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Warum komme ich nicht drüber weg?

T
Hallo zusammen,

irgendwie komme ich nicht über die Trennung von meiner Freundin hinweg, dabei war ich nicht wirklich überrascht als sie sich per Whatts app von mir trennte, ich hab damit gerechnet und sogar fast den Zeitpunkt gewusst... es war genau einen Tag nach der Hochzeit ihrer besten Freundin auf der wir beide waren, wir hatten uns dort auch noch mehrfach innig geküsst...aber irgendwie war auch klar es ist aus...
Begonnen hatte es im Mai 2014 , da haben wir einen Kurzurlaub in Dänemark mit den Kindern, ihre beiden Jungs und meine Tochter verbracht... das war schon komisch, da war keine Nähe mehr, sie war entweder nach dem frühstück mit dem Grossen am Angelsee und wenn sie wieder da war am Handy... whatsappen...und wenn ich was gesagt hab hiess es ich pflege meine sozialen kontakte...ein schei. war das. Danach zu Hause haben wir miteinander geredet, ich heb sie gefragt ob sie mich überhaupt noch liebt, nur ausweichende Antworten bekommen... brauche Zeit, bin mir unser grad nicht sicher, fühle mich gebremst durch dich... nix konkretes allerdings an dem ich mich festhalten und dran arbeiten konnte um die Beziehung wieder gerade zu bekommen...ich wusste praktisch da schon dass sie sich nach unserem gemeinsamen Sommerurlaub 2014 bzw. nach der hochzeit ihrer Freundin im September trennen würde...
Schätze sie hatte Bammel dass sie das Ferienhaus alleine bezahlen sollte... und das Geschenk... ich weiss das ist böse...
Hatte das Gefühl alle in unserem Umkreis und in ihrer Familie wissen das schon...ich war praktisch schon draussen vor... sie hat sich echt Ar. verhalten in den letzten Wochen unserer Beziehung und trotzdem krieg ich sie nicht aus meinem Kopf und meinem Herzen. das ist doch dämlich...
oder ist das normal?

19.02.2015 20:00 • #1


Tiefes Meer
Hallo Thomas,

wenn man sich in der Beziehung wider besseres Wissen so manches gefallen lässt, dann ist es aus irgendeinem komischen Grund hinterher umso härter, wenn der andere sich trennt.

Zumindest habe ich diesen Eindruck bei mir. Das hat was damit zu tun, dass man auf die Art schon während der Laufzeit der Beziehung den eigenen Selbstwert demontiert hat. Eine Trennung ist ja immer hart, macht wohl den meisten im Selbstwertgefühl zu schaffen. Doch wenn es eine mit einem derartigen Vorlauf ist, dann trifft sie Dich zusätzlich in einem seelisch arg geschwächten Zustand. Die Wunden sind umso tiefer.

Und die Aufgaben, die man dann zu lösen hat, potenzieren sich. Man muss nicht nur mit dem Verlust als solchem klarkommen und den eigenen Selbstwert aufbauen. Da ist zusätzlich die Aufgabe, sich selber zu verzeihen, dass man für sich selber so schlecht gesorgt hat. Nicht eher die Reißleine gezogen hat. Das Gefühl, nicht geliebt zu werden, lieber weg gesteckt hat und das ar.ige Verhalten des anderen ausgehalten hat, statt erhobenen Hauptes zu gehen. Natürlich gab es für all dieses Aushalten tiefe Gründe. Dennoch - mir selber zu verzeihen, ist für mich der schwerste Teil.

Liebe Grüsse

19.02.2015 20:22 • x 2 #2


A


Warum komme ich nicht drüber weg?

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T
Hallo und dankeschön für Deine erhellenden Worte, Du hast Recht, ich habe meinen Selbstwert demontiert, mich klein gemacht obwohl ich das nicht nötig habe...ich habe nicht auf mich aufgepasst... nicht für mich gesorgt... sie hat sich sehr unfair mir gegenüber verhalten und trotzdem kann ich ihr nicht wirklich böse sein... das versteh ich nicht.

19.02.2015 20:37 • #3


Tiefes Meer
ja, nicht richtig böse sein können. Ich war auch super geübt darin, irgendwelche Entschuldigungen für sein Verhalten zu finden. Ich war so verständnisvoll ihm gegenüber. Wie sonst hätte ich das aushalten können ? Damit habe ich vor mir selber ausgeblendet, was in Wirklichkeit passiert.

Dieses Muster hört leider nicht automatisch auf, nur weil man getrennt ist. Ich muss ständig wieder bewusst hinschauen, was da in mir passiert. Dummerweise tut mir dieser Anblick immer noch oft weh

19.02.2015 20:54 • #4


T
so ist es...aber was ist es dass das so etwas mit uns macht? Sollte ich versuchen mit professioneller Hilfe zu ergründen warum ich so bin wie ich bin?

Ich habe immer wieder Kontakt mit ihr, einerseits weil wir im gleichen Unternehmen arbeiten, da allerdings sind die Kontakte eher selten. Und privat haben wir den gemeinsamen Freundeskreis, die wollen gerne das wir beide dabei bleiben... ich möchte das ehrlich gesagt auch denn da sind gute Menschen dabei und die sind schwer zu finden...ich weiss grad nicht so genau was ich tun sollte und was nicht. einerseits würde ich gerne den Kontakt erstmal auf Null fahren...andererseits fände ich es schade darüber den Freundeskreis zu verlieren... vielleicht finde ich einen Mittelweg...
Ich muss auch zugeben dass ich mir immer mal wieder hoffnungen gemacht habe,sie hat sich ja nie klar ausgedrückt oder gesagt das sie mich nicht mehr liebt. Gestern habe ich es ihr gesagt, dass ich mir schon noch ab und an Hoffnungen mache, zumal wir uns ja auch super verstehen.
und das sie nie gesagt hat dass sie mich nicht mehr liebt. Nun hat sie es gesagt und einerseits bin ich ganz froh darüber, Klarheit zu haben... andererseits bin ich in ein loch gefallen...obwohl ich immer wusste dass es da ist...

19.02.2015 21:10 • #5


Tiefes Meer
Ich bin sicher, dass professionelle Hilfe da zumindest nicht schaden kann. Ich hatte am Anfang meiner Trennungsphase ein wenig professionelle Unterstützung und es hat mir gut getan. Dieser Psychologe hat mir gesagt, dass er ganz klar auf meiner Seite steht. Schon allein das zu hören hat geholfen. Leider ist er verzogen. Konnte mich bislang noch nicht auf einen neuen einlassen.

Und ja, diese Hoffnungen. Es ist schon verrückt, wie diese sich immer wieder auf einen Menschen richten, der einem nicht gut tut. Auf ein Traumwesen, dass es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Die Wahrnehmung hält hartnäckig fest an den gewohnten Illusionen.

Ständiger Kontakt erschwert die Loslösung heisst es. Also ist Kontakt reduzieren ein guter Schritt.

19.02.2015 21:31 • #6


T
Ja, das ist total verrückt... ich sollte endlich damit anfangen mich mal um mich selber zu kümmern...
Mir ist mal gesagt worden ich würde mich in einer Beziehung mehr um die Partnerin als um mich kümmern...und wenn ich ehrlich zu mir bin stimmt das. Ich bin schon der Typ der alles gibt...und es reicht trotzdem nicht.

19.02.2015 22:05 • #7


T
Hi Thomas, um diech zu beruhigen, das was in deinem Kopf herumspukt ist leider total normal. Ich sehe einige Parallelen, meine ex hatte sich auch schleichend entliebt von mir, von heut auf morgen wars dann aus und mir wurde der Boden unter den Füßen weggezogen. Letztes Jahr war die Hölle. Trennung ist nun 1 Jahr her, wir waren 1.5 Jahre zusammen...erst jetzt würde ich mich als langsam wieder geerdet bezeichnen. Wie man nun diese Trauerphase durchlebt, ist natürlich für jeden unterschiedlich...Wichtig jedenfalls :Kontaktsperre und das berühmte Ausmisten diverser Gegenstände etc....Du hast eine Tochter ? Das ist doch wunderbar um sich abzulenken. Dann bist du nicht ganz auf dich alleine gestellt. Dir weiterhin viel Kraft, es werden wieder bessere Zeiten kommen

19.02.2015 22:11 • x 1 #8


T
Hallo tom, danke für deine guten Wünsche...ja, geerdet zu sein wäre schön...im Moment dreh ich mich im Kreis...ausmisten muss ich nichts,wir haben ja nicht zusammen gewohnt.Nur mein Herz...
Totale Kontaktsperre wird schwer... gleiche Firma... gleicher Freundeskreis...
ist nicht leicht gerade aber das wird wieder, ich bin ein Stehaufmännchen...

19.02.2015 22:24 • #9


T
Totale Kontaktsperre wird schwer... gleiche Firma... gleicher Freundeskreis... okay, hatte ich überlesen....und erschwert das ganze. Der Freundeskreis kennt die aktuelle Situation ? Wie reagieren die da drauf ?

19.02.2015 22:27 • #10


T
ja das erschwert es...
der Freundeskreis kennt die Situation, möchte mich genausowenig wie sie verlieren. wir sind ja schon seit Anfang september 14 getrennt, haben schon ein paarmal Abende mit Freunden zusammen verbracht und verstehen uns ja auch... bin nur grad in ein Loch gefallen von dem ich eigentlich ganz genau wusste dass es da ist. Komme mir voll blöd vor. Bin eigentlich gar nicht der Typ für so Herzschmerzgeschichten...dachte ich...bis jetzt.

19.02.2015 22:33 • #11


A
Habe leider auch schon einige schmerzliche Erfahrungen machen müssen und kann das hier gut nachvollziehen.
Ich war knapp 20 Jahre verheiratet, als mich dann meine Frau verlies, zu einem anderen Mann ins Ausland zog und mich mit meinen 2 Teenie-Kids zurück ließ und wir alle seit dem kaum mehr Kontakt haben. Das ist jetzt knapp 2 1/2 Jahre her und wir alle haben diese Trennung schwer verkraftet.
Bis vor einem Jahr kämpfte ich mich zurück ins Leben und brachte meine Kids wieder auf Spur und zurück in die Schule..., dann auch mein Leben und lernte im Okt´14 durch Zufall eine großartige Frau kennen. Wir beide suchten nicht, fanden einander aber, es sprühten die Funken, verliebten uns sehr und schätzten die Nähe, Zärtlichkeit und Harmonie. Alles passte, es gab keinen nur kleinsten Grund zu zweifeln, dass das nichts werden könnte. Sie hat selbst 2 schon erwachsene Kids, war geschieden, mochte meine Kinder, wir machten Pläne, harmonierten ungemein, der S. passte, für mich hatte sich mein Traum erfüllt und ich wollte ihn leben - aber dann nach nur 3 Monaten das AUS.
Ganz plötzlich!
Aus einem SMS brauch ein bisschen Zeit, melde mich, liebe Dich wurde ein paar Tage später: es ist aus, ich beende die Beziehung, ich fühle mich erdrückt
Es fällt mir unheimlich schwer, dies zu überwinden, obwohl es nur kurz war, aber sehr intensiv u schön und ich mein Herz dieser Frau geschenkt hatte und täglich das Gefühl vermittelt bekam, dass es bei ihr auch so sei.
Wir hatten dann eine Aussprache mit einer Erklärung: ich habe für mich beschlossen, alleine zu bleiben, hatte andere Erwartungen und Hoffnungen in die Partnerschaft gesetzt und jetzt lieber die Notbremse gezogen, weil wenn es nicht klappt es in 1/2 Jahr oder später noch schmerzvoller wird. Beziehungsunfähig?
Jeder trägt sein Packerl mit sich, wenn er schon mal Familie hatte auch die Erziehung und Kindheit spielt sicher eine Rolle.
Was mich so ungeheuer getroffen hat, war die plötzliche Kälte, Berechnung und das Kalkül und wie ich damit verletzt und gekränkt wurde, so a la - es gibt kein WIR mehr, meine Pläne haben sich geändert.
Lieber jemanden anderen verletzen und sich damit ev. selbst zu schützen?
Ich denke, sehr viele Frauen mid-age mit bereits gemachten Erfahrungen, geschieden oder gescheiterten Beziehungen können und wollen Nähe und wirkliche Liebe gar nicht an sich heranlassen. Sie haben Angst, tiefgreifende Nähe und Partnerschaft zu leben, weil sie sich damit dem Liebsten gefühlsmäßig zu sehr annähern und ihre Verletzbarkeit zeigen würden. Schließlich wollen sie ihre Stärke und Selbstsicherheit zeigen - Feminismus ist ja soo wichtig...
Diese Frauen lassen Gefühle gar nicht erst zu und lassen dies einen liebevollen Mann beinhart spüren, um die eigenen Schwächen zu leugnen.

Versuche gerade mühevoll und in kleinsten Schritten, mich selbst wieder von diesem Schmerz und Liebeskummer zu erfangen, ertappe mich trotzdem immer wieder dabei, mich an gemeinsame gelebte und geliebte Dinge zu erinnern - aber man muss loslassen.
Die Vergangenheit ist passe. Es kommt auch niemand, der einen aus dieser Lage rettet und befreit.
Nur wenn man an sich selbst glaubt und auf sich vertraut, wird man letztlich die innere Ruhe und Ausgeglichenheit haben, zu finden, was man gesucht hat. Weniger von anderen erwarten, denn an sich selbst glauben und kämpfen und sich selbst ein wenig besser schützen, um nicht ganz so verletzlich so sein.
Alles Gute - die Zeit heilt alle Wunden sagt man!

19.02.2015 22:34 • #12


T
WOW Andreas, du hast grossartig analysiert !

Will jetzt nicht jede Frau in eine Schublade packen...aber an deinen Sätzen ist was dran, was ich auch selbst erfahren habe: Was mich so ungeheuer getroffen hat, war die plötzliche Kälte, Berechnung und das Kalkül und wie ich damit verletzt und gekränkt wurde und ich denke, sehr viele Frauen mid-age mit bereits gemachten Erfahrungen, geschieden oder gescheiterten Beziehungen können und wollen Nähe und wirkliche Liebe gar nicht an sich heranlassen. Sie haben Angst, tiefgreifende Nähe und Partnerschaft zu leben, weil sie sich damit dem Liebsten gefühlsmäßig zu sehr annähern und ihre Verletzbarkeit zeigen würden........

irgendwie sehnen wir Männer im Alter nach einem sicheren Hafen, die Frauen aber suchen ständig nach Bestätigung, oder liege ich da falsch ?

19.02.2015 22:46 • #13


Tiefes Meer
Zitat von tom_111:
Will jetzt nicht jede Frau in eine Schublade packen...aber an deinen Sätzen ist was dran, was ich auch selbst erfahren habe: Was mich so ungeheuer getroffen hat, war die plötzliche Kälte, Berechnung und das Kalkül und wie ich damit verletzt und gekränkt wurde und ich denke, sehr viele Frauen mid-age mit bereits gemachten Erfahrungen, geschieden oder gescheiterten Beziehungen können und wollen Nähe und wirkliche Liebe gar nicht an sich heranlassen. Sie haben Angst, tiefgreifende Nähe und Partnerschaft zu leben, weil sie sich damit dem Liebsten gefühlsmäßig zu sehr annähern und ihre Verletzbarkeit zeigen würden........

irgendwie sehnen wir Männer im Alter nach einem sicheren Hafen, die Frauen aber suchen ständig nach Bestätigung, oder liege ich da falsch ?


Tja, wenn Du jetzt in dem Text oben noch Frauen durch Männer ersetzt und umgekehrt passt der Schuh aber auch .... Das hängt nicht so sehr vom Geschlecht ab. Ich würde sogar meinen, Männer in späteren Jahren tendieren eher dazu als Frauen.

19.02.2015 23:09 • #14


A
ich war sehr mit mir und meinen Kids beschäftigt, als meine Ex-Frau die Familie verlies, wollte auch keine Beziehung haben u habe mich zurückgezogen, um nicht wieder verletzt zu werden. in den letzten 2 Jahren sind mir dann 3 Affären passiert, alle verliefen irgendwie ähnlich. Die erste stand ich nicht durch, war noch zu sehr mit der Trennung beschäftigt. Dann lernte ich eine kennen, die nur verheiratete Männer sucht, um zu wissen, dass sie sich das holen kann was sie braucht, ihn aber wieder loswird. Sie erzählte mir, endlich mal einer, der nicht verheiratet ist und alles toll und schön und bla - und plötzlich fühlte sie sich erdrückt und meinte, sie nehme nun wieder Kontakt zu dem Ehebrecher auf - beziehungsunfähig.

Die letzte Beziehung hat mich aus den Socken gehaut. Man sagt, eine Frau, die einen angezogen verrückt macht, ist die Richtige - und das ist passiert. Es war toll, alles passte, aber ganz plötzlich - in der Nacht zuvor hatten wir noch S. war es am Morgen irgendwie anders und gleich drauf als ich bei der Tür draußen war kam dann das SMS.
Wie wärs mit ... reden?
Nee, darüber gebe es nichts zu reden, jeder habe das Recht so zu leben wie er wolle und was man selbst für sich und seine Zukunft entscheide, würde man selbst entscheiden und nicht gemeinsam.
Beziehungsunfähig? ich denke schon auch wieder...

19.02.2015 23:11 • #15


A


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