Hallo Zusammen,
nachdem ich schon einige Zeit immer mal wieder mitlese in den Foren, mir schon zig Bücher zum Thema geholt habe, u.a. Die Masken der Niedertracht und eigentlich genau weiß, was ich tun muss - habe ich mich nun angemeldet und schreibe selbst etwas dazu. Vielleicht hilft es einfach, sich mit Menschen auszutauschen, die ähnliches erleben oder erlebt haben, denn im Umfeld oder dem, was davon übrig ist, verstehen einen die Wenigsten.
Seit 3 Jahren befinde ich mich in einer Beziehung, die hier an sich vom Ablauf schon unzählige Male beschrieben wurde. Wir waren gute Freunde und er hatte mir in einer schweren Zeit beigestanden, als ich Todesfälle nur schwer verdauen konnte. Es war ein Traum, es war so extrem schön, wie ich es noch nie erlebt habe. Immer wieder sagte er mir, er würde mich so sehr lieben, er wisse gar nicht was ich mit einem wie ihm will (ich selbst bin alleinerziehend und beruflich recht erfolgreich und er hat eigentlich eine gescheiterte Existenz nach der anderen und lebte zwischendurch vom Staat, bzw. wird durch Mutti mit Mitte 40 immer wieder unterstützt). Mir war das egal, denn ich messe niemanden daran, was er hat.
Mit der Zeit kamen die Probleme, er hatte immer wieder Kontakt zu EXen, die ihn wieder haben wollten, obwohl die Beziehungen angeblich auch recht schwierig liefen (lag laut seiner Aussage natürlich immer an den Frauen). Einmal ging er fremd. Ich habe rebelliert und es kamen dann natürlich immer mal wieder so Anwandlungen, dass er sich bei mir eben immer so klein fühle, weil ich so erfolgreich wäre und alles allein schaffen würde und bestimmt würde ich ihn eines Tages für einen Manager verlassen.
Nun gut, ich fing also an mir zu überlegen, wie ich diesem ach so tollen Menschen ein besseres Selbstwertgefühl geben kann, denn vom Prinzip her wollte ich ja einfach nur glücklich mit ihm sein. Ich gründete eine Firma als Nebengewerbe für ihn, wir zogen irgendwann zusammen und die Katastrophe nimmt ihren Lauf. Das ist die Kurzfassung.
Aktueller Stand ist, dass ich seit Wochen krank geschrieben bin wegen psychischer Überbelastung, totalem Burn Out - hatte letztes Jahr drei OP´s und dazu der psychische Stress, dass war zuviel. Mein Rehaantrag läuft. Ob die Firma mich danach noch behält ist fraglich und ich sitze in unserer gemeinsamen Wohnung, die viel zu teuer ist für mich alleine. Er kommt mal und besteht auf sein Wohnrecht und geht dann, wenn er mal wieder völlig ausgerastet ist und mich vor meinem Kind als Nut., *beep*, etc. beleidigt und ich ihn rauswerfe. Ich habe ihn mehrfach gebeten, einfach komplett auszuziehen, denn er kann sich die Wohnung allein erst recht nicht leisten, er macht es nicht.
Alles was ich mal war, bin ich nicht mehr. Ich habe zu den meisten meiner Kontakte kaum noch Bezug, denn es war ihm ja immer so unangenehm mit meinen Leuten zu tun zu haben, da er sich neben denen nicht wohl gefühlt hat. Gemeisame Freunde manipuliert er, aber wie.
S. gab es irgendwann auch nicht mehr, er ist ja dauernd müde, weil er so viel arbeitet
Ich selbst gehe seit einem Jahr zur Psychologin, er braucht sowas nicht - er ist nicht krank, ich ja...
Er ist nicht schuld, wenn er aus seinen zig Launen heraus einen Streit anfängt, bin ich schuld - denn ich hätte ja einfach mal meine dumme Klappe halten können
Er macht mich überall schlecht, er erzählt Dinge die einfach erfunden sind, er droht mir, mich fertig zu machen - er macht sich lustig....and so on...im Moment ist der Knaller, dass er abfällig sagt, wann ich denn eigentlich das letzte Mal was Anständiges geleistet hätte, ich sei ja seit Wochen krank geschrieben und würde mein Leben nicht mehr auf die Reihe bekommen...
Fakt ist, ich gehe bald in Reha - dann komme ich wieder und muss eine neue Wohnung finden, meinen Job kann ich wahrscheinlich vergessen, also einen neuen finden - alles in allem, ich kann komplett von vorne anfangen und er lässt mich dabei einfach nicht los.
Mal sagt er, ja ist ok wir trennen uns, dann kommt er wieder angeschleimt und meint, wir können doch und sollten doch...manchmal gebe ich einfach nur nach um meine Ruhe zu haben und sage ja ja...mein Plan im Kopf steht ja...
Diese Geschichte ist wirklich die absolute Kurzfassung, vieles was hier schon beschrieben wurde, erlebe ich auch und/oder spielt sich hier genau so ab...was ist das für ein schlechter Film?!?!?
Das Problem ist, ich bin im Moment wie gelähmt, ich bin einfach nur fertig und weiß nicht, wie ich den nächsten Schritt gehen soll....fühle mich oft einsam und überfordert, im nächsten Moment ärgere ich mich über mich selbst, dass ich zugelassen habe, dass so was aus mir wird...also habe ich beschlossen, mich mit anderen auszutauschen, die Ähnliches erleben oder erlebt haben...einfach mal drüber reden....das hilft bestimmt schon...
Liebe Grüße