern.

-Die Beziehung ist jetzt ziemlich genau acht Monate her und ging ca. vier Jahre, mit vielen Off-Phasen.
Ich dachte ich bin bereit für was neues und stecke das gut weg, wurde *** während dem Rückfall eines besseren belehrt. Ich hab mich zwei Monate nach der Trennung neu verliebt (hat sich so ergeben, ich hab sie nicht aktiv gesucht). Kein Drama, kein Stress, bis heute! das Drama kam von mir! Die Verliebtheitsphase geht vorbei, es wird vertrauter und mein Organismus hat danach geschrien, wieder in den vorherigen Zustand zurück zu wollen. Warum? Keine Ahnung, ich vermute die Gewohnheit der letzten Jahre. Wobei ich das vertraute jederzeit bevorzuge. Das sind dann Altlasten, die natürlich den neuen Partner auch belasten.

-kaputt würde ich es nicht bezeichnen, es hat mich ziemlich verändert, vielleicht auch Zugang zu manchen Dingen geschaffen, an die ich sonst nicht rangekommen wäre... nur: will man die Büchse der Pandora öffnen? Das wäre mit jemand passenderem vermutlich nicht passiert, aber das Leben hat mir das gegeben, nicht ohne Grund. Wie oben erwähnt, ich hab mich selbst dadurch besser kennengelernt. Das Vertrauen kommt wieder, die Streicheleinheiten, die ich in der neuen Beziehung erfahre, korrigieren das und ich lerne auch damit umzugehen. Tag für Tag, Stück für Stück.

-Mein Freundeskreis hat die Beziehung natürlich beeinflußt. Aber meine Freunde sind hinter mir gestanden, haben mich aufgefangen, haben alles mitbekommen. Ohne meine Freunde, hätte ich nicht gewusst, was ich tun soll... klar Therapie hilft auch und einen Sozialarbeiter hatte ich sogar schon in der Beziehung, der mir immer mal wieder bei Fragen rund um das Leben geholfen hat und mir durch die schwere Zeit half, als mein Vater starb, ABER Freunde sind noch mal was ganz anderes. 3 Grüße gehen raus an euch, ihr gut!

Ich habe keinen Stress offen damit umzugehen, wobei das Forum ja sowieso anonym ist.

Ich hab jetzt auch noch eine Frage. Warum beschäftigt dich das Thema so intensiv?
Hoff du kannst mit den Antworten was anfangen @Woolka , oder jeder der hier mal drüber liest.

03.07.2024 19:15 • #30


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag