Hallo Ratsuchender,
Zitat:Auch muss ich dir leider vollkommen recht geben wenn du sagst: Und meine Erfahrung ist dass gerade die zuhörenden Männer, diese männlciehn Busenfreundinnin und Verständnis-für alles-Haber für Frauen als Partner selten in Frage kommen. - das stimmt absolut!
Da sollten dir einmal ein paar Männer hier antworten. Ich weiß einfach nur dass du das falsch machst, habe aber Schwierigkeiten, das zu erklären. Ich glaube das ein Mann dir das viel besser erklären kann...Und dir Tipps geben kann...
Ich habe einige wenige Männer in meinem Leben gekannt, die genau das gleiche Problem wie du hatten. Die besten, klügsten Gesprächspartner, einfühlsam, großzügig, gutaussehend aber ewig solo. Und um sie scharrten sich Frauen um sich
auszuheulen.
Und auch ich hatte kein Interesse, habe sie aber nicht als Jammerkasten benutzt weil mir das auch nicht liegt. Aber ich hatte das Gefühl: hier zeigt sich jemand nicht ganz. Der ist zu sehr darauf aus, gemocht zu werden, Harmonie herzustellen...statt sich zu leben. Hinter der Rücksicht ist der Mann verschwunden. Und was begehren wir denn am anderen? Das er eine eigeneständige Persönlichkeit ist, nicht dass er uns nach dem Mund redet oder es uns immer recht macht. Das Andere ist reizvoll.
Das liegt nicht daran dass du uninteressant bist! Irgend etwas ist da im Umgang mit Frauen falsch gepolt bei dir...
Zitat:Nur mein Hirn will es nicht begreifen, da ich stets nach dem Motto verfahren habe: Sei überfreundlich und verfügbar, dann kriegst du was du willst. Ein Fehler!
Aber Hallo! Wirklich ein Fehler! Das bedeutet nicht dass du jetzt einen auf Badboy machen sollst...Aber wenn ich schon überfreundlich und verfügbar höre, dann entsteht bei mir das Gefühl, dass sich da jemand selbst nicht wichtig genug nimmt. Das ist leider ero. wenig anziehend.
Ich habe eine Freundin, die ganz unbewusst immer lächelt. Ich habe mal gelesen, dass man das, das sogenannte soziale Lächeln nennt.
Wenn wir unterwegs sind und irgendwo ins Gespräch kommen, erfasst sie sofort intuitiv wie ihr Gegenüber tickt und stellt sich sofort drauf ein um eine Harmonie herzustellen. Ich habe schon hundert Mal mit ihr darüber geredet aber sie kann es nicht sein lassen. Die Folge ist fast immer dass ihr die Leute auf der Nase herumtanzen, sie nicht ernst nehmen oder sogar frech werden.
Daher habe ich intensiv drüber nachgedacht. Mir fiel auf, dass auch ich ihr gegenüber manchmal eine Antipathie spüre wenn sie nur dswegen lächelt weil sie Angst hat abgelehnt zu werden. Sie will jedem gefallen. Meine Antipathie rührt glaube ich daher, dass sie unauthentisch ist. Sie lächelt nicht weil ein schönes Gefühl in ihr aufsteigt, sie lächelt und verleugnet sich derweilen eigentlich. Ich will sie dann manchmal schütteln damit man sie hinter ihrem Dauerlächeln sieht.
Dann ruft sie mich irgendwann wieder weinend an wie böse alle zu ihr sind...
Manchmal denke ich, das wird so weiter gehen bis sie begreift, dass sie sich zeigen muss. Mehr nicht. Ich habe mal während eines Telefonates, das sie führte zugehört und hätte die Hände über dem Kopf zusammen schlagen können. Sie war garnicht da! Sie tat alles wie sie annahm das es ihrem Gesprächspartner recht sein könnte. Und genau dadurch wird sie uninteressant.
Zitat:Nur ist es leider so, dass sonst keine Frau wirklich Kontakt zu mir haben will seufzen / traurig
Mit Verlaub- das ist völliger Unsinn! Wenn du dich änderst, wird dein Telefon vll mal eine Weile still bleiben aber das ist nur die Übergangsphase. Du musst dich ja erstmal zeigen, damit dich jemand entdecken kann. Vll musst du dich auch erst noch richtig kennenlernen. Wer bin ich? was will ich? Was interessiert mich? Und dann suchst du gezielt Menschen die deine Interessen teilen anstatt dich zu brauchen.
Manchmal kann sich hinter dieser Problematik auch etwas ganz anderes verbergen: man weiß selbst gar nicht so recht wer man ist, was man will...Und so geht man in der Rolle desjenigen auf, der gebraucht wird. Such dir ein Thema das dich fesselt und mach einen Kurs oder anderes. Und wenn du da dann z.B. eine Frau kennenlernst, dann ist euer Thema das gemeinsame Interesse, nicht nur Herzensangelegenheiten.
Zitat:Ich verstehe das auch nicht, da ich wie gesagt doch sehr anständig und empathisch, normal aussehend, Mitte 20 und sogar Akademiker bin...aber ich glaube einfach, ich kann nichts extravagantes bieten, die alten Erfolgsgaranten wie Bildung und Geld scheinen nicht mehr zu fruchten und ich vermute, dass ich Event. vielen etwas zu langweilig bin....
Oh bitte höre auf mit diesem Unfug! Für jeden ist etwas anderes aufregend! Mein Ex war für mich aus ganz anderen Gründen aufregend als weil er irgendwelchen explizit extravaganten Interessen nachging. Und ich habe im Bekanntenkreis Männer, die einige Freundinnin sowas von atemberaubend finden und ich nicker weg wenn ich diese Herren sehe. Die Menschen sind sooo unterschiedlich...Es gibt sicherlich einige Frauen die dich nicht langweilig finden.
Und vll solltest du einmal nicht so anständig sein. Sondern du selbst sein. Das heißt nicht dass du ein rücksichtsloser, ego-Typ wirst. Nein, nur mal mehr auf dich selbst hörst statt für die anderen anständig zu sein...
Dabei fällt mir noch etwas ein: es gibt etliche Filme in denen ein Outsider sich aus einer Gruppe erhebt und das sagt/tut, was kein anderer wagt zu tun...Erst löst es Empörung....was weiß ich aus...Im nachhinein sind die Menschen berührt. Warum? Weil er den Mut hatte sich zu zeigen anstatt mit der Herde zu blöken. Das muss auch nicht auf rebellische Weise geschehen. das liegt mir auch nicht.
So und weil du so gerne zugedröhnt wirst - hier auch gleich ein Beispiel das mich tief berührte: Günter Grass ( rip) erzählt in Beim Häuten der Zwiebel aus seinen Jugenderinnerungen von einem Kumpel beim Militär, der sich weigerte ein Gewehr in die Hand zu nehmen.
Grass selbst beschreibt es in einem Interview so:
Zitat:Es gibt ein ganzes Kapitel, das heißt Wir tun so was nicht. Es handelt von meiner Zeit beim Arbeitsdienst, und da gab es einen, der gehörte zu den Zeugen Jehovas, der sich selbst nicht artikulieren konnte, nur einen Satz sagte er: Wir tun so was nicht und er hat kein Gewehr angefasst, er ließ es fallen und er wurde geschliffen. Wir haben ihn einerseits bewundert, und auch ich habe ihn bewundert und die anderen auch, aber auch gehasst, weil er sich weigerte und wir mit ihm mitgeschliffen wurden. Auch das hat mich nicht zur Einsicht gebracht. Das sind eigentlich die Dinge, die Momente, wo ich am kritischsten mit mir umgehe.
Allerdings sind diese Worte im Vergleich zu den literarischen Beschreibungen sehr schwach und von den Zeugen Jehovas ist dort keine Rede. Jedenfalls nimmt dieser Wir tun so etwas nicht alle Erniedrigungen hin um seinem Ideal treu zu bleiben. Grass beschreibt sehr intensiv, wie dieser junge Mann verachtet wird...Und schließlich in aller Gedanken bleibt weil er sich nicht anpasste.
Du brauchst also nur du selbst sein um spannend zu sein
Kein Bungeejumping oder anderes nötig Und so einem gewaltigem Gegenwind wie so etwas tut man nicht wirst du heute gott sei dank nicht ausgesetzt sein- nur einem leichten Gegenwind- also keine Angst
Das ist natürlich ein
sehr extremes Beispiel aber mir fällt es gerade ein weil ich es neulich las.
Fühl dem doch mal nach...Da ist jemand, der immer nur aufnimmt...und selbst irgendwie unsichtbar ist...Ist das interessant?
Zeig dich und eine süße Frau wird dich irgendwann entdecken.
Viel Spaß dabei!
p.s. Stell die mal eine Frau vor, die dir Raum (im Gespräch) gibt...Fühlt sich das komisch an? Über was willst
du reden? Was sind deine Bedürfnisse? Fürchtest du dich vll davor weil da erstmal nicht viel ist?