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Warum werden Affären so in den Dreck gezogen?

S
Doch, auch eine Frau kann ein Jammerlappen sein. Ich selbst war über Jahre ein unerträglicher Jammerlappen. Bei Frauen bezeichnen wir das nur anders, nämlich als Heulsuse. Diesen Begriff kennst du sicher auch!

Also, ich war so eine Heulsuse und auch ich höre in meinem Inneren meinen verstorbenen Vater manchmal wie er sagt, Kopf, hoch! Brust raus! Heute hieße das aufstehen, Krönchen richten, weiter gehen!

Manchmal braucht Mann oder Frau eben einfach ein bisschen Zeit zum Aufstehen. Wichtig ist aber, dass jeder Mensch irgendwann wieder aufsteht und weiter macht. Egal, welchen Geschlechtes. Und Heulsusen sind übrigens mindestens so unerotisch wie Jammerlappen!

LG

08.11.2018 10:27 • x 1 #856


S
ääääh, da habe ich Quatsch geschrieben. Gelöscht! Sorry!

08.11.2018 10:40 • #857


A


Warum werden Affären so in den Dreck gezogen?

x 3


K
@ 20011

Deine Angelegenheiten - deine Affäre, deine Suppe....da ist nix persönliches dabei. Du kennst die Inhalte deiner Affäre und die deiner Suppe - die kann ich nicht wissen, will ich auch nicht wissen.
Du kennst deine Schäden, deine Probleme in allen Einzelheiten. auch die kann und will ich nicht
wissen. Was ist da von mir Persönliches dabei? Nichts.

Gebissen ist ein umgangssprachlicher Ausdruck für, das macht mir sehr zu schaffen! Es beißen
sehr viel an ihren Affären - egal aus welcher Position heraus. Einige beißen wegen der Affäre an sich, andere wegen des Endes der Affäre, wieder andere wegen nicht eingehaltener Versprechen, usw.!

Das ichichich betrifft die meisten Affärenpartner - sonst würden sie nicht betrügen und belügen,
würden keinen Verheiratete/n abgreifen, würden den EP nicht verletzten/enttäuschen. Nur... nach
dem Ende einer Affäre will niemand mehr vom dem ichichich etwas wissen...dann wird eiern auf
die sanfte Art gemacht und - die Anderen waren es.

Es ist gut, dass du jeden einzelnen Punkt ansprichst, der dir nicht passt - egal von wem der kommt. Nur... niemand Außenstehender kann wissen, was dir im Einzelnen nicht passt. Deine Reaktionen erst zeigen das....und das ist gut so.

Ich und Weitsicht - niemals. Dann würde ich jedes Fettnäpfchen zu meiden wissen. Leider trete ich
oft VOLL hinein. Ich kann aber nicht wissen, wo bei dir zum Beispiel ein Fettnäpfchen steht. Klar - ich kann mich dafür entschuldigen, in eines getreten zu sein. Allerdings - ich werde das Fettnäpfchen nicht wegräumen können, weil ich nicht weiß, wo sie bei dir (unbewusst natürlich) platziert sind.

Ob Weitsicht Anderer immer hilfreich ist.... sicher nicht immer. Zu sagen du solltest, du müsstest - damit wird Weitsicht signalisiert. Aber... ob die Weitsicht Anderer irgendeinem Anderen immer hilft - ich weiß nicht. Wissen Andere es trotz der vermeintlichen Weitsicht denn besser, was du oder ich z. B. etwas zu machen haben, was deren Weit- und Umsicht entspringt? Nein.
Auf Dinge hinweisen - das schon....aber nicht zu sagen, was daraus an Handlung zu erfolgen hat.

@

jeder hat seine eigene Vorstellung von therapeutischen Maßnahmen, wenn es um Aufarbeitung
von irgendwas geht. Ob es sich nun um eine Wesensveränderung handelt....oder um eine Verhaltensveränderung....das ist im Grunde wurscht. Ob es möglich ist, etwas Grundsätzliches eines Menschen durch eine Therapie zu beeinflussen/zu verändern, hängt sicher
auch von den jeweiligen Umständen ab, ggf. von der Strategie.
Mit Erwartungshaltungen in eine Therapie zu gehen - das klappt nicht (immer). Erwartungshaltung
baut Druck auf....für eine Therapie nicht geeignet. Eine ergebnisoffene Therapie zu gestalten, lässt viel mehr taktische Varianten zu, weil Erwartungshaltungen schwinden. Ein Konzept zu erstellen, was im Verlauf immer wieder angeglichen werden kann, gibt viel mehr her.

Ja... auch Männern sind ab und an Jammerlappen, wenn es um ihr Eingemachtes geht. Männern stünde es besser zu Gesicht, sich der eigenen Schwächen und Fehler zu bekennen. Es braucht allerdings viel Vertrauen, ehe sich Männer dem zu stellen bereit sind...um beim Zuhörer/der Zuhörerin offen reden zu können, Zuhörer/Zuhörerin mit dem Vertraulichen nicht hausieren gehen - egal wo.

@ Dummda2

das sehe ich auch so...Betrüger/innen gehen ganz sicher anders in eine Therapie, als Betrogene.
Ich könnte mir vorstellen, dass das Level jeweils ein anderes ist. Aus einer bitteren Enttäuschung heraus eine Therapie zu machen, ist etwas anderes, als aus Sicht des Verursachers der Enttäuschung. Ob Betrogene zu taktieren gedenken - eher nicht. Bei Betrüger/innen sehe ich
taktieren eher gegeben....z. T. auch aus deren Sicht auch geboten. Sinnvoll? Kleine Geheimnisse wahrend?

08.11.2018 10:51 • #858


S
Zitat von kuddel7591:
Kleine Geheimnisse wahrend?


Wenn Betrügerinnen kleine Geheimnisse wahre, dann weil sie ihren betrogenen Partner nicht schon wieder und noch weiter verletzen wollen. Sie wissen sehr genau, dass das Scheice ist. Aber sie haben gute Gründe, ihre kleinen Geheimnisse zu wahren. Betrogene sollten lieber nicht zu tief bohren. Solche Jauchegruben müssen langsam austrocknen. Bohrt man sie aus versehen an, könnten die Faulgase explodieren und der Mist fliegt allen Beteiligten um die Ohren. Das will kein Mensch!

08.11.2018 10:58 • #859


paulaner
Zitat von Shediaa:

Wenn Betrügerinnen kleine Geheimnisse wahre, dann weil sie ihren betrogenen Partner nicht schon wieder und noch weiter verletzen wollen. Sie wissen sehr genau, dass das Scheice ist. Aber sie haben gute Gründe, ihre kleinen Geheimnisse zu wahren. Betrogene sollten lieber nicht zu tief bohren. Solche Jauchegruben müssen langsam austrocknen. Bohrt man sie aus versehen an, könnten die Faulgase explodieren und der Mist fliegt allen Beteiligten um die Ohren. Das will kein Mensch!

Nee, das sehe ich anders. Auch wenn das bei dir vielleicht wirklich sein mag.

dann weil sie ihren betrogenen Partner nicht schon wieder und noch weiter verletzen wollen.
Ich denke es ist von allem ein bisschen:
- Sie wollen sich selbst nicht mehr so sehen. Dieses Das bin ich (eigentlich) nicht.
- Sie wollen vor allem vor ihrem Partner nicht so, wie soll ich sagen, negativ und gnadenlos dastehen.
- Und, ja, auch der vermeintliche Schutz des Partners wird dabei eine Rolle spielen.

Aus meiner Sicht stehen aber alle drei Gründe einer wirklichen, und damit ehrlichen, Aufarbeitung im Wege.
Keiner hat gesagt, dass eine Aufarbeitung einer solchen Schice schön ist.

08.11.2018 11:10 • x 2 #860


K
Zitat von Shediaa:

Wenn Betrügerinnen kleine Geheimnisse wahre, dann weil sie ihren betrogenen Partner nicht schon wieder und noch weiter verletzen wollen. Sie wissen sehr genau, dass das Scheice ist. Aber sie haben gute Gründe, ihre kleinen Geheimnisse zu wahren. Betrogene sollten lieber nicht zu tief bohren. Solche Jauchegruben müssen langsam austrocknen. Bohrt man sie aus versehen an, könnten die Faulgase explodieren und der Mist fliegt allen Beteiligten um die Ohren. Das will kein Mensch!


@ Shediaa

die kleinen Geheimnisse die Gründe die Affäre betreffend, bzw. was zur Affäre geführt hat.

Ich weiß, was du meinst. Aber...erst mal auf den Trichter zu kommen, was erfragt werden darf/soll/muss - das braucht schon ein gewisses Maß an Einfühlungsvermögen. Zu unterscheiden, was tatsächlich wichtig ist, um Schwelendes zu vermeiden...es braucht so oder so Rücksicht,
um nicht gleich Türen zuzuschlagen. Taktieren? Geheimniskrämerei?
ZU neugierig zu sein - geht vom Betrogenen aus nicht. ZU offen zu sein, ZU ehrlich zu sein,
geht vom Betrügenden nicht. Wo ist das Maß....sicher nicht festzulegen. Auszuloten? Zu
moderieren durch den Therapeut? Oder aber - erst getrennte Therapie und DABEI tatsächlich alles rauslassen, was Herz und Seele hergeben? Ohne Rücksichtnahme - von beiden EP?

Ist verschweigen mit mauern gleichzusetzen? Bringt verschweigen Vorurteile mit sich? Hemmt verschweigen? Katze aus dem Sack lassen - Hopp oder Top?

Ja... die Jauchegrube gibt ggf. viel mehr preis, als den Beteiligten lieb sein kann...und dann nicht nur einseitig auf den Betrügenden bezogen. Bringschuld/Holschuld? Zugeständnisse machen - Forderungen stellen?

08.11.2018 11:50 • #861


paulaner
Ergänzung zu meinem letzten Post:
Zitat von Vegetari:
Somit glaubt der Seitenspringer eine Pseudo-Bergründung für seinein Affäre zu haben; weil er sich selbst überbewertet.

Das ist eben das, was eine Aufarbeitung, ob mit Begleitung oder ohne, so schwierig macht.
Diese zwei völlig konträren Sichtweisen.

Der Betrogene weiß eigentlich, dass dieser, oder ein ähnlicher Satz gilt: Ja, ich habe das alles bewusst und zielgerichtet entschieden und gemacht. Ich wusste, dass es falsch ist, es war mir aber egal
Der Betrüger sieht sich aber lieber so: Mir ist das einfach passiert. Eigentlich kann ich gar nicht wirklich was dafür. Das war nicht ich.
. . . Überspitzt formuliert.

Und, zu erkennen, dass dieses Einlassen auf eine Affäre eben genau ein Teil der eigenen Persönlichkeit ist, oder war, das muss ein Betrüger schaffen.
Erst dann kann man überhaupt vernünftig aufarbeiten.

08.11.2018 11:52 • x 2 #862


paulaner
Zitat von Shediaa:
Solche Jauchegruben müssen langsam austrocknen. Bohrt man sie aus versehen an, könnten die Faulgase explodieren und der Mist fliegt allen Beteiligten um die Ohren. Das will kein Mensch!

Sorry, dass ich mich daran so aufhänge.
Was ist denn, wenn die Jauchegruben nicht austrocknen. Sondern fröhlich weiter vor sich hinfaulen. Jauchegruben, die unter den Teppich gekehrt werden. Die kommen leider dann eines Tages stinkend zum Vorschein. Manchmal zufällig, manchmal durch irgendwas ausgelöst.

Das Folgende ist meine Meinung, meine Sicht der Dinge (die männliche Form, weil gender er/sie ist mir zu mühsam):
Nee, keiner sagt, dass eine Verarbeitung einfach ist. Für keinen von beiden.
Der Betrüger muss erstmal zu sich selber ehrlich sein. Er muss sich sozusagen im grellen Scheinwerferlicht gnadenlos im Spiegel betrachten.
Und dann muss er genau dieses Spiegelbild dem Partner zeigen. Das ist schwer, das verstehe ich. Aber es ist nötig.
Und der betrogene Partner muss sich klar darüber sein, dass er dieses negative, unschöne Spiegelbild seines Partners gnadenlos gezeigt bekommt. Und er muss das aushalten.
Im Grunde genommen muss alles auf den Tisch.
Und dann können die beiden das alles in eine Kiste packen und die Adresse Nirvana draufschreiben.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es anders geht.
Wenn zuviel offenbleibt, dann kommt das irgendwann wieder hervor.
Ein Neuanfang geht nur, wenn nichts mehr zwischen den beiden steht.
Geheimnisse, auch kleine, verhindern innige Nähe, und bedeuten eben nicht völlige Offenheit. Und Ehrlichkeit dann eben auch nicht.
Ich z.B. möchte nicht in einer Beziehung leben, in der es derartige Geheimnisse gibt. Also für mich käme Wenn du mal fremdgehst, dann will ich es nicht wissen NIE in Frage.
Danke.

08.11.2018 12:49 • x 5 #863


D
Zitat von paulaner:
Der Betrogene weiß eigentlich, dass dieser, oder ein ähnlicher Satz gilt: Ja, ich habe das alles bewusst und zielgerichtet entschieden und gemacht.

Was spricht denn dagegen, dass er sich einfach nur hat treiben lassen, ohne bewusst sein Handeln zu reflektieren?

08.11.2018 13:30 • #864


K
@ Paulaner

das ist der Knackpunkt.... du stellst eine andere Sichtweise dar - als Betrogener. Als Betrogene, wie @ Shediaa, kommen die Gedanken aus einer ganz anderen Warte.

Daher ist es gut, diese verschiedenen Gedankengänge gegenüberzustellen. Alle Gedankengänge
haben ihre Berechtigung. Und was für den einen richtig ist, muss für den anderen nicht unbedingt richtig sein.

Zitat Paulaner:
Zitat:
Und, zu erkennen, dass dieses Einlassen auf eine Affäre eben genau ein Teil der eigenen Persönlichkeit ist, oder war, das muss ein Betrüger schaffen.
Erst dann kann man überhaupt vernünftig aufarbeiten.


Ohne diese Basis wird es eher einen Schuss in den Ofen werden. Allerdings - wer gibt schon gern
etwas von seinem Ursprünglichen ab, gesteht offen ein, einen Bock geschossen zu haben?

Zitat Dummerchen:

Zitat:
Was spricht denn dagegen, dass er sich einfach nur hat treiben lassen, ohne bewusst sein Handeln zu reflektieren?


Nix spricht dagegen...jeder nach seiner Fasson - mit allen Konsequenzen, als Betrüger/in, wie
als Betrogene oder als AF/AM allein zu bleiben.....oder jemanden zu finden, der bereit ist, da
mitzumachen.

08.11.2018 13:37 • x 1 #865


paulaner
Zitat von Dummerchen:
Was spricht denn dagegen, dass er sich einfach nur hat treiben lassen, ohne bewusst sein Handeln zu reflektieren?


Naja, da wäre mein Partner ja grenzdebil.
Und das wäre dann natürlich der Todesstoss.
Wer will schon mit jemandem zusammensein, der Null Kontrolle über sein eigenes Leben und Tun hat.

Also:
ohne bewusst sein Handeln zu reflektieren?
Das gibt es , glaube ich, nicht. Kein Mensch geht fremd und weiß nicht, was er da tut. Merkt das nicht. Mal ehrlich.
Ob er es an sich heranlässt, ja, das ist der Knackpunkt.

08.11.2018 14:39 • x 2 #866


M
Ich denke, damit ist gemeint, dass das leider (?) menschlich ist.

Natürlich ist man hinterher schlauer. Das ist man doch immer! Warum wird den Affärenführern - blödes Wort, weil vermutlich keiner führt oder tatsächlich jeder das Gefühl hat, der andere ist/war die treibende Kraft - nicht auch eingestanden, dass sie hinterher schlauer sind?
Natürlich unter gewissen Voraussetzungen. Ich glaube, dass, sollte man wirklich wieder zusammenfinden, zunächst eine Trennung nötig ist.
Der/die Betrogene setzt den/die Betrüger/in vor die Tür. Und zwar nicht als Masche!
Dann wird man sehen, wem was leid tut. Ich denke, eine Rückkehr für den Betrüger ist, glaube ich, dann viel schwieriger, als ein Neuanfang mit einer neuen dritten Person. Will er/sie es wirklich, spürt man das schon. Man sollte sich so gut kennen.

Dass ein/e Betrogene/r kämpft und fleht ist sicher nicht produktiv, die Klette macht oder gar droht, noch weniger. Oder damit zufrieden ist, dass er/sie bleibt. Wie soll man hier vertrauen? Man hat ja quasi überredet! Keine besonders gute Grundlage!
Lässt man sie/ihn gehen und er kommt freiwillig zurück mit allen Konsequenzen, kann eine zweite Chance klappen. Wenn jedem klar ist, eine dritte wird's nicht geben.

Aber auch deshalb muss die Beziehung noch lange nicht für immer halten. Vielleicht trennt sie/er sich beim nächsten mal rechtzeitig aus anderen Gründen. Wer weiß das schon?! Oder er kommt eines Tages nicht mehr von der Arbeit heim. Unverschuldet!
Auch neue Partner können sich gefühlt viel zu spät als falsch erweisen.
Es gibt auch noch viele andere Dinge im Leben, die uns aus der Bahn werfen können.

Vielleicht geht's auch gar nicht um das Vertrauen um den Partner. Man sollte sich selbst vertrauen, sich nicht von Ängste dominieren lassen und sich nicht über eine Partnerschaft/Ehe definieren. Es geht immer weiter. Nicht alle Menschen sind schlecht, manche ändern sich und wenn sie es nicht tun, obwohl man es von ihnen geglaubt hat, ist man daran nicht schuld, nicht doof und hat auch keine Zeit verschwendet. Man vertraut darauf, dass man auch dann aufsteht, Lösungen findet und weiterlebt, weil man weiß, dass man es kann! Das ist für mich Urvertrauen!

08.11.2018 15:24 • x 3 #867


S
Jetzt geht mal nicht so hart mit anderen Usern ins Gericht. Ich war hier auch eine Zeit lang unter wechselnden Nicks unterwegs. In erster Linie ist das ein Zeichen für erheblichen Leidensdruck. Je mehr man hier dann nieder geknüppelt wird, desto höher wird der Druck. Wir dürfen nicht vergessen, dass das Forum für viele die letzte Anlaufstelle ist, weil Freunde nicht zur Verfügung stehen wollen oder können.

Und mal ehrlich, irgendwie haben wir doch alle einen an der Waffel, dass wir intimste Probleme hier in der Öffentlichkeit ausbreiten!

LG

09.11.2018 07:04 • x 2 #868


Shediaa,
Du hast da schon was wahres entdeckt.
Auch erst nach viel Gespräche und Kontakte hab ich gesagt : ja,ich war auch in Affäre

Und so einfach abgetan,war das eben anfangs nicht.
Genau wenn man zum Raucher sagt mensch,nu denn hab dich nicht so,brauchst doch einfach nur aufhören.
Aber ehrlich, kam ich bis gestern nicht auf die Idee für mehrere nick. Warum auch immer.!?

09.11.2018 07:47 • #869


S
Zitat von paulaner:
Nee, das sehe ich anders. Auch wenn das bei dir vielleicht wirklich sein mag.

dann weil sie ihren betrogenen Partner nicht schon wieder und noch weiter verletzen wollen.
Ich denke es ist von allem ein bisschen:
- Sie wollen sich selbst nicht mehr so sehen. Dieses Das bin ich (eigentlich) nicht.
- Sie wollen vor allem vor ihrem Partner nicht so, wie soll ich sagen, negativ und gnadenlos dastehen.
- Und, ja, auch der vermeintliche Schutz des Partners wird dabei eine Rolle spielen.

Aus meiner Sicht stehen aber alle drei Gründe einer wirklichen, und damit ehrlichen, Aufarbeitung im Wege.
Keiner hat gesagt, dass eine Aufarbeitung einer solchen Schice schön ist.



Also ich muss dazu nochmal meinen Senf dazu geben. Wenn ich von einer Jauchegrube spreche, die da nach einer Affäre langsam austrocknen muss, heißt das nicht, dass mit dem Partner nicht ehrlich aufgearbeitet werden kann und muss. Was da unbedingt auf den Tisch gehört ist die Frage nach dem Warum.

Bei uns war es wohl so, dass da viele Faktoren eine Rolle spielten. Zunächst mal waren wir beide zu dem Zeitpunkt als unsere Beziehung vor vielen Jahren begann, noch jungfräulich, körperlich wie seelisch. Wir hatten keine Ahnung, wie eine Beziehung so zu führen ist und mussten uns alles gegenseitig und selbstständig erarbeiten. Da lief natürlich einiges schief. Dennoch blieben wir über viele Jahre ein sehr harmonisches Paar, auch wenn uns von Anfang an der Gegenwind kräftig ins Gesicht blies. Es folgten Jahrzehnte, in denen wir unser Leben lebten und uns vor lauter Schwierigkeiten und Problemen dabei unmerklich voneinander entfernten. Wir sind eigentlich sehr verschieden. Mein Mann ist ein sehr zuverlässiger und treuer Mensch, der mir immer sehr viel Halt und Geborgenheit vermittelte. Allerdings ist er auch sehr risikoscheu, mit zunehmendem Alter wurde er immer eingefahrener im Denken und Handeln und was ich zunächst als Geborgenheit empfand, wurde für mich und mehr und mehr zum goldenen Käfig, aus dem ich ausbrechen wollte und musste. Ich bin nämlich ein sehr labiler, emotionaler und quirliger Mensch, der nichts schwerer erträgt als Langeweile und Enge. Als mir dann der ExAm begegnete, dachte ich, dass er mir die richtige Mischung aus Geborgenheit und Abenteuer bieten würde. Was ich nicht ahnte war, dass der ExAm ein Weiberheld vom Feinsten war, der sein Ego durch wechselnde Frauengeschichten immer schon aufpolieren musste. Mir vermittelte er das Bild des treusorgenden Familienvaters und Opas, der mit seiner verstorbenen Frau eine glückliche Ehe geführt hatte. Das kann sogar sein, dass seine Ehe glücklich war, aber das war sicher nicht sein Verdienst. Ich sah bei meinen Nachforschungen später viele alte Fotos, auf denen er mit anderen Schönheiten posierte. Dabei immer mit einem sehr charmanten Grinsen im Gesicht und mit seinen so unwiderstehlich funkelnden Augen. Ich denke, seine Frau wusste sehr genau, wer er war. Sie hatte jedoch die Stabilität und die Weitsicht, ihn gewähren zu lassen. Ich erinnere mich aber noch sehr gut, wie sie kurz vor ihrem Tod mehrfach auf unserer Arbeit anrief und ihn dabei zu seinem Leidwesen mahnte, pünktlich zu Hause zu sein. Er reagierte darauf sehr ungehalten. Sie brauchte ihn in dieser Zeit wahrscheinlich sehr dringend. Er blieb aber lieber auf der Arbeit und flirtete mit mir und anderen Kolleginnen. Das begründete er dann später mit seinem angeblichen Pflichtbewusstsein und Fleiß. Das aber kaufte ich ihm nicht mehr ab. Er hätte in den letzten Tagen und Wochen an die Seite seiner Frau gehört und nicht auf die Arbeit. Hätte ich gewusst, wie krank seine Frau war, ich hätte ihm genau das gesagt und ihn nach Hause geschickt. Aber ich schweife ab!

Nun, wichtig bei einer Aufarbeitung einer Affäre ist das Warum! Wovor sich jeder Ehepartner aber hüten sollte, sind Fragen nach dem Wann, Wie oft, Wo und Wie! Diese Fragen sind hervorragend dazu geeignet, das Kopfkino anzuheizen und sie spielen letztlich für den Fortbestand der Ehe keine Rolle. Mein Mann hat diese Fragen zum Glück nie gestellt. Er wollte und will nicht wissen, wie oft und wann der ExAm und ich uns trafen, wo das ganze statt fand und wie wir es gemacht haben. Ich würde ihm auch darauf keine Antwort geben, denn es spielt keine Rolle mehr. Ich würde auch nicht auf die Idee kommen, ihre Fähigkeiten als Liebhaber miteinander zu vergleichen. Es waren zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Ungefähr so ähnlich wie High Heels und Wanderschuhe. Und diese Affäre hatte letztlich mit unserer Ehe nichts zu tun, eher mit meiner Persönlichkeit, die zu dieser Zeit in 2 Teile zerfallen war.

Jetzt arbeite ich daran, diese 2 Teile in mir wieder zusammen zu bringen und beide mit meinem Mann wieder in Kontakt zu bringen. Dazu muss er mich ein Stück weit loslassen und mit mir zusammen wachsen. Er muss raus aus seiner Komfortzone, in der es sich über Jahre sehr gemütlich gemacht hat. Er muss mir Freiraum geben, meine Persönlichkeitsanteile beide ausleben zu können, natürlich in gewissen Grenzen und idealerweise mit ihm gemeinsam. Dazu muss er mir wieder vertrauen! Er muss mir zutrauen, dass ich aus dem Geschehenen gelernt habe und mich weiter entwickelt habe.

So und am kommenden Wochenende fangen wir mal damit an. Da gehen wir gemeinsam zu einer Party, bei der ich tanzen und lachen und genießen will. Sollte er dazu keine Lust haben, werde ich ihn an der Bar parken und mit meiner Freundin die Tanzfläche unsicher machen, denn so bin ICH und ich werde mich nicht mehr ändern und verbiegen. Für keinen Mann auf dieser Welt!

Ich zeige meinem Mann also sehr wohl, wer ich bin. Und das sogar ohne schlechtes Gewissen. Meine Affäre damals war der größte Scheic des Jahrhunderts aber sie war heilsam für mich und jetzt vielleicht auch für unsere Ehe. Vorausgesetzt, auch mein Mann hat daraus gelernt! Wir werden sehen...

LG

09.11.2018 08:22 • x 1 #870


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