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Warum nach Trennung noch provozieren?

E
Zitat von paul258:
weil halt mit der neuen Beziehung abstandhalber noch 1-2 Wochen nach der Trennung der alten gewartet wurde.

Gewartet? Wohl eher noch 1-2 Wochen geheimgehalten wurde.

18.03.2024 15:15 • #46


E-Claire
Zitat von paul258:
Ich finde den englischen Begriff des Monkey Branching sehr passend. Wie vom Ast zu Ast springen solche Menschen von Beziehungen zu Beziehung und irgendwie finde ich es krass wie wir alle als Gesellschaft so tun, als sei das halt normal, nur weil halt mit der neuen Beziehung abstandhalber noch 1-2 Wochen nach der Trennung der alten gewartet wurde.

Was daran so verletzend ist kann ich aus eigener Erfahrung berichten: gerade die letzte Zeit der Beziehung habe ich damit verbracht, dass sich vieles verbessert. Hatte meine Ex zum Essen ausgeführt, habe selber wie blöd Sport gemacht um attraktiver zu werden, habe mit ihr Gespräche geführt über unsere Beziehung usw.
...und dann später zu erfahren/bemerken, dass das alles umsonst war bzw. vom anderen gar nicht wahrgenommen wurde, da er/sie gedanklich sowieso schon lange woanders war empfand ich als sehr verletzend und als viel schlimmer als die Trennung an sich. Dieser Mensch hat mich geküsst, hatte mit mir 6, ich habe mich ihn anvertraut - wie man halt in Beziehungen zueinander ist.
...dabei wurde mir einfach nur eine heile Welt vorgespielt, um in Ruhe den Wechsel zu planen. Meine Gefühle waren völlig egal. So ein Verhalten ist einfach ekelhaft und da gibt es auch nichts zu rechtfertigen.


Hm schwierig. Ich kann gut nachvollziehen, daß dies sehr verletzend ist. Aber es gibt schon auch die Momente, bei denen ich mich frage, ob man noch immer so verletzt wäre, wenn man selbst eben auch schnell einen neuen Lebenspartner aufstellt bzw aufstellen würde?

Was mich zudem in solchen Diskussionen immer ein wenig anstrengt, ist, daß vom Verletzten selbst eine, wie ich finde realitätsferne, Binarität aufgestellt wird. Wenn man wirklich hätte an der Beziehung arbeiten wollen, dann schaut man sich nicht nach anderen um. Und so sehr ich verstehe, was der Hintergrund einer solchen Aussage ist, so glaube ich dennoch, daß Entscheidungsfindung in Beziehungen anders und in jedem Fall komplexer rennt.

Mir geht es nicht darum den bzw Deinen Schmerz zu relativieren, ich finde aber auch, daß die Behauptung Trennung meinetwegen, aber Trennung so ging gar nicht, oft viel mit Augenwischerei zu tun hat. Da ist häufig eine Form von moralischer Überhöhung drin, die es letztlich ja doch nicht braucht, es sei denn man möchte eben doch argumentativ an den Punkt kommen, daß der andere sich hätte nicht trennen sollen bzw (eben so nicht trennen dürfen), anstatt eben reinzugehen und sich zu denken, vermutlich hat der andere es halt einfach nicht besser gekonnt.

18.03.2024 16:17 • x 2 #47


A


Warum nach Trennung noch provozieren?

x 3


paul258
Zitat von E-Claire:
Da ist häufig eine Form von moralischer Überhöhung drin, die es letztlich ja doch nicht braucht, es sei denn man möchte eben doch argumentativ an den Punkt kommen, daß der andere sich hätte nicht trennen sollen bzw (eben so nicht trennen dürfen), anstatt eben reinzugehen und sich zu denken, vermutlich hat der andere es halt einfach nicht besser gekonnt.


Sorry, aber dann habe ich mich vielleicht falsch ausgedrückt.
Nichts liegt mir ferner, als dieses der andere darf dies oder jenes nicht.
Auch ist die Frage ja immer was es bedeutet an einer Beziehung zu arbeiten. Meine Ex würde sicherlich behaupten, dass sie das getan hätte, auch wenn ich zeitgleich der Meinung bin dass sie das kein bisschen getan hat.

Ich halte auch nicht viel von der Logik der andere trennt sich lieber als an der Beziehung zu arbeiten !, weil ich das sogar mittlerweile (!) auch eher als ein Geschenk der Offenbarungen sehe. Menschen die so ticken, ticken immer so. Die würden auch später so ticken. Konkret: lieber jetzt, als dass meine Ex mich in 30 Jahren verlassen hätte, weil ich schwer krank geworden bin oder was weiß ich. Auch weiß ich ja jetzt, da ich einen klareren Blick auf die Sache habe, dass es nicht überraschend ist, da ihre ehemaligen Beziehungen ähnlich abliefen. Im Gegenteil müsste ich mich eher fragen warum ich so dämlich war und das damals ignoriert habe?

Dennoch halte ich aber an meinem Standpunkt fest. Es geht ja nicht darum wer wie was gearbeitet hat, sondern es geht darum dass dir der andere offen zeigt, dass er dich angelogen hat. Dass er sich hat lieben lassen. Dass er gesagt hat ich liebe dich während er zeitgleich sich nach anderen umgeschaut hat.
Das ist eine Art von Verrat, die sehr schmerzt.

Vielleicht ist es eine Charakterfrage, aber ich finde es gibt nicht viel kostbareres auf der Welt als sowas. Wenn ich aufrichtig jemanden liebe, für ihn wortwörtlich durchs Feuer gehen würde...und diese Person mir das spiegelt und Gleiches sagt - dabei aber bewusst lügt, nur weil sie gerade noch nicht das neue Schaf im trocknen hat - das verurteile ich.

Oder anders gesagt: ich wünschte mir sie hätte sich schon viel früher von mir getrennt. In dem Moment in dem sie entschieden hat, dass es aus ist. Das wäre legitim und richtig gewesen. Stattdessen neigen so Menschen aber aus Schwäche dazu ein Schmierentheater aufzuführen und ihn sind die Verletzungen beim anderen, den man ja Mal wirklich geliebt hat, komplett egal, weil es nur noch um den eigenen Vorteil geht.
Das meint ich. Und das werde ich immer ekelhaft finden.

18.03.2024 19:16 • x 2 #48


M
Zitat von Lasoleil:
Ich kann euch sagen, dass ich den Kontakt danach abgebrochen habe. Habe gedacht ich sehe ihn nie wieder. Er sagt dass ich ihn wie dreck behandelt habe (habe ich zum Schluss auch, aber das war eine Teaktion auf sein Verhalten). Ich habe ihn darauf angesprochen, dass er es bitte sein lässt und mir seine neue nicht mehr ...

Kindergarten...damit zeigt er Dir nur dass Deine
Entscheidung richtig war..und dass er erstens
noch nicht über Dich hinweg ist, sonst müsste
er nicht provozieren, und andererseits nicht
einen Funken Mitgefühl besitzt.


vermutlich hofft er auf Eifersucht
Ich würde ihm viel Glück wünschen und der
Neuen gute Nerven

18.03.2024 19:42 • x 1 #49


M
Zitat von paul258:
Ich glaube des Pudels Kern liegt hierbei schlicht und einfach bei der Wahrheit: war der neue Partner schon vor der Trennung im Leben oder wirklich erst danach? Sollte er wirklich erst von mir aus 3 Tage nach der Trennung auftauchen und die große Liebe sein - alles wunderbar. Aber das ist nicht die Realität. In ...

Ich habe tatsächlich mal eine Woche nach der ausgesprochenen
Trennung den neuen Partner kennengelernt.
Auch wenn ich sonst oft Jahre! zwischen Beziehungen hatte
und das Single Dasein genossen.

Es hat halt gepasst. Aber ich hatte trotzdem Angst, dass der
Ex jetzt natürlich denkt, das wäre der Trennungsgrund gewesen
(als ich die Trennung aussprach, hatte ich noch keinen Schimmer
von dem Mann, den ich 10 Tage drauf kennenlernte).

Ich hätte jedoch nie in der Beziehung was klargemacht oder
so. Ich finde das einen Riesenunterschied.
Daher frage ich hier nach. Die TE hat aber ja noch geschrieben,
was sie meinte. Dass er sie wohl absichtlich eifersüchtig machen will.
Das ist eh daneben. So oder so.

18.03.2024 19:48 • #50


A
Zitat von Lasoleil:
@E-Claire Ich meine sein verhalten in der Beziehung. Immer mit dem Finger auf andere zeigen!

Naja, du machst ja grad auch nichts anderes.

Wo ist denn deine Reflexion davon, was du in der Beziehung alles falsch gemacht hast? Viel mehr, als das dein Ego jetzt jault, weil er eine andere hat, du aber nicht, wissen wir nicht.

18.03.2024 19:53 • x 1 #51


L
@Arnika
ich hab zu meinen Fehlern gestanden! Und ich lass ihn auch in Ruhe!

18.03.2024 20:01 • x 1 #52


E-Claire
Zitat von paul258:
sondern es geht darum dass dir der andere offen zeigt, dass er dich angelogen hat. Dass er sich hat lieben lassen. Dass er gesagt hat ich liebe dich während er zeitgleich sich nach anderen umgeschaut hat.


Zitat von paul258:
Auch weiß ich ja jetzt, da ich einen klareren Blick auf die Sache habe, dass es nicht überraschend ist, da ihre ehemaligen Beziehungen ähnlich abliefen.


Zitat von paul258:
Es geht ja nicht darum wer wie was gearbeitet hat, sondern es geht darum dass dir der andere offen zeigt, dass er dich angelogen hat. Dass er sich hat lieben lassen. Dass er gesagt hat ich liebe dich während er zeitgleich sich nach anderen umgeschaut hat.
Das ist eine Art von Verrat, die sehr schmerzt.


Sicher, daß es darum nicht geht? Denn mir ging es darum, daß zwei oder mehrere Dinge gleichzeitig wahr sein können, man kann sagen ich liebe Dich und dennoch sich auch nach anderem umschauen.
Ich finde das beängstigend, auf eine gewisse Art und Weise grausam und ich mag das absolut nicht, aber dennoch glaube ich, daß beides gleichermaßen wahr sein kann.

Vor allem aber weigere ich mich (langfristig) zu denken, daß die Form der Handlung, etwas über mich aussagt. Je älter ich werde um so klarer wird mir der Satz, es gibt keine Garantie. Es gibt nur leider haufenweise Fehleinschätzungen meinerseits.

18.03.2024 22:06 • x 1 #53


Joeyjo
Zitat von E-Claire:
Vor allem aber weigere ich mich (langfristig) zu denken, daß die Form der Handlung, etwas über mich aussagt.

Okay. Warum?

Letztendlich bist du dein Verhalten. Das kann von dir nicht getrennt werden. Wenn du deinem Partner sagst, das du ihn liebst, dich aber umschaust - liebst du ihn dann? Oder sicherst du dir dadurch nicht deinen sicheren Hafen? Weil kann ja schief gehen.

Würdest du deinen Partner lieben, so wie behauptest (wobei Worte nichts wert sind am Ende wie man ja sieht) würdest du dich trennen und anschließend umschauen. Ist aber blöd.

Aber ja… es gibt keine Garantie. Das Verhalten gehört nicht zu dir. Das kommt nur manchmal. Du kannst nicht dafür garantieren dass das Verhalten auftritt

18.03.2024 22:10 • x 1 #54


E-Claire
Zitat von Joeyjo:
Letztendlich bist du dein Verhalten. Das kann von dir nicht getrennt werden. Wenn du deinem Partner sagst, das du ihn liebst, dich aber umschaust - liebst du ihn dann? Oder sicherst du dir dadurch nicht deinen sicheren Hafen? Weil kann ja schief gehen.

Mißverständlich, wenn jemand so mir gegenüber handelt, sagt das eventuell etwas über diesen aus, aber nichts über mich.

Will sagen, ich würde emotional sicher super verletzt sein, aber alles daran setzen, daß als das anzuerkennen, was es ist, null aussage über mich.

Zweitens, was magst Du denn jetzt hören? Du warst also noch nie in der situation, daß du in einer Beziehung jemanden anderen für einen kurzen oder etwas längeren Moment toll gefunden hast und gedacht hast, was wäre wenn?

Was ich so wahnsinnig nervig finde, wieso ist denn jemand anderes der sichere Hafen? das ist völlig geprägt, von Deinem Verstehen und Deiner Bewertung. Und aus dem machst Du moralisches Oberwasser, wenn dieser sich dann, eventuell trotz Zeichen, irgendwann dagegen entscheidet. Warum heißt es eigentlich nicht, sorry, daß ich nicht mehr Deine stürmische See war?

18.03.2024 22:52 • x 1 #55


Joeyjo
@E-Claire
Hören mag ich nichts.
Sicher finde ich auch andere Menschen toll. Sicher auch andere Frauen. Den Gedanken „was wäre wenn“ - hmm. Nee. Wofür?

Ich habe nicht gesagt das jemand anderes der sichere Hafen ist. Sonder aktuelle Zustand.

Das man sich anders entscheidet. Ist in Ordnung. Passiert. Gefühle und Beziehungen sind nicht statisch. Gewiss nicht. Schließlich entscheidet man sich jeden Tag aufs neue für seinen Partner. Alles fein. Wenn es nicht mehr passt, trennt man sich.

Was ich nicht fein finde ist, den sicheren Hafen zu behalten, im Hintergrund aber bereits den wechsle zu forcieren und ggf. Next auf seine Tauglichkeit in Sachen Beziehung zu testen. Ist der Test dann bestanden wird die Beziehung aufgelöst.

Wenn das für deinen moralischen Kompass in Ordnung ist. Fein.

Ps: wenn dich der Begriff Hafen stört dann wähle nach Belieben einen anderen.

18.03.2024 22:59 • #56


E-Claire
Zitat von Joeyjo:
ch habe nicht gesagt das jemand anderes der sichere Hafen ist.


Zitat von Joeyjo:
Was ich nicht fein finde ist, den sicheren Hafen zu behalten

Schau mal, Du sagst das aber.

Das ist exakt wie Du formulierst.

Ich kann verstehen, daß es sich so für Dich anfühlt, aber Du bist noch immer an der Stelle zu sagen, daß es so für die andere Person war.
Damit nimmst Du der anderen Person Deutungshoheit und gleichzeitig machst Du Dich selbst klein. Beides ist völlig für den Hugo.

Damit keine Missverständnisse entstehen, ich verstehe, wie unfassbar mies Du Dich fühlst. Ich stelle das nicht in Abrede. Ich frage nur, ob Du nicht eventuell interpretierst, und dir mit Deiner Lesart selbst schadest und falls das der Fall ist, frage ich warum.

18.03.2024 23:04 • #57


Joeyjo
@E-Claire
Mies fühlen tue ich mich gewiss nicht. Den: Ich weiß es schließlich nicht. Ist am Ende des Tages auch irrelevant.

Sicher interpretiere ich da. Ansonsten kannst du mir dann doch sicher erklären woher das verhalten kommt:

Person ist unzufrieden in der Beziehung. Trennt sich aber nicht. Person X tritt auf die Bühne. Im Hintergrund wird sich kennengelernt. Sobald das in trockenen Tüchern ist, wird sich getrennt.

Warum nicht anders herum?

Ich meine, ich bin nicht von gestern und auch nicht von Disney traumatisiert. Eine Frau wirft nicht das letzte paar Schuhe weg.
Auch ich hatte schon Dates die am im Bett geendet haben bei denen sich herausgestellt hat, das die Dame in einer Beziehung war oder sogar Verheiratet. Daher, klar. Ich kenne das Spiel.

Dennoch ist das Verhalten für mich persönlich nicht nachvollziehbar. Also das Verhalten des warmen Wechsels.

18.03.2024 23:10 • x 2 #58


Disney1
Zitat von Joeyjo:
Dennoch ist das Verhalten für mich persönlich nicht nachvollziehbar.


Naja, es ist halt einfacher, als sich zu trennen und sich mit sich auseinander zu setzen.

Ein weglaufen vor sich selbst.

Dumm nur, man nimmt sich ständig mit und ändert nix.

18.03.2024 23:12 • #59


Joeyjo
@Disney1
Dessen bin ich mir bewusst das es einfacher ist. Ganz klar.

In erster Linie geht es mir aber darum, vielleicht bin ich da noch etwas zu weich gepolt, um die Verantwortung die man auch in oder für die Beziehung hat. Ich für mich selbst würde nie warm wechseln. Sonst würde ich gegen meine Prinzipien verstoßen. Den ein warmer Wechsel setzt auch immer eine Form des Fremdgehens voraus. Anders wäre das nicht möglich. Ich weiß. Gleich kommt „was wäre wenn“ - ja. Das was wäre wenn ist in Ordnung. Dann treffe ich aber die Entscheidung und trenne mich. Mit allen Konsequenzen und spiele dann das was wäre wenn nicht nur im Kopf durch.

18.03.2024 23:18 • #60


A


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