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Warum wir uns für eine Affäre entscheiden

P
Zitat von Kaetzchen:
Zitat von WhosThatGirl:

Sehr interessanter und guter Aspekt.
Die Veränderung ist offenbar so dringend notwendig um sich für sich zu entscheiden.
Ab wann hört die Persönlichkeitsentwicklung wieder auf bzw. wann wird sie weiter geformt?
Oder kann sie gar rückläufig sein, wenn man zurück geht?
Hört das sich für sich entscheiden in dem Moment auf, indem man den Weg weg von dem anderen hin zu seinen Bedürfnissen abbricht und wieder mehr sich selbst verliert?


Ich kann für mich (!) sagen, dass die Affäre mir sehr geholfen hat, mich wiederzufinden. Und gleichzeitig zu sehen, was in den letzten Jahren bei mir (und in der Ehe) alles so schiefgelaufen war, wo meine eigenen Anteile lagen, und wo jetzt noch meine Baustellen sind. An denen kann ich nun arbeiten, weil ich sie endlich sehe. Vorher war das so ein Stochern im Nebel. Ich wusste, da ist was zu tun, ich wusste aber nicht, was genau und wo ich anfangen sollte. Das sehe ich jetzt klarer, und es wurde immer deutlicher je stärker ich mich schon während der Affäre wieder auf mich zurückbesonnen habe. Meine eigenen Werte wiedergefunden habe, die in der langen Beziehung vorher ein Stückweit verloren gegangen waren.


Mir hat die Affäre auch geholfen. Es lag nicht an dem Mann, er hat nicht bewusst much zu dieser Erkenntnis geführt. Sondern mein Handeln bzw eben nicht handeln hat mich aufgeweckt. Man steht dann schon mal ganz verwirrt da und hat plötzlich den Blick frei. Der Schutt der sich dadurch zeigt muss jetzt Stück für Stück be und verarbeitet werden. Vor allem auch richtig sortiert. Sonst landet es wieder am falschen Platz und das Drama geht erneut los, weil wieder was fehlt. Genau an dem Punkt ist es Do wichtig sich eben nicht mehr mit der Person sondern mit der Situation zu beschäftigen. Der nach dem man sich vermeintlich sehnt, ist nicht der Retter. Jetzt ist anpacken und reflektieren gefragt .

Wer das nicht konsequent macht findet sich im nächsten Drama wieder.

26.08.2016 13:30 • x 1 #46


K
Zitat von WhosThatGirl:
(...)Hört das sich für sich entscheiden in dem Moment auf, indem man den Weg weg von dem anderen hin zu seinen Bedürfnissen abbricht und wieder mehr sich selbst verliert?


@ WhosThatGirl

wer für sich entdeckt hat, sich für sich zu entscheiden. weiß gar nicht, was er bisher verpasst hat.
Wer den Prozess zurückführen will, begibt sich in die gleiche Situation, in der er vorher schon (mal) war.
Achtsamer Umgang mit sich selbst, hat NIX mit Egoismus zu tun, sondern mit Selbstachtung und vor allem Selbst- BE-Achtung. Das ist legitim...und auf jeden Fall förderlich - ob als Single oder in einer Lebensgemeinschaft.
Wer sich selbst (wieder) verliert - es gibt Warnsignale. Die muss jeder für sich ausmachen. Ich kann mit nicht vorstellen, dass sich jemand erneut in ein Hamsterrad begibt, aus dem er zuvor soooooooo mühsam rausgeklettert ist
Und...es ist so spannend, sich für sich entschieden zu haben. Das gleicht einer Weltreise durch das ICH, die NIEMALS endet....weil sie immer neue Stellen entdeckt, die Freude und Spaß machen, aber auch Stellen entdeckt, die bearbeitet werden (können/sollten(müssen)!

26.08.2016 13:34 • #47


A


Warum wir uns für eine Affäre entscheiden

x 3


S
Interessanter Thread.

Aus dem ersten etwas seltsamen Gesprächs mit meiner EX im Rahmen ihrer Trennung (musste ich mehr oder weniger Nachts aus ihr rausbrechen) konnte ich zwischen den Zeilen entnehmen: Da ist jemand der auf mich wartet und bereit ist für mich Hof, Frau und Kind zu verlassen. Hat sie so zwar nie gesagt, aber zwischen Zeilen habe ich das damals gleich verstanden. Mir wurde ja u.a. vorgeworfen ich hätte ihr nie einen richtigen Heiratsantrag gemacht. Nach ja nach 13 Jahren etwas bizarr so eine Verwerfung vorzubringen. Aber gelesen habe ich das wie oben erklärt aus der Situation heraus. War dann wohl letztendlich auch so.

26.08.2016 13:50 • #48


rubi
Ich glaube wirklich (weil mir selbst passiert), dass man in eine Affäre reinrutscht,
weil die Langzeitbeziehung/Ehe nicht genug Liebe bzw. Zärtlichkeit und auch echte Zuneigung für einen bietet.

Die Partner nehmen sich gar nicht mehr als etwas besonderes war bzw zeigen es dem Partner nicht mehr AKTIV.
Man gewöhnt sich auch zusammen an diesen passiven Zustand. Es plätschert so vor sich hin.

In diese Beziehungs-Tristesse tritt nun ein anderer Mensch. (Im Leben gibt es theoretisch sicher mehr als einen Menschen den man lieben kann)
Zu diesem Menschen entsteht nun wieder ein neues Verliebtsein (sicher war es am Anfang der Ehe/Beziehung zum Partner genauso).
Und das ist dann wie eine Sucht, man ist stellenweise einfach zu schwach um zu widerstehen.

Klar ist es sicher vorbildlich seinem Partner die Wahrheit zu sagen, bevor man es nötig hat fremd zu gehen.

Aber manchmal schafft man es einfach nicht.

26.08.2016 13:59 • x 3 #49


Y
Zitat:

.....Affären sind GANZ sicher heilsam. Sie legen die eigenen Defizite offen, die in vorherigen Beiträgen bereits geschildert wurden. Daraus Lehren zu ziehen, macht Affären sicherlich zu einem Wendepunkt im Umgang mit sich selbst. Sich selbst zu hinterfragen: Warum bin ich überhaupt aus der Ehe `getürmt´? Was kommt jetzt auf mich zu? Habe ich dem etwas abgewinnen können oder nicht? Welche Schlüsse gilt es dann zu ziehen? Reicht der Blick nach vorn aus? Was muss ich tun, um wirklich loszulassen (alles, was mit der Affäre zu tun hatte)? Affäre als Ganzes ´verteufeln´, den AP ´verteufeln´, weil doch nicht mehr daraus wurde, sich selbst ´verteufeln´, weil ich mich auf eine Affäre eingelassen habe?




Das hört sich aber sehr nach einem Freifahrtschein ein, nach dem Motto: jeder darf mal eine Affäre haben, um zu wissen, wie sich Konsequenzen einer solchen anfühlen....
Jeder erwachsene Mensch hat schließlich die kognitive Fähigkeit zu antizipieren, was im Übrigen auch dazu führt, dass er von bestimmten Dingen die Finger lassen soll.
Man muss schließlich auch nicht erst Dro.süchtig werden um abschließend festzustellen, dass Dro.konsum zu keinem guten Ende führt!

26.08.2016 14:07 • x 2 #50


K
@ rubi
Zitat: Ich glaube wirklich (weil mir selbst passiert), dass man in eine Affäre reinrutscht,...

Ich denke, dass das einer EIGENEN Legitimation gleicht - durch den Begriff reinrutschen!
Es sollte allen klar sein, dass ein Betrug am Ehepartner NICHT einfach passiert. Dass sich
später in einer Affäre (wieder)-befinden, macht den Betrug am Ehepartner nicht minder
schuldhaft....
...und...

@ Selbstliebe schreibt...
Zitat: Das hört sich aber sehr nach einem Freifahrtschein ein, nach dem Motto: jeder darf mal eine Affäre haben, um zu wissen, wie sich Konsequenzen einer solchen anfühlen. Jeder erwachsene Mensch hat schließlich die kognitive Fähigkeit zu antizipieren (vorausahnen), was im Übrigen auch dazu führt, das er von bestimmten Dingen die Finger lassen soll.

Es nutzt NIX, sich mit Schönrederei einen Schutzschild zu errichten, denn Betrug am EP ist sicher
KEIN Kavaliersdelikt - es ist und bleibt Betrug und stellt einen gravierenden Treue- und Vertrauens-verlust dar. Sich dessen bewusst zu werden - auch nach Beendigung einer Affäre - reicht immer noch aus, um die Schönrederei EIGENEN Fehlverhaltens zu vermeiden. Ein Betrug am EP geschieht ganz bewusst...fragt sich nur, wann der Betrug begonnen hat...und wann er in eine Affäre mündet.

Affären sind sicher sehr lehrreiche Phasen...so schmerzhaft und leidvoll sie sind. Wer den EP betrügt, soll Schmerzen spüren, soll leidvoll sein, um WIRKLICH zu spüren, was dem EP angetan wurde.
So hilfreich Affären sein können - in diesem Thread zu lesen...es gibt KEINE Legitimation für eine Affäre, weil Betrug keine Legitimation verdient!

26.08.2016 14:25 • #51


P
Zitat:
Es nutzt NIX, sich mit Schönrederei einen Schutzschild zu errichten, denn Betrug am EP ist sicher
KEIN Kavaliersdelikt - es ist und bleibt Betrug und stellt einen gravierenden Treue- und Vertrauens-verlust dar. Sich dessen bewusst zu werden - auch nach Beendigung einer Affäre - reicht immer noch aus, um die Schönrederei EIGENEN Fehlverhaltens zu vermeiden. Ein Betrug am EP geschieht ganz bewusst...fragt sich nur, wann der Betrug begonnen hat...und wann er in eine Affäre mündet.

Affären sind sicher sehr lehrreiche Phasen...so schmerzhaft und leidvoll sie sind. Wer den EP betrügt, soll Schmerzen spüren, soll leidvoll sein, um WIRKLICH zu spüren, was dem EP angetan wurde.
So hilfreich Affären sein können - in diesem Thread zu lesen...es gibt KEINE Legitimation für eine Affäre, weil Betrug keine Legitimation verdient!


[/quote]

Wo beginnt Betrug? Betrug ist doch schon, wenn ich meinen Partner vorspiele zufrieden zu sein, es aber nicht bin. Wenn ich ihm das Gefühl gebe zu lieben, obwohl ich es nicht tue. Wir können es auch Täuschung nennen, aber eigentlich ist auch das Betrug. Wo genau beginnt es? Braucht es dafür immer eine andere Person?

26.08.2016 15:02 • #52


P
Zitat von Solskinn2015:
Interessanter Thread.

Aus dem ersten etwas seltsamen Gesprächs mit meiner EX im Rahmen ihrer Trennung (musste ich mehr oder weniger Nachts aus ihr rausbrechen) konnte ich zwischen den Zeilen entnehmen: Da ist jemand der auf mich wartet und bereit ist für mich Hof, Frau und Kind zu verlassen. Hat sie so zwar nie gesagt, aber zwischen Zeilen habe ich das damals gleich verstanden. Mir wurde ja u.a. vorgeworfen ich hätte ihr nie einen richtigen Heiratsantrag gemacht. Nach ja nach 13 Jahren etwas bizarr so eine Verwerfung vorzubringen. Aber gelesen habe ich das wie oben erklärt aus der Situation heraus. War dann wohl letztendlich auch so.


Das mit dem Heiratsantrag kenne ich von mir. Mein damaliger Ehemann hat mir auch keinen gemacht, sondern mit mir einfach darüber geredet. Ich muss sagen, mir hat das damals überhaupt nicht gefallen. Vielleicht bin ich old school, aber einen Antrag finde ich gehört halt dazu. Ich habe ihm das nach einigen Jahren als unsere Ehe dann scheiterte auch vorgeworfen. Er war auch sehr überrascht, scheinbar hat mich das doch im Unterbewusstsein geprägt. Ich für mich hatte später herausgefunden, dass ich mich dadurch nicht wertgeschätz gefühlt habe und es so besprochen wurde, als würden wir halt ein Auto kaufen.

So bizarr finde ich das nicht. Man trägt die angestauten und nicht annehmbaren Konflikte mit, irgendwann werden die dann rausgeholt und als Waffe genutzt. Man lernt nicht aus... heute würde ich das auch direkt ansprechen.

26.08.2016 15:10 • #53


S
Hmm klar hätte ich ne Autobahnbrücke mit einem Bettlacken bespannen können, aber ob deshalb meine Ehe noch wäre bezweifele ich. Bin da eher auf Augenhöhe gewesen mit meiner Ex. Finde das halt irgendwie kitschig.

Für das Unterbewußtsein kann ich nix. Fand das nach 19 Jahren Beziehung; davon 13 Jahren Ehe und zwei Kindern irgendwie sehr traurig so etwas zu sagen. Aber gut lt der Dame habe ich sie ja eh nie geliebt, wollte keine Kinder, bin ein Schmarotzer, verbrauche zuviel Platz etc... die Liste ist lang.

26.08.2016 15:19 • #54


Y
Zitat:

....Wir können es auch Täuschung nennen, aber eigentlich ist auch das Betrug. Wo genau beginnt es? Braucht es dafür immer eine andere Person?



...sich selber treu zu sein und sich treu zu bleiben, so ätzend auch die Folgen sind, dass sind wohl die entscheidenden Knackpunkte, warum sich viele Menschen in unglücklichen Beziehungen aufhalten. Sie verhalten sich nicht authentisch zu ihren Gefühlen, wodurch kognitive Dissonanzen entstehen: sie fühlen sich unwohl in einer Sache, in der Beziehung, stellen die Sache aber nicht ab, sprechen die Störfaktoren an -ändern die Situation whatever. Sondern schlucken jeden Mist, der sich ihnen bietet mit dem Effekt, dass es ihnen immer schlechter geht.

Sie haben so sehr Angst vor den Konsequenzen, und nehmen dafür ein permanent schlechtes Gefühl in Kauf (was übrigens richtig krank macht auf Dauer). Dabei wären die Konsequenzen das geringere Übel, weil hier der Mensch wieder handlungsfähig wird, das beste aus der Situation zu machen. Das Verharren in unglücklichen Beziehungen ist auf die Weise wie langsames Sterben.

26.08.2016 15:30 • x 2 #55


H
Also, zwischen Bettlaken spannen und Ehe-Einkaufs-Gespräch liegen doch noch 100000 Möglichkeiten, um einen entspannten und liebevollen Antrag zu formulieren...

... das nur mal zwischendurch als kleinen Einschub

26.08.2016 15:36 • #56


S
Bestimmt ! Frauen werden aber bei so etwas schon lange nicht mehr niedergeschlagen und an den Haaren in die Höhle geschleppt, selbst in strukturschwachen Gegenden nicht mehr.

26.08.2016 15:41 • x 1 #57


P
Zitat von Selbstliebe:
Zitat:

....Wir können es auch Täuschung nennen, aber eigentlich ist auch das Betrug. Wo genau beginnt es? Braucht es dafür immer eine andere Person?



...sich selber treu zu sein und sich treu zu bleiben, so ätzend auch die Folgen sind, dass sind wohl die entscheidenden Knackpunkte, warum sich viele Menschen in unglücklichen Beziehungen aufhalten. Sie verhalten sich nicht authentisch zu ihren Gefühlen, wodurch kognitive Dissonanzen entstehen: sie fühlen sich unwohl in einer Sache, in der Beziehung, stellen die Sache aber nicht ab, sprechen die Störfaktoren an -ändern die Situation whatever. Sondern schlucken jeden Mist, der sich ihnen bietet mit dem Effekt, dass es ihnen immer schlechter geht.

Sie haben so sehr Angst vor den Konsequenzen, und nehmen dafür ein permanent schlechtes Gefühl in Kauf (was übrigens richtig krank macht auf Dauer). Dabei wären die Konsequenzen das geringere Übel, weil hier der Mensch wieder handlungsfähig wird, das beste aus der Situation zu machen. Das Verharren in unglücklichen Beziehungen ist auf die Weise wie langsames Sterben.


Bin bei dir . Kommunikation muss man lernen und üben. Sich selbst treu bleiben auch. Ich sehe das an meinem Sohn der in der Grundschule ist. Er wird durch das System in etwas gepresst, worin er sich unwohl fühlt und Träume aufgeben muss. Er hatte eine andere Vorstellung von Schule und hat Kommunikation auch anders gelernt. Dort wird ihm gesagt wie er zu denken hat und welche Einstellunge richtig ist.

Wir dürfen das nicht hinten runter fallen lassen, dass wenn es uns nicht beigebracht wurde, später lernen müssen.
Zu seinen Gefühlen zu stehen und diese zum Ausdruck zu bringen wird nicht immrt gerne gesehen.

In einem Thread erwähnte ein Mitglied, dass ein Mann nicht mehr männlich ist wenn er sich seelisch entkleidet. Das verwirrt die Männer Welt, sowie Frauen nicht als Zicken und nörgelnd wirken wollen. Dadurch unterdrücken wir diesen Bereich und verdrängen aufsteigende negative Gefühle.

26.08.2016 15:57 • #58


S
Bin bei dir . Kommunikation muss man lernen und üben. Sich selbst treu bleiben auch. Ich sehe das an meinem Sohn der in der Grundschule ist. Er wird durch das System in etwas gepresst, worin er sich unwohl fühlt und Träume aufgeben muss. Er hatte eine andere Vorstellung von Schule und hat Kommunikation auch anders gelernt. Dort wird ihm gesagt wie er zu denken hat und welche Einstellunge richtig ist.

Wir dürfen das nicht hinten runter fallen lassen, dass wenn es uns nicht beigebracht wurde, später lernen müssen.
Zu seinen Gefühlen zu stehen und diese zum Ausdruck zu bringen wird nicht immrt gerne gesehen.

In einem Thread erwähnte ein Mitglied, dass ein Mann nicht mehr männlich ist wenn er sich seelisch entkleidet. Das verwirrt die Männer Welt, sowie Frauen nicht als Zicken und nörgelnd wirken wollen. Dadurch unterdrücken wir diesen Bereich und verdrängen aufsteigende negative Gefühle.



Ich geh jetzt mal Wochenende machen. Passt auf das ihr nicht zuviel unterdückt. Das kommt dann irgendwo wieder hoch und dann bekommt es die verwirrte Männerwelt ab.

26.08.2016 16:09 • x 1 #59


K
@ Solskinn2015

mit einem zwinkern bedanke ich mich für DEN Hinweis...egal wer ihn hier eingestellt Hat...

26.08.2016 16:12 • #60


A


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