Ich (w30) bin seit ca. 14 Monaten von meiner Ex getrennt und lebe seit 13 Monaten wieder alleine. Wir waren nur 1,5 Jahre zusammen und haben zusammen gewohnt. Dies Beziehung war einfach nur toxisch und meine Ex eine Narzisstin aus dem Lehrbuch.
Auf die krasse Lovebombingphase (wollte nach 1 Monat zusammenziehen, ich zog dann nach 6 Monaten auch wegen Job bei ihr ein/Urlaub nach 2 Monaten/Heiratsantrag nach 9 Monaten) folgte die Destabilisierungsphase. Ich war in der Beziehung dauerhaft unter Stress, wurde manipuliert, von Freunden und Familie isoliert, meine Wahrnehmung wurde gezielt gestört und vernichtet (Gaslighting) und jeden Tag überschritt sie meine Grenzen bzw. schaute, wie weit sie bei mir gehen kann. So wollte sie mich zB. absichtlich mit Corona anstecken und auch im Bett überschritt sie meine Grenzen. Ich wurde chronisch krank (Entzündungen), durfte nie ausschlafen, wurde depressiv, hatte immer weniger Geld und dennoch war alles immer meine Schuld.
Daher umso verwunderlicher, wieso ich sie so geliebt habe und mein Leben mit ihr teilen wollte. Ich hätte sie geheiratet. Mein Leben wäre komplett ruiniert gewesen. Heute weiß ich, dass ich mich noch mehr emotional, finanziell und körperlich zugrunde gerichtet hätte.
Dann kam das Austauschen. Ich wurde zur persona non grata, quasi obdachlos, ich wurde beleidigt, erniedrigt, in tiefstem Maße verletzt, so wie ich es mir nie hätte vorstellen können. Am Ende der Trennungs- und Umzugsphase blieb von mir nur eine leere Hülle, ohne Gefühle, Appetit, Zukunftspläne, Freude. Ohne Wert.
Das alles ist nun über ein Jahr her. Jeder sagt, man solle tun, was einem selbst gut tut. Das tue ich. Ich fliege nächste Woche zum 4. Mal dieses Jahr in Urlaub, ich habe viel Geld angespart, mein Job und meine Karriere laufen zum ersten Mal, ich habe viele tolle alte Freunde wiedergefunden und neue tolle Freunde gefunden. Ich habe eine tolle Wohnung und alles was man sich wünscht. Ich date auch ein wenig.
Wir haben seit einem Jahr no contact, null. Dennoch kann ich nicht aufhören an sie zu denken. Nahezu jeden Tag hoffe ich auf eine Whatsapp, einen Anruf, eine Erklärung. Oder zumindest etwas Genugtuung, dass ihre neue Beziehung auch nicht so rosig ist, wie Facebook es darstellt. Sie ist jederzeit in meinem Kopf und auf meinem Radar.
Ich denke, dass ich durch dieses krasse Trauma ihres Verhaltens mir gegenüber eine Art Stockholm Syndrom entwickelt habe. Eigentlich müsste ich froh sein, denn ich habe doch alles! Und ich weiß, dass es besser ohne sie ist und wie gesagt, sie hätte mich ruiniert und war auf dem besten Weg dazu. Da sie aber keine Beziehung länger als 1-2 Jahre durchziehen kann stand sie ihrem Glück selbst im Weg.
Daher meine Frage: was bedeutet eigentlich loslassen? Ich habe doch losgelassen, ich lebe mein Leben weiter und tue was ich möchte. Aber dennoch fühlt es sich nicht wie Loslassen an. Sie ist immer noch omnipräsent in meinen Gedanken. Und ich hoffe ständig, dass sie sich bei mir meldet. Ich hatte mir mein Leben schon ausgemalt mit ihr und dann wurde es zum Alptraum. Will ich sie zurück? Ich denke nicht, wie könnte ich denn. aber will ich sie komplett aus meinem Leben und Gedanken streichen? Ja, aber ich schaffe es nicht. Nicht mal nach so langer Zeit no contact.
Ich bin kein Idiot, ich weiß , dass es nicht wie im Film sein wird und sie irgendwann mal merken wird ach, die war doch die Liebe meines Lebens. Das können Narzissten nicht, weil sie innerlich leer sind. Dennoch hat diese Beziehung alles in mir geändert, auch nach so langer Zeit mittlerweile.
31.08.2023 17:16 •
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