Warum lügen Menschen?

Hallo ihr lieben,

Versteht ihr warum Partner in der Kennenlernphase sich oft verstellen und Fürsorglichkeit vorspielen? Also ganz konkret, sich um den Partner kümmern wenn er z. B. krank oder traurig ist und Gemeinsamkeiten wie gleiche Hobbies finden.
Nach einer Anfangsphase lässt das aber alles nach und dann stellt sich heraus, dass der Partner ganz anders drauf ist? Genervt von den Leiden seines Partner und die gemeinsamen Hobbies werden dann auch nicht gepflegt, weil sie nie gemeinsam waren.
Könnt ihr euch das erklären? Den ganzen Frust kann man sich doch sparen indem man gleich ehrlich ist und sagt wie man ist. Versteht ihr das? Danke für eure Antworten

Kennen ja, Verstehen nein. Denn man belügt ja nicht nur den Partner, sondern auch sich selbst. Man macht sich Gemeinsamkeiten vor, die nicht real sind.

Dass nach einiger Zeit des Zusammenseins eine gewisse Routine einkehrt und die Intensität nachlässt ist - leider - eher die Regel als die Ausnahme. Das ist dann der Punkt wo sich entscheidet, ob die Beziehung von Dauer sein wird, ob man den Sprung von verliebt zu Liebe schafft.

Meine Erfahrung

lg Uwe

Wahrscheinlich weil die Person auf gewisse Weise „bedürftig“ ist und es sogar in Kauf nimmt, sich zu verstellen, für eine potentielle Partnerin oder einen Partner. Da wird sich dann eher angepasst und die eigenen Interessen und vielleicht sogar die eigene Persönlichkeit verleugnet, um dem anderen zu gefallen und das Ziel zu erreichen.

Unsicherheit und Bedürftigkeit.

Bin ich selbstbewusst, kenne meinen Wert, meine Grenzen, gehe ich dementsprechend in das Date // in die Kennenlernphase.

Sind die oben genannten Punkte gegeben, kann das Date schnell vorbei sein.

Wer ein Gespür dafür hat, erkennt das recht schnell.

@BellisPerennis
Jemand, der eine echte Beziehung eingehen möchte, verhält sich anders, authentisch halt. Klar, auch sich selbst gönnt man den rosaroten Schein, und eine erhöhte Aufmerksamkeit ist auch den Hormonen geschuldet.
Aber das Vorspiegeln falscher Tatsachen dient der eigenen Vorteilnahme. Manchmal ist es Geld oder S., oder einfach nur ein Machtbedürfnis.

@BellisPerennis

Zitat von BellisPerennis:

Versteht ihr warum Partner in der Kennenlernphase sich oft verstellen

Weil sie sonst keine(n) abbekommen.

Zitat von BellisPerennis:

und Fürsorglichkeit vorspielen

Zitat von BellisPerennis:

Nach einer Anfangsphase lässt das aber alles nach

Vielleicht hat man sich selbst überschätzt.

Zitat von BellisPerennis:

Könnt ihr euch das erklären?

Vielleicht hat man aber einfach nur abgewartet, bis der andere emotional bzw. auch finanziell (gemeinsame Wohnung) tief genug in der Falle sitzt, ehe man sie langsam zuschnappen lässt.

Viele präsentieren sich beim Kennenlernen so, wie sie gerne wären. Ob das der Täuschung dient oder eher ein fake it until you make it ist, ist vom Fall zu Fall unterschiedlich. So, wie manche Frauen eine neue Frisur als Beginn eines neuen Lebensabschnitts erachten, so nehmen Menschen oft eine neue Beziehung als Beginn ihres neues Lebens. Und in diesem neuen Leben sind sie plötzlich geheilt von all ihren Problemen und werden zu das, was sie schon immer sein wollten. Dass das völlig absurd ist, muss ich nicht mehr dazuschreiben.

Zitat von BellisPerennis:

Genervt von den Leiden seines Partner

das stimmt nur bedingt, meine LG hatte Krebs, ich kann doch nicht nur ein Jahr darüber reden was sein könnte.
nur weil man es nicht Anspricht heisst es nicht das man sich damit nicht Beschäftig

@Dudo
Versteh deine Antwort nicht.

Am Anfang einer Beziehung zeigt man sich doch immer von der Schokoladenseite und nach und nach kommen die Ecken und Kanten zum Vorschein. Ist doch jetzt nicht ungewöhnlich.

Da du speziell Verständnis und Fürsorglichkeit erwähnst, vermute ich, dass du ein Thema hast, das dich einschränkt.

Zitat von BellisPerennis:

Also ganz konkret, sich um den Partner kümmern wenn er z. B. krank oder traurig ist

Zitat von BellisPerennis:

Genervt von den Leiden seines Partner

Ich interpretiere jetzt einfach mal, also sorry, falls das irgendwie hart klingt.
Ich glaube, die wenigsten Menschen suchen einen Pflegefall.
Wenn mein Partner ständig schlecht drauf wäre, an die Hand genommen werden und getröstet oder gepflegt werden müsste, wäre ich irgendwann auch genervt.
Vor allem, wenn das nicht nur eine vorübergehende Phase, sondern chronisch wäre und das Leiden mich auch in meiner Lebensgestaltung einschränkt.

Ich weiß nicht, ob das auf dich zutrifft. Aber es kann eine große Bürde für einen Partner sein, eine höhere Verantwortung als üblich für den anderen übernehmen zu müssen. Kann nicht jeder, will nicht jeder, manchmal überschätzt man sich auch, weil man das Ausmaß nicht absehen konnte.

für mich gibt es darauf eigentlich nur eine Antwort
Menschen lügen zu ihrem eigenen Vorteil / also um sich den zu verschaffen.

Zitat von BellisPerennis:

Nach einer Anfangsphase lässt das aber alles nach und dann stellt sich heraus, dass der Partner ganz anders drauf ist? Genervt von den Leiden seines Partner und die gemeinsamen Hobbies werden dann auch nicht gepflegt, weil sie nie gemeinsam waren.

Vielleicht hat sich derjenige einfach nur geirrt?

@BellisPerennis

wenn mein Partner an einer Krankheit leidet, werde ich alles tun um sie auf andere Gedanken zu bringen, es bringt ja nichts andauern über die Krankheit zu reden

Es kommt meiner Meinung nach auf die genauen Details an, wie überall.

Bezüglich kümmern: Am Anfang zeigt man natürlich seinen guten Willen dem anderen Gegenüber. Aber kümmern ist weitgespickt. In langjährige Beziehung gibt es eine Basis. Diese entfällt in Kennenlernenphasen, und diese ist nicht dazu gedacht, den Kummerkasten/Seelsorge für den anderen Part zu sein. Natürlich kommt es immer drauf an, weil niemand perfekt ist, und wenn jeder sein Päckchen hat, können beiden den anderen unterstützen. Aber dann kommt es auch auf die Verteilung der Päckchen an und hier kann schnell einer sagen, dass er dann lieber nicht mehr weitermachen möchte. Macht auch ein wenig Sinn, denn wie sieht es in Zukunft aus?

Hobbies: Warum nicht mal etwas Neues ausprobieren? Aber dann merkt man eventuell schnell, dass es einen nicht interessiert, aber scheut es dem Anderen zu sagen.

Lügen: Naja ich muss sagen, dass es sich hier auch viel um eine Diskrepanz zwischen Eigenwahrnehmung und tatsächlichen Verhalten gibt. Meine letzte Datingpartnerin hatte zwar die Vorstellung von einer intensiven/innigen Beziehung, aber ihr Verhalten hat dies in keinsterweise ausgedrückt. Sie sah es auch nicht als Lügen an, da sie das zwar suchte, aber durch ihre Altlasten o.ä. nicht umsetzen konnte. Hier ist Selbstreflektion ein wichtiger Stichpunkt. Nur weil ich eben etwas Suche bzw. einen Wunsch/Vorstellung von etwas habe, aber gar nicht merke, dass mein Verhalten diesen Wunsch gar nicht zulässt.

Beispiel: Bindungsängstler oder wie das hieß. Diese möchte auch eine innige Beziehung. Aber je inniger es wird, umso mehr möchten diese weglaufen und tun dies auch unterbewusst, obwohl diese trotzdem eine innige Beziehung wünschen, deswegen ist es oft Lügen. Für mich persönlich ist das trotzdem Lügen!

Ich verstehe dich und würde sagen, dass man daraus lernt. Man schaut sich das einige Zeit an und zieht die Reißleine! Taten und Worte eben.