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Warum sind die, die uns verlassen haben danach so widerlich?

T
@Butze... das mit dem wir können ja Freunde bleiben ist wie ich finde das Letzte. Das ist so wie dein Hund ist gestorben darfst ihn aber aufm Sofa lassen ..
Nur gut das es dieses Forum gibt. Man fühlt sich zwar net besser, aber nimmer so allein...

22.09.2015 16:22 • #46


W
Hallo,
ich gehöre seit 9 Wochen auch zu den Verlassenen.

Noch während unserem Trennungsgespräch (die Trennung ging von ihm aus) wollte er trotzdem mit mir befreundet bleiben. Man muss dazusagen, das wir keine wirkliche Beziehung hatten und er sich getrennt hat weil ich die Gefühlsgrenze (sprich ich habe mich verliebt) überschritten habe.
Danach hatten wir ersteinmal 2 Wochen keinen Kontakt und haben uns dann so langsam über whats app (ich hasse das wenn Menschen Dinge nicht von Angesicht zu Angesicht klären können ) wieder etwas kontaktmäßig angenähert. Wir beide sind Studenten und er hat das ganze mit uns kurz vor den Semesterferien beendet. Ich habe mir dann nach 8 Wochen (Ich hatte mich einigermßen beruhigt und habe eingesehen das kämpfen nichts bringt, weil er mich nie lieben wird) erlaubt zu fragen ob man sich in den nächsten 4 WOchen der Semesterferien vielleicht einmal treffen könnte (er hatte nach der TRennung gemeint, dass wir das machen). Er Blockierte direkt und meinte er wäre komplett verplant und er weis nicht ob er Zeit hat. Daraufhin sah ich meine Vermutung bestätigt, dass er die Freundschaft nie wollte und sie nur als vowand genommen hat um mich hinzuhalten, sprich mich dazu zu bewegen kein Beziehunsg- /Liebeskummerterror zu machen und der Kontakt sich dann einfach so verläuft und er dann ohne schlechtes Gewissen aus der Nummer herauskommt. Wie man das ja so kennt kam eins zum anderen und der Streit schaukelt sich hoch. Angeblich würde ich ihn nicht verstehen.. usw.. NAch 10 Tagen Funkstille habe ich noch mal nachgefragt und ich bekam nur die Antwort, dass er mir Abstand geben wollte um über alles hinwegzukommen und damit wir bald eine Freundschaft beginnen können wenn wir mit der Vergangenheit (nach 8 Wochen von Verangeheit zu reden ist ganz schön hart) abgeschlossen haben. Aber so wie das angeblich momentan zwischen uns laufen würde hätte eine Freundschft keinen Sinn weil ich würde ihn angeblich bedränegnen würde... Ich habe lediglich nach 8 Wochen gefragt ob ein irgendwann in den nächsten 4 Wochen ein treffen möglich wäre. Mehr nicht... Wollte Schauen ob ich wirklich schon über alles Hinweg bin... Aber das interessiert ihn garnicht. Stattdessen blockt er mich überall und macht einen auf mir doch egal wie es ihr geht.

Wenn ich den Kommentar von Verlasserin so lese werde ich einfach nur wütend

Zitat:
Jetzt aber diesen Menschen zu sehen, wie er bettelt, weint und die Welt nicht mehr versteht überfordert den Verlasser, er ist ja noch mit sich selbst beschäftigt und kann den anderen nicht in seiner furchtbaren Lage auffangen. Man hat Angst, dass man, wenn man nett zu ihm ist, er sich Hoffnungen macht, dass er ständig den Kontakt sucht, obwohl man gerade jetzt vor diesem Menschen Ruhe haben will. Man will sein Leben neu gestalten, ohne ihn. Man will nicht mehr für ihn verantwortlich sein, nicht mit ihm zusammen sein. Man will sein Leiden nicht sehen. Man will nicht wissen, sehen oder spüren, dass er einen liebt. Deshalb ist man so gemein und kalt.



Ihr wolltet dier Trennung also lebt auch damit das wir Frauen leider etwas emotionaler reagieren. Man gewöhnt sich an einen Menschen, vertraut ihm, und ihr kommt dann einfach daher und trennt euch. Tschuldigung. Wenn man sich trennt, egal ob Mann oder Frau, sollte man sich damit auseinander setzten was man einer anderen Person antun. Das man schuld ist, das es dem ex Partner schlecht geht. Und vor allem sollte man NIE ! eine Freundschaft versprechen wenn sie eigentlich gar nicht will. Das ist echt nicht fair. Und vor allem hasse ich, das können Frauen mit sicherheit auch, wenn erst einfach geschwiegen wird und dann einfach der Kontakt abgebrochen wird. So eiskalt, als ob der Prtner nie existiert hätte. Klar, wenn der Partner fremdgegangen ist ect. würde ich das auch so machen. Aber nicht wenn Partner nichts für Trennung kann weil man sich z.b. in jemand anderes verliebt hat etc.

22.09.2015 16:40 • x 1 #47


A


Warum sind die, die uns verlassen haben danach so widerlich?

x 3


Tyra-2013
Hallo und Hey,

ich bin in derselben Situation.Endlich habe ich mich entschlossen Schluss zu machen,setzt sie einen drauf und sagt,SIE mache Schluss,wir könnten beste Freundinnen werden und basta.

Vor dem Vertrauensbruch (ihrerseits!) war alles gut.Sie sage,dass sie mich liebe,jetzt bin ich nur noch ihre beste Freundin.

Ich werde sie am 28.September sehen und das Ganze DEFINITIV GANZ beenden.

Ich bin nur die Freundin wenns ihr schlecht geht;ansonsten tröstet sie sich mit einer jüngeren Freundin oder mit Männern.Egal!

Hier gilt:Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Es tut weh,aber es war von Anfang an unter keinem guten Stern.

Ausserdem ist sie frostig,kalt,abweisend - nichts für mich auf Dauer!Keine Gefühle für mich,denn die platoische Freundschaftfunktioniert überhaupt gar nicht!

TYRA

22.09.2015 16:56 • #48


ba_
Zitat von Waldi:

Ihr wolltet dier Trennung also lebt auch damit das wir Frauen leider etwas emotionaler reagieren. Man gewöhnt sich an einen Menschen, vertraut ihm, und ihr kommt dann einfach daher und trennt euch. Tschuldigung. Wenn man sich trennt, egal ob Mann oder Frau, sollte man sich damit auseinander setzten was man einer anderen Person antun. Das man schuld ist, das es dem ex Partner schlecht geht. Und vor allem sollte man NIE ! eine Freundschaft versprechen wenn sie eigentlich gar nicht will. Das ist echt nicht fair. Und vor allem hasse ich, das können Frauen mit sicherheit auch, wenn erst einfach geschwiegen wird und dann einfach der Kontakt abgebrochen wird. So eiskalt, als ob der Prtner nie existiert hätte. Klar, wenn der Partner fremdgegangen ist ect. würde ich das auch so machen. Aber nicht wenn Partner nichts für Trennung kann weil man sich z.b. in jemand anderes verliebt hat etc.


Ja muss dem zustimmen. Wenn der der verlassen wird immer nett war, lieb und treu dann hat so ein gemeines verhalten von seiten des verlassers nichts verloren...das ist in meinen augen einfach nur charakterlos...jemanden wie mist zu behandeln..man fühlt sich ja schon so als verlassener mies genug!
Sollten andere gründe den verlasser zur trennung bewegen z.B untreue dann ist das etwas anderes..ich könnte mir gut vorstellen, dass man mit dieser schroffen und gemeinen art widerspiegeln möchte wie man sich vom ex-partner behandelt fühlte und will ihm das auf diese art zurück-zeigen..

22.09.2015 17:04 • #49


S
Ein Hallo an Alle,

ich finde dieses Thema hier wirklich sehr spannend. Und es gibt wohl auch eine einfache Erklärung, weshalb die Verlasser oft einfach kalt, widerlich und abweisend sind.
Es wurde hier etwas von Selbstschutz geschrieben, daran möchte ich anknüpfen.

Irgendwie ist es ähnlich wie daheim von einem Callcenter angerufen zu werden und just in diesem Moment gebeten wird an einer Umfrage teilzunehmen. Oft reagieren die Angerufenen in solchen Momenten genauso kalt und abweisend, eben aus Selbstschutz, weil sie keine Lust an einer Teilnahme zu irgendeiner Umfrage grade haben.

Der, der sich trennt, trifft ebenfalls eine Entscheidung nicht teilnehmen zu wollen. Keine Teilnahme mehr an der Beziehung zu diesem Menschen. Eine Entscheidung, die nicht mehr widerrufen werden soll und die mit Argumenten, Flehen, oder sogar einfach nur Kontakt halten, umgestimmt werden soll. Absolut keine Manipulation von außen soll einen dazu bringen an dieser Entscheidung zu rütteln.
In diesen Momenten der Kontaktaufnahme befinden sich die Verlasser in einer Abwehrhaltung und wodurch kann man dies nicht am besten, als durch eine abweisende Art und Weise? Man ist auf passive Abwehr gestimmt und fühlt sich durch jeden Kontakt angegriffen bei der Beibehaltung der eigenen Entscheidung.
Gleichzeitig wird jeder Angriff oder Abgabe einer Rechtfertigung zu dieser Entscheidung emotional bewertet und dies nicht grade positiv, so dass diese Ereignisse zusätzlich negativ bewertet werden.

22.09.2015 17:14 • x 2 #50


T
@Verlasserin und @Ratgeber

Ich kann das nachvollziehen was Ihr beide schreibt, allerdings stört mich dabei was:

Das eine ist fehlendes Mitgefühl. Du bist für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast, so steht es schon im Kleinen Prinz und ich denk da steckt viel Weisheit drin. Ja, Ihr habt Euch vielleicht vorher mit allem Für und Wieder auseinandergesetzt und innerlich verabschiedet. Aber was passiert dann? Im Ergebnis wird die Trennung mitgeteilt und Ihr verabschiedet Euch aus der Verantwortung, kein Blick zurück weil das am Einfachsten ist und auch vermeintlich Stark wirkt. Ich bin ohne Aussprache verlassen worden und das nach über zehn Jahren Beziehung. Das ist verdammt hart. Selbstschutz hin oder her, ein Minumum an Respekt sollte bleiben.

Das andere ist : Um das eigene Handeln zu rechtfertigen wird auch die Vergangenheit groteskt verdreht. Wie im Tunnelblick wird alles negative extrem verzerrt und als ausweglos gesehen. Das ist vllt. manchmal gerechtfertigt um die Trennung durchzuziehen, ich hab aber den Eindruck dass das nur dazu dient den eigenen Anteil auszublenden um besser dazustehen. Mit ein paar Gesprächen wäre das im Vorfeld vielleicht ganz anders gelaufen. Aber das will dann niemand mehr hören.

22.09.2015 17:19 • x 9 #51


R
Zitat:
Das eine ist fehlendes Mitgefühl. Du bist für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast, so steht es schon im Kleinen Prinz und ich denk da steckt viel Weisheit drin.

Ich habe einmal diesen Satz mit einer Französin ausdiskutiert. Sie behauptete allerdings, dass die deutsche Übersetzung diese Aussage sinnesgemäß etwas vereinfacht.
Für mich ist dieser Spruch wie der aus der Bibel in guten und in schlechten Zeiten. Heißt es, der eine sorgt für die Guten, obwohl er diese nicht mehr als gut empfindet? Und der andere kann sicher sein, dass von ihm die verursachten schlechten Zeiten einfach so hingenommen werden?

Zu dem von dir zitiertem Spruch würde ich fragen, wie vertraut ist man denn, wenn das Gefühl weg ist und wenn der Verlassene gut beigetragen hat, dass es so ist?
Ich will nicht behaupten, dass der Verlassende damit keine Eigenanteile sieht. Jedoch kommt der eine vielleicht schneller zu der Ansicht, dass man hier nichts mehr zu retten ist, als der Andere, der noch nicht so weit ist.

Du sprichst was von Mitgefühl. Ich würde behaupten, dass ich wohl sehr viel Mitgefühl habe. Sonst hätte ich viel einfacher gehabt.
Aber wie weit reicht es denn mit meinem Mitgefühl? Ist der Verlassene so bedürftig, dass er einen behalten will, obwohl es nur für Mitgefühl reicht?
Ich betone behalten, wie ein Gegenstand, was bis dato zu dem Inventar gehört hat. Denn gefühlsmässig ist der Verlassende meist meilenweit weg. Und wenn jeder Verlassene zu sich selbst ehrlich wäre, meist sind die Gefühle auch da weg.

Im Endeffekt, denke ich, wie man es macht, macht man es falsch.
Der Verlassene wird immer im Nachteil sein. Vor allem, weil der Verlassende sich entscheidet und diesmal nur für sich.
Und egal wie nett oder wie furchtbar, das Ego ist gekränkt und das vor allem! Jedes Wort und jede Geste wird so ausgelegt und so gedeutet, dass man damit sich selbst veretzt, ohne dass der Verlassende was besonderes tut. Außer, er will die Partnerschaft nicht mehr fortführen.

Das nur aus meiner Sicht und zu meinem Fall. Sicher gibt es ganz andere, die durchaus hässlich und unwürdig verlaufen.
Aber oft, denke ich, kann der, der verlässt nur so nett sein, wie der Verlassene agiert und reagiert.

22.09.2015 17:52 • x 1 #52


Jens93
Da hat der Ratgeber nicht ganz unrecht. Natürlich möchte man nichts aus Mitleid zurück und natürlich sind die Umstände immer andere. Und meistens gehen die falschen Gedanken von den Verlassenen aus. Warum? Weil sie sich nicht schon so lange mit diesem Thema befassen. Und seien wir ehrlich, tief in uns wissen wir doch, was die Stunde geschlagen hat, nur sind wir noch nicht so weit es zu verstehen. Ich bin in dieser Situation, nicht das ich schlecht behandelt werde, aber in kleinen Teilen keimt durch Andeutungen zum Überdenken der nicht mehr bestehenden Beziehung, ein kleines Pflänzchen auf. Ich bin nett, teilweise verständnisvoll, trotz dieser Überraschung, 16 Jahre sind von einem auf den anderen Tag weg. Nur weil der Verlasser im Vorwege seinen eigenen Kampf daraus gemacht hat. Sorry, nicht alle Männer sind A-löcher, mit Fehlern klar, aber wenn man es lange und gut mit jemandem aushält, muss es doch möglich sein den Mund aufzumachen...

22.09.2015 18:43 • x 1 #53


T
ich halte auch nichts davon eine Beziehung fortzuführen die keinen Sinn mehr hat.

ich versteh den Satz so daß man sich trotz Trennung und Enttäuschung weiterhin dem anderen respektvoll zu verhalten hat.

22.09.2015 18:56 • x 1 #54


V
Die Liebe zu einem Menschen hört nicht von jetzt auf gleich auf. Es sind viele Dinge, die mich gestört haben. Ich habe dieses auch angesprochen. Aber oft ist es doch so, dass es für den anderen Kleinigkeiten sind und abgetan werden. Man kämpft immer wieder für auch kleine Dinge, die einem wichtig sind. Aber diese werden weggewischt, ignoriert oder belächelt. Man fühlt sich wie im hamsterrad. Man funktioniert nur noch. Und man versucht für sich eine Lösung zu finden. Natürlich eine, die so angenehm wie möglich für einen ist. Auch bei mir gehörten Küsse, miteinander schlafen sich umarmen noch dazu. Aber innerlich spürte ich, dass es falsch ist, mir nicht gut tut und ich es eigentlich kaum noch ertragen kann. Aber man macht es dennoch, immer noch gefangen im Hamsterrad, verzweifelt nach der Suche nach einem Ausweg. Dabei wäre dieser eigentlich so klar - beende das Ganze. Aber was danach, wie? 1000 Fragen, die einen beschäftigen. Man hat ja diesen Menschen mal geliebt, will ihn eigentlich nicht weh tun. Aber weil man immer weiter über seinen Schatten springt, selbst weiter leidet beginnt man, diesen Menschen mehr und mehr gleichgültig zu sein, ihn aus seinem Leben drängen zu wollen. Dazu kommen dann die Erinnerungen, was alles Narben auf der eigenen Seele hinterlassen hat, wie man verletzt wurde, nicht beachtet wurde, obwohl man es manchmal sehr gebraucht hätte. Man beginnt wütend zu werden, die Achtung zu verlieren und man möchte nur noch eins, weg von dem Partner mit dem man es nicht mehr erträgt. Man möchte sein Leben zurück.
Der Vorteil des Verlassers ist, er hat alles aufgearbeitet, weiss jetzt wie er leben will, was er braucht, was er vorher nicht bekommen hat.
Und den Verlassenen trifft es wie ein Blitz, er hat die Anzeichen nicht bemerkt und war vielleicht zu gleichgültig dem Partner gegenüber. Hat mehr genommen als zu geben. War zufrieden mit der Beziehung. Der Verlassene hat die Zeit der Aufarbeitung jetzt vor sich. Der Verlasser hat das zu großen Teilen hinter sich.
Auch die Seele des Verlassers wurde verletzt und hat viele Narben. Auch er hat versucht, dass Ruder herumzureißen aber es hat nicht gefruchtet. Viele Kleinigkeiten, kleine Verletzungen, Äußerungen ergeben in Summe oft einen großen Stein, der sich immer mehr vor das Herz schiebt, bin keine Liebe mehr da ist, der das Herz erkalten lässt.
Drum kann ich nur raten, wenn ihr euren Partner liebt, hört auch auf die kleinen, leisen Töne.

22.09.2015 19:27 • #55


V
@triplexx
Ich glaub nicht, dass wir Verlasser die Vergangenheit absichtlich verzerren. Wir haben in dem Moment genau so gefühlt. Wir haben die Verletzung gespürt, das Unverständnis, die fehlende Achtung, das fehlende Mitgefühl. Und das nicht nur einmal. Und das hat auch Narben hinterlassen, wir haben uns schlecht, einsam und unverstanden gefühlt, hilflos. Für dich mögen manche Situation unbedeutend gewesen sein, aber nicht für uns. Und nein, wir haben keine Verantwortung für euch mehr, jeder hat Verantwortung für sein eigenes Leben. Sicher auch Verantwortung für die Partnerschaft, sofern diese vorhanden ist. Aber Partnerschaft heißt auch, daran zu arbeiten. Nicht nur einer muss dies tun, beide - es ist ein geben und nehmen. Aber ich habe oft das Gefühl gehabt, wesentlich mehr zu gehen als zu nehmen. Ich habe versucht, Dinge zu bewegen, zu ändern. Nach diesen Gesprächen lief es auch mal wieder noch Woche gut, aber dann alles wieder beim alten. Man fühlt sich nicht ernst genommen. Und irgendwann redet man nicht mehr, weil man glaubt, dem Partner ist es eh egal. Man will auch nicht mehr reden. Auch nicht alles wieder aufrollen, wenn man die Trennung ausspricht. Man hat doch schon so oft darüber geredet, Hinweise gegeben, ihn mit der Nase darauf gestupst. Aber für ihn lief doch alles gut - es funktionierte doch. Aber der Verlasser schleppt viele trübe und traurige Gedanken mit sich herum und die Gefühle erkalten bis nichts mehr da ist.

22.09.2015 19:46 • x 1 #56


R
Zitat:
Und den Verlassenen trifft es wie ein Blitz, er hat die Anzeichen nicht bemerkt und war vielleicht zu gleichgültig dem Partner gegenüber.

Bei mir war etwas anders. Mein Prozess dauerte fast 5 Jahre. Ich habe direkt und sehr deutlich verkündet, dass wenn.....
Es hat sich kaum was geändert und die wenigen Versuche irgend etwas zu verändert kamen eher von mir als von ihr.
Nachhinein denke ich, dass ihr Gefühl für mich vielleicht noch schneller weg war als meines.
Nur wollte sie ihr Leben nicht aufgeben. Deshalb jedes Mal ein rießen Theater. Die Trennungsabsicht alleine schon war die übelste Beleidigung für sie.
Ich habe sie stets respektvoll behandelt und viel zu viel Mitleid gehabt. Somit wertvolle Jahre meines Lebens verloren.
Ich habe seid 5 Monaten eine Wohnung, sie ist noch im Haus, obwohl wir das Haus gleich verkaufen konnten. Sie braucht aber Zeit, sie kann nicht gleich raus. OK mein Mitgefühl erlaubt es ihr, mein Geldbeutel auch. Und jeden zweiten Tag hat sie ein anderes Wehwechen. Wenn ich komme, muss ich mir anhören, wie egoistisch ich bin und wie arm sie. Das raubt die Kraft uns beiden. Somit verstehe ich die Verlassenden, die nachher keinen Kontakt wollen.
In dieser Situation kann man nicht viel sagen, weil der Verlassene nicht aufnahmefähig ist. Die Entscheidung ist schwer akzeptabel, weil diese nicht die eigene war.

22.09.2015 19:58 • #57


W
Für eine Trennnung gibt es Gründe. Natürlich. Viele sind verständlich. Viele unverständlich/ unerklärlich. Natürlich ist es sinnlos bei einem Partner zu bleiben wenn die Liebe nicht mehr da ist oder man sich erdückt fühlt, unglücklich ist etc.

Aber kann man das nicht in einem fairen klärenden Gespräch, ein paar Wochen später wenn etwas Gras über die Sache gewachsen, noch mal ansprechen. Dass man versucht, wenn der Ex Partner sich etwas gefangen hat, ihm zu erklären was seine Beweggründe waren? Zum Zeitpunkt wo man die Trennung ausspricht ist kein wirkliches Gespräch möglich, da alles sehr emotional ist. Entweder nur auf Seiten des Verlassenen aber vielleicht auch auf der Seite des Verlassers, wenn ihm die Trennung auch sehr nahe geht.

Aber den Verlassenen so im Ungewissen zu lassen, von einem Tag auf den anderen alles beenden obwohl am Vortag noch alles in Ordnung schien, dass ist absolut nicht fair.

Ich z.B. würde gerne wissen wo meine Fehler lagen. Warum er mich nicht lieben konnte /wollte oder er es nicht wenigstens mit mir versucht hat. Generell einfach verstehen was schief gelaufen ist. Und wenn ein vier Augen Gespräch nicht möglich ist, dann kann man ja zur Not kann klassich und altmodisch einen Brief schreiben. Natürlich legt der Verlassene die Worte seines Ex Partners so aus wie es ihm passt, dreht und wendet sie bis der Verlasser als Bösewicht da steht. Das ist ganz normal. Immerhin wurden wir von dem Verlasser sehr enttäuscht, verletzt und irgendwo auch gedemütigt. Daher sollte man als Verlassener ja wohl auch das gleiche Recht haben wie der Verlasser und den Verlasser für eine Zeit schlecht da stehen lassen dürfen.

Aber einfach so den Kontakt abbzubrechen und schon nach kurzer Zeit so zu tun als ob der Ex Partner nie existiert hätte ist einfach nur feige. Mit dem vollkommenden Kontaktabbruch ohne zwei klärende Gespräche (1 = Trennung, 2 = Gespräch wenn alle sich etwas beruhigt haben) versucht der Verlasser sich nur aus der Affäre zu ziehen. Er weis, dass er Mist gebaut hat, einem Menschen den Boden unter den Füßen wegzieht und ihn womöglich in eine Krise bringt. Ich bin z.B. zwei Tage vor zwei wichtigen Klausuren verlassen worden und konnte mich nach der Trennung kaum aufs lernen konzentrieren und habe meine Prüfungen nur mit ach und Krach grad so bestanden.

Klar gibt es nie den richtigen Zeitpunkt für eine Trennung. Und man kann es dem Verlassenen nie Recht machen (ich rede aus Erfahrung). Aber die Möglichkeit auf ein zweites klärendes Gespräch wo man beispielsweise Gegenstände die dem Ex Partner noch gehören zurück gibt oder ähnliches muss doch wohl drin sein. Wenn der Verlasser uns schon so weh tut mit der Trennung, soll er wenigstens auch die Verantwortung für sein Verhalten tragen und dazu stehen, dass er schuld daran ist, dass es dem Ex Partner mies geht und nicht einfach den Kontakt abbrechen und uns Verlassenen damit einreden, dass wir ja selber an der Trennung schuld sind (betrifft jetzt die die ohne ersichtlichen Grund verlassen wurden). Ihr seit dann quasi selber Schuld wenn wir anfangen Terror zu schieben.

Ich beispielsweise habe angefangen Terror zu schieben, als er mir die Schuld an allem gab (ich wäre ja selber schuld, da ich mich verliebt habe obwohl es ausgemacht war, dass wenn ich mich verliebe, man die Laisson beendet). Man bekommt quasi eingeredet, dass man nichts Wert ist, dass man alles falsch gemacht hat und das man allein an der Trennung Schuld ist. Dass geht natürlich an die Psyche. Man fühlt sich wertlos, verliert sein Selbstbewusstsein /Selbstwertgefühl und fühlt sich als Versager.

Ich selbst habe bei zwei Trennungen den Fehler gemacht (viele Frauen unter euch kennen das bestimmt ) dass ich meine Ex Partner weinend angerufen habe, sie umbedingt zurück wollte, über ihr sch*** Verhalten hinweg gesehen habe und mich ihnen quasi mit Herz und Seele vor die Füße geworfen habe. Dass das den Verlasser überfordert und er einfach nur seine Ruhe haben will anstatt ständig von seinem instabilen Expartner kontaktiert zu werden ist verständlich.

Aber einfach drüber hinweg zu sehen, wie mies es dem Expartner geht, ihm sich selbst zu überlassen, immerhin ist der Verlasser ja Schuld an der Misere, ist absolut feige. Natürlich sollte man nicht direkt den Kontakt wieder aufbauen, wenn der Expartner mit Händen und Füßen nach einer zweiten Chance bettelt (Fremdgehen ausgenommen), aber ihn einfach so hängen zu lassen (vor allem nach einer jahrelangen Beziehung) ist auch nicht richtig.

Respektlos wird es zudem dann, wenn alles über whats app und Facebook geklärt wird, weil der Verlasser zu feige ist in die Augen seines Expartners zu schauen, der wegem ihm vermutlich noch am Boden zerstört ist. Über die sozialen Netztwerke wird alles nach außen getragen, die Trennung , der Schmerz und die Wut beider Parteien werden über Pinnwand und co. mit Freunden und Familie geteilt und man stellt sich gegenseitig schlecht da. Eine Trennung ist etwas persönliches und sollte meiner Meinung nach nicht in einem öffentlich Rosenkrieg enden. Dadurch wird es auch nicht besser.

Mein Wunsch und Tip an alle Verlasser: Nehmt euch so viel Zeit und Abstand wie ihr braucht um wieder Luft zu bekommen und gebt uns zu dann die Möglichkeit auf ein klärendes Gespräch (bei den Kämpfern natürlich warten bis sie sich beruhigt haben). Lasst uns nicht im ungewissen. Und versprecht uns NIE eine Vreundschaft wenn er sie nicht wollt

22.09.2015 20:21 • x 3 #58


S
@Verlasserin
Deine Ausführungen sind sehr präzise und ausführlich. Kurzum die Beziehungsbilanz war aus Deiner Sicht unausgeglichen, nicht zu Deinem Nutzen. Das Gefühl mehr zu geben als zu ernten, kenne ich zu gut. Doch ist es etwas anderes in der Liebe, eine Erfahrung die ich viel später gesammelt habe. Liebe bedeutet nicht nur zu verlangen, es ist NUR ausschließlich ein Geben. Wenn man allerdings weniger bekommt, kostet selbst die Rücksicht darauf nichts zu bekommen zusätzlich Energie. In dieser Zeit bewertet man die Situationen und die beiden Personen. Man kommt in eine negative Gedankenspirale. Und es verzerrt die Vergangenheit und man fängt an Dinge nicht mehr wahrzunehmen, die doch schön waren. Schließlich hat die Beziehung ja mal funktioniert!

Im Grunde verzerrt es sogar die Möglichkeit, dass der Partner doch plötzlich mehr tut (wie man es sich wünscht), weil durch Deine negative Spirale fehlt zum Schluss sogar die Dankbarkeit, eben für Kleinigkeiten, die nicht mehr wahrgenommen werden. Diese Dankbarkeit kann zwar geäußert werden, aber man signalisiert durch die Körpersprache immer etwas mehr.
Man zieht damit somit das an, was für einen eh unausweichlich erscheint. Der Partner tut somit auch automatisch weniger als er sollte. Man selbst gewährt keine Chancen mehr, weil man verletzt ist. Gekränkt von fehlender Beachtung, von fehlenden Taten. Man ist gekränkt, weil auch die eigenen Manipulationen nicht mehr gelingen die Beziehungsbilanz zum eigenen Gunsten auszulegen.

Oft ist es so, das man durch eine Ansage, eben durch Kommunikation, sich einen Neuanfang wünscht und nach einer Woche verblasst dieser Neuanfang dann. Eine Beziehungsbilanz ist eine Ansammlung von vielen Taten, Gesten und und und, da reicht oft eine Woche nicht aus. Auch die eigene Geduld nicht mehr. Innerhalb einer Woche aufzuholen ist in dem Fall kaum mehr machbar und wenn es in der zweiten nicht läuft man es wiederholt anspricht, sitzt man wieder in der Spirale. Statt zunächst für die Woche zu danken, sich zu freuen.

In der Trennungsphase erkennt man dann, dass dieser Neuanfang besser gelingt. Man ändert sein eigenes Verhalten, tut etwas für sich, ist sich dankbar dafür! Bewusst ohne den Partner. Wieso hat man dies nicht schon während der Beziehung getan? Hing er wie ein Klotz am Bein, wo er doch so wenig getan hat?

Es mangelt häufig auch einfach an Geduld. Man gibt zu schnell die Hoffnung und das Vertrauen auf, besonders in Krisensituationen.

22.09.2015 20:40 • x 6 #59


Jens93
Also, ich würde die 'Verlasserin' hochkant aus diesem Forum schicken, die die uns so deutlich, ehrlich und doch so sensibel sagt, warum die Verlasser zu verstehen sind. Wären meine Gedanken doch auch so frei, diese Tatsache zu verstehen. Sehr schön formuliert und so nah an der Wahrheit. Und doch, könnten die gegebenen Anregungen, manchmal vorwerfend, nicht auch zu leise - sprich undeutlich gewesen sein? Wir wissen es nicht, werden es nicht ergründen können. Schmerz, Wut und Trauer benebeln jetzt unser Verständnis. Aus sich der Verlassenen ist das nicht gut, nicht hilfreich, aber es gehört dazu, leider. Wären wir Maschinen, man könnte uns wohl in aller Schnelle reparieren...

22.09.2015 20:54 • x 2 #60


A


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