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Warum werden Affären so in den Dreck gezogen?

L
Hallo Zusammen,

ich bin froh, dieses Forum gefunden zu haben. Mal vorweg, diese Frage mag provokativ klingen, aber ich möchte es gerne verstehen. Ich möchte nicht einfach hören, dass es schlecht ist, ich möchte gerne der Thematik auf den Grund gehen.

Ich habe vorhin eine Frage gestellt, die meine aktuelle Situation beschreibt: warum-hat-er-alles-aufgegeben-fuer-sein-altes-leben-t50021.html

Bevor ich aus der ganzes Situation heraus war, wusste ich selbst nicht einmal, dass dies als Affäre gilt - denn ich dachte, Affären seien nur auf S. reduziert. Und immer mehr höre ich von Fälle, wo sie sich verliebten, dann der eine oder andere sich für den alten Partner entschieden hat. Für die Betroffene ist das richtig hart - aber die, die es von aussen betrachten, empfinden es nur noch als naiv und dumm. Doch ich finde irgendwie, dass diese Thematik viel zu einfach abgestempelt wird. Es kommt mir manchmal so vor, als ob die Realität sehr vereinfacht wird und als Tatsache empfunden wird, da es oft gleich passiert. Aber warum das ganze passiert und wie sich die Betroffenen fühlen, scheint für mich sehr aussen vor gelassen zu werden. Mir scheint es, als müsse man diese Situation einfach hinnehmen, egal aus welchen Gründen dies geschah. Aber wie will man etwas verarbeiten und damit abschliessen, wenn man für sich nie herausgefunden hat, was der wahre Grund hinter all dem war?

Ich habe das Gefühl, man versucht als Betroffene den anderen zu verteufeln, ihn als Schwach abzustempeln, damit man besser damit abschliessen kann. Letztendlich hat man das Gefühl davon gelernt zu haben und niemals wieder so etwas Dummes zu tun. Stumpft man da nicht ab? Wie will man wieder Vertrauen können, wenn man das Gefühl hat, so derart verarscht geworden zu sein? Das fühlt sich für mich nicht gesund an.

Ich habe das Gefühl, dass es kein Zufall ist, dass diese Fälle so oft geschehen. Ich denke, man kann sich nicht vorstellen, wie das ist, wenn man mitten im Leben steht, denkt alles sei im Lot, dann begegnet man jemanden, der einem die Welt auf eine neue Art und Weise zeigt und dies erstmal zu Verwirrung und Verzweiflung führt. Man hat sich dem Partner versprochen, ja, aber wer verspricht sich am Partner schon so stark, dass er seine innigste Gefühle dafür verdrängt? Wer würde schon so schnell eine Beziehung aufgeben, weil er auf einmal Gefühle entwickelt, die er so nicht kennt? Aber was tun, wenn die Gefühle so stark sind, dass man es nicht Ungewiss lassen kann, aber auch nicht für diese Ungewissheit die Partnerschaft aufgeben möchte? Da beginnt das Lügen. und wenn man es doch beendet und sich für die anderen Gefühle entscheidet, dann ist man ein Warmwechsler und naiv. also Zwickmühle.
Wohl gesagt, ich rede nicht von den notorischen Betrüger, sondern von denen, die das einmal geschieht, nach zig Jahren Partnerschaft.
Ich habe das Gefühl, ein/e Geliebte/Geliebter weckt tiefe Gefühle auf, die oft in der Partnerschaft fehlen. Und ich bin mir nicht sicher, ob diese Gefühle in der Partnerschaft wieder geweckt werden können. Was ist, wenn Menschen, die sich dann letztendlich für die Partnerschaft entschieden haben, die Affäre ersticken müssten (durch Verleugnung etc.) damit sie in der Partnerschaft glücklich weiterleben können?
Was ist, wenn die Menschen, welche sich für die Affäre entscheiden, diese nur beendet wird, da sie noch zu jung und frisch ist, für eine solch starke Herausforderung, sich gegen ALLES stellen zu müssen, daher keine Chance hat, nur aus Liebe zu bestehen? Was wenn Angst der grösste Faktor ist, dass man sich gegen die Gefühle entscheidet und für eine alte vertraute Partnerschaft, da man nicht weiss, was wird und dieses Unwissen zu wenig ist, um die neue Liebe aufrecht erhalten zu können?

Ich könnte mir durchaus denken, dass wenn diese Affären, sich in einer anderen Situation kennenlernten, es ganz anders verlaufen wäre und wahrscheinlich so vielleicht doch die grosse Liebe wäre?

Ich denke für jeden Menschen ist es eine Herausforderung, wenn eine solche Situation eintrifft. Ich denke, ich habe daraus gelernt, ich würde das niemals wieder machen - aber nicht, weil ich naiv war, zu glauben, dass das echt war, sondern weil ich jetzt weiss, dass es in einer Partnerschaft mehr braucht wie Liebe und das es in einer Partnerschaft nicht unbedingt Tiefe Liebe braucht, damit es funktioniert. Ich denke es ist ein Ideal beides zu haben, aber ich denke nicht, dass dies die Norm ist. Jedenfalls nicht in meiner Umgebung. Auch denke ich nicht, dass diese tiefe Liebe für immer erhalten bleibt. Aber ich denke, wenn zwei Menschen eine starke Bindung zueinander haben, können sie diese immer wieder zum Leben erwecken. Aber wenn es nur Verliebtheit war und diese Art der Liebe niemals vorhanden war, wird es auch schwierig sein, diese nach der Verliebtheit aufzubauen. Und mit Liebe meine ich Partner-Liebe, meiner Meinung nach eine andere Form von Liebe, als zwischen zwei Menschen die sich vertrauen und lieben. Ich spreche über den Reiz, dass man etwas Besonderes ist für den anderen, diese Wellenlänge, die die Liebe so kribbelnd macht.

Ich denke, um nicht in solchen Situationen in einer Affäre zu fallen, erfordert es viel Eigeninitiative sich selbst (von beiden) gegenüber. Man müsste genau wissen, wer man ist, was man will und wofür man steht. Und ich betone von beiden, denn ich wusste was ich will, ich habe mich getrennt und mich für ihn entschieden. Ich war/bin näher bei mir, wie er. Er hingegen ist weit von sich selbst entfernt, konnte sich deswegen auch nicht schlüssig entscheiden und handelt nun aus Angst, alles zu verlieren, was er glaubt zu brauchen.
Ich denke, je stärker die Bindung zwischen den beiden in der Affäre ist, umso stärker müsste man bei sich selbst sein und sich selbst aufrichtig lieben. Ich denke, dass wenn diese Bindung zu sich selbst bereits vorhanden wär, man wahrscheinlich gar nicht mehr in solch einer Beziehung stecken würde, da man sein ganzes Leben anders gestalten würde. Daher denke ich, dass dann eine solche Situation eher wenig vorkommen würde. Aber all diese Menschen, die so beteuern, dass die anderen so naiv sind, da hereingefallen zu sein, sind diese wirklich so stark mit sich selbst im Reinen, dass sie nie in solch einer Situation kommen können? Oder fehlte ihnen bis jetzt nur die Gelegenheit. Ich kenne wirklich wenig Menschen, die genau das Leben leben, was sie wirklich wollen. Auch kenne ich viele Beziehungen, die nur noch aus Arbeit und wenig aus Liebe bestehen. da ist die Gefahr natürlich gross, dass etwas schief läuft.

Was meint ihr dazu? Wie sind eure Gedanken dazu? Bin gespannt auf Gedankengänge.

21.10.2018 23:40 • x 9 #1


sorella65
Weil eine Affäre ein Betrug ist. Hinterhältig, von zwei Komplizen, wird hier ein Mensch oder eine Familie betrogen und letztendlich zerstört. Aus welchen Gründen? Lust auf Abwechslung, heimliche S.-Treffen, Ego-Politur. Heimlich wird hier eine Beziehung aufgebaut, um irgendwann warm und kuschelig zu wechseln. Wenn es die GROSSE LIEBE wäre, dann kann man auch ehrlich dazu stehen BEVOR man gemeinsam in die Kiste hüpft.

22.10.2018 00:39 • x 45 #2


A


Warum werden Affären so in den Dreck gezogen?

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F
Hallo Lyone

Sehe es ähnlich wie Du.
Ich glaube viele Menschen wollen alles gern leicht - in schwarz und weiss - richtig und falsch - einteilen. Ein Partner ist falsch. Der andere ist richtig. Und das reden die Leute sich solange selber ein, bis sie es glauben.
Richtig und falsch geht in der Liebe nicht. Da geht nur Liebe - auch wenn es kompliziert ist und manchmal ganz schön weht tut.

LG
Fensterputz

22.10.2018 07:27 • x 9 #3


Halbe-Person
Ich sehe das ähnlich wie sorella...
Es geht hier nicht darum das es nicht Möglich sein darf sich neu zu verlieben, das man während einer aufrechten Beziehung plötzlich jemanden kennenlernt der einen ins Grübeln bringt und eine völlig neue Sichtweise auf die Welt, seine Gefühle und auch seine Beziehung eröffnen kann..
Und wieder um hier sorella aufzugreifen: sollte tatsächlich der eine großartigste Mensch der Welt auftauchen, dann mache ich mit meinem Partner Schluss sobald ich mir dieser Gefühle sicher bin und hintergehe ihn nicht Wochen-, Monate- oder gar Jahrelang.

Aber: All das setzt aus meiner Sicht voraus dass die Beziehung entweder a) nicht gefestigt ist oder b) es ohnehin kriselt...
In einer glücklichen gefestigten Beziehung kann/darf soetwas aus meiner Sicht nicht passieren. Wenn ich meinen Partner liebe und wir eine zu 100% glückliche und ausgeglichene Beziehung führen dann verliebe ich mich nicht in eine andere - Punkt.

Es ist nicht die Tatsache dass man sich erneut verliebt, es ist die Tatsache dass man einen Menschen belügt und betrügt die Affären für mich zu einem, ich sags mal diplomatisch, No-Go machen

22.10.2018 07:39 • x 11 #4


A
Für die Gefühle kan man vorerst  nichts. Ich glaube, niemand kann auschließen, dass er sich in jemanden anderen verliebt. Die Frage ist, wie gehe ich weiter mit den Gefühlen um.  Wie gehe ich damit um, wenn ich verheiratet bin. Wie gehe ich damit um, wenn ich Single bin und mein Angebeteter verheiratet ist.

Es gibt unterschiedliche Länder, Kulturen, unterschiedlicher Umgang mit bestimmten Themen in unterschiedlichen historischen Zeiten.

Z.B. 10 Gebote - Das zehnte Gebot
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.

Oder die goldene moralische Regel.
Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.
Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu.

Es gibt kein nur Schwarz und Weiß. Es gibt viele Schattierungen. Das sehe ich auch hier im Forum, dass je nach der Gesamtsituation zu den Affärensituationen unterschiedliche Reaktionen kommen...

Ich für mich wünsche mir, dass mein Ehemann bereits wenn er sich in jemanden anderen verliebt, hier offen und ehrlich ist und mir das mitteilt.

22.10.2018 07:47 • x 5 #5


hahawi
Etwas in den Dreck ziehen halte ich erstmal für eine falsche Beschreibung.
Affären sind in den meisten Fällen ein Bruch einer Absprache auf Monogamie und Exklusivität, die man zu Beginn einer Beziehung ausgesprochen oder auch unausgesprochen vereinbart hat.
Und es ist ja weniger die emotionale Verstricktheit desjenigen, der eine Affäre eingeht, es ist mehr das Konstrukt, das aufgebaut wird, um eine Affäre weiterzuführen.
Hier wird gelogen, hintergangen, betrogen, der nichtsahnend Partner quasi für Dumm verkauft.
Es werden Interesse und Zuwendung aus der eigenen Beziehung abgezogen und in eine Nebenbeziehung investiert, der nichtsahnenede Partner spürt eine Veränderung, möchte womöglich dagegen ankämpfen, reitet aber unwissend gegen Windmühlen an.
Es ist kein in den Dreck ziehen, es ist schlichtweg unfair und bisweilen respektlos.

Da die Frage allgemein formuliert wurde ist auch die Antwort allgemein, da es zwischen Schwarz und Weiss sehr, sehr viele Grautöne gibt.

22.10.2018 07:53 • x 20 #6


R
Hallo Lyone!

Ich zitiere mal wörtlich von Dir:

Ich habe das Gefühl, dass es kein Zufall ist, dass diese Fälle so oft geschehen. Ich denke, man kann sich nicht vorstellen, wie das ist, wenn man mitten im Leben steht, denkt alles sei im Lot, dann begegnet man jemanden, der einem die Welt auf eine neue Art und Weise zeigt und dies erstmal zu Verwirrung und Verzweiflung führt. Man hat sich dem Partner versprochen, ja, aber wer verspricht sich am Partner schon so stark, dass er seine innigste Gefühle dafür verdrängt? Wer würde schon so schnell eine Beziehung aufgeben, weil er auf einmal Gefühle entwickelt, die er so nicht kennt? Aber was tun, wenn die Gefühle so stark sind, dass man es nicht Ungewiss lassen kann, aber auch nicht für diese Ungewissheit die Partnerschaft aufgeben möchte?

Da ich still mitlese hier in den Foren, aber Betroffene einer Affäre bin, möchte ich kurz beschreiben, wie ich darüber denke:

Mein Mann hat sich auf eine Kundin seines Berufsfeldes eingelassen und meinte aus Deinen vorgenannten Gründen, mich nach fast 20 Jahren Ehe verlassen zu müssen. Die Begründung, auch Deine Argumentation, finde ich einfach daneben. Denn in meinen Augen rechtfertigt sie eine Affäre, vielmehr einen Betrug. Es ist für mich unverständlich, warum Menschen ihre Liebsten hintergehen, betrügen und u.U. verlassen. Wenn man anfällig für wie die von Dir beschriebenen Gefühle ist, Herrgott, dann bleibe ich alleine im Leben und verletze nicht andere Menschen, mit denen ich gebunden bin, auf´s Äußerste. Das ist unterste Schublade. Dann besser vorher trennen und dann fremdeln. Aber niemals so eine bescheidene Affäre starten, die viele/s, wenn nicht gar alle/s kaputt macht/en. Das muss nicht sein und wer in eine Affäre geht oder seinem Gefühlen nachgibt, der ist in meinen Augen auch kein Partner auf Augenhöhe, sondern letztlich eher nur ein triebgesteuerter Mensch, der leicht verführbar und manipulierbar ist.

Wie heißt es so schön: Manche Dinge im Leben sind halt ungewiss wie z.B. die Zukunft. Dann ist das eben so und fertig. Wer immer alles hinterfragt und/oder in Frage stellt, ist in meinen Augen unwürdig und beziehungsuntauglich.

VG

22.10.2018 08:16 • x 9 #7


Dummealtefrau
Affären sind und waren für mich schon immer ein No Go.
Es gibt zwei Arten von verlieben.
1. Schockverliebt..2.langsam sich Verlieben .
Bei 1. Braucht man nicht zu reden. Sollte man die Beziehung ohne hätte wenn und aber beenden.
Bei 2. Wenn ich merke das sich zu einer Person Gefühle entwickeln, dann zieh ich mich von dieser Person zurück oder ich beende die bestehende Beziehung mit dem Wissen das es mit der anderen Person VL.doch nicht das ist das man denkt, fühlt , sofort .
Alles andere ist ein betrügen des Partners und von der Affaire ein besch** Charakterzug.

22.10.2018 08:41 • x 23 #8


Halbe-Person
Zitat von Dummealtefrau:
Affären sind und waren für mich schon immer ein No Go.
Es gibt zwei Arten von verlieben.
1. Schockverliebt..2.langsam sich Verlieben .
Bei 1. Braucht man nicht zu reden. Sollte man die Beziehung ohne hätte wenn und aber beenden.
Bei 2. Wenn ich merke das sich zu einer Person Gefühle entwickeln, dann zieh ich mich von dieser Person zurück oder ich beende die bestehende Beziehung mit dem Wissen das es mit der anderen Person VL.doch nicht das ist das man denkt, fühlt , sofort .
Alles andere ist ein betrügen des Partners und von der Affaire ein besch** Charakterzug.

Genauso, mehr gibts dazu nicht zu sagen

22.10.2018 08:42 • x 2 #9


Kummerkasten007
Was mir immer so sauer aufstößt ist, dass dann rumgejammert wird, was man alles verlieren könnte (Haus, Ansehen in der Familie/Nachbarschaft, Kinder, Hund Katze Maus, Urlaube, schönes Auto usw usw) aber es ja niemand verstehen kann, dass man endlich den sogenannten Seelenverwandten getroffen hat.

Ja wenn es so ist, dass man sich neu verliebt, dann sollte man auch dazu stehen und die Ehe/Beziehungsfarce beenden. Damit der hintergangene Partner ebenfalls die Möglichkeit bekommt, eine neue Liebe zu finden.

Aber nein, das geht dann ja nicht. Weil - siehe oben.

22.10.2018 08:47 • x 11 #10


sorella65
Genau, der/die Betrogene hätte dann auch Monate bzw. Jahre früher die Chance gehabt, ein neues Leben zu beginnen und evtl. jemanden Neues kennenzulernen. Es ist meine Lebenszeit, die von zwei rücksichtslosen Egoisten verbraucht wurde.

22.10.2018 09:03 • x 13 #11


paulaner
Zitat von Lyone:
Ich könnte mir durchaus denken, dass wenn diese Affären, sich in einer anderen Situation kennenlernten, es ganz anders verlaufen wäre und wahrscheinlich so vielleicht doch die grosse Liebe wäre?

Ehrlich gesagt glaube ich das weniger.
Affären leben quasi davon, dass man sie, wenn auch unbewusst, mit dem Partner vergleicht, der dabei immer verliert. Das macht den großen Reiz aus, das ist das Besondere, meinetwegen dieses Seelenverwandte.
Und, wenn man ungebunden ist, dann fällt das halt weg. Und dann ist es eben nur noch ein normales Verlieben.

Und, der Titel des Threads ist provokativ.
Um dasselbe Wort zu benutzen: Affären sind Dreck und müssen gar nicht in den Dreck gezogen werden. Sie befinden sich schon da

22.10.2018 09:11 • x 14 #12


sorella65
Toll definiert. Der/die Betrogene wird ja auch noch entwertet und schlecht geredet. Projektion, nennt man das.

Die eigene Psyche sonnt sich in Unschuld, das entwertete, böse, schlechte Element ist bei jemand anderem geparkt und nie käme man von sich aus auf die Idee, es könnte an einem selbst liegen...

Ich bin die Böse, die Neue die Gute und der EM/Betrüger das arme Opfer...

22.10.2018 09:23 • x 4 #13


L
Vielen Dank für euere Kommentare. Ich finde es spannend verschiedene Sichten zu lesen.

Nichts desto trotz habe ich stark das Gefühl, dass viel Wut und Trauer hinter diese Meinungen stehen. Ich meine, ich finde es auch nicht okay, den Partner zu belügen und hinter seinem Rücken etwas zu tun. Bei uns war das eine Spanne von 2-3 Tagen (nachdem wir wussten, dass wir zusammen sein wollen), bis er ihr das sagte und sich trennte. Es ging so schnell, da gab es keine Zeit um zu Betrügen. Wir hatten auch nie S., bevor wir zusammen waren und er sich trennte.

Ich finde es auch nicht okay, dass er eigentlich so starke Gefühle für mich hat, es ihr aber so nie ins Gesicht sagen kann, da sie ihn dann verlassen würde. Das ist eine starke Charakterschwäche ja, sehe ich selbst ein. Und meiner Meinung nach ist es erst jetzt wirklich Betrug. Er hatte für eine Woche eine emotionale Affäre mit mir, die ich jedoch letzte Woche beendet hatte.

Nichts desto trotz finde ich, dass er, obwohl er alle Menschen verletzt hat, nicht ein Ar** ist, wie es oft beschrieben wär. Ich würde das gerne glauben, aber ich kann nicht, denn ich glaube, auch wenn jemand andere Menschen verletzt, es nicht immer gewollt tut. Ich habe auch schon Menschen die ich liebe verletzt, weil ich etwas Kompensieren musste. Ja, irgendwann sah ich es ein, wachte auf und entschuldigte mich aufrichtig. Eine dieser Personen ist meine beste Freundin. Hätte sie mich damals einfach so abgeschrieben, da man einem Menschen dies nicht antun sollte, wäre sie jetzt weg. Stattdessen ist unsere Freundschaft daran gewachsen.

Ich denke es ist weder für sich selbst, noch für die Umgebung gesund zu glauben, dass diese Menschen einfach sch. waren. Meiner Meinung nach gibt es so viele Gründe, warum Menschen andere verletzen und das ist nicht persönlich zu nehmen.
Aber vielleicht sag ich das alles nur, weil es noch frisch ist, keine Ahnung. Vielleicht aber, weil ich ihn verstehe und manchmal selbst so bin.

22.10.2018 09:49 • x 1 #14


H
Zitat von sorella65:
Toll definiert. Der/die Betrogene wird ja auch noch entwertet und schlecht geredet. Projektion, nennt man das.


Ich bin die Böse, die Neue die Gute und der EM/Betrüger das arme Opfer...

Dass die Affäre immer die /der Böse ist, der Betrüger das hinterletzte, verlogenen Dreckstück und die EF das arme Opfer, hat sich noch nicht zu Dir herumgesprochen?


Die eigene Psyche sonnt sich in Unschuld, das entwertete, böse, schlechte Element ist bei jemand anderem geparkt und nie käme man von sich aus auf die Idee, es könnte an einem selbst liegen...

Ganz genau.

22.10.2018 09:52 • #15


A


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