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Warum werden Affären so in den Dreck gezogen?

paulaner
Was mir aufegfallen ist, ist, dass hier sehr oft die Begriffe Affäre und Trennung vermischt werden. Natürlich gibt es eine Menge Trennungen als Folge von Affären. Aber die Affäre ist dann der Grund für die Trennung. Wenn sich alle, die sich verlieben und das ausleben wollen, vorher von ihrem Partner trennen würden, dann wäre das fair und respektvoll. Natürlich ist eine Trennung nicht schön, aber ehrlich. Dieses Unterforum könnte dann geschlossen werden.

Das wollen aber doch die meisten Betrüger gar nicht. Sie wollen doch beides. Und zwar nur für sich. Ihrem Partner würden die meisten Betrüger das gleiche Verhalten ja nicht zugestehen. Sie wollen den sicheren Hafen zu Hause, den Alltag, usw. und sie wollen das, was ihnen zu Hause fehlt, aber auch haben, und holen sich das dann einfach bei jemand anderem.

Für mich gibt es zwei Begriffe, die das Fundament einer gesunden Beziehung sind.
Offenheit und Ehrlichkeit.
Natürlich gibt es noch viele andere Gesichtspunkte, aber diese beiden sind für mich die unabdingbaren Säulen.
Das eine bedingt übrigens das andere. Ohne Ehrlichkeit keine Offenheit. Ohne Offenheit keine Ehrlichkeit.
Wer fremdgeht, wer seinen Partner belügt, wer ihm eine falsche, heile Welt vorspielt, wer ihn sich warmhält für die Zeit danach, der trägt genau das Gegenteil in die Beziehung. Unehrlichkeit und Unoffenheit.
Das ist wie ein Krebsgeschwür, das bildet Metastasen. Das erzeugt eine extreme Schieflage, die nicht gesund sein kann.

Und diese Un ehrlichkeit, die Geheimnisse, das Verschweigen, geht niemals mehr ganz weg. Es sei denn man arbeitet das Ganze wirklich vollständig auf.
Leider gelingt das den meisten aber nicht.
Die meisten Betrüger schaffen es einfach nicht, danach in aller Ehrlichkeit zu ihren Schandtaten zu stehen. Das ist ja auch schwer, sich seinem Partner gegenüber, dem man das alles ja angetan hat, vollkommen zu öffnen. Man will sich so nicht mehr sehen. So bin ich nicht ist ein Satz, der unausgesprochen wohl vielen Fremdgehern durch den Kopf geht.

Meiner Meinung nach kann eine Aufarbeitung nur gelingen, wenn der Betrogene irgendwann das Gefühl hat, nein, sicher sein kann, dass es eben keine Geheimnisse mehr zwischen den beiden gibt.
Erst dann kann man einen Neuanfang, eine Beziehung 2.0 überhaupt angehen. Alle Metastasen müssen vollständig zerstört werden.
Und dann kann man die Grundlagen der Beziehung neu ausmachen.
Wenn zu viel offenbleibt, wird es irgendwann doch den großen Knall geben. Auf jeden Fall wird es nie mehr eine wirklich tiefgehende Nähe zwischen den beiden geben.

Reflexion ist hier ein Stichwort. Der Betrüger muss sich selbst reflektieren. Er muss sich sozusagen gnadenlos im Spiegel betrachten. Und das auch aushalten.
Genau das habe ich aber von den wenigsten hier im Forum gemerkt. Es gibt einige, die bereit sind. Wenn ich darf, nenne ich mal @shediaa. Da findet sehr viel Reflexion statt.
Allerdings glaube ich, dass es ihrem Mann nicht so viel hilft, wenn er versteht warum das alles geschehen ist, also den Grund versteht. Das reicht mE nicht. Die Schieflage muss weg.
Ich sage immer, dass irgendwann beide die deckungsgleiche Sicht auf das alles haben müssen. Beide haben den gleichen Film gesehen. In zwei verschiedenen Kinosälen. Und dummerweise auch in zwei verschiedenen Versionen. Der eine den vollständigen Film, der andere einen Film, aus dem die entscheidenden Szenen herausgeschnitten wurden.
Und irgendwann müssen sie beide eine Erinnerung an die gleiche Version des Films haben. Sonst fehlt dem betrogenen Partner bis an sein Lebensende ein mehr oder weniger großer Teil seines Lebens.

Eine Beziehung, die, egal wie stark, von Unehrlichkeit und Verschweigen durchzogen ist, ist aus meiner Sicht vollkommen wertlos.

Sind Affären Dreck? Mir egal wie man das ausdrückt.
Aus meiner Sicht sind sie unfair, respektlos, rücksichtslos. Die Gefühle des betrogenen Partners spielen für den Betrüger ganz einfach keine Rolle. Und das hat mit liebevollem Verhalten, was ja Liebe u.a. auch bedeutet, ganz einfach nicht, in Worten NICHTS, zu tun.

28.10.2018 12:05 • x 7 #256


hahawi
Liebe @Shediaa
und auch @Sohnemann
Ich bin überzeugter Atheist und halte nichts, aber schon überhaupt nichts von religiös geprägten Moralvorstellungen.
Eines haben die 10 Gebote aber gemeinsam, sie werden vor allem von denen am häufigsten gebrochen, die sie am lautesten einfordern.
Es war nur eine Replik auf Sohnemanns Erwähnung, um die Absurdität dessen zu zeigen.

28.10.2018 12:07 • x 2 #257


A


Warum werden Affären so in den Dreck gezogen?

x 3


P
Zitat von Arnika:
Mein Mann, seine Liebe und seine 6ualität sind nicht mein Eigentum. Entweder schenkt er es mir jeden einzelnen Tag aus freien Stücken aufs Neue - oder eben nicht. Wenn nicht, habe ich entweder von Anfang an schon einen Fehler in der Partnerwahl gemacht - oder bin in weiterer Folge vielleicht nicht ganz unbeteiligt daran, warum er mir es nicht mehr schenken will. Es ist ein freiwilliges Geschenk und kein Recht. Dessen sollte man sich bewusst sein!

Das ist doch gerade der Knackpunkt: Spätestens mit der Familiengründung wird die Freiwilligkeit des Zuammenlebens stark eingeschränkt. Eine Trennung ist zwar rechtlich weiterhin möglich, die zu erwartenden Kollateralschäden erscheinen aber oft so schwerwiegend, dass es eines sehr hohen Leidensdrucks bedarf, um von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen. Nicht umsonst kennt man zigfache Scheidungen und erneute Eheschließungen in erster Linie von erfolgreichen Unternehmern und Prominenten. Die können es sich eher leisten.

28.10.2018 12:15 • #258


K
@ Paulaner

gute Hinweise in deinem Post bringen Schwung in eine Diskussion, die sehr schwierig zu sein scheint. 1.000 Leute - 1.000 verschiedene Meinungen und Interessen.

Was du explizit ansprichst - Offenheit und Ehrlichkeit. Ist nichts mehr vorhanden, geht Vertrauen flöten. Ohne Offenheit und Ehrlichkeit - kein Vertrauen. Wer nicht offen und nicht ehrlich ist, mauert. Nein...die kleinen Geheimnisse meine ich damit nicht.

Wer will sich Offenheit und Ehrlichkeit noch leisten? Klar macht Ehrlichkeit und Offenheit angreifbar. Aber....was macht denn eine Lebensgemeinschaft aus? Nein... mit dem immer wieder propagierten Vertrauen ist es eben nicht getan. Vertrauen braucht Vorläufer. Nein... nicht allein Sympathie.

Zitat Pravda:

Zitat:
Spätestens mit der Familiengründung wird die Freiwilligkeit des Zuammenlebens stark eingeschränkt.


Etwas haben wollen, geht nun mal mit Anderem einher - AUCH mit Einschränkungen. Wie bei jedem Vertrag besiegelt eine Unterschrift etwas - Gewünschtes bekommen, Einschränkungen in Kauf nehmen.
Familiengründung...das ist es ja nicht allein. Existenzgründung, materielle Werte schaffen, soziales Umfeld schaffen, und, und, und...menschliche Werte, Geborgenheit, Treue...usw.!
Und Kollateralschäden lassen sich exakt materiell bewerten - die ideellen lassen sich nicht bewerten. Die werden allerdings weitestgehend ignoriert, obwohl sie meist von noch größerer Bedeutung sind....das Forum strotzt davon.

Wer sich materiell ALLES leisten kann/will, wird das ermöglichen, was materiell kompensiert werden kann. Aber...was nutzen dicke Konten, wenn das auf der Strecke bleibt, was hier im Forum Dauerthema ist...

28.10.2018 12:43 • x 2 #259


S
Nun ja, jeder kann mal schwach werden.

Die Leute unterscheiden sich in zwei Kategorien.

Die, die versuchen sich an das, was vereinbart und versprochen wurde zu halten.
Und die, die das gar nicht erst für nötig halten.

28.10.2018 12:59 • x 1 #260


A
Zitat von Pravda:
Das ist doch gerade der Knackpunkt: Spätestens mit der Familiengründung wird die Freiwilligkeit des Zuammenlebens stark eingeschränkt. Eine Trennung ist zwar rechtlich weiterhin möglich, die zu erwartenden Kollateralschäden erscheinen aber oft so schwerwiegend, dass es eines sehr hohen Leidensdrucks bedarf, um von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen. Nicht umsonst kennt man zigfache Scheidungen und erneute Eheschließungen in erster Linie von erfolgreichen Unternehmern und Prominenten. Die können es sich eher leisten.


Hä, nix verstehen? Frauen gebären nach wie vor Kinder und sind nach wie vor dafür verantwortlich. Ob Kreuzkriege, Pest oder Cholera, Scheidung, Geliebte oder was auch immer. Familiengründung hat doch nach wie vor nichts zu tun damit, als frau für den Fortpflanz verantwortlich zu sein. Die Mama machts. Jedes zweite Wochenende - ich bitte dich.

28.10.2018 13:08 • #261


S
Die zehn Gebote oder ähnliche Handlungsempfehlungen sollten enden mit folgendem Satz:

Nun, kannst du schon machen, wird dann halt Kacke

28.10.2018 13:34 • x 2 #262


A
Komme gerade von meiner 18 Std. Nachtschicht und freue mich über all die Beiträge zu diesem Thema die @Arnica wohl mit ihrem schönen Beitrag ausgelöst hat. Endlich! Endlich geht es hier um konstruktive Sichtweisen und nicht nur um Schwarz-Weiss Malerei und diese Böse Menschen - gute Menschen Schubladen! Es gab so viele gute Sätze, die mir hängen geblieben sind @paulaner (Offenheit, Ehrlichkeit!), @Sohnemann (warum keine klaren Abmachungen von vornherein? Es gibt solche und solche Betrüger!), @wieimmer (man kann betrogen werden und trotzdem konstruktive Elternschaft pflegen und sein Leben - jeder für sich (trotz Verletzungen!) zufrieden und positiv sowie selbstbestimmt weiterleben!) etc...
Ich gehöre zu den Menschen, die bis vor einigen Monaten noch nie im Leben auf irgendeine Art und Weise fremdgegangen sind. Ich war mir so sicher, dass man wie Sohnemann das so schön beschreibt, klare Regeln vorab treffen kann, dass man Offenheit und Ehrlichkeit oberste Priorität geben muss und soll, dass ich mich niemals in eine Situation begeben könnte, in der ich schwach werden könnte. Wie schon erwähnt, bin ich emotional fremdgegangen und nein, ich habe nicht gejammert - schliesslich habe ich mich in diese Situation selbst reinmanövriert, aber ich habe gelitten. Unendlich sehr! Ich war auf diese Situation nicht vorbereitet und meine Emotionen überschlugen sich schneller als ich überhaupt begreifen konnte, was genau da geschieht.
Und in dieser Situation kommt es dann eben genau auf die vielbemühten Werte drauf an. Woran glaubt man?! Wer ist man und wofür steht man und was möchte man eigentlich in seinem Leben wirklich leben?! Es braucht einen starke Eigenkorrektur und die gelingt nur, wenn man sich knallhart mit sich selbst und den eigenen Wertvorstellungen in Frage stellt und selbst reflektiert.
Daraus ergibt sich dann genau diese Unterteilung: es gibt solche und solche Betrüger/Fremdgeher...solche, die ihren Kurs suchen, gegen steuern, Verantwortung übernehmen und solche, die sich gar nicht erst mit sich selbst befassen.
Aber das lässt sich nicht von gesellschaftlichen Wertvorstellungen und anhand Ethik erzwingen. Es muss aus den Menschen selbst kommen und entstehen. Und da die Bibel gerne zitiert wurde...es gibt durchaus einen Satz, der wunderbar passt und zwar in jeder Lebenslage: Wer ohne Sünde ist, der werfe den 1. Stein!
Niemand sollte sich über einen anderen Menschen moralisch erheben und ihn durch den Dreck ziehen! Diese Erkenntnisse hatte ich auch schon viel früher. Ich wurde auch schon in meinen Beziehungen belogen und betrogen, ich habe es denjenigen nie nachgetragen. Warum auch?! Natürlich war ich wütend und verletzt und habe geflucht. Aber, irgendwann sollte doch die Selbstreflektion kommen! Auch ich habe schon gelogen im Leben...und auch betrogen...in anderen Situationen, nicht Liebesbeziehungen. Wir alle lügen und betrügen! Das ist ein Fakt - ob es uns gefällt oder nicht!
Es geht nicht wirklich ums Lügen und Betrügen, worauf es wirklich drauf ankommt, ist, wie geht man mit dem Fakt um, dass man sich sche.... verantwortungs- und respektlos sowie verletzend benimmt. Und was kann man tun für sich selbst und für andere, damit man möglichst wieder verantwortungs- und respektvoll mit seinen Mitmenschen und der Umwelt interagiert.
Und wenn sich jeder bewusst wird, der Betrüger/Lügner sowie der Betrogene/Angelogene, dass es immer ein Zusammenspiel ist, es für jedes Übel zwei braucht, die sich selbst auf Opfer- und Täterrollen freiwillig dezimieren, dann wird es für beide relativ einfach, aus diesem ungesundem Spiel, in welchem Liebe und Respekt fehlen, auszusteigen und ein neues gesundes, vielleicht vollkommen anderes Miteinander zu finden.
Und überall, wo das geschieht (@wieimmer z.B.), dort gibt es nicht nur Verletzung und Leid sondern auch wieder Platz für Liebe und inneren Wachstum, Platz für Vergebung, Empathie, Glück...

28.10.2018 14:05 • x 3 #263


K
Zitat Auguste

Zitat:
(...)Ich war mir so sicher, dass man wie Sohnemann das so schön beschreibt, klare Regeln vorab treffen kann, dass man Offenheit und Ehrlichkeit oberste Priorität geben muss und soll, dass ich mich niemals in eine Situation begeben könnte, in der ich schwach werden könnte.(...)


@ Auguste

unausgesprochen geht das wohl mit dem Umstand Liebe einher - ohne Bedenken zu äußern. Wären Bedenken vorhanden - wie stünde es mit der Bedeutung von Liebe ...sicher nicht sonderlich gut.

Absprachen zu treffen - die Theorie ist grau, die Praxis zeigt die Wahrheiten. Mit könnte so sein, sollte so sein....das ist im Nachhinein sehr schnell gesagt. Im Vorhinein erscheint das eher
als - um es vorsichtig zu sagen - fragwürdig, solche Dinge vorab besprechen und absegnen lassen zu wollen - vom Partner. Besiegelt gelebte Liebe das nicht? Ich liebe dich! - das reicht nicht aus?

Verträge, Verträge, Verträge ...in solchen Bereichen oft das Papier nicht wert, auf dem sie fixiert wurden. Dafür ist der Mensch zu labil...das Spektrum der Gesellschaft zeigt das inzwischen auf.
Verträge können gelöst werden.... und es wird nicht nach den Konditionen gefragt - es wird gelöst! Und...der Mensch verlässt sich lieber auf ANDERE, als auf sich selbst, sieht in der Auflösung von Verträgen nur eigene Vorteile.

Mit dem JA-Wort - damit gehen Verpflichtungen einher, werden AUCH Einbußen genommen werden müssen. Und bei nicht-gefallen wird das Ja-Wort einfach wieder zurückgezogen? Nein...es gibt nicht nur Verpflichtungen, nicht nur Einbußen....denn dann würde nicht JA gesagt.
Es gibt auch Aufgaben, die dem JA folgen...schöne Aufgaben, die NICHT vorab besprochen werden (müssen). Das alles nimmt Spontanität ...und das zum Preis, Abgesprochenes im Rahmen des JA dennoch einzufordern?

Oft gilt das GG...das regelt klipp und klar. Die Schmankerl raussuchen, und die Hindernisse meiden.
Das geht natürlich auch...nur wie wertlos wird dann gelebt, wenn das Fähnchen nach dem Wind gerichtet ist!? Vorbildfunktion....dickes Fragezeichen. Werte vermitteln, Verlässlichkeit, Vertrauen, Treue...wie tief muss die Messlatte gelegt werden, um persönliche Zufriedenheit und Glück zu Lasten Anderer generieren zu wollen?!

28.10.2018 14:27 • #264


paulaner
Zitat von Arnika:
Also wenn mein Mann eine Affäre hätte, würde ich die Geliebte nicht zur Verantwortung ziehen - sie betrügt mich ja schließlich nicht, sondern meinen Mann.

Ich würde das auch nicht machen. Sehe aber trotzdem die Verantwortung auch der Geliebten.
Das mag altmodisch klingen, und wahrscheinlich kommt gleich wieder jemand mit dem moralischen Zeigefinger, aber ich habe gelernt, dass man allen Menschen mit Respekt und Rücksicht gegenübertreten sollte. Nicht nur meinen guten Bekannten in meinem Umfeld.

Ich finde, wenn man wissentlich etwas mit jemanden anfängt, der in einer Beziehung, vielleicht noch mit Kindern ist, dann beteiligt man sich zu 50% am Betrug des Partners seines Liebhabers.
Und das hat nichts mit Moral zu tun, sondern mit meinem eigenen Wertekanon, der durch meine Lebenserfahrung sich gebildet hat.
Wenn ich mich in eine Frau verliebe, die in einer Beziehung lebt, dann habe ich (bewusst sage ich ich) strenggenommen nur zwei Möglichkeiten: Entweder muss ich in den sauren Apfel namens Meine-Wünsche-Werden-Nicht-Erfüllt beißen, oder ich habe Glück und die Frau trennt sich von ihrem Partner und ist ab dann mit mir zusammen.
Eine Affäre würde ich mir, auch wenn es bestimmt schwerfällt, verbieten. Abgesehen davon, dass ich nicht der Dritte im Bunde sein wollte, würde ich damit wissentlich die Verletzung eines mir zwar Unbekanntem, aber doch trotzdem eines Menschen mit Gefühlen, in Kauf nehmen. Und das widerstrebt mir ganz einfach.
Ich habe es schon oft in meinem Leben erlebt (und ausgehalten), dass ich einfach nicht alles haben kann, was ich möchte.
Ist, wie gesagt, schwer, aber, oh Wunder, es geht

28.10.2018 15:30 • x 3 #265


W
Ach Paulaner.
Die Next meines Exmannes war auch noch verheiratet. Weder ihr Mann noch ich haben uns moralisch mit den beiden beschäftigt. Es ist wie es ist.

Ich hätte nicht geschieden werden müssen. Mein Exmann wäre wohl geblieben. Wie jeder erstmal. Aber warum? Ist das noch Liebe? Für mich nicht. Meine Grenze war aber einfach überschritten. Das war natürlich mit viel Schmerz und Leid verbunden. Es war trotzdem richtig.

Eigentlich hat mein Exmann für sich doch alles richtig gemacht. Er lebt nun das Leben, was er sich wohl gewünscht hatte. So hoffe ich doch. Beide scheinen sich sehr glücklich zu machen und vieles, was ich mir von ihm in der Ehe gewünscht habe, macht er nun freiwillig. Das ist manchmal bitter.
Aber genau darum ist es auch richtig, dass wir getrennt sind. Mit ihm hätte ich immer weniger gehabt als ich jetzt habe. Einenirgendwiehalber Mann. Eine repararierte Ehe.
Man ist nirgends einsamer als zweit. Dann lieber allein und frei.

28.10.2018 16:12 • x 1 #266


P
Zitat von kuddel7591:
Etwas haben wollen, geht nun mal mit Anderem einher - AUCH mit Einschränkungen.

Es ging doch aber um die Freiwilligkeit des Zusammenlebens, und diese ist eben stark eingeschränkt, sobald Kinder im Spiel sind. Dass viele Elternpaare nur noch wegen der Kinder zusammenleben, ist doch kein großes Geheimnis.

Zitat von Arnika:
Hä, nix verstehen? Frauen gebären nach wie vor Kinder und sind nach wie vor dafür verantwortlich.

Niemand hat behauptet, dass nur Väter unter den Folgen einer Trennung leiden. Ein Kind verursacht allein bis zur Volljährigkeit durchschnittliche Kosten in Höhe von 130.000 Euro, inkl. Studium auch gerne mal 180.000 Euro. Ohne die Synergieeffekte eines gemeinsamen Haushalts können oft beide Elternteile keine großen Sprünge mehr machen.

28.10.2018 16:20 • #267


Sari17
@paulaner

Ich sehe das 1:1 genau wie in deinem letzten Beitrag.
Wenn ich jemanden mein Herz schenken möchte, dann sollte er frei und ungebunden sein. Wenn mir jemand sagt, da ist noch Frau/Mann und Kinder hintendran, dann würde ich mich respektvoll verabschieden.
Aber das ist eine charakterliche Einstellung und hat vielleicht etwas mit dem Wertebild zu tun, welches man vermittelt bekommen hat.
Ich würde niemanden für die liebe verurteilen, die er einem Menschen gegenüber einem anderen Menschen empfindet, aber sehr wohl dafür, ob sie mit Lügen und betrügen behaftet ist.

28.10.2018 16:28 • x 3 #268


K
@

Jede/r geht anders mit seinen ureigenen Werten um. Der von @ paulaner angesprochene Wertekanon passt für ihn....aber nicht für jeden!

Als AM einer langjährigen Affäre passte damals bei mir diesbezüglich NIX - alles habe ich so
gemacht, dass es für mich passte, ohne zu wissen, was es im einzelnen war. Es war eine high-life-Affäre, die über all die Jahre - aus damaliger Sicht - nichts offen ließ. Ich und über irgendetwas nachgedacht.... nein.
Die verh. Frau sprach immer mal darüber, wie es ihr ging, wenn sie ihren Mann mit mir betrog, wenn sie für mich lügen und betrügen musste....meine Antworten - KEINE Silbe.
Wertekanon - nein. Ob ich bewusst oder unbewusst alles ignoriert habe, weiß ich nicht mehr. Für mich zählte nur das, was mir und der Frau wichtig war - auch in der Reihenfolge.

Heute - vollkommen andere Werteordnung. Damals alles ignoriert - heute bewusst aufgerufen. Das lässt andere Stellenwerte zu....und ich darf und werde nix verdammen, was ich selbst einmal verfolgt habe. Nur ist der Umgang damit ein anderer geworden....
...nämlich das beim Namen zu nennen, was auch nur annähernd mit (m)einer Affäre verbunden (gewesen) sein könnte. Heute Vorwürfe ableiten? Nein. Zu dem zu stehen, was ich damals getan habe - ohne wenn und aber. Es wird nichts beschönigt und nichts degradiert.

Nein.... ich würde, ich hätte... das sieht in der Realität anders aus, wenn der Fall der Fälle tatsächlich eintritt. Sich mit einem Umstand zu befassen, der (noch) nicht eingetreten ist - müßig, weil rein spekulativer Natur. Beispiel - ich habe eine 6-fache Krebsdiagnose. Da weiß ich, wovon ich rede. Mit der Angst und dem Risiko zu leben...auch da weiß ich konkret, was bei mir Sache ist.
Gleiches betrifft Affären, Trennungen, Scheidungen, Neuanfänge....wer DRIN steckt, spürt förmlich, wie sich das anfühlt. 2. Bespiel - ich hatte einen Autounfall. Auto Totalschaden. Ich ohne Verletzungen geblieben - wie sich das anfühlt? Was ...Autounfall? Totalschaden? Unverletztheit?
Es nutzt kein ich würde, kein ich hätte. Es nutzt auch im Nachgang kein Hätte, könnte, würde, wäre.

Umgang mit schwierigen Situationen - die Fakten zeigen auf, was Sache war, was später Sache ist/wird. Das klingt rational....ich weiß. Es ändert aber nichts an der Tatsache, Gefühle und Emotionen irgendwie mit Ratio zu kombinieren, sonst geht Frau/Mann vor die Hunde.

@ Pravda

es gibt die unterschiedlichsten Motive, sich für das eine oder das andere zu entscheiden - es kommt
immer auf den jeweiligen Standpunkt an, ob ich etwas verteidige oder torpediere - bei gleichen Voraussetzungen.
Was steht denn im Vordergrund - um wessen Wohl geht es? IMMER nur um das eigene, obwohl es eine Verpflichtungserklärung gab...bewusst oder unbewusst verfügt? Gibt es keine Überlegungen, ob und wer ggf. auf der Strecke bleibt - langfristig getrachtet?
Gegen einen sauberen CUT gibt es indes nichts einzuwenden...sprich...

Zitat:
Ein Kind verursacht allein bis zur Volljährigkeit durchschnittliche Kosten in Höhe von 130.000 Euro, inkl. Studium auch gerne mal 180.000 Euro.


diese Rechnung aufzumachen...was ist denn vorgesehen? Geld zu sparen - kein Kind? Es gibt nun mal die ungeschriebenen Verpflichtungsvereinbarungen, die hoffentlich nicht zur Argumentation herangezogen werden.....oder aber - zapp-zarapp...von vornherein kein Kind.

28.10.2018 16:47 • x 1 #269


Konrad
Zitat von Arnika:
Prinzipiell möchte ich aber keinen Avatar zuhause, der eigentlich nicht mehr mit mir zusammensein will, aber Hauptsache, ich kann meine Wohnmöglichkeit und Bequemlichkeit erhalten. Das käme mir wie eine sozial anerkannte Form der Prost. vor.

Ausgetauscht wirste ja weil Du Unansehnlich geworden bist, Zänkisch und Zeternd, S verweigerst, er Deiner Überdrüssig ist.
Da er aus Finanziell - Sozialen Gründen ( Haus , Plege Angehöriger ,Kinder zB) nicht weg kann, ist es kein Austausch, sondern die Affäre oder Paralellbeziehung ( Dreieck)
Sie tauscht aus weil die Liebe weg ist, er Säuft , oä und sie Missachtet, für selbsverständlich hält. oä.
Wenn sie nicht weg kann aus Finanziell- Sozialen Gründen geht sie trotztdem , aber mit Affäre oder Absprungbeziehung

Da brauchste Dich nicht als Pros zu Fühlen im Dreieck ohne S für Dich. Die Paralellbeziehung gibt Ihm das was Du nicht kannst. Alt werden ist das was gemeinsam geht. Die Affäre,- Zweitfrau hat keine Kündigungszeit , keine Ansprüche und kann jederzeit Entsort werden.

28.10.2018 16:48 • x 1 #270


A


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