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Auf eine Fernbeziehung einlassen? Er ist verheiratet

M
Hallo,

ich (w) zu dem Zeitpunkt gerade 30 geworden bin vor einem Jahr einen Fernwanderweg gelaufen. Das war zwischen zwei Jobs und ich wollte in der Zeit etwas zu mir finden und herausfinden, wohin ich im Leben eigentlich will. Das tägliche Laufen hat mir sehr gut getan und ich habe mich irgendwann sehr frei und gesund gefühlt und hatte einfach total viel Spaß und Freude daran. Irgendwann kamen mir dann Gedanken zu meiner damaligen Beziehung. Ich war 8 Jahre mit meinem Freund zusammen und wir hatten fast von Anfang an S. Probleme. Er wollte immer sehr viel Nähe und mir war das zu viel. Am Anfang der Beziehung hatte ich dann trotzdem oft S. mit ihm, auch wenn ich gar keine Lust hatte. Ich habe mir das damals aber nicht eingestanden und wollte unbedingt, dass die Beziehung funktioniert. Ich dachte, das ist der Mann, den ich mal heirate. Er ist sehr lieb und fürsorglich und ich dachte immer, dass ich froh sein kann, so jemanden gefunden zu haben. Jedenfalls ging die Situation mit ihm so weit, dass mein Körper angefangen hatte sich zu wehren und ich ständig Blasenentzündung und Hautprobleme im Intimbereich hatte. Wir haben darüber geredet und wir hatten dann oft auch lange Zeit gar keinen S., weil die Situation so verfahren war.
Jedenfalls habe ich mir auf dem Wanderweg dann Gedanken darüber gemacht, ob es an mir liegt, dass ich die körperliche Nähe nicht genießen kann oder an der Beziehung. Dabei kam mir der Gedanke in den Kopf, dass ich ja hier auf dem Weg einen Mann küssen könnte, einfach nur um auszuprobieren, ob es mir da auch keinen Spaß macht oder ob es anders ist als mit meinem Freund.

Am nächsten Tag bin ich an einem anderen Wanderer vorbeigelaufen, der gerade Pause gemacht hat. ich habe ihm einen guten Weg gewünscht, wie man das so macht und er hat mir etwas Süßes angeboten, ist aufgesprungen und mit mir mitgelaufen. Er konnte nur sehr schlecht Englisch. Deswegen haben wir uns über Google Translate unterhalten. Ich war sehr entspannt und dachte auch gar nicht, dass in Richtung Flirt gehen könnte, weil man ständig Wanderer trifft. Irgendwann hat sich die Stimmung aber geändert und er hat mir eine Blume in die Haare gesteckt und mich auf einen Wein eingeladen. Ich hab mich irgendwie sehr im Flow gefühlt. Als wir beim Hostel angekommen sind, sind wir duschen gegangen. Als ich dann aus der Dusche kam, hatte er mir geschrieben, dass er einkaufen gegangen ist und gerne für mich kochen würde. Ich habe Panik bekommen wegen meinem Freund, war aber auch neugierig. Ich hab dann aber im Hostel Leute getroffen, die ich kannte und hab sie gefragt, ob sie sich dazu setzen wollen, damit es eben nicht so eine Date-Situation wird. Der Abend war dann sehr schön. Wir saßen alle zusammen, haben gegessen und getrunken und hatten Spaß. Ich hab mich dann irgendwann weg ins Bett geschlichen, weil ich nicht mit ihm allein sein wollte. Er hat mir dann noch geschrieben, wie schön er den Tag fand und dass es der schönste Tag auf der Wanderung bisher war.

Irgendwie hat das total was mit mir gemacht und mein ganzer Körper hat sich angefühlt als würde er brennen. Ich hab mich mega danach gesehnt, mit ihm S. zu haben und es hat total in meinem Herzen gezogen. Er hat mir dann noch geschrieben, dass es weiter hinten im Schlafsaal ruhiger ist und wir da bestimmt besser schlafen könnten. Ich bin aber liegen geblieben und hab mich auch nicht getraut aufs Klo zu gehen, weil ich wusste, dass ich sonst, wenn ich ihm begegne schwach werde. Was mich so schockiert hat, war, dass ich zwar in dem Moment schon an meinen Freund gedacht habe, aber er mir irgendwie auch relativ egal war und ich eigentlich diesen anderen Mann wollte. Dazu kam noch, dass mein Freund und ich in den kommenden Tagen Jahrestag hatten und ich mich richtig schlecht gefühlt habe, nicht an ihn zu denken.

Am nächsten Morgen war ich ziemlich verkatert als ich aufgewacht bin und er schon dabei aufzubrechen. Ich war etwas enttäuscht, dass er ohne mich los ist aber auch erleichtert. Ich war mega gut drauf und bin erstmal frühstücken gegangen. Dann hab ich ihm ein Bild von einer schönen Stelle am Weg geschickt. Daraufhin hat er mir immer kleine Süßigkeiten und Überraschungen am Weg liegengelassen (er ist ja vor mir gelaufen). Er hat mich dann gefragt, ob wir uns in der nächsten Stadt treffen wollen. ich habe gesagt, dass ich nur nachmittags kann, weil ich mich abends mit einer Freundin treffe, die ich auf dem Weg kennengelernt habe. Wir haben dann den Nachmittag zusammen gebracht und ich hätte ihn gerne geküsst, habe es aber nicht getan. Jedenfalls hat sich dann meine Stimmung irgendwie ernüchtert und wir sind zurück zum Hostel. Da kam dann auch meine Freundin. Die zwei haben sich überhaupt nicht verstanden und er hat sich für mich plötzlich eher wie ein Klotz am Bein angefühlt.

Wir waren dann alle zusammen was trinken und haben noch weitere Leute kennengelernt. Er war schlecht drauf und ich bin irgendwann mit ihm zurück ins Hostel und hatte das Gefühl, er hätte mir den Abend verdorben. Er ist dann am nächsten Morgen gegangen und ich bin mit meiner Freundin weiter gewandert. Er hat mir aber weiter geschrieben und ich ihm auch. Als wir dann Tage später am Ziel ankamen, hat er mir nochmal geschrieben und mich gefragt, ob er mich noch einmal sehen kann, bevor er den Bus zum Flughafen nimmt. Da hab ich ihm gesagt, dass ich einen Freund habe und mich entschuldigt, dass ich es ihm jetzt erst sage. Er meinte, er will mich trotzdem nur einmal kurz noch sehen. Er kam dann und hat mir einen Pfirsich gegeben (das war so ein Running Gag zwischen uns). Jedenfalls ist er dann gegangen und ich war irgendwie auch erleichtert, dass er weg ist. Er hat mir dann aber trotzdem noch weiter geschrieben. Als ich zurück in Deutschland war, habe ich meinem freund davon erzählt und meiner Bekanntschaft erklärt, dass ich in einer langjährigen Beziehung bin und nicht mehr mit ihm schreiben kann, obwohl ich es gerne getan hätte. Mein Freund fand das alles gar nicht so tragisch und wollte nichts weiter darüber wissen. Ich habe aber in den kommenden Wochen immer wieder an diesen anderen Mann gedacht und mich nach ihm gesehnt. Nach zwei Monaten Funkstille habe ich mein Profilbild auf ein Bild geändert, dass er von mir gemacht hatte und er hat mir wieder geschrieben. Wir haben dann wieder geschrieben und es war schön und aufregend. Ich hatte aber ein schlechtes Gewissen und habe es meinem freund gesagt. Er hat nicht groß reagiert. Ich habe ihn dann gebeten, mir zu sagen, dass ich dem anderen nicht mehr schreiben soll. Das hat er auch gemacht. Letztlich habe ich ihm dann aber nach ein paar Tagen doch wieder geschrieben. Ich habe mich auch immer zu bei ihm entschuldigt, dass ich so inkonsequent bin und ihm schreibe obwohl ich einen Freund habe.

Ich hatte die ganze Zeit beiden gegenüber ein schlechtes Gewissen. So ging das dann ständig hin und her: Ich habe ihm geschrieben, habe es wieder beendet, mit meinem Freund geredet und ihm doch wieder geschrieben. Er hatte auf mich bei der Wanderung einen eher einsamen Eindruck gemacht und er hat wenig von sich erzählt. Ich dachte, er schämt sich vielleicht, weil er niemanden hat. Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass irgendwas mit ihm nicht stimmt. Irgendwann hat er mir ein Youtube Video von seinem Hobby geschickt. Der Accountname enthielt auch seinen Nachnamen, so dass ich dann seinen vollen Namen kannte. Ich habe ihn gegoogelt und auch Facebook entdeckt, dass er verheiratet ist und Kinder hat. Das hat mich total schockiert und verletzt. Ich habe ihn dann damit konfrontiert. Er meinte, dass es ihm ein bisschen leid tut, ich ihn ja aber auch nicht danach gefragt hätte. Ich kam mir ziemlich verarscht vor, weil ich mich 1000 mal bei ihm entschuldigt hatte, dass ich einen Freund habe und er nix gesagt hat. Ich habe dann den Kontakt abgebrochen und es hat sehr weg getan. Ich war dann mit meinem Freund im Urlaub und hatte aber die ganze Zeit Liebeskummer wegen dem anderen. Nach dem Urlaub habe ich mit meinem Freund Schluss gemacht, weil ich das einfach nicht mehr konnte. Er hat mich gebeten, nicht alles wegzuschmeißen, sondern eine Pause zu machen. Wir haben dann eine einmonatige Pause vereinbart.

Mein Freund hat mich dann noch gefragt, ob es erlaubt ist in der Pause etwas mit anderen zu haben. Ich habe gezögert, aber er meinte dann, ja es sollte erlaubt sein, sonst ist es ja keine richtige Pause. Während der Pause habe ich mich schlecht gefühlt, weil ich beide verloren hatte und allein dastand. Irgendwann dachte ich mir, wenn jetzt schon meine Beziehung zerbrochen ist, dann kann ich jetzt wenigstens noch das ausprobieren, was ich die ganze Zeit wollte: S. mit dem anderen. Ich habe ihm geschrieben und er ist zu mir nach Deutschland gereist.

Wir haben uns in einem Hotel getroffen und hatten S.. Es hat sich gut angefühlt, das zu tun, weil ich das wirklich wollte. Nach der Beziehungspause habe ich mit meinem Freund geredet. Er wollte alles so weiter machen wie bisher. Dann habe ich ihm erzählt, dass ich während der Pause S. mit dem anderen hatte. Er ist aus allen Wolken gefallen und meinte, dass ich jetzt nicht mehr als Mutter seiner Kinder in Betracht komme. Obwohl er ja eigentlich gesagt hatte, es wäre in der Pause erlaubt. Wir haben und dann getrennt. Danach habe ich weiter mit dem anderen geschrieben. Ich dachte, wenn jetzt eh alles den Bach runter ist.

Er wollte mit mir wegfahren, um nachzuholen, was wir bei der letzten Reise verpasst haben. Ich wollte das auch unbedingt. Ich wollte es sogar sehr. Ich war dann allerdings sehr schnell ernüchtert, weil er erst in sechs Monaten verreisen wollte. Daraufhin kamen mir immer mehr Zweifel und ich habe versucht mich nicht so von ihm vereinnahmen zu lassen. Er hat mir jeden Tag geschrieben und meine Gedanken haben sich nur um ihn gedreht. Wir hatten dann mehrere Schreibpausen und wir haben mehrmals versucht den Kontakt zu beenden, sind aber immer wieder aufeinander zugegangen. So sind die Monate verstrichen. Wir haben dann wirklich die Reise gemacht. Sie war allerdings auch ernüchternd: Er was oft sehr schlecht drauf, hat über seine Familienprobleme gegrübelt, hat für meinen Geschmack zu viel Alk. getrunken und hatte Erektionsprobleme. Wir haben auch über uns geredet und waren uns einig, dass es keine Zukunft hat.

Zumal wie 1000 Kilometer auseinander leben, nicht die gleiche Sprache sprechen und uns über Google Translate unterhalten. Wir haben uns dann am Flughafen verabschiedet und lebwohl gesagt. Mein Flug hatte 8 Stunden verspätung und ich habe die ganze Zeit am Flughafen geheult. Ich hab ihn überall blockiert und ihm davor geschrieben, dass er mich nicht mehr kontaktieren soll. Zuhause haben wir es dann circa zwei Wochen ohne Kontakt ausgehalten, dann hat er auf meine Arbeitsemailadresse geschrieben. Ich habe ihm erst nicht geantwortet und dann doch. Ich wollte den Kontakt eigentlich nicht mehr, weil ich wusste, dass es zu nichts führt. Aber das schreiben hat so Spaß gemacht und ich habe mich sehr verliebt gefühlt. Wir haben uns dann auch irgendwann gesagt, dass wir uns verliebt haben. Ich meinte dann, dass wir entweder den Kontakt abbrechen müssen oder uns konkrete Schritte überlegen müssen, wie die Zukunft aussehen könnte. Er meinte dann, dass es Zeit braucht und wir jetzt ja wissen, dass wir verliebt sind und Entscheidungen, wenn sie anstehen, in diese Richtung treffen können. Er meinte auch, dass er sich sicher ist, dass wir glücklich werden, sei es jetzt zusammen oder getrennt.

Das war mir alles zu unkonkret und ich habe den Kontakt vor drei Wochen beendet. Er hat mir seitdem noch einmal geschrieben, aber ich habe es ignoriert. Jetzt denke ich aber Pausenlos an ihn. Ich weiß, dass wir keine Zukunft haben und es auch eine Illusion ist. Unser Urlaub war ja auch sehr ernüchternd. Trotzdem komme ich gedanklich nicht los. Was denkt ihr darüber?

03.09.2024 08:49 • x 3 #1


paul258
Zitat von Mia1234:
Was denkt ihr darüber?


Ansonsten fasse ich mal zusammen:
Du warst unglücklich in einer Langzeitbeziehung, hast dich zu deinem Partner nicht hingezogen gefühlt, was ihm aber scheinbar egal war. Dann gab es externe Punkte (Jahrestag, Anfang 30) die dich veranlasst haben endlich alles zu hinterfragen (Wandern) mit dem logischen Schluss, dass du unglücklich bist. Dann hast du (und das ist der für mich merkwürdige Teil) dich in den ersten besten Mann verliebt. Dieser diente aber nur als Sprungbrett raus aus deiner Beziehung. Du hättest dir von deinem Ex gewünscht, dass er für dich kämpft. Dir sagt Nein, wir sind zusammen!, aber selbst das hat er nicht hinbekommen. Du sagst ihm sogar verbiete mir das!. Aber es war ihm egal.
Also steigerte dein Verlangen nach dem anderen immer mehr. Als es dann soweit kam, die Trennung durch und der Andere nun im Leben ist, merkst du dass er auch nur ein Mensch wie alle andern mit Makeln ist. Die Illusion zerbricht, der Spiegel hat einen Sprung. Mal abgesehen davon was wir von einem Mann mit Frau und Kinder halten der andere Frauen im Hotel trifft.

Mein Rat: zu beiden KEINEN Kontakt haben, unter keinen Umständen. Beim lesen fällt deine enorme Unfähigkeit auf für dein Handeln gerad zustehen. Du bist ein erwachsener Mensch. Wird Zeit sich so zu benehmen.
Überleg dir wo du hin willst im Leben und was du von einer Partnerschaft möchtest. Und dann lebe danach.

03.09.2024 09:21 • x 9 #2


A


Auf eine Fernbeziehung einlassen? Er ist verheiratet

x 3


M
Danke für deine Antwort und fürs durch den langen Text kämpfen. Ich bin ziemlich schüchtern und habe Angst vor Zurückweisung. Wenn ich Männer kennenlerne, stresst mich das normalerweise zu Tode und ich habe das Gefühl, dass sie mich nicht gut genug finden. Deswegen fand ich, glaube ich, auch meine Wanderbekanntschaft so toll: Weil ich es a) zuerst null ernst genommen habe, weil wir ja nicht mal die selbe Sprache sprechen. Und er mir b) von Anfang an das Gefühl gegeben hat, mich toll zu finden.

03.09.2024 09:38 • #3


E-Claire
Zitat von Mia1234:
Ich bin ziemlich schüchtern und habe Angst vor Zurückweisung. Wenn ich Männer kennenlerne, stresst mich das normalerweise zu Tode und ich habe das Gefühl, dass sie mich nicht gut genug finden. Deswegen fand ich, glaube ich, auch meine Wanderbekanntschaft so toll: Weil ich es a) zuerst null ernst genommen habe, weil wir ja nicht mal die selbe Sprache sprechen. Und er mir b) von Anfang an das Gefühl gegeben hat, mich toll zu finden.

Willkommen im Forum Mia!

Es tut mir sehr leid, daß Du leidest. Vielleicht kannst Du das ja aber mal als Gelegenheit nehmen, dich ein bissl zu hinterfragen und auch genauer hinzuschauen, was Du da eigentlich tust.

Ich finde Aussagen wie ich habe Angst vor Zurückweisung sehr normal und kann sie gut verstehen, denn jeder Mensch hat Angst vor Zurückweisung, aber nicht jeder Mensch nimmt das als Ausrede, um mit einem verheirateten Mann zu schlafen.

Ihr wohnt 1000km voneinander entfernt, ihr sprecht nicht die gleiche Sprache und auch wenn google translate inzwischen besser geworden ist, so bald das Internet ausfällt, könntet ihr nicht mehr miteinander kommunizieren.

Zitat von Mia1234:
Ich habe ihn dann gebeten, mir zu sagen, dass ich dem anderen nicht mehr schreiben soll. Das hat er auch gemacht. Letztlich habe ich ihm dann aber nach ein paar Tagen doch wieder geschrieben.

Warum übernimmst Du denn bitte keine Verantwortung für Dein Handeln und schiebst es auf Deinen Ex ab, Dir zu sagen, Du sollst den Kontakt mit dem anderen beenden?
Das gleiche Spiel mit Eurem Urlaub, der war zwar nicht schön und Du beendest den Kontakt (natürlich unter ganz viel Tränen), aber so bald der andere wieder anklopft, bist Du eh wieder am schreiben und ach so verliebt.

Mia, wenn man so etwas mit Anfang 20 macht, dann ändert das zwar weder etwas daran, daß es nicht unbedingt die gesündestes Entscheidung ist noch einen anderen Ausgang nimmt, aber Du bist laut Profil nicht Anfang 20, sondern 30.

Und für dieses Alter empfinde ich Dein Handeln in Bezug auf beide Männer als sehr unreif. Hast Du eine Vorstellung davon, was Dich bisher daran gehindert hat, erwachsener zu werden?
Gibt es Lebensbereiche in denen Du gut Verantwortung übernehmen kannst und was ist in denen anders?

03.09.2024 10:00 • x 4 #4


Laetitia2024
@Mia1234
Ich würde die Sache beenden, zumal er verheiratet ist und Familie hat. In meinen Augen war es eine kurze Affäre, mehr nicht. Eine gemeinsame Zukunft scheint ihr beide nicht zu haben, sonst wärd ihr euch in der Beziehung einig geworden. Seine Familie, die große Entfernung und die Sprachbarriere stehen dazwischen. Ich würde dir raten, ihn zu vergessen und überall zu blockieren. Sonst nimmt das Hin und Her kein Ende. Für ihn ist es natürlich eine angenehme Abwechslung zum Familienalltag. Mehr wahrscheinlich nicht. Dass dein Ex - Freund Schluß gemacht hat, weil du in eurer Trennungsphase S. mit einem anderen hattest, ist schon ziemlich schräg. Er wollte das für sich ja auch beanspruchen. Nur wenn du das machst, dann kannst du plötzlich nicht mehr die Mutter seiner Kinder werden. Er hat eine sehr merkwürdige Weltanschauung, Gleichberechtigung Fehlanzeige. Sei froh, dass du ihn los bist.

03.09.2024 10:02 • x 1 #5


N
Für mich liest sich das nach einem typischen Fall von Jakobsweg-Bubble. Ich bin den Weg mehrere Male gelaufen und ein Camino-Fling hat sich praktisch jedesmal ergeben. Man ist dort in einer anderen Welt, man denkt nur ans Laufen, wo man schläft und wo man isst. Da bleibt viel Zeit, sich in romantischen Fantasien zu verlieren und man projiziert enorm viel auf den/die anderen.
Das soll garnicht abwertend sein, ich bin unendlich dankbar für jede Erfahrung die ich in diesen Zeiten gemacht habe. Aber es ist eben nicht die Realität. Das kannst du nicht mit dem echten Leben vergleichen. Es ist nichts dabei, dass du ihn weiter idealisierst, aber speicher ihn doch als Teil deiner Erfahrung des Weges ab und erinnere dich liebevoll daran. Alles andere führt vermutlich nur zu Schmerzen.

03.09.2024 10:18 • x 2 #6


M
Danke für eure Antworten. Ja, ich glaube auch, dass es gut ist, beides zu beenden. Mit meinem Ex-Freund war ich nicht glücklich und ich hatte mich irgendwie darin verrannt, dass er mir Sicherheit gibt und in den Gedanken, dass er ein guter Vater wäre. Aber das wäre eine ziemlich unglückliche und konservative Sache geworden. Zumal ich mich noch nicht bereit fühle, für andere Menschen (Kinder) Verantwortung zu übernehmen und er schon an heiraten und Kinder bekommen in nächster Zeit gedacht hatte. Was eure Fragen zu Verantwortung übernehmen angeht: Ich habe ziemlich lange versucht alles richtig zu machen und dachte, das reicht (z.B. Gute Noten haben, das machen, was von mir erwartet wird). Ich habe erst nach und nach erkannt, dass mich das nicht weiterbringt und unglücklich macht und es meine Aufgabe ist zu überlegen, was ich will. Ich weiß, irgendwie spät.

@NotSoEasy: Ja, ich werde versuchen, das einfach als schöne Erinnerung abzuspeichern, was es ja auch zumindest partiell ist. Und es hat mich ja zumindest insofern weitergebracht, als dass ich erkannt habe, dass ich in meiner Langzeitbeziehung nicht mehr glücklich war,

03.09.2024 10:30 • x 2 #7


M
Nochmal zurück zum Thema Verantwortung übernehmen. Was bedeutet das für euch?

03.09.2024 10:35 • #8


E-Claire
Zitat von Mia1234:
Nochmal zurück zum Thema Verantwortung übernehmen. Was bedeutet das für euch?

Naja zB nicht meinen Freund darum bitten, er solle mir sagen, daß ich den Kontakt zu meinem Bratkartoffelverhältnis einstellen soll, sondern es einfach aus mir selbst heraus tun oder nicht tun.

Warum hast Du da unbedingt eine Ansage von ihm gebraucht?

03.09.2024 10:40 • x 1 #9


M
Zitat von E-Claire:
Naja zB nicht meinen Freund darum bitten, er solle mir sagen, daß ich den Kontakt zu meinem Bratkartoffelverhältnis einstellen soll, sondern es einfach aus mir selbst heraus tun oder nicht tun. Warum hast Du da unbedingt eine Ansage von ihm gebraucht?

Ich wollte schon gerne mit ihm weiter schreiben, aber wusste, dass das nicht richtig ist, weil ich in einer Beziehung bin. Dann hatte ich das Gefühl, dass, wenn ich jetzt schon darauf verzichten muss, mein Freund wenigstens wissen soll, dass ich dieses Opfer bringe bzw. dass ich es ja weiter tun könnte, wenn es meinen Freund sowieso nicht so wirklich stört.

03.09.2024 10:50 • #10


M
Ich hatte das Gefühl, in der Vergangenheit immer vernünftig entschieden zu haben und wollte jetzt auch einfach mal machen, was mir Spaß macht. Ich weiß, das klingt richtig dumm und egoistisch, aber das waren in der Situation so meine Gedanken.

03.09.2024 10:56 • #11


ElGatoRojo
Zitat von Mia1234:
Was denkt ihr darüber?

Zitat von paul258:
rstmal das Absätze deinem Text gut getan hätten.



Ansonsten = Offenbar sind beide Männer nicht das Gelbe vom Ei.

03.09.2024 11:05 • #12


J
Zitat von Mia1234:
Ich hatte das Gefühl, in der Vergangenheit immer vernünftig entschieden zu haben und wollte jetzt auch einfach mal machen, was mir ...

Na dann mach doch. Ist nicht egoistischen. Wieso auch?

Ich sehe aber viel mehr das Problem, dass du möchtest, dass andere für dich dein Leben leben.
Und das ist mit Verantwortung gemeint.

Du entscheidest was du willst und trägst dann die Verantwortung. Ich meine, dass ein Flirt im Urlaub höchstwahrscheinlich nicht mehr als das ist, sollte dir schon klar sein. Aber es ist wenig Eigenverantwortung dabei, einfach von einem Mann zum anderen Mann zu springen.

Im Endeffekt gibst du hier nur Mann2 deine Zügel in die Hand. Besser wäre es gewesen zu sehen, dass Mann1 einen nicht mehr interessiert und dann sich zu trennen und zu überlegen, was nun.

Leb doch erstmal eine zeitlang alleine. Das führt automatisch zur Eigenverantwortung, denn du musst alles allein bewältigen. So wie du es schreibst, warst du in deinen 20igern nie für dich. Es gibt Menschen, die dann dem Anderen die Verantwortung für sein Leben anvertrauen, besonders bei unsicheren Menschen.

03.09.2024 11:17 • x 2 #13


M
Danke für eure Antworten. Ja tatsächlich hatte ich immer jemanden an meiner Seite, den oder die ich oft gefragt habe, was ich machen soll. Sei es Eltern, beste Freundin, Partner. Das war auch das, was ich an der Wanderreise so mochte: Komplett auf mich gestellt zu sein und mich nur nach mir zu richten. Ich möchte das so weitermachen, habe halt gleichzeitig Angst, Fehler zu machen und dann nicht damit klar zu kommen.
Das war übrigens etwas, was meiner Wanderbekanntschaft in unserem Urlaub aufgefallen ist. Dass ich mich zum Beispiel, wenn es darum ging, wo wir was essen wollen usw. ständig nach ihm gerichtet habe. War gut, dass er mich drauf hingewiesen hat. Mir war das gar nicht so bewusst in dem Moment.

03.09.2024 11:42 • #14


H
Zitat von Mia1234:
Ich hatte das Gefühl, in der Vergangenheit immer vernünftig entschieden zu haben und wollte jetzt auch einfach mal machen, was mir ...

Bist Du Dir sicher? Für mich liest sich Deine Geschichte ehr so, als hat man Dir genau das immer abgenommen. Zum Schluss sollte Dein EX sogar über Dein Glück entscheiden.
AMeere für sein Glück verantwortlich machen funktioniert auf Dauer nicht, es macht das Besondere zur Selbstverständlichkeit und provoziert Ansprüche die man eigentlich nicht hat. Jeder ist für sein Glück selbst verantwortlich. Die Partnerschaft ist dafür nur eine Plattform von vielen.
Ist genau so wie mit der Freiheit, denn für diese muss man auch Verantwortung für sich übernehmen. Kann man das nicht, weil nie gelernt, kann Freiheit ganz schön grausam sein. Bsp. Viele Menschen der ehemaligen DDR nach der Angliederung an die BRD.
Für Dich ist das jetzt die beste Gelegenheit die gewonnene Freiheit zu leben, zu genießen und das Leben selbst in die Hand zu nehmen. Und keine Angst vor Fehlern, aus denen lernt man. Also worauf wartest Du?
P.s.: Jalnex18 war schneller, sorry.

03.09.2024 12:01 • x 1 #15


A


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