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Warum machen Männer oft so überraschend Schluss?

T
Zitat von DieSeherin:
ich würde auf alle fälle gut in mich reinhorchen, ob es wirklich das treffen ist, das mir widerstrebt, oder diese ich-will-aber-nicht-raus-trägheit weil du nämlich jetzt gefälligst mal deinen hintern hochbekommst und unter leute gehst - zefix

Ganz mein Reden, so sehe ich das auch.

31.03.2022 10:11 • x 1 #466


Nachtlicht
Zitat von Nautica887:
Warum habe ich nur diesen großen Vertrauensbruch begangen, den ich nie nie wieder rückgängig machen kann?


Geht das schon wieder los, liebe Nautica887? Keine andere Platte im Schrank? Sorry für die flapsige Art, aber der gesunde Teil von dir darf ruhig auch mal genervt auf den gestörten Teil von dir reagieren, der dir mit immer der gleichen Leier versucht ein X für ein U vorzumachen. Wenn du merkst dass du derartig in alte, längst widerlegte Denkmuster fällst, darfst du denen ruhig mal einen krachenden Riegel vorschieben.

Zitat von Nautica887:
Warum kann er nicht einfach sehen, dass ich ein toller Mensch bin?


Du bist aber doch kein toller Mensch, du magst dich nicht mal selbst.

Dein Seelenheil hängt deshalb daran, dass ein anderer (irgendso ein von dir idealisierter Typ, der objektiv betrachtet ein eher schwieriger Mann mit wenig schönem Charakter ist) festlegen möge, dass du toll bist. Sodass du mit dieser Bestätigung/Überhöhung von außen versuchen kannst zu übertönen, dass du dich selbst nicht magst.

Liebe Nautica887 die Bestätigung in anderen zu suchen ist so durchschaubar und wird weder so funktionieren, wie du es dir erhoffst, noch nachhaltig sein.

Lerne, dich selbst zu akzeptieren, zu mögen. Übe dich in Selbstmitgefühl (statt Selbstmitleid und Selbstverachtung) und in Selbstfreundschaft (Selbstliebe schaffst du noch nicht). Dich wertzuschätzen muss bei dir selbst beginnen, es wird keine Heilung über einen Dritten geben, schon gar nicht solange du dir dafür untaugliche Kandidaten heraussuchst.

Zitat von Nautica887:
Und ich habe gesagt: Nicht jeder Mann an meiner Seite ist eine Beziehung.


Finde ich eine erstklassige, angemessene und flirty Antwort. Na, du kannst es doch!

Zitat von Nautica887:
Ja, vielleicht ist es nicht so schlecht, dass ich ihn nicht sofort als kompletten Beziehungspartner empfinde sondern einfach nur als einen anderen, mir sympathischen Menschen.


Der helle Wahnsinn, jeden Menschen der nett zu einem ist als Beziehungspartner zu empfinden inklusive der Verpflichtung zur Offenlegung aller bisherigen Lebenserfahrung. Stell dir mal umgekehrt vor, ein Mann würde dir mit so einer inneren Haltung begegnen, bloß weil du bereit bist demnächst mal mit ihm einen Kaffee zu trinken. Du würdest so etwas zu Recht als befremdlich empfinden, als erdrückend und vielleicht sogar als gestört. Also, ja, arbeite an deiner sehr auffälligen inneren Distanzlosigkeit zu Männern.

Zitat von Nautica887:
Und ich merke, dass ich nach ihm suche, wenn ich dort mal reinschaue und auch, dass ich einen sehr speziellen Geschmack habe.


Und da würde ich dir dazu raten, mal dein Repertoire und deinen emotionalen Horizont zu erweitern.

Daten, um des Datens willen und nicht, um einen Partner zu finden. Triff dich mit so vielen Männern wie für dich machbar. Mach eine Zeitlang ein Hobby daraus. Flirte, geh Kaffee trinken, geh spazieren, unterhalte dich. Beobachte dabei deren Verhaltensweisen und deine eigenen, analysier das ruhig hinterher (oder währenddessen, für dich im Stillen). Triff dich mit den Netten testweise ruhig und mach eine Checkliste für jeden, ob du einschätzen kannst, inwieweit er Bedingungen für dein Interesse überhaupt erfüllt. So kannst du nach und nach ein Gespür dafür entwickeln, wie du mit Männern umgehst, wie Männer mit dir umgehen und wie du an welchen Stellen gesunde und normale Grenzen ziehen solltest, und auch, wie das geht.

Ein besseres Feld, um in kurzer Zeit sehr effektiv deine eigenen Muster zu erkennen und neue einzuüben, fällt mir für dich nicht ein. Außerdem wirst du viel besser begreifen, dass eben wirklich NICHT jeder Mann, der sich für dich zu interessieren scheint, ein geeigneter Beziehungspartner ist, wenn dir klar wird wie viele Männer es gibt und wie unterschiedlich die sind. Kurz gesagt, eine Dating-Übungsphase könnte dir dabei helfen, bessere innere Standards aufzustellen.

Und diese verbesserten inneren Standards werden dir dann gute Dienste leisten, wenn du danach merkst, dass du tatsächlich langsam bereit bist für sowas wie ein vorsichtiges, echtes Kennenlernen auf Augenhöhe, bei dem du dir den Kandidaten in Ruhe anguckst bevor du dich nach und nach auf das einlässt, was er dir gern bieten möchte.

31.03.2022 10:14 • x 4 #467


A


Warum machen Männer oft so überraschend Schluss?

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B
Hallo Nautica,

Zitat von Nautica887:
Und ich merke, dass ich nach ihm suche, wenn ich dort mal reinschaue und auch, dass ich einen sehr speziellen Geschmack habe.

Das geht mir auch so wenn ich noch an jemanden hänge. Plötzlich sucht man immer nach dem einen Gesicht, Menschen auf der Straße sehen auf den ersten Blick aus wie er.
Ist wohl so bei Liebeskummer. Das geht aber vorbei

Zitat von Nautica887:
Ich glaube, dass er in seine Trainerin verliebt war. Sie ist/war eigentlich vergeben. Aber er hat sie immer so angehimmelt. Weil sie dominant war und Dinge von ihm gefordert hat.

Sagt man nicht, man verliebt sich in Menschen die Charaktereigenschaften aufweisen, die man sich für sich selbst auch wünscht? Vielleicht fand er sie deshalb so toll, weil sie selbstbewusst und stark war. Er selbst war das ja scheinbar nur von außen betrachtet. Ich hoffe, das kannst du auch bald erkennen!

Ansonsten kannst du diesen Schmerz über die Ablehnung deiner Person diesmal nutzen um ihn zu heilen?! Nimm ihn an, betrauere es und dann steh auf, sag dir das stimmt nicht - du bist toll - und weiter geht's!

31.03.2022 10:28 • x 2 #468


T
@Nautica887

Liebe Nautica,
Ich versuche es mal mit einer Metapher:
Wenn du schon in einem Loch steckst, warum gräbst du dann immer noch weiter nach unten?

31.03.2022 11:58 • x 2 #469


N
@thegirlnextdoor

Ja, vielleicht ist das mit den Minderwertigkeitskomplexen und/oder fehlenden Gefühlen eine Erklärung, die ich vielleicht akzeptieren kann. Ich renne mir mit meinen Gedanken den Kopf blutig. Dinge zu akzeptieren liegt mir nicht, ich kämpfe so lange ich Kraft habe und bin da sehr ausdauernd. Leider. Und es ist absolute Energieverschwendung.

Indirekt habe ich auch schon angefangen, mich so zu kleiden wie er es immer vorgegeben hat/wollte. Nicht, weil er es direkt gesagt hat, sondern weil er indirekt immer wieder Kommentare dazu abgegeben hat. Er hat sich immer über das lustig gemacht, was auf meinen Sneakern stand oder auch über die Jacke, die ich trug, weil es keine teure Marke war. Er hat alles, was ich hatte abgewertet: Billiger Wollpulli (war ausnahmsweise mal ein teurer Kaschmir-Pullover) usw. usw. Nichts war gut in seinen Augen, obwohl es wertig und vielleicht auch teuer war. Er hat auch einfach mal ein teurer Messer in die Spülmaschine gestellt, weil er dachte, ich hab nur billige Messer. Genauso hat er mich nicht geschätzt und war davon überzeugt, dass auch ich, genauso wie meine Gegenstände, nichts wert bin, sonst hätte er mich ja nicht so eiskalt fallen gelassen. Somit sieht man, dass es auf die Beurteilung der Person ankommt, was einen Wert hat und was nicht, nicht auf den Wert selbst.
Es mussten auch immer Lederschuhe sein. Jetzt hab ich Lederschuhe

Am Wochenende war ich ja bei der Fortbildung und da war jemand, der meinem Kleidungsstil sehr ähnlich war, ein Mann. Er gefiel mir und auch mich fand er sympathisch, zumindest hat es so gewirkt. Er ist verheiratet und es ging da nicht um Flirten oder so. Aber ich habe in diesem Moment gemerkt, wenn ich mich so verkleide und nicht das trage, was ich bin, dass ich dann auch nicht die entsprechenden Männer anziehe, die ich vielleicht gut finde. Ich möchte keine Anzug/Lederschuhtypen anziehen, keinen, der nur auf diese Äußerlichkeiten wert legt.

Klar, das ist oberflächlich, aber man kann das auch auf den Charakter ummünzen, man zieht das an, was man ausstrahlt. Keine Ahnung warum ich meine Ex-Bekanntschaft anfangs angezogen habe, aber ich denke, weil er mich unter dem Label meines Berufs beurteilt hat. Dann hat er gemerkt, ich bin ein Mensch mit Zweifeln/Ängsten/Fehlern usw. und bin nicht nur mein berufliches Bild. Und dann bröckelte für ihn dieses perfekte Prestige-Bild.

31.03.2022 12:03 • x 2 #470


N
@Toretto

Ich glaube, weil es hier unten so schön dunkel ist und ich hier trauern kann... mich niemand sieht.

31.03.2022 12:05 • x 1 #471


N
@bravecat

Genau, auch im Online-Dating habe ich nur nach ihm ausschau gehalten oder nach jemandem, der ihm ähnlich sieht. Weil ich ihn attraktiv finde, obwohl er das objektiv betrachtet nicht so ist. Also nicht übermäßig modelmäßig.

Ja, es geht genau um diesen Schmerz, als Mensch mit meiner Liebe so abgewiesen zu werden. Damit komme ich überhaupt nicht klar und ich fühle mich dadurch so falsch. Und eben auch, weil er immer vorgegeben hat, dass alles okay ist, dass es eine Beziehung ist, dass er mit mir zusammen sein will usw.

31.03.2022 12:09 • #472


DieSeherin
Zitat von Nautica887:
als Mensch mit meiner Liebe so abgewiesen zu werden

aber er hat dich doch gar nicht gesehen?

31.03.2022 12:13 • x 2 #473


ma777
Liebe @Nautica887 ich habe bislang hier nur still mitgelesen. Es tut mir leid, was dir geschehen bist und wie zerrissen du bist, ob du dir an der ganzen Sache nun die Schuld geben willst oder nicht. Vielleicht ist meine Erfahrung ja hilfreich für dich.
Ich habe vor vielen Jahren, als ich grade aus einer sehr korksigen Beziehung kam und ziemlich zerstört war, eine Hypnose machen lassen, und da kamen für mich ziemlich erschreckende Dinge bei heraus. Grundlage für mein seltsames Beziehungsmuster war mein Vater. Der kommt aus einer anderen Kultur, war von seinen Eltern einer Frau zugedacht gewesen, hat sie schließlich auf Druck geheiratet und geschwängert, kurze Zeit später allerdings auch seine deutsche Freundin (meine Mutter) geschwängert (mich), sich dann aber endgültig für die andere Frau entschieden. Stellte sich heraus, dass ich mein ganzes Leben lang unterbewusst dachte, er hätte sich gegen mich und für die andere Tochter entschieden.
Also hab ich mir immer Männer gesucht, die irgendwie verkorkst und bedürftig waren, hab ihr Leben aufgeräumt und gedacht, dass ich, ohne dass ich etwas für sie leiste, eh nicht gut genug für irgendwen bin.
Die Erkenntnis damals war hart, aber seitdem ich das alles weiß und mir längere Zeit meine selbtgewählten mantras immer wieder gesagt habe, läuft mein Muster definitiv besser. Weil ich jetzt weiß, dass ich als Person gut und liebenswert genug bin, auch ohne große Dinge für andere zu tun.
Vielleicht hilft dir das ja auch bzw du probierst sowas auch mal?
Alles Gute dir!

31.03.2022 12:15 • x 3 #474


N
@Nachtlicht

Manchmal denke ich schon, dass ich toll bin. Trotzdem ist da innerlich noch der Wunsch, dass mir das jemand bestätigt. Ich denke in einem gewissen Rahmen ist das sicher auch normal. Aktuell bin ich einfach in einer schlechten Phase, diese Trennung nagt so dermaßen an meinem Selbstwertgefühl, deshalb zweifle ich aktuell sehr stark an mir. Egal in welchem Bereich. Hinterfrage mich sehr viel im negativen Bereich.

Ich werde an mir arbeiten. Ich möchte nicht immer nett sein, ich möchte mich trauen, Grenzen zu ziehen und auch mal selbstbewusst aufzutreten. Ich traue mich das nicht, weil ich Angst vor Ablehnung habe. Ich denke in mir drin ist es aber da, dieses Gefühl, mich abgrenzen zu wollen.

Ja, du hast Recht, ein besseres Übungsfeld als Dating gibt es für mich wahrscheinlich nicht. Das war wie gesagt auch mein erstes Online-Date überhaupt. Ich bin sehr ungeübt darin. Und ich bin auch naiv. Häufigeres Daten könnte mich auch mehr aus meinem Schneckenhaus rausholen und mich dazu zwingen, mich so zu zeigen, wie ich bin. Ich traue mich zum Beispiel auch keine attraktiven Männer anzuschreiben, weil ich denke, dass ich nicht ihrem fiktiven Standard entspreche. Das kann so sein, muss aber nicht so sein.

Es ist noch ein langer Weg.

31.03.2022 12:22 • x 2 #475


N
@DieSeherin

Meinst du? Er hat mich gar nicht richtig gesehen? Nur das was er sehen wollte?

31.03.2022 12:23 • #476


T
@Nautica887 warum vergießt du für ihn - dem du egal bist - in diesem Maße Tränen und geißelst dich selbst?

Ich glaube das wahre Problem ist nicht er…

31.03.2022 12:28 • x 1 #477


DieSeherin
Zitat von Nautica887:
Meinst du? Er hat mich gar nicht richtig gesehen? Nur das was er sehen wollte?

nun, er wollte dich formen! nicht gemerkt? wahrscheinlich hat er schon ein fertiges bild dieser my fair lady vor augen gehabt?

31.03.2022 12:29 • x 2 #478


B
Zitat von Nautica887:
Indirekt habe ich auch schon angefangen, mich so zu kleiden wie er

Kennst du den Film oder das Buch Eat, Pray, Love? Da gibt es eine Szene in der die Freundin bzw ihr Mann daraufhin weist, dass sie immer so aussieht wie ihre derzeitigen Freunde. Daran musste ich beim lesen deines Posts denken.

Zitat von Nautica887:
Ich renne mir mit meinen Gedanken den Kopf blutig. Dinge zu akzeptieren liegt mir nicht, ich kämpfe so lange ich Kraft habe und bin da sehr ausdauernd.

Das kenn ich auch gut. Schau mal in mein tagebuch-thread. Der liebe Bumich schreibt da immer sehr schön zu

Zitat von Nautica887:
aber ich denke, weil er mich unter dem Label meines Berufs beurteilt hat. Dann hat er gemerkt, ich bin ein Mensch mit Zweifeln/Ängsten/Fehlern usw. und bin nicht nur mein berufliches Bild. Und dann bröckelte für ihn dieses perfekte Prestige-Bild.

Zitat von DieSeherin:
aber er hat dich doch gar nicht gesehen?

Ganz genau. Er hat DICH nicht gesehen sondern nur die Wunschvorstellung in seinem Kopf!

31.03.2022 12:31 • x 1 #479


N
@ma777

Hallo, danke für deine Worte.

Also es kann wirklich funktionieren, dass man sich selbst mehr mag und akzeptieren kann... das macht mir Hoffnung. Ich denke, ich muss da an meinem wollen arbeiten. Und ich muss daran arbeiten, nicht ständig wieder in diese Denkspiralen reinzufallen. Eine zeitlang ist es etwas besser und dann fall ich da wieder total rein, als hätte ich die guten Gedanken vergessen oder nie gehabt.

Mir fällt bei mir auch ein Muster auf. Ich ziehe Männer an, die kaum bis keine Beziehungserfahrung haben und ich wundere mich dann immer, warum sie sich auch so verhalten... das ist wirklich auffällig. Weil ich auch glaube, dass der Kollege (egal ob Freundschaft oder whatever oder gar nichts) genau wieder so einer ist. Und interessanterweise hatte mein Vater auch kaum Beziehungserfahrung als er mit meiner Mutter zusammenkam, sie hingegen schon sehr viel. Das fiel mir gerade auf.

Vielleicht könnte mir so etwas wirklich helfen. Ich denke mein, in meiner Kindheit emotional nicht verfügbarer Vater, kann auf jeden Fall da auch mit reinspielen, in diese Muster, die ich damals anscheinend unbewusst gelernt habe. Wenn ich an meine Eltern denke, war meine Mutter immer die aufopferungsvolle Märthyrerin, die ALLES für andere Menschen gemacht hat und niemals etwas dafür zurück bekommen hat oder wenn, es dann heruntergespielt hat, dass das ja gar nicht so viel Aufwand war.
Vielleicht habe ich da gelernt, dass man sich Liebe immer verdienen muss.

31.03.2022 12:33 • x 2 #480


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