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Was bedeutet es "zu sich selbst zurück finden"

A
Frohe Ostern

So ihr Erklärbären, ich bin jetzt mal gespannt wer Licht ins Dunkle bringen kann.

Es sind seit meiner Trennung einige Monate vergangen und ich höre immer wieder von Leuten bleib erst mal allein, finde erst mal zu dir, usw.. (Meine Eltern sagen sogar Bitte bleib alleine, wir haben keine Lust uns an jemand Neues zu gewöhnen )

Wer von euch kann mir denn mal erklären was genau damit gemeint ist? Ich kapiere das nämich einfach nicht.

Ich bin mir selbst genug, verbringe die Feiertage (egal ob Ostern oder Weihnachten) komplett alleine mit mir und suche auch an Wochenenden nicht auf Teufel komm raus jemanden zum Weggehen, sondern mache es mir allein gemütlich oder gehe alleine ins Kino, zum Dinner oder was auch immer.

Auch in meiner anderen Freitgestaltung bin ich alleine unterwegs, mache sehr viel Sport, unternehme lange Touren usw. Nie bettel ich jemanden an, Zeit zu haben, ich fahre an dem Wochenenden nicht weg um mich abzulenken und beschwere mich auch nie darüber. Das Einzige was ich hin und wieder sage ist, dass es okay ist für mich und ich schon glücklich und zufrieden bin aber es natürlich schon schön wäre, wenn da jemand wäre (klar, nicht um jeden Preis).

Und immer wieder sagen die Leute zu mir lerne doch erst mal dir selbst zu genügen, finde zu dir zurück.

Ich kapier das einfach nicht. Wenn hier jemand Einsamkeit/das Alleinsein aushält, dann bin ja wohl ich das. Ich habe diese Gefühle angenommen und bin weder depressiv noch schlecht gelaunt noch sonst was, sondern es ist wie es ist und es ist okay, ich lache viel und habe sehr viel Spaß am Leben.

Was meinen die Leute bloß damit? Ich verstehe es einfach nicht

Wer kann mir das mal so erklären, dass ich weiß, was die Leute meinen. Wobei ich dazu sagen muss, dass das alle Leute sind die meinen Wissens nach noch nie alleine waren. Ja mit 18 oder so vielleich mal. Da haben sie aber bei den Eltern gelebt. Heute sind wir alle zwischen 35 und 70.

Meine Familie lebt sehr weit weg, meine Schwester ist ebenfalls nicht um die Ecke, so dass ich sie alle max. 3x im Jahr sehe.

Mich macht das langsam echt wütend

B in gespannt!

02.04.2018 08:39 • #1


N
Hey, vielleicht bist du einfach schon so weit

In einer Beziehung ist man gewöhnt, dass jemand da ist. Selbst wennn man sich streitet, aber es ist jemand da. Man kann sich austauschen.

Ich glaube das mit dem sich selbst genug sein, ist nicht so wörtlich zu nehmen. Es geht mehr darum zu wissen was man will, was die Ziele im Leben sind, welche Werte einem wichtig sind und die gemeinsamen Gewohnheiten zu überwinden.

Ein Stück weit auch zu reflektieren, was zur Trennung geführt hat - allerdings dies nur mit großer Vorsicht. Ich habe gestern gemerkt, wie man da in einen Strudel geraten kann, der destruktiv ist.

Also es geht eigentlich darum, den Partner komplette loszulassen und einfach das zu machen, wozu man Lust hat.

So verstehe ich das.

02.04.2018 09:21 • #2


A


Was bedeutet es "zu sich selbst zurück finden"

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G
Hallo Aramis!

Zu sich selbst zurück finden bezeichnet den ich nenne es mal spirituellen Weg Deiner Selbst wiederzufinden.

Nach Trennungen sind viele Menschen desorientiert, fühlen sich einsam, verlassen, keine versteht sie, nur noch dunkle Wolken und man weiß mit sich nichts anzufangen. Ich denke, dass trifft es wohl ganz gut.

In so einer Lebensphase ist es wichtig, den eigenen Faden wiederzufinden und das Leben wieder in die Hand zu nehmen. D.h.:

Selbstkontrolle: Ich bestimme, lasse mich nicht von dunklen Gedanken, schlechten Menschen usw. leiten und lenken.

Selbstliebe: Liebe Dich selbst, dann erst andere. Man muss sich selbst achten, pflegen und hegen, es stärkt uns und der Umgang im Leben wird leichter.

Selbstbewusstsein: Wenn Du eigenständig motiviert und kontrolliert Deine Leben lebst, wird es Dich nach innen und außen stärken, dass wirst Du ausstrahlen und entsprechend wirst Du auch wahrgenommen.

Eigene Aktivitäten entwickeln, neue Ideen umsetzen, lang gehegte Wünsche realisieren, Hobbies beleben, erneuern - man könnte es beliebig weiterschreiben. Es ist letztlich eine Art Sanierung der eigenen Persönlichkeit und der aktuellen Lebenssituation.

Was Dein soziales Umfeld gerade jetzt bei Dir bemängelt, kann ich natürlich nicht sagen und einschätzen, ich kenne Dich ja nicht persönlich. Vielleicht helfen Dir die o.a. Punkte, ob Dein soziales Umfeld einen oder mehrere dieser Dinge meinen.

L.G.

02.04.2018 09:32 • x 5 #3


A
Zitat:
ich höre immer wieder von Leuten bleib erst mal allein, finde erst mal zu dir

Was andere meinen weiß ich nicht, für mich ist dieser Spruch eher für Menschen angebracht, die sich für den Anderen verbogen und ihn zu ihrer Welt gemacht haben, um die sich alles dreht und sich selbst dabei in den Hintergrund gestellt haben, sie müssen dann erst wieder lernen ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu achten.

Mich mich liest es sich so als hättest du deine Situation akzeptiert und machst das Beste daraus, du bist nicht so bedürftig wie manch anderer und bist dir auch selbst genug, kannst dein Leben auch ohne Partner geniessen, bist nicht so anhängig von ihm für dein Wohlbefinden.

Wut zeigt, dass es dich triggert, sie haben damit einen wunden Punkt in dir getroffen, wofür dieser steht kannst du selbst herausfinden.

02.04.2018 09:53 • #4


Porcelina1801
Für mich ist das kein Widerspruch, dass diese Aussage oft Menschen sagen, die selbst lange Zeit nicht alleine waren.

In einer Beziehung geht man immer ein Stück weit Kompromisse ein und sicher ist es gesund nach einer Trennung erstmal eine Zeit alleine mit sich zu bleiben.

Ich glaube dass vielleicht sowas gemeint sein könnte:
Seine Ziele und Wünsche für das eigene Leben reflektieren. Sich selbst besser kennenlernen und den eigenen Wert fühlen.

Wie viel Zeit ist denn seit deiner letzten Beziehung mittlerweile vergangen?

Für mich liest du dich sehr im Einklang mit dir selbst.

Und ich denke nur du kannst fühlen wann du bereit für eine neue Partnerschaft bist.

Für mich sind besonders zwei Dinge ausschlaggebend:
1. Du bist dir selbst genug und kennst dich gut genug, um eine andere Person in dein Leben zu lassen.
2. Deine letzte Beziehung ist verarbeitet und du hast die starken Gefühle von Wut, Trauer und Enttäuschung hinter dir gelassen

02.04.2018 10:09 • x 1 #5


A
danke für eure antworten.

wir sind jetzt 5 monate getrennt und haben keinen kontakt mehr. er hat auch eine neue freundin, ich gönne ihm sein glück. also mit der trennung bin ich d´accord. glaube ich könnte den beiden mittlerweile auch begegnen, das würde mir nichts ausmachen.

ob ich soweit bin wirklich jemanden in mein leben zu lassen? keine ahnung (okay, ich bin ja unglücklich verliebt, wobei ich nicht mal weiß, ob ich überhaupt verliebt bin oder ob mir mein ego gerade nur einen streich spielt). wenn es der richtige ist, denke ich schon. wird halt schwierig... ist aber egal. bevor ich faule kompromisse eingehe bleibe ich lieber alleine. weiß auch nicht so genau was ich eigentlich vermisse. ob es einfach jemand ist oder ein partner. kann ich nicht genau sagen. sicher ist es schöner zu zweit durch´s leben zu gehen, andererseits ist es gerade so herrlich entspannt, niemanden etwas fragen zu müssen und einfach für sich selbst zu entscheiden. also alles zu seiner zeit. denke wenn der richtige vor einem steht stellen sich ganz viele fragen gar nicht (mehr).

Zitat:
Zu sich selbst zurück finden bezeichnet den ich nenne es mal spirituellen Weg Deiner Selbst wiederzufinden.
Nach Trennungen sind viele Menschen desorientiert, fühlen sich einsam, verlassen, keine versteht sie, nur noch dunkle Wolken und man weiß mit sich nichts anzufangen. Ich denke, dass trifft es wohl ganz gut.
In so einer Lebensphase ist es wichtig, den eigenen Faden wiederzufinden und das Leben wieder in die Hand zu nehmen. D.h.:
Selbstkontrolle: Ich bestimme, lasse mich nicht von dunklen Gedanken, schlechten Menschen usw. leiten und lenken.
Selbstliebe: Liebe Dich selbst, dann erst andere. Man muss sich selbst achten, pflegen und hegen, es stärkt uns und der Umgang im Leben wird leichter.
Selbstbewusstsein: Wenn Du eigenständig motiviert und kontrolliert Deine Leben lebst, wird es Dich nach innen und außen stärken, dass wirst Du ausstrahlen und entsprechend wirst Du auch wahrgenommen.
Eigene Aktivitäten entwickeln, neue Ideen umsetzen, lang gehegte Wünsche realisieren, Hobbies beleben, erneuern - man könnte es beliebig weiterschreiben. Es ist letztlich eine Art Sanierung der eigenen Persönlichkeit und der aktuellen Lebenssituation.


Hm, also ich würde mal behaupten, dass das alles bei mir so ist. ich weiß wer ich bin, was ich kann, was ich will und was ich nicht will. gehe sehr gut mit mir um, finde mich cool und liebenswert und mag mich. die dunklen wolken sind lange verschwunden (klar, manchmal kommen sie wieder aber das nennt sich halt schlichtweg leben, kann ja nicht jeder tag spitze sein), hab mich reflektiert, weiß woran meine beiden beziehungen gescheitert sind.... un dich weiß auch, was ich nicht mehr möchte.

ich bin sehr eigenständig, tue und lasse was ich will, übe aktiv mein hobby aus (auch da mischen sich die leute wieder mal ein, ich würde zu viel machen und darüber kompensieren )

es nervt mich einfach, dass so viele menschen in meinem umfeld meinen es besser wissen zu müssen, obwohl sie selbst noch nie in so einer lage waren. dabei müssen die alle mein leben doch gar nicht leben

was mich hin und wieder ankäst ist, dass sich natürlich auch mein freundeskreis neu durchmischt und ich immer wieder feststelle wie endlich doch alles ist. es gibt 2 echte freunde die ich sehr lange kenne und die uneingeschränkt - trotz 300 km entfernung - für mich da sind, und ich für sie...

die angeblichen freunde hier unten, das sind die, die mich gestärkt haben, die trennung durchzuziehen und das sind die, denen ich meine ängste anvertraut habe, nämlich dann hinterher alleine da zu stehen. ausgerechnet die meinten, dass sie immer da sind und ich auf sie zählen könne und es ist einmal wie immer: keine einzige ist da von denen. aber genau das sind die, die mit den schlauen sprüchen um die ecke kommen. es ärgert mich tierisch aber es gibt keine grundlage denen einen vorwurf zu machen, weil es ja schlussendlich meine entscheidung war zu gehen. und um himmels willen, ich bereue sie nicht. aber ich bin enttäuscht von den angeblichen freunden. vielleicht ist es das was mich tiggert... keine ahnung.

sei es drum, ich schmeiß mich jetzt mal auf´s rad und strampel mir sie seele frei, spätestens dann wird es leichter.

02.04.2018 11:37 • #6


Gemini
Zitat:
Und immer wieder sagen die Leute zu mir lerne doch erst mal dir selbst zu genügen, finde zu dir zurück.

Es sind vermutlich Ratschläge, ungeachtet der Realität. Diese Ratschläge sind entweder auswendig gelernte Floskeln, oder sie spiegeln die Realität der Leute selbst wieder. Oft wird sich in Beziehungen verbogen. Oft ändert sich auch der Charakter ein wenig. Oft verzichtet man für den Partner auf Dinge oder man unterdrückt Bedürfnisse, bis man nicht mehr weiß dass man sie hat. Das ist damit gemeint, man soll zu sich selbst finden und erstmal allein bleiben. Die Leute die dir das raten, haben es vermutlich selbst so erlebt und halten es deshalb für einen guten Tipp. Ich hätte es auch so gesagt, ohne mir Gedanken zu machen, weil ich einfach annehme, dass Beziehungen einen verändern. Mag aber sein, dass das nicht auf alle zutrifft.

02.04.2018 21:18 • #7


A
Wenn das nächste mal jemand zu Dir sagt Finde Dich erstmal selbst - dann frag doch einfach direkt nach. Was genau meinst Du denn damit?

02.04.2018 21:42 • #8


A
Ja ihr habt ja alle Recht. Glaube ich bin einfach zu empfindlich zurzeit.

Ich kann sie einfach schlichtweg nicht mehr hören, diese pseudo-gutgemeinten-Ratschläge. Glaub hinzu kam ein ordentlicher Osterblues.

03.04.2018 08:22 • #9


T
Nun, ich würde das auch Jedem empfehlen, erst einmal zu sich selbst zu finden. Aber die Frage ist berechtigt, was bedeutet es überhaupt? Ich denke das muss auch jeder ein Stück weit für sich selbst heraus finden. Man kann sich an der Formulierung aufhängen, etc. aber ich würde es zu sich selbst finden, seine Mitte finden oder mit sich selbst glücklich sein benennen.

Aber manchmal sind die Leute, die solche Ratschläge geben, auch schon in der selben Situation gewesen. Sicher, sie waren jünger etc. aber das macht es dadurch nicht falsch oder völlig anders. Bei mir war es in etwa so... erste Liebe, wie man es so schön kennt, auf Wolke sieben, das volle Programm. Es gab nichts, was das Glück trüben könnte, bis dann ein Jahr später die Trennung folgte, vom Partner aus natürlich. Und hier denkt man, man verliert das Gleichgewicht, verliert seine Mitte. Mit der Trennung also auch hier die volle Bandbreite, Trauer, Wut, Verzeiflung etc. man versucht die Beziehung wieder zu bekommen, man ist im Ego verletzt wie man es alles so kennt.

Im Grunde hatte ich aber schon viel früher meine Mitte verloren, nämlich mit dem eingehen der Beziehung. Ich war so glücklich mit der Beziehung, alles drehte sich quasi um den Partner und das Glück, man wollte es voll auskosten, jedes Treffen, jeder Urlaub, alles hat einem einfach soviel Energie und Glücksgefühle gegeben, dass der Partner immer weiter in den Fokus rückte... und man selbst immer weiter raus. Im Gegenzug war es damals bei meinem Partner genau das Gleiche, sie war jedoch noch weniger im Gleichgewicht als ich, sie neigte zu leichten Depressionen im Winter. Wirklich gekracht hat es demnach dann, als die Glückshormone weniger wurden, die negativen Gefühle haben Oberhand gewonnen, die Trennung war unausweichlich. Ich klammerte am Ende, trauerte ihr nach, locker ein Jahr lang hat mich das ganze noch verfolgt.

Erst dann schaffte ich es, zu mir selbst zu finden. Ich baute mir ein größeres und festeres soziales Netzwerk auf, machte intensiver Sport, hatte andere Dinge, für die ich mich begeisterte, andere Personen. Der ehemalige Partner rückte in den Hintergrund, ich lernte die alte Beziehung zu reflektieren, sie nüchterner zu sehen und nicht nur die rosigen Seiten zu betrachten... und kam zum Schluss, dass diese Beziehung niemals gut gehen konnte. Und die Schuld trug weder sie, noch ich. Manchmal passt es einfach nicht, auch wenn es anfangs anders sieht.

Demnach war ich frei von Allem, ich war mit mir selbst glücklich, habe meiner Ex nicht mehr nachgetrauert, im Gegenteil, ich habe sie als Bekannte und sogar fast normale Freundin angenommen, sodass man mittlerweile ganz normal miteinander reden kann und sich austauscht, auch über aktuelle Beziehungen.
Und so konnte ich auch viel unbeschwerter in eine neue Beziehung gehen, ganz nach dem Motto, alles kann, nichts muss. Ich habe mich zwar mit Frauen getroffen, aber nun nicht mit dem vorrangigem Gedanken eine neue Partnerin zu finden, sondern eine interessante Person kennen zu lernen. Und wenn man dann merkt, ok, da ist beidseitiges Interesse, sich noch näher kennen zu lernen, dann näherte man sich langsam an.

Solche Gedanken wie es wäre schön jetzt einen Partner zu habe um dies und jenes zu machen hatte ich damals nicht. Denn wenn ich etwas mit Jemandem machen wollte, dann hab ich dies auch getan. Spazieren oder wandern gehen, ausgehen, einen netten Spieleabend haben etc. dafür braucht man keinen Partner, Freunde und Bekannte reichen hier völlig aus. Ich war absolut zufrieden mit mir selbst, konnte machen was ich wollte, mit wem ich wollte.

Zumindest für mich, war dieser Werdegang die Interpretation des Spruchs zu sich selbst zurück finden. Und zumindest für mich, hat dies schon einiges an Zeit gekostet, bis ich endgültig über meinen ehemaligen Partner hinweg war und völlig unabhängig und wieder glücklich in das Leben treten konnte. Aber wie gesagt, ich denke das muss auch jeder selbst für sich definieren.

06.04.2018 13:01 • x 1 #10


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