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Warum Partner fremdgehen

A
von Robert T. Betz, DIPLOM-PSYCHOLOGE

Das sog. Fremdgehen gehört zu den spannendsten Aspekten rund um Beziehung und Partnerschaft. Das Fremdgehen lässt kaum einen kalt, obwohl es fast alle tun, oder Sie etwa nicht? Vielleicht tut es Ihr Partner für Sie?

Wer mag wohl dieses Wort kreiert haben: 'Fremd gehen'. Ich bin überzeugt, dass die meisten Fremdgeher nicht mit Fremden ins Bett gehen, sondern mit Menschen, die ihnen sehr wohl bekannt sind. Also wie wärs mit: 'Bekannt gehen'. Bist du gestern Abend schon wieder bekannt gegangen? - Entschuldigen Sie, dass ich mir bei solch einem ernsten Thema Spaß erlaube. Dabei bin ich überzeugt: Hätten die Menschen mehr Spaß beim S., wäre das Fremdgehen oder Bekanntgehen kein großes Thema. S. scheint bei vielen immer noch eine bierernste Angelegenheit zu sein. Und wenn einer fremdgeht, und es kommt raus, dann bricht der Notstand in der Beziehung oder Ehe aus.

Das Fremdgehen ist immer sinnvoll

Ich möchte behaupten: Das Fremdgehen ist immer eine sehr sinnvolle Angelegenheit. Ja, wirklich. Es gibt kein sinnloses Fremdgehen, genauso wenig wie irgendetwas auf dieser Welt sinnlos ist. Alles hat einen Sinn; ob wir ihn erkennen können und wann, das ist eine andere Frage. Und das Fremdgehen macht immer für beide Sinn; für den der mit einem anderen als dem Beziehungspartner ins Bett geht, als dem Fremdgeher und auch für den, wie viele immer noch sagen, 'Betrogenen'.

Er oder sie hat mich betrogen, denkt es immer noch in vielen, die erfahren, dass ihr Partner mit jemand anderem im Bett war. Aber ist das wirklich wahr? Ich möchte hiergegen die These wagen: Er oder sie ist nicht betrogen, sondern beschenkt worden. Ob und wann der Betrogene sein Geschenk allerdings annehmen kann, steht auf einem anderen Blatt.

Vielleicht gehören Sie zu den Frauen oder den Männern, die in ihren letzten Beziehungen schon des Öfteren mit Partner zusammen waren, die während Ihrer Partnerschaft mit einem Dritten S. hatten. Als spirituell aufgeschlossener Mensch haben Sie sich mit Sicherheit gefragt, warum Ihnen das passiert ist bzw. Ihnen immer wieder passiert. Wie lautet Ihre Antwort auf diese Frage? Warum ziehen Menschen immer wieder Partner an, die ihnen s.uell nicht treu sind? Meine Antwort hierzu lautet: Weil sie diese Erfahrung brauchen. Und weil sie diese Erfahrung nutzen können für sich, um Wesentliches über sich selbst und das Leben zu erfahren und damit spirituell zu wachsen. Das Fremdgehen als spiritueller Wachstumsfaktor? Ja, genau!

Immer noch glauben viele, der wesentliche Sinn des Paarseins bestehe darin, gemeinsam Glück und Harmonie zu erleben. Aber stimmt das wirklich? Wenn in einer Beziehung zwei hungrige Kinder zusammen kommen, bei denen sich jeder danach sehnt, der andere möge ihn glücklich machen, kann weder Glück noch Harmonie entstehen, sondern eher das Gegenteil. Wie Osho so schön formulierte: Wenn zwei Bettler zusammenkommen und sich gegenseitig in die Tasche greifen, stellen sie erstaunt fest, dass der andere auch nichts zu geben hat. Die Suche und Sucht nach Liebe, Aufmerksamkeit, Bestätigung und Sicherheit ist auch heute noch immer das häufigste Motiv, warum Menschen eine Partnerschaft oder Ehe eingehen, auch wenn am Anfang meist der Eros steht. Und das muss zu Enttäuschung führen und das ist gut so. Denn durch die Enttäuschung kann die Täuschung, der Irrtum aufgedeckt werden, welcher der Beziehung zugrunde liegt.

Unser Partner geht für uns fremd

Worin liegt der Sinn von Partnerschaft? Der Sinn von Partnerschaft oder Beziehung besteht für mich zunächst einmal darin, mit dem anderen Erfahrungen zu machen, die ich mit mir allein nicht machen kann. Ganz besonders geht es darum, Gefühle zu fühlen, die ich sonst nicht herankomme. Und wir sind hier auf dieser Erde, um vor allem dies zu machen: intensive Gefühlserfahrungen. Das gehört zum größten Abenteuer und Reichtum des Menschseins, völlig unabhängig davon, ob wir diese Gefühle als angenehm oder unangenehm empfinden, wenn sie in uns auftauchen.

Um welche Gefühle geht es beim 'Fremdgehen'. Um Eifersucht, Wut, Ohnmacht und Angst; nicht beim Fremdgeher, sondern bei seinem Partner, der diesmal nicht mit ihm im Bett war. Erst die Reaktion des 'betrogenen' Partners macht das Fremdgehen überhaupt zu einem Thema. Nicht wenige Morde sind schon begangen worden in der Geschichte aus dem Motiv Eifersucht und Rache heraus. Da so viel Ladung im Spiel ist, wenn jemand fremdgeht und es der andere erfährt, lohnt es sich, dieses Thema ganz besonders unter spirituellen Gesichtspunkten anzuschauen.

Wenn unser Partner fremdgeht, dann tut er das nicht nur für sich selbst, sondern vor allem auch für uns, der von seinem s.uellen Außendienst emotional betroffen ist. Ja, Ihr Partner geht auch für Sie fremd. Und das ist nicht zynisch gemeint. Was haben Sie davon, dass er oder sie fremdgeht?

Erstens legt er mit seinem Verhalten seine Finger in eine alte Wunde in Ihnen. Ich nenne sie die Verlassenheitswunde. Viele von uns haben in Kindheit und Jugend wiederholt oder chronisch die Erfahrung gemacht, sich nicht geborgen, geliebt und sicher zu fühlen. Die nächsten Menschen unserer Umgebung selbst im Innern verletzte, verlassene Kinder konnten uns nicht beständig und ohne Bedingungen lieben. Wir wurden geliebt, wenn wir Erwartungen, Wünsche und Forderungen erfüllten. Wenn wir das nicht taten, wurde Liebe entzogen oder bestraft. Das hat geschmerzt und eine Wunde hinterlassen, die bis heute nicht geheilt ist. Die Mädchen waren oft noch heftiger betroffen hiervon, weil es die Väter waren und sind, die mehr oder weniger durch Abwesenheit glänzen. Waren diese physisch anwesend, empfand das Kind oft seine emotionale Abwesenheit auf unangenehme Weise.
Und für nicht wenige Mädchen war Papa in den frühen Jahren der Kindheit sehr zugänglich oder sehr nah, zog sich jedoch abrupt zurück, als seine Kleine begann, sich zur Frau zu wandeln. Viele Frauen schildern diesen Vorgang als krasse Erfahrung des Verlassen-Werdens, die Enttäuschung, Wut und Schmerz auslöste.

Egal aber ob Junge oder Mädchen: die meisten Erwachsenen laufen mit dieser Verlassenheitswunde durch die Welt und mit der Sehnsucht, endlich doch noch die ersehnte Sicherheit und Liebe zu finden. Sie kommen mit einem geliebten Menschen zusammen und müssen über kurz oder lang erfahren: Schon wieder bin ich verlassen und enttäuscht worden. Solche wie andere Enttäuschungen können nur auftreten, wenn ich mich vorher getäuscht habe. Die Täuschung besteht darin zu hoffen, die eigenen Ängste - vor Unsicherheit, verlassen und verletzt werden - könnte mir ein guter und s.uell treuer Partner nehmen. Das ist unmöglich. Sie können sie vielleicht zeitweise verdrängen, aber so heilt keine Wunde. Der Fremdgeher löst also durch sein Verhalten im anderen Emotionen aus, die dieser oft lange unter Verschluss hielt und die er bis heute nicht bejahend annehmen konnte.

Du kannst dich nur selbst verletzen

Zweitens erlaubt mir die Erfahrung, dass mein Partner fremdgeht, mir meinem eigenen Denken und Verhalten mir selbst gegenüber auf die Schliche zu kommen. Denn die Gedanken des Menschen über sich selbst, der ob des Fremdgehens seines Partners enttäuscht und verletzt reagiert, nicht selten panisch ausrastet, sind alles andere als wohlmeinend und von hoher Selbstwertschätzung geprägt. Die Erfahrung des Betrogen-Werdens erlaubt mir zu erkennen, wie abwertend ich bisher über mich selbst gedacht und wie lieblos ich mich selbst oft behandelt habe. Denn wer gelernt hat, sich selbst in großer Selbstachtung, Respekt und Wertschätzung zu begegnen, den haut die Nachricht über die s.uellen Außenaktivitäten seines Partners nicht vom Hocker; dieser Mensch kann in Ruhe bei sich bleiben und bewusst wahrnehmen und wählen, wie er hierauf reagieren will.

Es ist nicht das Fremdgehen des Partners, was in Wirklichkeit unseren Schmerz verursacht, sondern unsere selbst-feindliche, destruktive Art auf diese Nachricht zu reagieren. Wie reagieren die meisten Menschen hierauf? Blitzschnell ohne dass sie diesen Vorgang bewusst wahrnehmen denkt es in ihnen Gedanken wie: Ich bin ihm/ihr also nicht attraktiv genug. Ich habe es nicht geschafft, ihn/sie zu halten. Ich habe versagt. Ich bin es nicht wert. Die Welt ist ungerecht zu mir. Ich habe eben Pech in Beziehungen. Mit solchen Gedanken verletzten wir uns selbst und das tut weh. Niemand kann uns in Wirklichkeit verletzen. Du kannst dich nur selbst verletzen, heißt so schön in Ein Kurs in Wundern.

Das Fremdgehen meines Partners ist also zugleich auch ein Test darüber, wie sehr ich mich selbst liebe und zu mir selbst stehe. Bohre ich mit dem Messer meiner Selbstvorwürfe oder Opfergedanken in mir herum? Oder kann ich mich bewusst meinen Gefühlen von Wut, Ohnmacht, Trauer u.a. stellen und diese bejahend fühlen und verwandeln. Kann ich meine Gedanken zu diesem Vorgang bewusst anschauen und überprüfen, ob sie wahr sind?
Unser Glück hängt nie davon ab, was der andere tut oder nicht tut, ob er fremdgeht oder nicht. Es hängt einzig und allein davon ab, wie ich auf das, was geschieht re-agiere in meinen Gedanken, Gefühlen, Worten und Handlungen.

Was wir über die anderen denken, so begegnen sie uns
Drittens kann mir die Erfahrung mit fremdgehenden Partnern die Möglichkeit bieten, mir mein Verhältnis und meine Gedanken über das andere Geschlecht, über die Männer oder über die Frauen genauer anzuschauen. Erinnern Sie sich doch mal: Wie hat Ihre Mutter zuhause über Ihren Vater gesprochen? Wie hat sie über die Männer gesprochen, was hat sie von ihnen gehalten? Und können sie selbst als Frau sagen: Ich liebe die Männer! oder als Mann Ich liebe die Frauen!? Es lohnt sich, uns unsere meist unbewussten oft verurteilenden und abwertenden - Einstellungen zu Männern wie zu Frauen aufzudecken. Wenn der Vater schon in den Augen der Mutter unzuverlässig war oder immer ausgebüchst ist, dann übernimmt die kleine Tochter ein Bild und eine Meinung von Männern, die zum Beispiel heißt: Auf Männer kannst du dich nicht verlassen. Oder: Männer wollen immer. Eine erwachsene Frau, die so gelernt hat zu denken, kommt einfach nicht umhin, solche Männer immer wieder in ihr Leben zu ziehen, denn wie heißt es so schön: Nach deinem Glauben geschehe dir. Oder: Wie du über die anderen denkst, genauso begegnen sie dir.

Viele Menschen denken immer noch: Am Fremdgehen scheitern viele Beziehungen. Dies ist eine auf den Kopf gestellte Welt. Noch keine Beziehung der Welt ist am Fremdgehen gescheitert. Höchstens an den falschen Ansprüchen und Erwartungen der Partner, die sich des hungrigen Kindes in ihnen sowie ihrer verurteilenden und abwertenden Gedanken sich selbst gegenüber wie dem anderen Geschlecht gegenüber nicht bewusst waren. Allein das Wort 'Scheitern' ist eine Unwahrheit, die Schmerz auslöst und vertieft. Nach zehn- oder zwanzigjähriger Beziehung und Ehe sagen Menschen resigniert: Unsere Beziehung ist gescheitert - oft nachdem ein oder mehrere gesunde Kinder daraus hervorgingen.

Ob zwei Partner nach einem Jahr oder nach zwanzig Jahren auseinandergehen; sie haben dann wertvolle Erfahrungen gemeinsam gemacht, schwere und leichte, liebevolle und lieblose, aber immer Wertvolle. Ob sie den Wert sehen und nutzen können für sich und das weitere Leben, das steht auf einem anderen Blatt. Beziehungen sind immer auf Zeit angelegt, ob unser Verstand das wahrhaben möchte oder nicht. Das Leben ist ständige Veränderung und ständiges Weitergehen. Wie sagt Hermann Hesse so schön: . Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, mag lähmender Gewöhnung sich entraffen. (aus dem Gedicht Stufen im Glasperlenspiel)
Quelle : sich-selbst-lieben-lernen.de/t381f51-Warum-Partner-fremdgehen.html

Soweit Robert Betz Meinung dazu :

was glaubt ihr warum gehen Partner fremd ?

13.03.2012 20:19 • x 2 #1


O
Alena
Ich glaubte jetzt schon,mein Gehirn läuft Amok,als ich diese Zeilen las.
Weil genau diese Zeilen hab ich erst vor 2tagen gelesen
Gut das darunter Robert Betz stand,weil ich echt glaubte ich werd gerad irre
Ich lese gerade Wahre liebe lässt frei sehr zu empfehlen.
Nun zu deinem Thema

Ich denke,Mann/ Frau geht fremd,weil in der Ehe vielleicht doch irgend was fehlt,und das gleicht man mit der Geliebten aus. Hab gelesen,das dadurch oft die Ehe sogar besser funktioniert.Aber darauf kann ich verzichten,will einen treuen Partner.

Oder eben,man lebt im Alltagstrott. Kennt sich in und auswendig,und wird dadurch langweilig.Geht er/sie aus der Ehe raus,kommt meist in einigen Monaten der Katzenjammer,bei dem der fremd geht. Und der weg zurück,in das vertraute Heim ist meist vorprogrammiert.( was mir egal ist,für meinen gibt es kein zurück mehr).

Oder es ist einfach nur der Reiz nach was neuem,oder verbotenem.Ich weis es nicht,und grüble zu sehr darüber nach,und frage auch was ich falsch gemacht habe.
Der einzige Fehler was ich fand,ich hab geliebt,und zu sehr vertraut.Aber Betz sagt auch,es gibt keinen falschen Partner.Man bekommt immer den Partner,den man verdient und braucht.
Damit tue ich mich zwar sehr schwer,das anzunehmen,aber ich bin noch beim lernen.
Hab ja fast alle Hörbücher von Robert Betz.Und es wird jeden Tag leichter dadurch

13.03.2012 21:33 • x 1 #2


A


Warum Partner fremdgehen

x 3


U
Der Mensch wird als hilfloses Wesen geboren. Abhängig von der Mutter, die ihn nährt, pflegt usw.

Reine Glückssache, wen wir da erwischen. Sind die Eltern verantwortungsvolle Freidenker, oder Junkies, gleichgültige Egoisten, überfordert..etc.?

Vielleicht wird man so gerade nur versorgt.
Alles spielt bei der Entwicklung eine große Rolle.
Leider hat es der Natur gefallen ausgerechnet uns denkendes und nichtdenkendes Bewusstsein zu geben.

Wie ein Schwamm saugen wir Informationen auf und können mit fortschreitendem Alter Schlüsse daraus ziehen. Wenn ich mich so verhalte, bekomme (erreiche) ich dieses und jenes.

Zuerst mal müssen wir ja alles glauben bevor wir in der Lage sind, selbst zu entscheiden oder durch Denkleistung eigene Sichtweisen zu erlangen.

Unsere Eltern leben vor und wir machen nach. Die Schule, die Kirche, die Umwelt vermitteln Werte, Gebote, Verbote usw.

Das Alles ist tief in uns, in vielen Kommoden mit vielen Schubladen.
Keiner kann sich dem entziehen, niemand kann sich vom Schubladendenken freisprechen.

Unsere Gesellschaft, besonders die modernen Medien suggerieren uns Konsum. Wir brauchen Abwechslung, nur so können wir zufrieden sein.
S. ist öffentlich, überall zu sehen.

Und weil der gewohnte S. zu Hause langweilig und öde ist, wird er immer seltener praktiziert. Schema F hat Einzug gehalten.

Da muss was Neues her. Was Spannenderes. Eben diese abhanden gekommenen Gefühle, die sind schön, die wollen wir genießen.

Und der Mensch ist NICHT von Natur aus monogam.
Die Kirche, die Gesellschaft hat es irgendwann von uns verlangt. Das Sakrament der Ehe, treu bis in den Tod.

Es wird viel geschrieben, die Schubladen endlich auszuräumen, klar gerne!

Aber WIE? Gespeicherte Infos auf dem Computer kann ich ganz leicht löschen.
Beim Menschen funktioniert das nicht. Den Knopf hat noch keiner gefunden..

13.03.2012 21:41 • x 2 #3


A
Hallo Alena-52,

Motivationen gibt es sicherlich verschiedene.

Ich versuch mal zu beschreiben, wie es bei uns war, denn es kamen mehrere Faktoren zusammen.

Nach der Geburt unseres Kindes waren wir super Eltern, haben auch unsere weiteren Rollen des sozialen Lebens gut gemeistert, uns aber als Paar ein Sück weit aus den Augen verloren.

Es gab immer weniger Schnittpunkte in unserem Leben: Morgens gab´s ne gemeinsame Tasse Kaffee, abends wurde möglichst gemeinsam gegessen.
Abendliche Unternehmungen fanden bis auf wenige Ausnahmen getrennt statt, da einer ja aufs Kind aufpassen musste.
Man saß gemeinsam vor der Glotze - während der eine das Laptop auf den Knien hatte und der andere ein Spiel auf dem Iphone daddelte.
Alternativ saß ich meistens abends zum Lernen am Schreibtisch (Weiterbildung).
Meist ging es dann auch zu unterschiedlichen Zeiten ins Bett.
Aus beruflichen Gründen war er auch häufig sehr spät oder gar nicht zu Hause (Außendienst).
Wir haben uns nicht völlig verloren und immer noch schöne gemeinsame Momente erlebt, viel zusammen gelacht: bei den Unternehmungen mit dem Kind.

S. fand statt - allerdings eher selten in der Intensität, wie wir es letztendlich beide gerne gehabt hätten.
Abends waren wir beide oft zu k.o., mussten erstmal abschalten - und hatten auch teilweise unterschiedliche Vorstellungen und Wünsche.
Mir fehlten die Zärtlichkeiten im Alltag, die innige Umarmung oder der sanfte Kuss zwischendurch, ein paar liebe Worte.
Er wollte insgesamt mehr S.x, ich empfand seine Annäherungsversuche als oft plump und habe geblockt, da ich mich mit meinem Bedürfnis nach mehr Zärtlichkeit auch zurückgewiesen gefühlt habe.
Er fühlte sich von mir ebenfalls zurückgewiesen...
Irgendwie hats mit der Kommunikation der Bedürfnisse nicht mehr richtig funktioniert - das ging aneinander vorbei.

Tja, und irgendwann suchte er sich gezielt jemanden, mit dem er seine Bedürfnisse unverbindlich befriedigen konnte... Er wollte Abenteuer, mehr Spannung und Aufregung, einfach auch austesten, wie ne andere auf seine Fähigkeiten reagiert.
Er traf auf eine Frau, die mit ihm diese reine S.x-Affäre ausleben wollte, sich dann aber doch in ihn verliebte...

Naja - das soll sein Verhalten nicht rechtfertigen, stellt aber einen Teil der Aspekte dar, die zu seinem Ausbruch geführt haben.
Ihm stand jemandem gegenüber, der keine Forderungen stellte, ihn bzgl. der Vertuschungsmaßnahmen maßgeblich unterstützte, ihn bewunderte und ihn pures Begehren spüren lies.
Seine nicht geregelten Arbeitszeiten machten es ebenfalls leicht.

Ich müsste noch einiges ergänzen - aber ich glaube, für den Anfang reicht das erstmal

LG, Annie

13.03.2012 21:59 • x 1 #4


U
Ja, genauso sieht der Alltag aus.

Tatsächlich gehen die meisten Beziehungen an den unterschiedlichen Bedürfnissen vorwiegend im s. Bereich zugrunde.
Da hat Herr Betz wohl Recht.

13.03.2012 22:13 • x 1 #5


A
Zitat von ohne dich1:
Alena
Ich lese gerade Wahre liebe lässt frei sehr zu empfehlen.
Nun zu deinem Thema

Ich denke,Mann/ Frau geht fremd,weil in der Ehe vielleicht doch irgend was fehlt,und das gleicht man mit der Geliebten aus. Hab gelesen,das dadurch oft die Ehe sogar besser funktioniert.Aber darauf kann ich verzichten,will einen treuen Partner.

Oder eben,man lebt im Alltagstrott. Kennt sich in und auswendig,und wird dadurch langweilig.Geht er/sie aus der Ehe raus,kommt meist in einigen Monaten der Katzenjammer,bei dem der fremd geht. Und der weg zurück,in das vertraute Heim ist meist vorprogrammiert.( was mir egal ist,für meinen gibt es kein zurück mehr).

Oder es ist einfach nur der Reiz nach was neuem,oder verbotenem.Ich weis es nicht,und grüble zu sehr darüber nach,und frage auch was ich falsch gemacht habe.
Der einzige Fehler was ich fand,ich hab geliebt,und zu sehr vertraut.Aber Betz sagt auch,es gibt keinen falschen Partner.Man bekommt immer den Partner,den man verdient und braucht.
Damit tue ich mich zwar sehr schwer,das anzunehmen,aber ich bin noch beim lernen.
Hab ja fast alle Hörbücher von Robert Betz.Und es wird jeden Tag leichter dadurch
Hallo ohnedich
ich kenne keinen betrug - bin nie eifersüchtig gewesen - vielleicht habe ich deshalb treue partner gehabt - da brauchte ich ja nichts lernen im nachhinein kann ich es wirklich bestätigen, ich habe immer genau die richtigen partner gehabt. zum schluss - als es zur trennung kam - wurde ich genau mit diesen alten wunden konfrontiert - sehr vieles konnte ich heilen, umwandeln - es ist mir nur zugute gekommen. daraus, für mich zu lernen, mich selbst erkennen. dafür bin ich dankbar, im nachhinein, habe wirklich den sinn dahinter erkennen können.
ich möchte auch weiterhin einen treuen zuverläßigen partner - auf andere WILL ich mich nicht verlassen und ihnen kein vertrauen schenken. bin selbst weit genug, dass ich themen anspreche und nicht gleich wütend, enttäuscht oder beleidigt bin, wenn mein partner mal nicht so wie ich es mir wünsche drauf ist und ich spreche alles an, was auf meiner seele liegt. damit läuft es wunderbar - zumindest jetzt.
ja, von betz habe ich viele hörbücher, egal ob Osho, Eckhardt Tolle, Byron Kathie, Louise Hay u.a. sie spiegeln gleiches wieder, zum grossen teil habe ich auch durch sie wichtige erkenntnisse bekommen und bei der umsetzung gespürt, dass es stimmt.
im grunde sind diese erkenntnisse und/oder weisheiten schon über 8000 jahre alt, sie kommen ursprünglich aus dem sanskrit - wurden in die heutige sprache umgesetzt und dieser zeit entsprechend umgewandelt.

Zitat von Uli:
Es wird viel geschrieben, die Schubladen endlich auszuräumen, klar gerne!

Aber WIE? Gespeicherte Infos auf dem Computer kann ich ganz leicht löschen.
Beim Menschen funktioniert das nicht. Den Knopf hat noch keiner gefunden..
hi uli

ja, so dachte ich auch lange und war viele jahre im dunkeln herumgeeiert.

einfach sich selbst annehmen, die bisher verdrängten gefühle bewusstmachen, sie annehmen, achten ERLAUBEN da zu sein und alles was wir von uns selbst glauben - überprüfen, immer wieder. Byron Kathie hat da 4 denkanstösse, die das hinterfragen, gegeben, die finde ich gut.

unsere eltern haben uns nur das mitgegeben, was sie selbst kannten - und wir selber geben auch nur das weiter, was wir selbst kennen gelernt haben.

sie haben uns beziehung vorgelebt - gingen die daneben - wird es bei uns nicht anders sein.

ich selbst denke eben auch wie robert betz und andere - es werden zuviele (unbewusste) erwartungen an den partner gestellt, wir projizieren oft etwas hinein, glauben er denkt dieses oder jenes oder fühlst so und so - - aber wir sind es meist selbst, die sich in ihm sehen. das ist schon mal missverständnis nr. 1 - das zweite ist aus meiner erfahrung, mein redet nicht über seine eigenen bedürfnisse und wünsche offen genug. glauben, der partner kann es ahnen, wissen - wie soll das gehen ? er ist ganz anders als ich.

zuoft wollen wir erst dann unsere problematik angehen, verändern, sind bereit zuzuhören - wenn es schon zu spät ist - der partner geht und hat vielleicht schon jemand anderen ... da wird das auch erstmal besser gehen. solange ich selbst nicht mit meinen eigenen dingen klar komme - wiederholt sich die ganze sache - nur mit einer anderen person - mit der ich trotzdem -irgendwann- wieder das selbe erlebe.
Zitat von Annie72:
Hallo Alena-52,
Nach der Geburt unseres Kindes waren wir super Eltern, haben auch unsere weiteren Rollen des sozialen Lebens gut gemeistert, uns aber als Paar ein Sück weit aus den Augen verloren.

Es gab immer weniger Schnittpunkte in unserem Leben: Morgens gab´s ne gemeinsame Tasse Kaffee, abends wurde möglichst gemeinsam gegessen.
Abendliche Unternehmungen fanden bis auf wenige Ausnahmen getrennt statt, da einer ja aufs Kind aufpassen musste.
Man saß gemeinsam vor der Glotze - während der eine das Laptop auf den Knien hatte und der andere ein Spiel auf dem Iphone daddelte.
Alternativ saß ich meistens abends zum Lernen am Schreibtisch (Weiterbildung).
Meist ging es dann auch zu unterschiedlichen Zeiten ins Bett.
Aus beruflichen Gründen war er auch häufig sehr spät oder gar nicht zu Hause (Außendienst).
Wir haben uns nicht völlig verloren und immer noch schöne gemeinsame Momente erlebt, viel zusammen gelacht: bei den Unternehmungen mit dem Kind.

Mir fehlten die Zärtlichkeiten im Alltag, die innige Umarmung oder der sanfte Kuss zwischendurch, ein paar liebe Worte.
Er wollte insgesamt mehr S.x, ich empfand seine Annäherungsversuche als oft plump und habe geblockt, da ich mich mit meinem Bedürfnis nach mehr Zärtlichkeit auch zurückgewiesen gefühlt habe.
Er fühlte sich von mir ebenfalls zurückgewiesen...
Irgendwie hats mit der Kommunikation der Bedürfnisse nicht mehr richtig funktioniert - das ging aneinander vorbei.

Tja, und irgendwann suchte er sich gezielt jemanden, mit dem er seine Bedürfnisse unverbindlich befriedigen konnte... Er wollte Abenteuer, mehr Spannung und Aufregung, einfach auch austesten, wie ne andere auf seine Fähigkeiten reagiert.
Er traf auf eine Frau, die mit ihm diese reine S.x-Affäre ausleben wollte, sich dann aber doch in ihn verliebte...

Seine nicht geregelten Arbeitszeiten machten es ebenfalls leicht.
LG, Annie
hallo Annie
ja, das sehe ich genauso - es spielen viele äussere und innere Motive eine riesenrolle. die macht der gewohnheit, die stressige alltag, die hohen anforderungen - alles soll wie am schnürchen laufen, möglichst perfekt sein, hohe erwartungen an uns und vom anderen, laugen uns oft sehr aus. da bleibt dann der rest, der eigentlich im vordergrund stehen sollte, schnell auf der strecke.
zuwenig zeit für beziehung, auseinandersetzungen, die konflikte werden verdrängt weil ich meine ruhe haben will und kraft tanken möchte. aber schon traurig, das das äussere so wichtig genommen wird. klar, wenn dann jemand daher kommt, mir mehr aufmerksamkeit und beachtung schenkt, MeK schrieb es mal so trefflich : wenn der partner eher als nebenfernsehen betrachtet wird - ist natürlich der reiz des neuen nicht für jeden verschlossen, manche sind so ausgehungert und nutzen die gunst der stunde, holen sich das was sie zuhaus vermissen.
schade finde ich es nur - das die meisten sich wohl zuwenig noch um den anderen bemühen, sich auf ihn beziehen, ihn mit einbeziehen. das ist wohl mit eines der größten probleme, die mit dazu beitragen, dass einer ausbricht ...
früher miteinander darüber zu reden hätte sicherlich eine chance sein können - aber beim nächsten mal ist man meist bewusster und hat die chance genau darauf zu achten, dass es so nicht wieder geschieht.

13.03.2012 23:00 • #6


sanin
Vielleicht sollte ich meinem Partner auch ein Geschenk machen.

Tja, Robert Betz hat die Sannyasinphase verpasst.

13.03.2012 23:12 • #7


A
Das Bescheuerte ist, dass sich durch die ganze Sache wirklich viel Positives entwickelt hat, was man als Geschenk bezeichnen könnte.
Im nachhinein packen mein Mann und ich uns an den Kopf, dass wir es nicht vorher schon hinbekommen habe, dieser Entwicklung entgegenzutreten und was zu ändern.
Auf einmal war das scheinbar Unlösbare lösbar.

14.03.2012 08:44 • x 1 #8


A
Zitat von Annie72:
Das Bescheuerte ist, dass sich durch die ganze Sache wirklich viel Positives entwickelt hat, was man als Geschenk bezeichnen könnte.
Im nachhinein packen mein Mann und ich uns an den Kopf, dass wir es nicht vorher schon hinbekommen habe, dieser Entwicklung entgegenzutreten und was zu ändern.
Auf einmal war das scheinbar Unlösbare lösbar.


hallo annie

ja, manchmal brauchen wir einfach dieses wachrütteln und sind selbst erschüttert wie selbstverständlich und auch bequem wir viel geschehen lassen haben obwohl unzufriedenheit sich breit machte.
es ist gut, das alles mal anzuschauen und sich bewusst machen - auch eigene anteile erkennen - das ist das geschenk, das ich auch darin erkenne.

es ist einfach jemanden zu verurteilen - und zu einer beziehung gehören immer zwei - jeder hat seinen anteil daran, wenn es soweit kommt, es sei denn, man hat einen notorischen fremdgänger an den hacken, da ist sowieso alles zu spät ...

14.03.2012 13:27 • #9


S
Zitat von ohne dich1:
...
Ich denke,Mann/ Frau geht fremd,weil in der Ehe vielleicht doch irgend was fehlt,und das gleicht man mit der Geliebten aus. Hab gelesen,das dadurch oft die Ehe sogar besser funktioniert.Aber darauf kann ich verzichten,will einen treuen Partner.

Oder eben,man lebt im Alltagstrott. ...
Oder es ist einfach nur der Reiz nach was neuem...

Der einzige Fehler was ich fand,ich hab geliebt,und zu sehr vertraut.Aber Betz sagt auch,es gibt keinen falschen Partner.Man bekommt immer den Partner,den man verdient und braucht.
...



Tja, ich würde sagen es ist fast eine Summe von all dem was du sagst - du hättest das Oder auch weglassen können.

Zu sehr zu vertrauen odere zu sehr zu lieben - gibt es das? Dann gäbe es auch ein zu wenig vertrauen udn ein zu wenig lieben. Aber als Betrügende(r) hört man immer: Du liebst ihn (gar) nicht, sonst hättest du das nicht getan.

Also was nun? Kann man zuviel lieben und vertrauen aber nicht zuwenig?
Oder liegt das im Auge des Betrachters?

Der Betrogene sieht sich im Recht (durch die herschende Moral in der Gesellschaft legitimiert), der einzige Fehler war seinem Partner zu sehr zu vertrauen und zu sehr zu lieben.

Der Betrügende ist aus gleichem Grunde im Unrecht, er ist also zu verurteilen. Aber er hat nicht zu wenig geliebt sondern er hat GAR nicht geliebt wir dihm unterstellt. Und das Zuviel an Vertrauen seines Partners hat er ausgenutzt? Vielleicht gab es doch den ein oder anderen Fehler, den er nun nicht mehr wagt seinem verletzten Gegenüber zu sagen, denn er ist shcon hart genug getroffen - oder?

14.03.2012 14:50 • #10


S
Zitat von Annie72:
Das Bescheuerte ist, dass sich durch die ganze Sache wirklich viel Positives entwickelt hat, was man als Geschenk bezeichnen könnte.
Im nachhinein packen mein Mann und ich uns an den Kopf, dass wir es nicht vorher schon hinbekommen habe, dieser Entwicklung entgegenzutreten und was zu ändern.
Auf einmal war das scheinbar Unlösbare lösbar.


Das kann ich bestätigen. Ich stecke noch im Anfag dieser verarbeitungsphase, aber es hat sich sehr viel zum Positivien verändert.

Warum man vorhe rnichts ändert ist doch klar: man bemerkt es doch selbe rnicht wirklich, man glaubt ein weile, das wäre so normal und solang sich niemand beschwert....

Bei mir war es jedenfalls so.

Ich hab erst erkannt was mir fehlte, als ich bereits mitten in der Affäre stekcte, erstaunlicherweise wird immer alles auf S. reduziert und fokussiert - aber ist das wirklich so?

Ich hatte plötzlich Verständnis, einen guten wunderbaren Zuhörer, intensive Gespräche über Dinge, bei den mein Mann abblockte. Ja, und auch Fürsorge: War ich wirklich mal richtig krank, hat mein Mann mich nur ins Bett geschickt. Trotzdem blieb immer der Beigeschmack der Geringschätzung: man wird doch nicht krank! Imme rhatte ich ein schlechtes gewissen und wollte unbedingt NICHT KRANK sein, mich tough geben. Aber gerade in dieser Zeit hätte ich mich gerne mal in seinen Arm gekuschelt. Doch das passierte nie. Sogar meinen Tee hab ich mir selbst gekocht - im Schlafzimmer wurde ich einfach vergessen, weil ich ja krank war.

14.03.2012 14:59 • #11


A
Zitat von skully:
Warum man vorhe rnichts ändert ist doch klar: man bemerkt es doch selbe rnicht wirklich, man glaubt ein weile, das wäre so normal und solang sich niemand beschwert....

Bei mir war es jedenfalls so.

Ich hab erst erkannt was mir fehlte, als ich bereits mitten in der Affäre stekcte, erstaunlicherweise wird immer alles auf S. reduziert und fokussiert - aber ist das wirklich so?

hallo skully
wir können immer nur soviel liebe annehmen, wie in uns selbst ist - kein gramm mehr oder weniger. so ist es auch mit dem vertrauen-das in der liebe vorhanden ist. lieben wir uns nicht - glauben wir der partner liebt uns auch nicht, eben weil er dieses und jenes nicht tut oder anders macht als wir.
klar - wir kennen es nicht anders - deshalb ist uns oft nicht bewusst, was wirklich abgeht - und gerade konflikte - manchmal auch fremdgehen des partners rütteln wach, läßt uns aufwachen.
oft ist das erwachen dann schon zu spät - oder wir zeigen uns gekränkt, dabei war die beziehung schon lange vorher krank ...
Zitat:
Ich hatte plötzlich Verständnis, einen guten wunderbaren Zuhörer, intensive Gespräche über Dinge, bei den mein Mann abblockte.
ich glaube beim fremdgehen geht es nicht nur um S. - überwiegend tut doch die aufmerksamkeit, die beachtung, die wertschätzung, die in der partnerschaft schon abhanden gekommen war, gut. klar der reize eines anderen körper, der andere umgang mit der Se.ualität macht es prickelnder, aufregender, ein anderer geruch, andere gesten, andere vorlieben - machen diesen reiz zusätlich aus, die leichtigkeit des seins, der vorher einfach fehlte weil der alltag sie übertönt. all das spielt sicher eine grosse rolle.

ich weiss von engsten freunden, bekannten, das ihnen im nachhinein schon das veränderte verhalten des partners auffiel, selbst als sie das bemerkten schwiegen sie darüber bis dann der große knall kam - da wars dann meist schon zu spät.

14.03.2012 15:12 • #12


S
Zitat von Alena-52:
...
wir können immer nur soviel liebe annehmen, wie in uns selbst ist - kein gramm mehr oder weniger. so ist es auch mit dem vertrauen-das in der liebe vorhanden ist. lieben wir uns nicht - glauben wir der partner liebt uns auch nicht, eben weil er dieses und jenes nicht tut oder anders macht als wir.
klar - wir kennen es nicht anders - deshalb ist uns oft nicht bewusst, was wirklich abgeht - und gerade konflikte - manchmal auch fremdgehen des partners rütteln wach, läßt uns aufwachen.
...
ich glaube beim fremdgehen geht es nicht nur um S. - überwiegend tut doch die aufmerksamkeit, die beachtung, die wertschätzung, die in der partnerschaft schon abhanden gekommen war, gut. klar der reize eines anderen körper, der andere umgang mit der Se.ualität macht es prickelnder, aufregender, ein anderer geruch, andere gesten, andere vorlieben - machen diesen reiz zusätlich aus, die leichtigkeit des seins, der vorher einfach fehlte weil der alltag sie übertönt. all das spielt sicher eine grosse rolle.

ich weiss von engsten freunden, bekannten, das ihnen im nachhinein schon das veränderte verhalten des partners auffiel, selbst als sie das bemerkten schwiegen sie darüber bis dann der große knall kam - da wars dann meist schon zu spät.


Ja, das trifft es.

ich habe erst mit meiner Affäre erfahren oder wieder angefangen zu glauben, dass ich attraktiv bin. Obwohl mir mein Mann das immer wieder mal sagte, es galt irgendwie nicht. Erw ar ja mein mann, er musste das so sagen (erkonnte auch anders...davon mal abgesehen....)

Mit der geistigen oder seelischen verbundenheit kam erst die Körperlichkeit - als würde sie selbstverständlich dazugehören.

Und ja, der Alltag hat so vieles übertönt....

Aber was meinst du mit dem letzten satz über das veränderte verhalten des Partners? das hab ich nicht ganz verstanden....

Man sollte wirklich viel öfter in sich hineinhorchen, dann könnte man ein buch schreiben: Warum ich fremdging... oder so

14.03.2012 15:26 • #13


A
Zitat von skully:
Aber was meinst du mit dem letzten satz über das veränderte verhalten des Partners? das hab ich nicht ganz verstanden....

Skully
ich wollte damit auch hinweisen, auf die hier oft aufgestellte these : plötzlich hat mich mein partner verlassen, er hatte schon eine andere-ich hab ja gar nichts gemerkt. das halte ich für scheuklappen-verhalten im nachhinein fiel es Allen, mit denen ich darüber sprach, auf, dass sich der partner irgendwie verändert hat - schon vorher, bevor das fremdgehen aufflog oder er sie verlassen hat.

zum anderen wirklich er aufeinmal fröhlicher, zuvorkommender, manchmal auch distanzierter, verhielt sich anders als vorher.
eine freundin wunderte sich auch über scheinbar plötzlich auftretendes S..ualverhalten, was der partner an den tag legte.
man spürte schon, dass eine andere brise weht ...

14.03.2012 15:39 • #14


S
Nun, ich stecke gerade mitten drin.
Mein Freund geht bekannt, zuerst nur übers Internet, dann Treffen - ich weiß nicht ob noch mehr gaplant ist.

Ich schwanke zwischen lieben und Freiheit geben - Wut, Eifersucht, Traurigkeit, Verlassenheit hin und her. Einerseits möchte ich so großzügig sein und ihn lassen, andererseits zerreißt es mich fast.

Sonntag nacht habe ich mir ein- und zugestanden, dass ich so weit bin, wie ich eben bin und diese Wunschqualitäten scheinbar noch nicht leben kann.

Mein Freund blockt jedes Gespräch mit mir ab. Gibt mir keine Antworten. Er will einfach so weiter machen - ich kann nicht taucht in mir auf.

So übe ich mich in the work und allem, was ich in meinem Leben als Werkzeug erfahren habe.

Im Moment ist Schmerz und Nichtwissen.
Bleiben oder Gehen?

Das Geschenk des bekannt gehens ist noch nicht ausgepackt.

Theorie ist eben nicht gleich mit Erfahrung. Den Text hätte ich vor ein paar Wochen noch ganz anders gelesen...

14.03.2012 17:11 • #15


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