Hey Bukatcho,
ich habe gestern mit einem Arbeitskollegen geredet, der sich vor paar Monaten nach 16 Jahren von seiner Frau getrennt hat, weil die Beziehung eingeschlafen ist. Er hat lange um die Beziehung gekämpft, hatte immer Ideen, Vorschläge was man zusammen unternehmen könnte. Wurde alles verneint und irgendwann war für ihn dann die Luft raus.
Was die Abhängigkeit anbelangt, so trifft das dann doch auf beide Seiten zu, nennt sich auch Gewohnheit oder Alltag.
Nur ist doch der der geht, schon einen oder einige gedanktliche Schritte weiter was die Zukunftspläne ohne Partner anbelangt, während man selbst das Gefühl hat der Boden öffnet sich und begibt sich in den freien Fall.
Was ich damit sagen will, ich glaube vor allem dass das verletzte Ego durch die Zurückweisung unseren Kopf bzw. den rationalen Teil, in dieser Zeit ausser gefecht setzt, gepaart mit Zwangsentzug der Gewohnheit, die man ja ohnehin oftmals nicht so dolle fand. Auf einmal haben wollen was mit nicht mehr haben kann! Reicht doch schon Kinder zu beobachten, wenn auf einmal jemand (anderes Kind) kommt und ihnen ihr Spielzeug entzieht, dass schon wochenlagen in der Ecke rumliegt. Neeein genau mit dem wollen sie dann auf einmal spielen!
Auf einmal erscheint alles unfair, man kommt zu der Erkenntnis, dass der Partner ein Egoist, Narzisst und weiss Gott noch was ist und vl auch schon immer war. Zu dieser Erkenntnis kam natürlich dann auch seine Frau während er bemüht war und wir sprechen hier von Jahren, ihren allerwertesten von der Couch zu bewegen und mal was gemeinsam zu unternehmen. Und natürlich wäre sie jetzt bereit gewesen. Nur entspricht das ihrer Natur, wenn sie davor nicht dazu bereit und jetzt natürlich Himmel und Hölle in Bewegung setzten würde?
Auch er hat Kompromisse geschlossen und hat sogar alles inkl Familie stehen lassen, um mehrere 100km entfernt eine Zukunft mit ihr aufzubauen. Nun steht auch vor einem überschaubaren Freundeskreis, NochFrau mit Kind, aber es geht ihm gut.
Dasselbe gilt, auch wenn auf eine andere Art, doch für dich? Du schreibst ja schließlich selbst, dass du weißt dass es für dich keine Beziehung bis ans Lebensende gewesen wäre. Worin liegt den realitstisch gesehen der Verlust dabei?
Ja auch ein verletzter Stolz schmerzt wie Sau, aber sollte man sich nicht manchmal eingestehen, dass uns abgenommene Entscheidungen auch was Gutes haben können?
29.11.2016 14:16 •
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