Update:
Um 12.20 Uhr hat er auf dem Handy angerufen. Ich habe es aber BEWUSST im Auto liegen lassen, um in Ruhe mit meinem Kind essen zu können.
Ich werde nicht zurück rufen.
Bitte entschuldigt, wenn ich den Thread hier als eine Art Blog nutze, als Kontrolle für mich selbst.
Aber dennoch beschäftigt mich eine Frage:
WIE soll ich das jetzt am besten beenden? Ich hab das doch schon so oft durch... Ich habe sogar einen imaginären Freund erfunden, in der Hoffnung, dass er mich dann in Ruhe lässt. Fehlalarm.
Ich habe ihm in abendfüllenden Monologen (denn Dialoge gibt es mit Narzissis ja nicht) meine ganze Seele, alle Gefühle erklärt und meine Verzweiflung im Umgang mit ihm aufgeschlüsselt. Es hat nichts gebracht.
Er fordert und fordert, verschlingt mich mit Haut und Haaren - ohne Rücksicht auf meine Bedürfnisse.
Meine Therapeutin hat mir gesagt: Ihr erster Schritt ist es, zu schweigen. Mit Ihrer Offenheit machen Sie sich nur angreifbar. Erzählen Sie nichts mehr über sich. Bis sie gelernt haben, Menschen zu erkennen, die normal strukturiert sind und die es gut und ehrlich mit Ihnen meinen.
Meine Mutter dreht am Rad, weil sie nicht mehr weiß, was ich mache. Sie weiß nicht, wo ich hingehe, wer mir anruft, wie es mir geht. Deshalb nennt sie mich ja auch jetzt böse, gemein, unmöglich.
Das sind meine Knöpfe! Und in der Beziehung läuft es ähnlich: Setze ich Grenzen oder stelle gar Ansprüche, wendet Mann sich entrüstet ab.
Ich kann keine Rücksicht mehr auf die Befindlichkeit von M. und meiner Mutter mehr nehmen. Es geht nur noch um mich und um mein Kind.
Abstand. Schutz. Das ist, was zählt.
Puh! Mein Lebensrad dreht sich grad ganz gewaltig und mir wurde heute im Therapiegespräch so richtig bewusst, aus was für kranken Verhältnissen ich komme: Außen hui, innen Pfui! Eine schöne Akadamikerfassade mit Haus, Pferd und Mercedes. Aber ein emotionales Vakuum, in dem man mich um alles beraubte, was ich hatte: Vertrauen, Ehrlichkeit, Unbeschwertheit und auch das Geld, das ich hatte.
In meinem Leben dreht sich irgendwie immer alles um Geld, das ich permanent verliere, immer im Zusammenhang mit meinen Partnern oder meiner Familie. Ich arbeite, bin fleißig, lebe bescheiden - und habe nie Geld, weil es immer durch andere verloren geht! Und ich habe schon ganz früh zuhause gelernt: Mit Geld kann ich mir Aufmerksamkeit kaufen. Das Geburtstagsgeld von Oma habe ich zum Bäcker getragen, mit 8 Jahren, um dort eine Torte für meine Mutter backen zu lassen. Zum Muttertag.
Jetzt habe ich selbst ein Kind, das Taschengeld von mir bekommt - und bei mir würden alle Alarmglocken schrillen, wenn mir die Kleine so ein aufwendiges Geschenk machen würde. Sie hat eine Sparbüchse, da kommt das Taschengeld rein, und zwei Mal im Jahr tragen wir es zur Sparkasse... Mir hat man alles genommen. Das GEld von meinem damaligen Tauf-Sparbuch hat mein Vater abgehoben und sich eine Stereoanlage dafür gekauft. Das Geld habe ich nie zurück bekommen.
JETZT kapiere ich, wieso mein Leben so läuft, wie es läuft: Man nimmt mich aus wie eine Weihnachtsgans: Emotional, körperlich, finanziell. Denn ich habe es nie anders gelernt...Und wenn ich Grenzen ziehe, bin ich geizig , geldgeil (Originalton meiner Mutter). Partner sagen: Was machst Du wegen der Kohle so rum? Du verdienst doch?
Oh mein Gott...
Und genauso ist M: Eigentumswohnung, Ehrenamt, fettes Auto. Der Schein trügt. Innerlich ist er völlig leer und das, was man ihm schenkt, verschlingt er und verdaut es achtlos.
Alles hängt miteinander zusammen.
Was für ein Tag!
Tapfere Grüße!
Lu