Was bedeutet für Männer Schwäche zeigen können?

Na ja, aber das sind ja alles Dinge, die wir Frauen bei Männern testen. Egal, was der Mann selber darüber sagt, die Wahrheit finden wir eh raus

Ich teste zB auch, wie der Mann auf MEINE Schwäche reagiert. Gibt nämlich leider viele, die damit gar nicht umgehen können, weil sie selber schwach sind und eine starke Frau suchen. Oder mit aggressivem Machtgedöns darauf reagieren. Das sagt mir mehr über das tatsächliche Stärkepotential eines Partners als alles andere, und zwar innerhalb weniger Minuten.

Zitat von Kaetzchen:

Ich teste zB auch, wie der Mann auf MEINE Schwäche reagiert.

Das finde ich gut.
Aber ist es wirklich ein Testen?
Das klingt halt sehr strategisch.
Beobachten würd ich besser finden.

Ich persönlich bin vollkommen unstrategisch.
Will ich nicht sein.
Ich habe aber nicht den Eindruck, da etwas falsch zu machen.

Zitat von Kaetzchen:

Na ja, aber das sind ja alles Dinge, die wir Frauen bei Männern testen. Egal, was der Mann selber darüber sagt, die Wahrheit finden wir eh raus

Vollkommen richtig, sowas kristallisiert sich nach und nach raus.
Wenn ich natürlich dich extra auf meine Schwächen hinweise, wirst du genau darauf vermehrt achten.
Darum versucht man es zu verstecken bzw. zu überspielen.

Man sollte auch nicht vergessen, dass mit zweierlei Maß gemessen wird, was Frau und Mann betrifft.
Meine Ex kam öfters weinend von der Arbeit, wenn der Chef sie zur Sau gemacht hat.
Als Mann kann man sich das nicht erlauben. Daher versteckt man seine Gefühle eher in Aggressionen. Nach dem Motto Was bildet sich der Chef überhaupt ein, sitzt doch eh nur den ganzen Tag aufm Ar. und trinkt Kaffee.

Was das Kennenlernen betrifft muss man als Mann geschickt seine Schwächen als Stärken tarnen.
z.B. war ich beim ersten Date nach der Trennung absolut übernervös und verunsichert.
Sinnlos es zu verstecken oder zu verheimlichen.
Also sage ich einfach, dass ich nervös bin und durch meine langjährige Beziehung auch aus dem ganzen Daten raus bin.
Das wird noch ein wenig mit Humor verfeinert und gut is.
Ist für mich die beste Lösung.
Nichts zu sagen würde evtl. den falschen Eindruck hinterlassen. Überkompensation ala Na Sahneschnitte, alles cremig?! fliegt nach 2 Minuten auf.

Zitat:

Aber ist es wirklich ein Testen?

Klar, wir Männer testen doch auch.
Oder glaubst du, dass die ganzen Berührungen zufällig passieren?

Zitat von NurBen:

Klar, wir Männer testen doch auch.

Was zur Hölle soll ich testen?
Ich will einen Menschen kennenlernen und kein Auto kaufen.

Zitat von hahawi:

Was zur Hölle soll ich testen?

Grob umrissen!? -Die Paarungswilligkeit.

Jeder testet, und zwar unbewusst. Darin liegt ja der Sinn eines Kennenlernens. Man testet, wie die Frau emotional zu einem steht, ob sie treu ist, ob sie stabil genug ist, auch mal ohne ihn klarzukommen usw

Wer das angeblich nicht macht, lügt oder hat ein Problem

Zitat von Kaetzchen:

Wer das angeblich nicht macht, lügt oder hat ein Problem

Welches Problem wäre das denn, liebe Bastet?

Ich weiss nicht aber tippe Mal auf folgendes: du bist selbstbewusst und hast einen guten Job und bist dominant. Du sagst dem Mann was er zu tun hat und weisst alles besser.
Genau das stört ihn

Zitat von NurBen:

Durchsetzungvermögen, Diskussions- u. Kritikfähigkeit sind aber Attribute, die gerade bei einen Mann eine wichtige Rolle spielen. Also wird versucht Defizite bzw. Schwächen, die damit in Verbindung gebracht werden können zu verstecken.

Es ist ja mal so, dass jede Eigenschaft zwei Seiten hat. Ein Mensch, der sich dauernd und überall durchsetzt, wird vielleicht beruflich erfolgreich sein, aber sich womöglich schwer damit tun, auch einmal zurückzustecken und Rücksicht zu nehmen. Jemand, dem Kritik nichts anhaben kann, wird eventuell nicht besonders feinfühlig mit anderen umgehen. Und Diskussionsfähigkeit kann jeder lernen. Dabei ist es in erster Linie ja mal wichtig, den anderen überhaupt zuzuhören und auch andere Meinungen gelten zu lassen.

Zitat von Kaetzchen:

Na ja, aber das sind ja alles Dinge, die wir Frauen bei Männern testen. Egal, was der Mann selber darüber sagt, die Wahrheit finden wir eh raus

Niemand ist statisch. Jeder Mensch verändert sich ständig und keine Eigenschaft ist in Stein gemeißelt.

Und wenn man einmal davon loslässt, dass der zukünftige Partner Durchsetzungsvermögen haben muss, dann verliebt man sich vielleicht in einen Künstler. Oder entdeckt, dass der schweigsame, schüchterne Typ aus der Kantine wahrhaft Tiefgründiges zu erzählen hat, wenn er erstmal Vertrauen gefasst hat. Oder man lässt seine Vorstellungen los, dass der Partner mindestens 1,85 groß sein muss, zwischen 40 und 50, sportlich und was weiß ich.... Und - Überraschung! - stellt womöglich fest, dass man mit einem 34-Jährigen Mann, der nur 1.70 groß ist die beste Zeit seines Lebens hat. Dass man sich miteinander entwicklen kann (wollte eigentlich aneinander wachsen schreiben ) und man gegenseitig völlig unbekannte, neue und spannende Seiten aneinander hervorbringt.

Vielleicht kann man ja auch mal einfach jemanden lieben und so annehmen, wie er eben nunmal ist. Man könnte neugierig sein, welche Geschichte er hat und welche Erlebnisse ihn geprägt haben. Und warum er so ist, wie er ist. Vielleicht kann man dabei auch eine Menge über sich selbst lernen.

Ich sehe noch einen großen Unterschied in den Begrifflichkeiten.
Sich schwach fühlen/ schwach ist was anderes als Schwäche zeigen.

Für mich ist es folgender Maßen: wenn ich mich schwach fühle, dann ziehe ich mich erst mal zurück, weil ich dann sehr verletzbar bin und erst mal gucke, was genau mich so fühlen lässt. Ist für mich ein innerer Prozeß, aber ich verliere dabei auch Sicherheit. Trotzdem ist es eben wichtig, auch wenn es weh tut, weil ich mich auf mich besinne, mich mit mir beschäftige und ich noch etwas über mich lerne.

Schwäche zu zeigen ist für mich nichts anderes, als meinem Gegenüber zu zeigen: so bin ich. Mit all meinen Eigenschaften, mit denen, die dir gefallen und eben auch mit denen, die dich vielleicht nerven. Aber dass das dann Schwäche ist, ist dann die Interpretation des Anderen. Ich bin dabei einfach nur ich und versuche dabei so authentisch zu sein, wie möglich.

@Zugaste danke, das spricht mir sehr aus dem Herzen und ist bei mir genauso

Zitat von hahawi:

Welches Problem wäre das denn, liebe Bastet?

@Kaetzchen
Ich wiederhole die Frage!
Es wäre nett, wenn Du sie beantworten würdest!

Zitat von hahawi:

@Kaetzchen
Ich wiederhole die Frage!
Es wäre nett, wenn Du sie beantworten würdest!

Oh, sorry ich fühlte mich nicht angesprochen.
Das Problem wäre, dass so jemand aus lauter Bedürftigkeit irgendeinen Partner wählt, egal, ob der passt oder nicht oder ob der einen größeren psychischen Schaden hat usw.

Zitat von Kaetzchen:

Das Problem wäre, dass so jemand aus lauter Bedürftigkeit irgendeinen Partner wählt, egal, ob der passt oder nicht oder ob der einen größeren psychischen Schaden hat usw.

Ich sehe eigentlich eine viel höhere Bedürftigkeit, wenn Menschen aktiv nach einer Beziehung suchen, ständig einen nach dem anderen daten, unter Vorlage ihrer stereotypen Eckdaten.

Ich für meinen Teil bin dazu übergegangen, einfach durch die Welt zu laufen und wenn ich mal jemand kenennlerne, bin ich erstmal einfach nur neugierig. Und es ist völlig offen, ob daraus jetzt ein einmaliges Gespräch, eine lose Bekanntschaft, eine Freundschaft oder eine Partnerschaft wird. Das wird sich dann schon von ganz alleine entwickeln, ohne dass ich irgendwas testen muss.

Zitat von Kaetzchen:

Das Problem wäre, dass so jemand aus lauter Bedürftigkeit irgendeinen Partner wählt, egal, ob der passt oder nicht oder ob der einen größeren psychischen Schaden hat usw.

Und wie könnte man herausfinden, ob da ein psyschischer Schaden ist, ohne das vorher abzutesten?
Das ist doch ein wenig widersprüchlich.
Ich glaube eher, dass sich Partnersuche mittlerweile schon so verkrampft hat, dass, je weniger Selbstwert jemand hat, eben durch diese Tests klargemacht werden soll, nur an solche zu geraten, die da noch weniger haben.
Wir hier im tiefen Süden, haben da bisweilen eine andere Einstellung.
Los'n mas laufen und schau'n ma amoi.
Wann's passt, dann passt's, wenn ned, dann ned.
Ganz unverkrampft.