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Warum lässt er mich so in der Luft hängen?

M
Liebe Sanna,

Dein Schmerz trifft mich, glaube es mir.

Zitat von Sanna123:
Ich kann mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen, der Gedanke daran, dass ich mal jemand anderes habe, geht einfach nicht. Und ich möchte gern Kinder haben. Mit ihm wird das wohl nichts, und ich werde deshalb alleine bleiben.


Du warst 6 Jahre mit ihm zusammen. Das ist nicht Dein ganzes bisheriges Leben. Bau Dir wieder ein eigenes auf, Du schaffst das, wenn Du den Schmerz bewältigt hast.

Zitat:
Wie kann etwas trotz beidseitiger Liebe nur so zu Ende gehen?


Diese Frage stellen wir uns alle. Immer und immer wieder. Ich habe meine Ehe auch nicht beendet, weil es an Liebe gemangelt hat. Es war Kompatibilität, nach Jahren erst sichtbar geworden. Vielleicht ist es in meiner Beziehung jetzt auch so gewesen, von Ihrer Seite aus. Sie hat es aber nicht kommuniziert. Daher bin ich allein mit meinem Kopfkino. Und ich kann jetzt für den Drecksfilm, der im Kopfkino läuft, Eintritt bezahlen und mir den Schmarrn ansehen oder ich gehe weiter und am Kino vorbei.

Zitat:
Ich habe gelesen und gehört, dass Liebeskummer Jahre gehen kann.Das halte ich nicht aus


Klar kann er Jahre gehen. Wenn man nicht damit abschließt, immer und immer wieder in Selbstmitleid zerfließt und immer wieder ein Ticket fürs Kopfkino löst. Da kann Dir keiner helfen, da wird Dir keiner helfen. Liebeskummer geht Jahre, wenn man selbst das zuläßt. Ich werde das für mich nicht zulassen. Ich trauere um Sie, ich weine, heule, jammere und fluche. Aber ich stehe danach wieder auf und gehe meinen Weg, zumindest bis zum nächsten Anfall. Du kannst entweder das tun oder liegenbleiben und weiterheulen. Egal, wofür Du Dich entscheidest: Es bringt Ihn nicht zurück zu Dir. Er hat eine Entscheidung getroffen. Du kannst ihm die Türe offen halten, falls er seine Meinung ändert. Aber das ist nicht zu verwechseln mit Hoffnung. Es bedeutet Verzeihen und Verstehen.

Daran arbeite ich. Das solltest Du auch tun.

Liebe Grüße
Manfredus

10.02.2014 08:06 • x 1 #151


S
Guten Morgen, manfedus,

ich versuche es. Jeden Tag aufs Neue, aber es fällt mir sehr schwer. Einfach weiter gehen, was anderes bleibt mir nicht übrig. Auch wenn sich alles so sinnlos anfühlt.

Ich weiß nicht, ein eigenes Leben aufbauen klingt so einfach. Ich meine, er ist ja schon vor mittlerweile Monaten ausgezogen und ich habe gemerkt, dass es mir so ab Mitte Januar besser ging. Aber nachdem er die Trennung ausgesprochen hat, ist es schlimmer als er ausgezogen ist. So endgültig eben.
Ich fühle mich nicht gut so von Stunde zu Stunde zu leben.Ich weiß, dass es besser wird, aber ich habe einfach angst vor der Zukunft.
Ich weiß auch, dass sich tausend Menschen aus dem gleichen Grund schlecht fühlen und alle es überstehen werden. Aber diese Sinnlosigkeit macht mich fertig.
Ich weiß, dass ich selbst mir einen Sinn geben muss... Naja, heute ist ein neuer Tag und wenn der vorbei ist, kommt schon der nächste. Es läuft weiter

10.02.2014 09:30 • #152


A


Warum lässt er mich so in der Luft hängen?

x 3


R
Ich saß teilweise vor der Uhr und habe zugeschaut wie die Sekunden und Minuten verstrichen sind. Und jedes Mal dachte ich mir dann: Oh - wieder eine Minute ohne ihn rum! Juhu!

Irgendwie vergeht die Zeit. Gib/Nimm dir ein paar Wochen zum Trauern und dann geht es weiter. Konzentriere dich auf die Arbeit. Ich habe mir gesagt: Du darfst zu Hause und auf dem Hinweg so viel weinen, wie du willst. Sobald du durch die Tür zu deiner Arbeit gehst, verbietest du dir jeden Gedanken - auch, wenn es dir wieder in den Kopf schießt. Wenn du die Tür wieder verlässt und auf dem Heimweg bist, darfst du wieder so viel weinen, wie du willst.
Es hat mir geholfen den Tag zu überstehen. Probier es morgen!

Vergiss nie, dass du einen Job und eine Wohnung hast. Das ist dir und das ist so verdammt viel Wert! Das ist deine Existenz. Das kann dir keiner nehmen bzw. lass es nicht zu, dass er dir die Freude daran nimmt. Das ist DIR allein.

10.02.2014 14:32 • x 1 #153


H
Er war der Mensch für alle Zeiten für mich, meine große Liebe.
Ich werde ihn nun in Ruhe lassen und dann weiter gehen. Ich muss ja aber ich will es eigentlich nicht. Das ist ja das Dumme

Das kenne ich und ich versteh dich so gut, Sanna, dein Schmerz berührt mich sehr. Ich lese seit langem hier im Forum, hatte noch nie was geschrieben. Wenn ich lese, wie du schreibst, seh ich mich wieder. Obwohl unsere Geschichten nicht ähnlich sind. Auch er war/ist für mich die Liebe meines Lebens, meine Liebe, und er hat es mir sehr viel schwerer gemacht, denn er wollte mich nicht loslassen. Begreifen kann ichs noch immer nicht, er sagt, er auch nicht - doch was nützt das? Hör das, was dein Exfreund dir sagt, lass los, ich wäre froh für so eine Äußerung gewesen, so traurig dich das jetzt macht. Ich habe Jahre gebraucht, die ich anders hätte verbringen können, trotz meiner Liebe zu ihm. Und darüber hinweg bin ich noch immer nicht. Aber ich akzeptiere alles, wie es ist, er ist nicht bei mir, geht nicht Hand in Hand mit mir durchs Leben, warum spielt keine Rolle mehr für mich. Das ist die Realität, sonst wäre er hier. Er will es so, also respektiere ich das. Weil ich ihn liebe. Ich weiss, dass man da nicht von heute auf morgen hinkommt, aber es muss auch nicht zu lange dauern. Es geht mir wieder gut und ich will dir Mut machen. Ich war bisweilen völlig fertig, richtig krank, körperlich und seelisch, bin durch meine eigene innere Hölle gegangen. Ich dachte sehr lange, das schaffe ich nie, ich kann nie mehr glücklich sein. Ich habe mich immer wieder meinem Kopfkino hingegeben, gegrübelt, warum dies und warum das. Ich hatte an nichts mehr richtig Freude, die Zeit verging, ich habe gehofft und gewartet, bis ich fast am Ende war. Und so weit, Sanna, darf es nicht kommen, das musst du dir wert sein. Zumal du gar nichts erreichst damit, von dem, was du dir zur Zeit am sehnlichsten wünschst. Ich weiss, dass man sich den Schmerz nicht einteilen kann, weder zeit- noch mengenmäßig. Doch sich darin zu verlieren ist so was von schädlich, man verliert sich selbst dabei, man bemerkt es nicht einmal, das hätte ich nie gedacht. Wenn man sich immer wieder mit denselben Gedanken quält, kommt man keinen Schritt nach vorn, es kostet nur unnötig Kraft. Umso schwerer habe ich rausgefunden aus meinem Kummer, und wieder zu mir selbst.
Eine Freundin hat mir eine Karte geschenkt: Wenn du in einem Loch sitzt, musst du zuerst mit dem Graben aufhören.
Also hör auf damit, so schnell du kannst, arbeite dran, geh aus, freu dich an allem, was gut ist in deinem Leben. Mach was, was du schon lange machen willst, entdecke Neues für dich, das Leben ist schön. Auch wenn man sich das zeitweise nicht (mehr) vorstellen kann. Du schaffst das, Sanna!

10.02.2014 18:40 • x 1 #154


H
Lies nochmal, was Manfredus zu dem Liebeskummer geschrieben hat, der Jahre gehen kann - wenn DU das so willst, dich dafür entscheidest.
Jeder hat nur das eine Leben. Ich selbst wäre froh, ich hätte das alles früher erkannt, und umgesetzt, was er schreibt. Es gibt andere Wege, trotz Traurigkeit.

Wie gehts dir denn heute, was hast du gemacht?

10.02.2014 19:08 • x 1 #155


M
Zitat von Hier und jetzt:
Ich selbst wäre froh, ich hätte das alles früher erkannt, und umgesetzt, was er schreibt. Es gibt andere Wege, trotz Traurigkeit.


Das ist etwas, daß man lernen muß. Ich lerne es gerade selbst und mache Fehler dabei. Viele Fehler. Aber daraus versuche ich zu lernen. Heute habe ich wieder einen Fehler gemacht. Das wird mir vielleicht noch einmal passieren, aber damit kann und muß ich leben. Und ich kann es.

Aber ich fahre auch morgen Nacht spontan in die Normandie. An einen Ort, an den ich schon vor Jahren wollte. Ich bin hier erst mal raus, für mich. Für meinen Kopf. Für mein Herz. Meine Ex tut,was sie will, nicht, was ich mir wünsche. Und das wird sich nicht ändern. Ich bin nicht mehr traurig, wenn es regnet. Weils auch regnet, wenn Ichs bin...

MfG
Manfredus

10.02.2014 19:47 • x 1 #156


S
ich danke euch Dreien für eure lieben Worte.

Ich weiß, dass es in meiner Hand liegt, ihn loszulassen, und ich bin sehr dankbar, dass er das weiß und mich quasi unterstützt. Ich habe ihn gebeten, nicht mehr zu meiner Zeit zu fahren. Er hat darauf nicht mehr geantwortet, aber ich weiß, dass er es respektiert. Dafür danke ich ihm auch.
Sein Geburtstagsgeschenk wird er noch bekommen, ich habe es ja schon hier. Er wird sich darüber freuen, nd das freut mich dann auch. Ich gebe es unserem gemeinsamen besten Freund mit.

Bei deinem Text, hier und jetzt, musste ich weinen. Du bist sehr stark und du brauchtest eben deine Zeit. Am liebsten würde ich für immer um uns trauern, aber ich weiß, dass ich weiter gehen muss. Die Erinnerungen sind alles was ich habe und ich würde mich am liebsten mit ihnen einschließen. Es bringt mir nichts und schmerzt nur
Ich vermisse ihn so. Ich kann mir ja nicht einmal einreden, dass er ein Blödmann ist und ihn hassen... Er ist nämlich immer lieb zu mir gewesen. Trotzdem, wenn ich an meine Zukunft denke, dann wünsche ich mir nichts mehr, als ihn. Ich muss schon wieder weinen.

Heute habe ich nach drei Tagen das Bett wieder verlassen. Ich habe vom heulen so eine dumme trockene Flechte neben dem rechten Auge bekommen, tut verdammt weh und nach 3 Tagen sieht man auch echt nicht mehr gut aus. Dafür weiß ich jetzt aber auch, das meine Augenmaske tatsächlich abschwellend wirkt Ansonsten hatte ich heute frei, war schon um halb sieben wach und habe die Wohnung saubergemacht. 10 Minuten geputzt, Kinderfernsehen geguckt, wieder 10 Minuten geputzt, eine geraucht. Rauche aber wieder weniger zum Glück. Die Haare habe ich mir gefärbt, wurde nach 4 Monaten wieder zeit. Und einkaufen war ich. Nur bei Aldi aber immerhin. Mit den Freunden vom meinem Bruder habe ich kurz aber nett gequatscht und ich habe ne Stunde ein der Badewanne gelegen. Besser als nix. Gelernt hsbe ich nicht, ich schreibe morgen aber eine Klausur zur Arztabrechnung... Da muss ich morgen im Bus schnell ran und in den Pausen. Da ist dann immerhin keine Zeit zum nachdenken.

Dann gabe jch ein eenig angst krank zu werden, mein Bruder hat ne Virusgrippe und jst 2 Wochen krankgeschrieben. Das würde mir zur Zeit gar nicht passen.

Ich wünsche dir eine tolke Zeit in Frankreich, Manfredus. Ich würde auch gern raus, ich gönne es dir von Herzen.

10.02.2014 21:22 • #157


M
Zitat von Sanna123:
Ich würde auch gern raus, ich gönne es dir von Herzen.


Dann pack Deine Koffer. Ist allerdings ein Doppelzimmer und ich hoffe, Du schnarchst nicht...

Liebe Grüße
Manfredus

10.02.2014 22:56 • #158


S
leider doch

10.02.2014 23:04 • #159


S
Aber ich gönne es dir trotzdem

10.02.2014 23:10 • #160


S
Bisher war der tag okay, nicht besonders aber in Ordnung.
Ich war bisher ja auch nur Unterwegs, Schule und Büro, dann die Klausur und naja... ich hatte noch keine echte Zeit zum nachdenken gehabt. Ein wenig während der Busfahrt ja, und jetzt wo es zum Feierabend hingeht, merke ich schon, wie ich wieder nachdenke und ich ihn anrufen möchte, einfach seine Stimme hören
Nachdem ich in der letzten Zeit Musik komplett vermieden habe, weil mich ALLES an ihn erinnert, habe ich heute mal wieder einen Versuch gestartet und doch direkt einen Song gefunden, der mich gerade unterstützt
Natürlich ist das nicht die Welt, aber besser, als wenn ich jemanden nerve, vor allem da alle schon fragen, wann es denn endlich wieder besser läuft

11.02.2014 16:57 • #161


H
Na siehst du, das ist doch schon mal was, wenn der Tag in Ordnung war. Gut, wenn man keine Zeit hat, sich im Kopfkino zu bewegen. Auch das bringt Abstand, und die Anspannung lässt nach. Und bald wirst du dich nicht nur abgelenkt fühlen, sondern auch wieder Freude empfinden können, wenn du was machst. Die Musik ist doch ein Anfang gewesen heute, oder? Musik hilft immer, wenn man sie grundsätzlich gerne mag. Deine Freunde werden sich nicht genervt fühlen, wenn du reden willst, und wenn das mal so wäre, dafür sind Freunde da, oder? Nicht nur zum Ausgehen und Spaß haben. Auch wenn das schöner ist . Sie werden das aushalten, glaub mir, meine mussten da auch durch. Und ich habe sie alle noch. Zudem kannst du ja immer hier schreiben.
Liebe Grüße!

11.02.2014 20:56 • #162


S
Hach jaaa, ich hoffe, es ist morgen auch gut. Es kommen auch wieder andere Zeiten und schlechte Momente. Ich habe immer diesen Gedanken, dass er schnell eine Andere haben wird. Ich verscheuche den Geda ken natürlich direkt, aber ein blödes Gefühl bleibt.
Vorhin hat mich unser gemeinsamer bester Freund angerufen und mein Hrrz hämmerte wie wild, eeil ich nur dachte, dass er mir eine schlechte Nachricht überbringt. War aber nicht so, er musste sich nur wegen einem Mädchen, dass er mal toll fand Luft machen. Er sagte, er denkt, mein Ex wird mehr leiden als ich und er wird noch länger als ich mit der Sache kämpfen. Weiß ich aber nicht und ich will daran nicht denken.
Ich schaue immer noch, ob er in der Bahn sitzt. Ich kann vom Balkon im Winter direkt in den Zug gucken. Auch wenn ich auf den Bus warte, schaue ich in der Hoffnung, ihn zu sehen. Ich muss mich zwingen, das zu lassen. Ich lese auch die alten sms nicht und den Mailordner mitunseren Mails habe ich gelöscht. Alles weg und vergangenen

11.02.2014 21:34 • #163


S
Bis heute war es wieder in Ordnung, ich versuche alle Gedanken an ihn zu verdrängen. Es nützt mir ja eh nix, ob ich nun an ihn denke, oder nicht. Und verdränge ich, geht es mir besser, ich hatte sogar Spaß in der Schule
Aber tief drin weiß ich, dass ich ihn sehr sehr sehr doll vermisse und ich traurig bin.
Und ich hab immer diese Gedanken, was er wohl macht und eifersüchtig bin ich auch und es hst trotzdem keinen Sinn... Deswegen lenke ich mich ab, so gut es geht.

12.02.2014 18:40 • #164


H
Du bist tapfer, Sanna, und ganz schön stark. Tief drinnen kann es auch gar nicht anders sein, das ist völlig ok. Daran, wie es ist, kannst du nichts ändern. Wie du damit umgehst, das ist das Entscheidende. Das ist schwer, und alles was der Verstand sagt, wird oft genug vom Herz und der Traurigkeit übertönt. Du vermisst ihn noch sehr, es gibt Tiefpunkte, und da kann niemand wirklich helfen. Leider. Du kannst erst richtig verarbeiten, reflektieren, wie denn eure Beziehung wirklich war, wenn der Schmerz nachlässt, durch den du durch musst. Wenn du etwas mehr Abstand gewonnen hast und wieder ruhiger, gelassener geworden bist. Dass du diese Zeit erst mal gut überstehst, das ist wichtig, finde ich. Bestimmt siehst du dann zudem verschiedenes anders, viel klarer. Denk nicht, ich hätte das, was ich dir jetzt schreibe, so einfach und toll geschafft. Ich habe dir ja schon gesagt, bei mir war es ein langer Prozess. Zudem hing ich über Jahre in der Schwebe, alles war offen, bei scheinbar gegenseitig starken Gefühlen und gleichen Wünschen - was ich heute auch in Frage stelle. Insgesamt hab ich mich halt schwer getan, mit dem Lernen und dem Loslassen. Mir selbst zu viele Rückschläge verpasst, die ich in der Anzahl nicht gut verkraftet habe. Ich bin gar kein Masochist, aber man hätte es fast meinen können. Es gibt vieles, was unterstützen kann, das wollte ich erst mal gar nicht an mich heranlassen. Letztlich muss ja jeder seinen eigenen Weg finden, doch es muss nicht sooo mühsam sein. Ich wünsche mir einfach, dass du besser da durch kommst als ich. Und das wirst du!

12.02.2014 21:04 • x 1 #165


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