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Warum lassen Narzissis uns nicht los?

L
Achso, für das Verstehen eurer Narzissis vielleicht noch hilfreich, mein Ex hatte mir mal gesagt, dass er mich extra auf Abstand hält weil er sich sonst verletzlich macht.
Das würde ihm aber nur so bei mir gehen. Bei den anderen würde es ihm leicht fallen sich komplett zu verstellen, aber bei mir würde er schon mal gerne sein Herz zeigen, aber er würde sich nicht vollkommen trauen. Aber er hätte es versucht für mich.

Und wenn ich sein Wahres Ich kennen würde, dann würde ich ihn evtl nicht mehr lieben und dann wäre er verletzt. Davor schützt er sich und baut eine Mauer.

12.09.2011 15:12 • #46


K
Zitat von lonelytoo:
Achso, für das Verstehen eurer Narzissis vielleicht noch hilfreich, mein Ex hatte mir mal gesagt, dass er mich extra auf Abstand hält weil er sich sonst verletzlich macht.


coool , gibt es irgendwo ein Handbuch für die abgedroschensten Sprüche für Narzissten ? Wenn nicht melde ich gleich mal ein Patent dafür an !
Mein Ex hat genau den gleichen Mist abgelassen !

Zitat:
Das würde ihm aber nur so bei mir gehen. Bei den anderen würde es ihm leicht fallen sich komplett zu verstellen, aber bei mir würde er schon mal gerne sein Herz zeigen, aber er würde sich nicht vollkommen trauen. Aber er hätte es versucht für mich.


auch Das ist Originalton, wahnsinn !

Zitat:
Und wenn ich sein Wahres Ich kennen würde, dann würde ich ihn evtl nicht mehr lieben und dann wäre er verletzt. Davor schützt er sich und baut eine Mauer.
super, wenigstens waren sie da mal ehrlich, was ? Aber so wie ich Das sehe sagen sie genau Sowas um Dich in Sicherheit zu wiegen und sich interessant und spannend zu gestalten und ihrem Partner das Gefühl zu geben was Besonderes zu sein um sie noch mehr an sich zu binden, auf Dauer durchschaut man es.

Ich sagte zum Schluss zu meinem Ex, dass er transparent wie ein Glas Wasser ist, denn jeder Spruch, jede Provokation, jede Reaktion ist absehbar, ganz einfach weil es ein Muster ist und sie im Grunde so armseelig sind das sie nur dieses eine Muster haben und nicht wandelbar und anpassungsfähig sind.
Wenn dann das Opfer aus der Opferrolle heraustritt und sein Verhalten verändert wird der Narzisst unsicher, denn er ist enttarnt.

Deshalb wenden sie sich dann auch ab, wenn sie merken das sie wirklich garnicht mehr durchsetzen können, aufhören würden sie aber nie !

12.09.2011 15:37 • x 3 #47


A


Warum lassen Narzissis uns nicht los?

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U
Seid alle froh, daß ihr jetzt in der Trennungsphase steckt und nicht später....so könnt ihr heute eure Zukunft festlegen und wenn ich alle richtig verstanden habe, möchten alle ein ausgeglichenes Leben mit jemanden führen, der euch liebt und euch das auch zeigt, mit Kinderwunsch und die Fähigkeit, Verantwortung für ein Kind zu übernehmen.
Lonely, Kinder fordern einen sehr heraus, brauchen Zuwendung, kosten Geld und Nerven. Ich habe 2 Kinder und einen normalen Mann.....eine narzisstisch gestörte Person würde ich mir niemals als Vater heraussuchen...das kann doch nur komplett daneben gehen. Es ist schon so anstrengend genug und Kinder brauchen beide Elternteile als Ansprechpartner....was nutzt dir das, wenn er nur temporär aus psychischen Gründen zur Verfügung steht. Purer Leichtsinn!

Ich komme mir vor wie ein Politiker mit einem Wahlversprechen:
Ihr entscheidet euch heute für eure Zukunft! Ihr habt die Wahl: ihr müßt nicht Opfer sein! ( Und ihr werdet jemand neues finden)

12.09.2011 20:11 • x 4 #48


B
Hey Lu,

Du hörst Dich mittlerweile wesentlich besser an. Das freut mich sehr für Dich! Ich hoffe es hält an.

Eine kurze Frage an euch Mädels hier:
Ihr erkannt habt, daß ihr mit eurem (Ex)Partner nicht glücklich werden konntet und habt die Trennung halbwegs verarbeitet. Wann habt ihr eurem Ex nicht mehr geliebt?

Ich stecke irgendwie fest. Mittlerweile funktioniere ich wieder aber ich liebe ihn noch wie am ersten Tag, einfach wahnsinnig. Beim Nachdenken fiel mir ein, daß das bestimmt auch was mit dem Narzissi bzw. uns als Narzisse-Frauen zu tun hat. Oder was meint ihr? Jede andere wäre doch nach 1/2 Jahr über jemanden hinweg, der sie nur schlecht behandelt hat.

13.09.2011 15:59 • #49


L
@ Big

Ich kann Dir eine Antwort geben, die ich in dem besagten Narzissen-Buch fand:

Es gibt ja Teile in der Beziehung, die sich wirklich normal anfühlen. Der Blick, die Umarmung, die Unternehmungen - irgendwo fühlte sich das stimmig an, weil der Narzisst in dem Moment einen klaren Moment hatte.

Plötzlich kippte das aber immer wieder. Und wir Narzissen-Frauen stehen da und sagen: Hallo, was ist denn jetzt los? Gerade eben war doch alles noch so schön. Wir hangeln uns über die schlechten Momenten zu den stimmigen.

Wir wissen, dass es auch die schönen Momente mit diesen Männern geben kann und wir vermissen diese. Wenn es an diesen Männern nicht die schwarzen Schalter, ihre Trieb- und Wechselhaftigkeit nicht gäbe, wären sie nahezu perfekt.

Ich habe meine anderen Beziehungen mit der mit meinem Narzissten verglichen und ich kann nur sagen: Ich habe keinen Mann so geliebt wie diesen und mit keinem hat sich die Liebe so gut und schön und vollkommen angefühlt wie mit diesem Mann. Hätte er nicht diese dunklen Facetten - er wäre perfekt!

Ich habe aber auch aus dem Buch gelernt, dass eine Beziehung mit einem Narzissten auch etwas mit uns zu tun hat. Und ein klein wenig steckt in uns Frauen auch etwas von diesem Narzissmus. Denn wir stehen schließlich auf die schönen Männer, nach denen sich alle umdrehnen, wenn sie den Raum betreten. Meiner gehört zu dieser Sorte. Er kommt in einen Raum und die Welt hält den Atem an. Das fasziniert mich, das prickelt. Und ich bin stolz darauf, solch einen Partner zu haben. Und ich gehöre auch zu den Frauen, die ein Hingucker sind, die lieber ein auffallendes Auto fahren als eine abgeranzte Schrottgurke. Ich fahre auf meinem fiesen Motorrad vor und genieße die bewundernden Blicke - meine Showbühne. Mein Narzissi tickt genauso. Jeder im Ort sagte über uns: Ihr ward wirklich ein unglaublich schönes Paar

Gleich und Gleich ergänzt sich gut - in unserem Fall ist das so.

Ich habe auch schon das GEgenteil probiert: Männer, die nicht gut aussehen, eher die grauen Mäuse sind, kein Auto haben, dafür ein klappriges Fahrrad. Ich habe die Beziehung nicht führen können. Gegensätze ziehen sich an - dieses Sprichwort passt nicht zu meinem Leben.

13.09.2011 16:26 • x 4 #50


K
Hallo BigCityGirl,
Zitat von BigCityGirl:

Eine kurze Frage an euch Mädels hier:
Ihr erkannt habt, daß ihr mit eurem (Ex)Partner nicht glücklich werden konntet und habt die Trennung halbwegs verarbeitet. Wann habt ihr eurem Ex nicht mehr geliebt?
meine Liebe ist erst vor wenigen Wochen komplett verschwunden als ich herausfand das er schon 2 Wochen nachdem ich für ihn nochmal wirklich Alles aufs Spiel gesetzt und viel investiert habe, bereits wohl mit einer Anderen rumgemacht hat, da wurde mir erst klar das er nie echt war und das er mit keiner aber wirklich keiner Frau ernsthaft eine Beziehung eingehen kann ohne sich dabei als Universum zu sehen und alles zu verletzen was ihm in die Quere kommt.
Zitat:

Ich stecke irgendwie fest. Mittlerweile funktioniere ich wieder aber ich liebe ihn noch wie am ersten Tag, einfach wahnsinnig. Beim Nachdenken fiel mir ein, daß das bestimmt auch was mit dem Narzissi bzw. uns als Narzisse-Frauen zu tun hat. Oder was meint ihr? Jede andere wäre doch nach 1/2 Jahr über jemanden hinweg, der sie nur schlecht behandelt hat.

es ist ganz wichtig das Du erkennst das im Grunde der Narzisst nicht das Problem ist, sondern die Partnerin ( denn es sind weitestgehend immer Männer die Narzissten sind ) , es liegt daran das man ein schlechtes Selbstwertgefühl hat und grundsätzlich auch nicht wirklich von seinem Umfeld respektvoll behandelt wird und wurde u. a dadurch verursacht das man nie Grenzen setzt, denn man hat gelernt das man still halten muss und Demütigungen annimmt, immer noch ein frauengemachtes Problem, denn wir werden trotz Emanzipation ( dieses Wort ist für mich mittlerweile auch eine Erfindung der Männer , denn es gibt sie im Grunde immer noch nicht wirklich ! ) klein gehalten, Frauen müssen sich anpassen, denn sie haben nie auch nur ansatzweise die Macht wie Männer daher verbiegen sie sich aus Gewohnheit und lassen sich so auch gewohnheitsmässig fertig machen wenn dem Narzissten der Sinn danach steht und er geht weiter und weiter.

Je nach Veranlagung und Erziehung hat er damit dann mehr oder weniger Erfolg.
Ich bin mittlerweile der Meinung das nur eine wahrhaftig schwache Frau mit einem Narzissten zusammen bleiben kann, eine Frau die nie wirklich Leid empfindet da sie so abgestumpft ist das es an ihr abprallt, es gibt keinen Weg mit einem Narzissten glücklich zu werden, höchstens mit sich selbst , neben ihm.

Aber sind wir uns mal ehrlich - braucht man Sowas als Frau ?
Es gibt genügend Männer und darunter dann wohl auch noch welche die nicht solche Sadisten sind oder man lebt dann besser allein, denn ein Leben ist zu kurz als es mit Menschen dieser Gattung zu verbringen wie ich finde !
Hat man aber eine masochistische Ader kann man sich super damit zufrieden geben, denn das Meister/Sklavin Spiel beherrscht ein Narzisst aus dem FF !

13.09.2011 16:42 • x 1 #51


B
Hey Knappi (sorry Dein Nickname ist einfach zu lang:))

eigentlich dachte ich immer ich bin super stark, weil mir das auch jeder sagt. Aber sobald es auf mich ankommt und ich Grenzen setzen muss, werde ich schwach.

[quote=knappdanebenistauchvorbei]
Ich bin mittlerweile der Meinung das nur eine wahrhaftig schwache Frau mit einem Narzissten zusammen bleiben kann, eine Frau die nie wirklich Leid empfindet da sie so abgestumpft ist das es an ihr abprallt, es gibt keinen Weg mit einem Narzissten glücklich zu werden, höchstens mit sich selbst , neben ihm.[quote]

Das erklärt es mir ein bisschen. Vielen Dank dafür. Bedeutet das im Umkehrschluß, daß ich erst mein Selbstbewusstsein steigern muss (obwohl ich gar nicht weiß wie das geht, denn ich dachte ich BIN selbstbewusst) um dann diese Gefühle für ihn loszuwerden?

13.09.2011 17:44 • x 2 #52


L
@ Big

Das ist ja das Verheerende: Wir denken, wir sind selbstbewusst, aber anscheinend sind wir es doch nicht.

Seltsam. Denn im Beruf eilt mir der Ruf voraus, dass mit mir nicht gut Kirschen essen sei. Und wenn ich im Umfeld abfrage, wie man mich so wahr nimmt, bekomme ich stets gesagt: Total taff, busy, selbstbewusst und einer fragte mich mal: Sagen Sie mal, haben Sie manchmal nicht Angst vor sich selbst?

Hm. Ich weiß keine Antwort.

13.09.2011 18:09 • x 1 #53


B
Da kann ich Dir die Hand geben. Aber Du bist ja auf dem besten Weg die innere und äußere Steffi in Einklang zu bringen. Finde ich super!

13.09.2011 18:20 • #54


K
Hallo,

ja - es ist genau DAS Problem das Lucrezia beschreibt, ihr meint ihr seid selbstbewusst, seid es aber überhaupt nicht ( immerhin wusste ich sowieso schon das ich kein Selbstbewusstsein habe ) , aber genau Das ist es auch was den Narzissten reizt !

Denn er ist ja durchaus intelligent und solche Dinge sprechen ihn an, da er hiervon am meisten profitiert , d.h wenn er eine sowieso unscheinbare Frau wahrnimmt ist der Jagdtrieb , wie bei Männern ohnehin vorhanden und bewusst gewollt ! , nicht wirklich groß da er hierin keine Herausforderung sieht sie ist weit größer, denn wenn er so eine Frau von sich abhängig macht und sie dazu bringt sich ihm quasi zu unterwerfen hat er die größtmögliche Bestätigung ! Solche Frauen in den Griff zu bekommen ist der Kick und je mehr sie ihn liebt und sich verausgabt, was eine echte Partnerin ,die ihren Traummann gefunden zu haben glaubt auch tut, ist wohl Genuss pur !

Nahrung frei Haus !
Ergo ist wohl in Eurem Selbstbewusstsein bzw. nenne ich es wohl mal anders, so wie ihr Euch wahrnehmt etwas falsch denn wenn ihr wahrhaftig selbstbewusst sein würdet, wäre es keinerlei Problem für Euch die Grenzen zu setzen und Narzissten würden auf Euch auch garnicht zugehen !

Ich habe jetzt, da ich meine Therapie mache rausgefunden was bei mir falsch läuft und ich kann nur eins weitergeben - Kontaktabbruch ohne Wenn und aber, es gibt keine Möglichkeit mit einem Narzissten zu leben, auch wenn das von mir oft erwähnte Buch durchaus die Mechanismen etc. erklärt, ohne zu leiden !

Früher oder später wird eine Frau darunter leiden, klar sie kann sich schon anpassen und ihren eigenen Weg gehen, neben ihm her, aber wer will z.B in einer Extremsituation allein gelassen werden wenn er einen Partner hat ?
Das ist z.B ein Schlüsselmoment bei mir gewesen, an Dem ich mich entschieden habe mich von meinem Narzissten loszusagen, als meine Mutter ins Krankenhaus kam, mein Vater dazu parallel krank im Bett lag und ich wenige Tage vorher bei meinem Narzissten half eine Extremsituation bei ihm im Alltag zu meistern -

er hat mich allein gelassen und da wurde mir klar, Das würde er immer tun weil ich ihm vollkommen egal bin !
Bewusst oder unbewusst, er wird und würde es immer wieder so tun und jede Frau die schon unter einem Narzissten gelitten hat lügt mich an, wenn sie sagt das sie dauerhaft darunter keinen Schaden erleidet, denn wenn sie an Stabilität gewinnt hat sie es auch nicht mehr nötig mit so einem Menschen zusammenzubleiben , so einfach !


Aus meiner Sicht ist kein Mensch es wert das eigene Leben derart so zu strukturieren sich einem Anderen anzupassen , ausser man hat eben so wenig Selbstbewusstsein das man ohne den Narzissten nicht leben will !
Der einzige Weg um von einem Narzissten dauerhaft wegzukommen ist so wie ich es jetzt mache , auch wenn es ab und an noch weh tut - ihn vergessen, auslöschen und alles wirklich von ihm begraben .
Die einzige, erlösende Zuversicht die mir täglich hilft ist, dass ich jetzt weiß das ich bedingungslos lieben kann, dass ich aber nicht mehr bedingungslos lieben werde, wenn ich nicht Dasselbe erfahre und die Tatsache das mein Narzisst nie wirklich glücklich werden wird und das wohl noch ein paar Frauen seinen Weg pflastern werden, ehe er unattraktiv und alt , allein vor sich hinmodert.

Vielleicht denkt er auf seinem Sterbebett mal an mich, wer weiß es - es kann mir auch egal sein, denn er hat mich nicht verdient und jede Sekunde meines Lebens für ihn war verschenkte Zeit die ich besser hätte nutzen sollen. Aber ich habe daraus gelernt und kann hier vielleicht ein wenig weiterhelfen aus Dem was ich noch jetzt fühle und erlebe !

Gruß
Knappi ( ist übrigens o.k wenn ihr mich so nennt, ich find´s nett )

13.09.2011 18:25 • x 8 #55


L
@ Big

Das ist ja das Verheerende: Wir denken, wir sind selbstbewusst, aber anscheinend sind wir es doch nicht.

Seltsam. Denn im Beruf eilt mir der Ruf voraus, dass mit mir nicht gut Kirschen essen sei. Und wenn ich im Umfeld abfrage, wie man mich so wahr nimmt, bekomme ich stets gesagt: Total taff, busy, selbstbewusst und einer fragte mich mal: Sagen Sie mal, haben Sie manchmal nicht Angst vor sich selbst?

Hm. Ich weiß keine Antwort.

13.09.2011 18:28 • #56


U
Bei meinem Ex habe ich v.a. sein Talent bewundert, daß sich sehr gut zu meinem Talent ergänzte. Wir waren ein besonderes Paar.

Ich hatte aber sehr bald das Gefühl, daß er ein Narzisst sein könnte und las von daher viele Bücher und Veröffentlichungen über diese Krankheit. Habe auch noch bei einer befreundeten Psychologin nachgefragt.

Peu à peu hat er sich quasi nach Lehrbuch verhalten und ich vertraute ihm immer weniger. Er hat gelogen usw, hatte Depressionen und Hoch´s, verquere negative Ansichten über andere.... Als aber seine Ansichten und Forderungen immer heftiger wurden und ich das Gefühl hatte, er empfindet nichts für mich, wollte ich ihn nicht mehr sehen und er wollte dann auch eine Pause. Die Pause war anfangs schwer, aber ich erinnerte mich an so viele grausame Dinge, bei denen ich einfach nur Objekt war und mich eher als Prost. gefühlt habe.

Nach 8 Wochen Pause wollte ich nicht mehr....weil ich eigentlich nicht wußte, was ich mit ihm anfangen soll (die Denkpause tat gut). Mir war dieses Hin- und Her und immer auf ihn eingehen einfach zu blöd/lächerlich....und ich habe mich auch nie mehr gemeldet. Ich hasse ihn nicht; eher tut er mir leid....aber das ist ja keine Grundlage. Es gab auch keine Auseinandersetzung, weil ich das Gefühl hatte, es würde nichts bringen. So habe ich meine Energie für andere Dinge verwendet.

Die, die mich kennen, wissen, daß ich nicht so selbstbewußt bin, wie ich wirke. Ähnlich wie bei euch.

13.09.2011 20:36 • x 1 #57


L
@ Ultramarin

Schön beschrieben, schön geschrieben, liebe Ultramarinblau.

Wir haben derzeit auch eine Art Pause, die ich anfangs nicht akzeptieren konnte, wollte. Aber diese Pause ist derzeit eine echte Chance für MICH, nicht mal so sehr für uns. Meine Gedanken kreisen nicht mehr permanent um diesen Mann. Wenn er anruft, ist es okay. Wenn nicht - ist es auch in Ordnung. Ich fange endlich, endlich an, MEIN Wohlbefinden zu organisieren. Dazu gehört meine eigene kleine Firma, die ganz schön viel Potenzial hat, wie ich seit ein paar Tagen feststelle... Wieso habe ich das nicht vorher gemerkt? Weil ich mich hab fesseln lassen in Dramen und Dramchen.

Ich glaube, ich weiß auch inzwischen, warum wir Narzissen-Frauen auf der einen Seite stark und auf der anderen schwach sind:

Im geschäftlichen Bereich kann ich unglaublich gut Grenzen ziehen und meinen Standpunkt vertreten. Ich passe unglaublich gut in die Schublade Karrierefrau.
Es ist leicht, in diesem Bereich Grenzen zu setzen, weil es hier keine tiefen, echten emotionalen Berührungspunkte gibt.

Im privaten Bereich kann ich mich gut abgrenzen, was das Thema Hobby und Freizeitgestaltung angeht. Wenn ich keine Lust habe, mit Freunden auszugehen, dann sage ich das - ohne schlechtes Gewissen. Da ist zwar auch eine emotionale Bindung da, aber nicht so stark wie im familären Bereich, bei dem ich immer wieder ins Straucheln und Stürzen gerate: Hier suche ich Liebe und Streicheleinheiten, hier möchte ich gemocht und geliebt werden. Ich möchte mich fallen lassen, geben und nehmen. Da ich das aber nie richtig gelernt habe, weil ich (rückblickend betrachtet) aus ziemlich emotional defekten Verhältnissen stamme, laufe ich der Liebe hinterher wie ein hungriger Hund dem Wurstzipfel.

Ich mache Männchen, gebe Pfötchen, bringe die Zeitung, schlafe auf dem Bettvorleger - in der Hoffnung auf ein paar Streicheleinheiten, auch wenn sie lieblos sind.

GEgen diese Machenschaften kann ich mich nicht abgrenzen - weil ich in Wahrheit fürchterliche Angst vor Ablehnung habe. Mein Vater hat mich abgelehnt, wenn ich nicht 100% funktioniert habe. Er hat mich ja auch einfach so bei meiner nicht ganz so psychisch gesunden Mutter zurück gelassen, obwohl er genau wusste, wie sie tickt. Meine Mutter lehnt mich bis heute immer dann ab, wenn ich nicht das tue, was ihr einen Vorteil bringt. Und ich habe das mit mir machen lassen.

Hatte heute ein interessantes Telefonat mit meinem Narzissi: Ich teilte ihm mit, dass ich mit meinem Unternehmen in einen Bürokomplex ziehen will und die Struktur meines Betriebs ändern. Das Konzept ist gemacht und ich habe ein sehr gutes Gefühl. Er wurde immer ruhiger am Telefon und meinte dann ganz geknickt: Dann hast Du bald keine Zeit mehr für mich, wenn Du jetzt so erfolgreich wirst. Vor wenigen Tagen hätte mich das angetriggert und ich hätte reuig meinen Entschluss zurück gezogen. Heute legte ich auf und fragte mich, warum ich eigentlich nicht schon längst die Umstrukturierung und das Auslagern des Betriebs vorgenommen habe...

Mir ist aufgefallen, dass ich eine ergreifende Ruhe in mir spüre. Ich merke die Trigger, aber sie lösen nicht mehr dieses Magensausen bei mir aus.

Ich stehe einfach nicht mehr zur Verfügung. Jetzt bin ich diejenige, die die Marschrichtung für mein Leben vorgibt. Wer mich begleiten will, ist eingeladen. Aber wer mir permanent Steine in den Weg legt und mich davon abhalten möchte, mich nach vorne zu entwickeln, möge bitte Abstand von mir nehmen.

Ich werde mit meiner Firma umziehen. Vor wenigen Wochen wollte ich noch alles aufgeben und mich wegbewerben...wieso eigentlich? Ich muss bei mir bleiben - da ist es egal, wo ich wohne. Meine Mutter wird zur Eröffnung meines neuen Büros nicht eingeladen. Denn in der Vergangenheit war es so, dass sich immer alles um sie gedreht hat, auch wenn es um meine Veranstaltungen ging. Da sie nicht weiß, wann sie sich auch mal im Hintergrund zu halten hat und ich keine Zeit und keine Energie mehr habe, erwachsene Menschen erziehen zu wollen, gehe ich endlich den bequemsten Weg - ohne sie.

Guter Gedanke, der sich prima anfühlt.

Heute habe ich einem guten Bekannten eine SMS geschickt und ganz höflich um die Rückgabe meines Ersatzmotorradhelms gebeten, den er seit einem Jahr ausgeliehen hat. Großer Schritt für mich. Ungewohnt für mein Umfeld.

Step by step - auf dem Weg zu sich selbst.

Es wird alles gut, ich merke es.

Ich empfehle wirklich das Buch: Ich stehe nicht mehr zur Verfügung.

Liebe Grüße.

Lu

13.09.2011 22:16 • x 1 #58


L
Ich würde gerne die Überschrift dieses Threads ändern...

Eigentlich müsste er heißen:

Warum lassen WIR die Narzissis nicht los?

*lach*

so ändern sich die Dinge und Ansichten innerhalb von ein paar Tagen...

13.09.2011 22:22 • #59


L
In der ganzen Narzissmus-Diskussion sollten wir Partnerinnen/Expartnerinnen uns wirklich mit der Frage auseinandersetzen, welchen Teil in uns der Narzisst nährt.

Ich wehre mich inzwischen, den Narzissten ausschließlich als bösen Täter darzustellen. Wir Partnerinnen waren und sind bereit, diese Strukturen mitzumachen. Niemand zwingt uns, GEdanken und Gefühle an diese Menschen zu verschwenden.

Anstatt sich zu fragen, warum ein Narzisst dies oder jenes tut/getan hat, sollte man sich als Partnerin wirklich mit der Frage auseinandersetzen, warum unser Herz an solch einem Menschen hängt und nicht an einem guten.

Ich habe in den letzten Tagen wirklich sehr viel nachgedacht, obwohl ich auch viel gearbeitet habe. Ich erinnerte mich an eine Beziehung, die ich hatte, als ich etwa 25 war. diese Liaison war furchtbar anstrengend, kräftezehrend und alles drehte sich um diesen Mann, der eine ätzende Scheidung mit fettem Rosenkrieg bewältigen musste. Ich habe alles für diesen Mann getan: Ihn zum Anwalt begleitet (wie meine Mutter), seine Unterlagen und Schriftverkehre erledigt (kenne ich ja auch...), mich um seine Kinder gekümmert - und blieb mit meinen Wünschen völlig auf der Strecke. Als er mir sagte, dass er sich sterilsieren lasse und niemals noch Kinder haben will (ich war damals noch kinderlos), kam ich richtig in Aktion: Ich tat fast ALLES, um diesem Mann zu beweisen, dass ich eine gute Frau, Partnerin und Mutter bin. Ohne Erfolg.

Irgendwann habe ich ihn völlig kraftlos verlassen, weil mir mein Wunsch nach Familie einfach viel wichtiger war.

Und dann passierte etwas echt Seltsames: Der Mann besann sich, als ich weg war, setzte alle Hebel in Bewegung, um mich zurück zu gewinnen, machte mir einen Heiratsantrag mit allem Schnick und Schnack. Ich spürte wirklich, dass seine Absichten ernst waren und er verstanden hat, um was es geht. Obwohl uns nichts mehr im Weg stand, konnte ich mich nicht mehr auf diesen Mann einlassen.

Es war wie ein Fluch! Heute denke ich: Der Reiz war weg. Schlimm...ganz schlimm.

Aber ich werde es schaffen, ein gesundes Mittelmaß zu finden!

Habt auch Ihr Mut!

Lu

13.09.2011 22:33 • #60


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