Nein, im Notfall bereit sein, das funktioniert nicht. Dann ist man ja nicht wirklich getrennt. Eine richtige (und auch ausgesprochene ) Trennung ohne Hintertürchen ist notwendig.
Wir haben das auch alles durchexerziert, nur um das Band, das uns verbindet nicht komplett durchschneiden zu müssen. Das Ergebnis : dauernd waren irgendwelche Notfälle und man war wieder da von wo man eigentlich weg wollte. Schmerzen ohne Ende. Es wurde immer schlimmer, beide in psychotherapeutischer Behandlung.
Da musste ein radikaler Schnitt gemacht werden. Wir haben uns getrennt und seitdem gibt es keinen Kontakt. Die Gründe, warum es nicht klappen konnte sind dieselben, Familie, Kinder etc. Es spielt keine Rolle mehr. Es gab ein jahrelanges Hin und Her aber irgendwann kam der Punkt, wo es nicht mehr ging. Wir mussten akzeptieren, eine gemeinsame Zukunft ist unter diesen Umständen nicht möglich und häppchenweise Kontakt macht uns alle kaputt.
Ja, es ist schwer. Die ersten Wochen ging es dann sogar besser als ich dachte. Der Druck war weg, neue Freiheiten eröffneten sich. War wohl auch noch Schockstarre. .
Dann kam das Begreifen : es gibt kein Zurück. Es ist endgültig.
Schlimme Monate folgten. Aber geholfen hat mir immer der Gedanke, dass ich den Wahnsinns Druck los bin und machen kann, was ich will. Auch gute Freunde sind wichtig.
Und es geht aufwärts. Ich habe kurz vor der Trennung angefangen ein Tagebuch zu führen. Wenn ich jetzt zurück blättere und lese, merke ich, dass es mir sehr viel besser geht. Ja, der Verlust der großen Liebe ist da. Aber ich weiß, auch ohne die Kontaktsperre hätte es ein gemeinsames Leben nicht gegeben, nur endlos Schmerzen.
Ich kann es nur jedem empfehlen es auch so zu machen. Es wird besser. Im Nachhinein bin ich froh , ich möchte nicht mehr in der Situation von vor 2 Jahren stecken.
LG Irrlicht
08.12.2015 12:30 •
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