Warum sehe ich nur das Gute in den Menschen / Beziehung?

Hallo an alle!
Ich habe mich gerade eben hier angemeldet. Ich war bis vor kurzem mit einem anderen Account angemeldet, den ich jedoch gelöscht habe. Nun kommt hier erneut mein erster offizieller Beitrag. Ich kümmere mich zurzeit sehr viel um die Psyche, um die Verhaltensweise und Denkweise der Menschen und alles drum und dran. Ich habe in Google viel geforscht und festgestellt, dass ich nicht immer antworten finde, die mich wirklich vollständig befriedigen. Hier habe ich in der Vergangenheit bereits viele Ratschläge bekommen und denke, dass das eine sehr gute Seite für meine Fragen ist! Dazu habe ich auch Liebeskummer, was insgesamt mit dem ganzen nun zusammenpasst. Meine erste Frage ist: warum sehe ich in Menschen nur das gute? Wovon kommt das Ganze idealisieren? Die ganze Ansicht, dass andere Menschen perfekt seien? Meine Ex Freundin habe ich zum Beispiel genauso idealisiert und vergöttert. Niemand darf und durfte sie beleidigen oder urteilen. Sie ist perfekt und fehlerfrei in meinen Augen, was aber natürlich nicht stimmt. Ich sehe das schlechte Hinweg und fokussiere mich nur auf das gute. Wovon kommt das?
Danke im Voraus für eure Antworten!

Zitat von HeileWelt:

Ich war bis vor kurzem mit einem anderen Account angemeldet, den ich jedoch gelöscht habe.

Warum eine erneute Anmeldung?

Hallo HeileWelt;

mal vorab, es ist eingravierender Unterschied:

Zitat von HeileWelt:

warum sehe ich in Menschen nur das gute?

oder

Zitat von HeileWelt:

Die ganze Ansicht, dass andere Menschen perfekt seien?

An erster Stelle sollte man immer das Gute in jedem Menschen sehen (verbocken dürfen sie das schon selber ), nicht gut ist allerdings sie zu idealisieren.

Aber auch hier:

Zitat von HeileWelt:

Meine Ex Freundin habe ich zum Beispiel genauso idealisiert und vergöttert. Niemand darf und durfte sie beleidigen oder urteilen. Sie ist perfekt und fehlerfrei in meinen Augen, was aber natürlich nicht stimmt.

So soll es ja auch sein, die ersten Monate/Jahre zumindest. Nach und nach sticht das ein oder andere Manko ganz unweigerlich von selbst durch. Erkennt man die Defizite und kann damit leben, spricht man von Liebe! Kann man nicht damit leben, zieht man weiter. Dann passt man leider einfach nicht oder nicht mehr zusammen (im Laufe der Jahre entwickelt man sich schließlich weiter), hat aber selten was mit der Person an sich zu tun, sondern den eigenen Erwartungen/Vorstellungen die nicht (mehr) kompatibel sind.

Manchmal sitzt natürlich auch ein A rsch auf dem Eimer. Passiert.

Ich kann mich nicht ganz in dein Weltbild hineinversetzen..

... Wie soll das gehen?

Siehst du dann auch in so Menschen wie Jack The Ripper nur das Gute?

Zitat von HeileWelt:

Meine erste Frage ist: warum sehe ich in Menschen nur das gute? Wovon kommt das Ganze idealisieren?

Die erste und wichtigste sozialisierungs/ prägungs Instanz ist das familieäre Umfeld. Die Familie ist der erste sozialisations Prozess. Du hast es wohl so von ihr gelernt. Erst danach kommen Schule, Gruppen usw.

Hattest du z.B. überwiegend eine intentionale Erziehung? D.H. der Erziehung liegt eine konkrete Absicht der gewollten Fremderziehung zu Grunde. Auf der anderen Seite ist die funktionale Erziehung. D.H. wenn die erzieherischen Einwirkungen ohne Absicht, ungesteuert und unkontrolliert als Prägung durch die Umwelt erfolgen.
Aber ganz ehrlich, nach schuldigen zu suchen bringt dich nicht weiter. Falls du das vorhaben solltest.

Schau dir also deine frühe Kindheit an. Iwo hast du das aufgeschnappt und zu deiner Wahrheit gemacht. Das Idialisieren kommt allein aus dir selbst heraus. Und jetzt dämmert dir deine Schieflage und du machst dir Gedanken wie du in die Mitte, in einem gesunden Umgang damit kommst. Überaus Verständlich. Ich gebe immer den Rat, sich das anzuschauen was ist. Nicht wie es müsste, sollte, könnte. Einfach so wie es ist. Frei von Bewertung.
Könnte es sein das du andere idialisierst, weil du selbst keine Idiale für dich hast? Wäre möglich. Schau dir die Beziehung deiner Eltern zu einander an. Gibt es da vielleicht Parallelen? Ein weiser alter Mann sagte mal: Nur unbewusste stellen Anforderungen an andere. Die Bewussten stellen Anforderungen an sich selbst. Ich Frage mich, wie kannst du Zeit haben, dich um anderer Idiale zu Kümmern, wo du doch eigl. selbst alle Hände voll zu tun hättest deine eigenen Idiale umzusetzen ? Oder sehe ich das Falsch?

Wende alle deine Idiale bei dir selbst an. Nur einen Tag lang. Am Abend wirst du erschöpft sein. Und am Morgen sich 50 % einer Idiale verschwunden, weil du selbst gemerkt hast, dass du sie nicht erfüllen kannst. Wenn du sie nicht erfüllen kannst, wer sollte sonst dazu in der Lage sein? Wenn du es nicht kannst, kann es niemand.

Zitat von Mienchen:

Warum eine erneute Anmeldung?

Das weiß ich nicht mehr genau. Ich glaube, dass ich ständig die gleichen Fragen gestellt habe und dafür immer wieder neue Threads geöffnet habe. Irgendwann wurde mir das zu blöd.

Zitat von Clara_:

Hallo HeileWelt; mal vorab, es ist eingravierender Unterschied: oder An erster Stelle sollte man immer das Gute in jedem Menschen sehen (verbocken dürfen sie das schon selber ), nicht gut ist allerdings sie zu idealisieren. Aber auch hier: So soll es ja auch sein, die ersten Monate/Jahre ...

Darum geht es mir nicht. Ich sehe in jedem Menschen, den ich sehe, nur das gute. Ich sehe in jedem ein Gott sozusagen. Ich weiß nicht, wie ich das sagen soll. Ich gebe dem anderen zu viel wert. Und ich ertappe mich immer wieder dabei.

Zitat von Geheimnis:

Ich kann mich nicht ganz in dein Weltbild hineinversetzen.. ... Wie soll das gehen? Siehst du dann auch in so Menschen wie Jack The Ripper nur das Gute?

Ich weiß nicht, was du mit "Jack The Tripper" meinst. Habe nie davon gehört. Ich sehe in jedem Menschen nur das gute. Und wenn Sie etwas schlechtes tun, rede ich das trotzdem gut.

Zitat von HeileWelt:

Meine erste Frage ist: warum sehe ich in Menschen nur das gute? Wovon kommt das Ganze idealisieren?

Vielleicht, weil es sich für dich besser anfühlt, viel Gutes anstatt Schlechtes zu unterstellen? Vielleicht bist du selbst ein Lieber und überträgst deine Absichten auf andere? Die Welt ist so ein viel schönerer Ort und viel weniger traurig. Außerdem hast du Macht/ Kontrolle über deine Idealisierungen. Die manchmal bittere Realität stellt sich dir so vor Augen, wie sie ist. Ob du das gerade gebrauchen kannst oder nicht, interessiert die Realität nicht.

Zitat von HeileWelt:

Ich weiß nicht, was du mit Jack The Tripper meinst. Habe nie davon gehört. Ich sehe in jedem Menschen nur das gute. Und wenn Sie etwas schlechtes tun, rede ich das trotzdem gut.

Das war ein übler Frauenmörder.. In jedem erst einmal was gutes sehen ist nicht verkehrt. Das ist was gutes.

Aber jemanden den der ist gut Stempel aufdrücken, der wirklich nichts gutes mitbringt, das ist bedenklich. Das ebenet den Weg für Enttäuschung und Frust.
Ich glaube, da wäre eine Art Therapeut nicht verkehrt. Dann lebst Du in einer Blase und rennst einfach nur vor unangenehmen Situationen davon. Das solltest Du beobachten

Zitat von Bumich:

Die erste und wichtigste sozialisierungs/ prägungs Instanz ist das familieäre Umfeld. Die Familie ist der erste sozialisations Prozess. Du hast es wohl so von ihr gelernt. Erst danach kommen Schule, Gruppen usw.

Das ist wahrscheinlich in meiner Kindheit in der Familie und in der Schule passiert. Die anderen waren meistens beliebter als ich. Ich war der Opfer in der Klasse. Vielleicht fing das dort an. Ich kann mich leider nicht an meiner ganzen Kindheit erinnern.

Zitat von Bumich:

Schau dir also deine frühe Kindheit an. Iwo hast du das aufgeschnappt und zu deiner Wahrheit gemacht. Das Idialisieren kommt allein aus dir selbst heraus. Und jetzt dämmert dir deine Schieflage und du machst dir Gedanken wie du in die Mitte, in einem gesunden Umgang damit kommst. Überaus Verständlich. Ich gebe immer den Rat, sich das anzuschauen was ist. Nicht wie es müsste, sollte, könnte. Einfach so wie es ist. Frei von Bewertung.
Könnte es sein das du andere idialisierst, weil du selbst keine Idiale für dich hast? Wäre möglich. Schau dir die Beziehung deiner Eltern zu einander an. Gibt es da vielleicht Parallelen? Ein weiser alter Mann sagte mal: Nur unbewusste stellen Anforderungen an andere. Die Bewussten stellen Anforderungen an sich selbst. Ich Frage mich, wie kannst du Zeit haben, dich um anderer Idiale zu Kümmern, wo du doch eigl. selbst alle Hände voll zu tun hättest deine eigenen Idiale umzusetzen ? Oder sehe ich das Falsch?

Wende alle deine Idiale bei dir selbst an. Nur einen Tag lang. Am Abend wirst du erschöpft sein. Und am Morgen sich 50 % einer Idiale verschwunden, weil du selbst gemerkt hast, dass du sie nicht erfüllen kannst. Wenn du sie nicht erfüllen kannst, wer sollte sonst dazu in der Lage sein? Wenn du es nicht kannst, kann es niemand.

Danke!

Zitat von Ahava:

Vielleicht, weil es sich für dich besser anfühlt, viel Gutes anstatt Schlechtes zu unterstellen?

Das kann sein.

Zitat von Ahava:

Vielleicht bist du selbst ein Lieber und überträgst deine Absichten auf andere?

Ich bin ein sehr liebevoller Mensch. Ich möchte anderen Menschen nur gutes antun. Leider wird das von vielen nicht gut gesehen. Wenn ein Mensch zu nett ist, wird er ausgenutzt. Um Respekt zu bekommen, muss man streng sein.

Zitat von Ahava:

Außerdem hast du Macht/ Kontrolle über deine Idealisierungen. Die manchmal bittere Realität stellt sich dir so vor Augen, wie sie ist. Ob du das gerade gebrauchen kannst oder nicht, interessiert die Realität nicht.

Das ist auch so eine Sache bei mir. Du hast den anderen Punkt getroffen. Ich möchte viele schlechte Dinge gut reden. Ich kann mit dem negativen nicht umgehen. Ich akzeptiere nicht die Realität, sondern versuche das negative abzuweichen.

Zitat von Mienchen:

Das war ein übler Frauenmörder.. In jedem erst einmal was gutes sehen ist nicht verkehrt. Das ist was gutes. Aber jemanden den der ist gut Stempel aufdrücken, der wirklich nichts gutes mitbringt, das ist bedenklich. Das ebenet den Weg für Enttäuschung und ...

Das mache ich. Ich renne ständig von Diskussionen und Auseinandersetzungen mit Menschen außerhalb meiner Familie weg. Mit meiner Familie kann ich streiten. Das ist kein Problem. Mit fremden fällt mir das schwer. Ich glaube, dass das an der Erziehung liegt. Ich bin als liebevoller Mensch aufgewachsen.

Zitat von HeileWelt:

Das mache ich. Ich renne ständig von Diskussionen und Auseinandersetzungen mit Menschen außerhalb meiner Familie weg. Mit meiner Familie kann ich streiten. Das ist kein Problem. Mit fremden fällt mir das schwer. Ich glaube, dass das an der Erziehung liegt. Ich bin als liebevoller Mensch aufgewachsen.

Nein, du kannst es nicht aushalten, wenn keine Harmonie herrscht. Aber es ist manchmal wichtig, daß man für seinen eigenen Frieden kämpft. Weil man auch kaputt gehen kann, wenn man so gar keine Meinung hat