Wir haben uns eine Stunde gesehen, sind ein wenig Spazieren gegangen.
Zu sich nach Hause wollte er mich nicht nehmen, das letzte Mal war wohl nicht so schön für ihn. Ich bin aber auch so wütend innerlich geworden, als ich seine Bude mit den neuen Möbeln gesehen hatte und wie ordentlich er plötzlich sein kann, zuhause war er nie so... Naja, ich war eben doch noch aufgebracht.
Gestern habe ich ihm seine Sachen übergeben die ich beim ausmisten noch gefunden hatte, paar Bücher. Kleinkram, den ich ihm mal geschenkt habe. Mir ist aufgefallen, dass mein Verlobungsring weg ist. Ich hatte ihn in einer kleinen Schachtel liegen, weil ich keinen Schmuck trage, ich mag das Gefühl einfach nicht, ist aber auch egal. Auf jeden Fall ist er weg Ich habe ihn darauf angesprochen, aber er meinte, er hätte ihn nicht. Er will aber nochmal nachgucken zuhause.
Die ersten paar Minuten des Treffens waren voll schrecklich, vor allem, weil meine Mutter mich anrief, weil ich noch nicht zuhause bei ihr war, abends um 8. Und weil ich nicht ranging, weil ich so bepackt war, rief sie direkt ihn an und dann musste ich mich zurück melden usw. das hat mich echt genervt. Sie wusste nicht einmal, dass er und ich uns treffen wollten. Dann sind wir gegangen und er meinte, er liebt mich. Ich meinte dann, dass ich es traurig finde, dass er meine Hand nicht nimmt und ach keine Ahnung.
Wir haben dann noch geredet.
Er bat mich mehrfach, dass ich ihn nicht mehr beleidigen sollte. Ich muss dazu sagen, als er seine Sachen vor 3 Wochen rausgeholt hat, habe ich ihm wirklich gemeine Sachen an den Kopf geworfen. Ich weiß, es war dumm. Zuerst wollte ich ihn nur bitten da zu bleiben, das hat aber nicht geholfen und ich wurde so wütend und traurig, dass er das wirklich durchzieht. Er wurde so kalt und hat nicht mehr mit mir gesprochen, dass ich dann wirklich fies wurde. Seitdem habe ich es aber nicht mehr gemacht und mich am Anfang echt zusammen gerissen, mittlerweile bin ich nicht mehr so wütend auf ihn und will gar nicht mehr verletzend und gemein sein.
Ich habe ihn dann gestern gebeten, bitte nicht immer zu sagen, dass ich ihn nicht beleidigen soll. Mich stört das einfach, wenn ich nix mache und er das trotzdem immer sagt. Ihn nervt dass ja auch, dass ich ihn manchmal frage, ob er mich denn wirklich noch liebt. er sagt, ich soll ihm vertrauen, aber wie nur? er ist einfach gegangen, das ist immer noch schwer für mich
Ich habe ihn gefragt, warum er ausgezogen ist. Seine Antwort war: Weil es so nicht mehr geklappt hat. Er meint, wir haben nur noch aufeinander gehockt und uns gestritten. Er meinte, wir wären abhängig voneinander. Er hat immer alles für mich getan, egal wie es ihm ging, Hauptsache es ging mir gut. Und das stimmt auch. ich habe ihm selbst vor 6 Wochen gesagt, dass er nur noch für mich lebt. Aber er sollte doch nicht ausziehen. Er fühlte sich eingeschränkt, weil ich ohne ihn nicht einschlafen konnte. Er meint, wir müssen erstmal wieder auf eigenen Beinen stehen, jeder was für sich tun. Er möchte sich zuhause entspannen, das ging mit uns nicht mehr. Ich gebe ihm da recht, weil ich ja damals schon gesehen habe, dass er gestresst ist. Wegen der Arbeit, wegen mir. Er hing am Wochenende nur noch rum, ging nicht mehr zu Freunden oder irgendwas.
Ihm ging und geht es wohl schlechter als mir. Ich habe es, als wir zusammen lebten, als nicht so dramatisch empfunden, während für ihn jedes Mal eine Welt unterging.
Er wohnt jetzt seit 3 Wochen alleine, trifft sich mit niemandem, telefoniert mit niemandem. Er mag mit seinen Eltern nicht über unsere Beziehung reden und auch mit sonst niemandem. Er geht arbeiten und geht nach hause, mehr macht er nicht, das tut mir irgendwie leid. Er hat seine Möbel selbst aufgebaut, alleine. Weil er niemanden um sich rum haben mag. Er steht alleine auf, er isst alleine. Das tut mir weh, weil er normalerweise nicht so ein krasser Einzelgänger ist.
Er sagte, dass wir, wenn wir mit uns selbst besser klar kommen, dann können wir auch wieder viel mehr in unsere Beziehung investieren. Wir werden wieder schöne Momente haben und wieder zusammen lachen. Ich bin so ungeduldig und möchte, dass es jetzt schon soweit ist, oder dass jetzt schon Sommer ist, und die schwere Zeit vorbei. Oder dass schon 1 Jahr rum wäre, dann wüsste ich, wie es weiter geht. Er meint, ich muss an der Ungeduld arbeiten, das ist keine besonders gute Eigenschaft. Stimmt vielleicht.
Ich mag nicht, dass er weg ist, ich hasse es, aber ich weiß, dass es jetzt so ist. Egal was ich mache, er wird nicht zurück in die Wohnung kommen. Er möchte auch nicht, dass ich ihn bedränge, oder ihm eine Mail oder sms schreibe und dann böse werde, wenn er nicht antwortet. Oder er mal nicht ans Telefon geht. Aber da bekomme ich immer noch Kopfkino und habe angst und dann bombadiere ich ihn evtl. mit Anrufen oder so. Ich muss mich immer so zusammenreißen, wenn ich was von ihm will und er antwortet nicht. Für mich habe ich das jetzt so geregelt, dass ich ihn einfach nicht mehr antexte. Jetzt meldet er sich. Er findet, dass es sich gut anfühlt. Nicht wie ein Zwang, sondern weil er es gerne macht und sich freut, was von mir zu hören. Und genau so sollte für ihn unsere ganze Beziehung werden. Ein Freuen, kein Zwang.
Er fand das Treffen gestern schön, auch wenn es sehr kurz war und der Anfang blöd.
Er hat gesagt, dass er mich liebt und für die Beziehung kämpft. Und er möchte mich wollen und nicht brauchen. Wir haben uns umarmt und ein bisschen gelacht, natürlich musste ich zwischendurch weinen. Gerade beim Abschied, aber er war da echt hart und hat mich über die Ampel geschickt und ist gegangen. Ich wollte nicht, dass er geht, aber ich weiß, dass ich ihn nicht halte, wenn ich weine und Anstalten mache.
Und jetzt weiß ich nicht, wie es mir gehen soll. Klar verstehe ich ihn und ich glaube, er geht da in die richtige Richtung. Ich kann nachvollziehen was er möchte, aber ich möchte es so nicht. ich bin ungeduldig und alles und es ist so doof, dass ich da nichts machen kann. Ich muss dabei mitziehen oder es ist alles verloren. Ich mag es nicht, wenn andere für mich entscheiden. Maaaann!
20.12.2013 09:52 •
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