Mein Freund (40) und ich (47) sind seit 8 Monaten zusammen. Ich war die ersten Monate restlos glücklich. Bis ich seine Süchte und seine permanenten Geldprobleme mitbekam. Muss dazu sagen, ich bin geprägt durch Elternhaus und vorherige Beziehungen, teilweise auch keine leichte Partnerin. Ich reagiere sehr empfindlich und manchmal auch über und zweifle viele Dinge an. Nichtsdestotrotz bin ich ihm eine ehrliche und treue Partnerin. Und ich arbeite wieder über eine Gesprächstherapie an meinen Defiziten. Also ich geb mir wirklich alle Mühe! Habe selber keine Schulden und keine Abhängigkeiten. Er war von Anfang an zwar ehrlich zu mir, sprich, dass er Schulden hat aus den und den Gründen und dass er auch mal Alk. hatte. Ich habe ihn mehrfach darauf angesprochen, ob er nicht doch ein permanentes Problem mit Alk. hat, da er sehr oft Abends auch unter der Woche alk. Mixgetränke und Energy-Alkohol- Mischungen konsumierte. Er verneinte dies und sagte, er hätte das unter Kontrolle. Plötzlich stand über eine Woche eine fast leere Wodkaflasche in der Küche, symbolisch wohl, dass er gerade nichts trinkt aber die Energyflaschen wurden immer aufgefüllt und nahmen auch immer ab. Ich wusste, er trinkt das Zeug nicht pur. Also hab ich meiner Eingebung folgend als er mal nicht da war, seine Schränke durchsucht. (Ich wohne im Moment bei ihm, schlafe in seinem Schlafzimmer und er schläft auf seiner Schlafcouch im Wohnzimmer.) Natürlich bzw. leider Gottes bin ich fündig geworden. Er hatte in einer großen Tüte zwei Flaschen Hochprozentiges im Wohnzimmerschrank versteckt. Die eine war voll, die ander fast leer. Da ich relativ zeitig zu Bett gehe, hatte er natürlich immer die Gelegenheit, sich dann was zu mixen. Da ich nun den Beweis hatte, dass er Alk. ist, bin ich am nächsten Tag heimlich mit meinen Sachen ausgezogen und habe ihn mit meinem Abschiedsbrief und den zwei Flaschen konfrontiert. Als er von Arbeit kam hat er beides gefunden und kam geschockt und völlig reumütig zu mir, um alles einzusehen und mir das Versprechen zu geben, sich helfen zu lassen. Nun gut, ich habe mich nach einigen Gesprächen paar Tage später wieder auf ihn eingelassen. Ich denke auch, dass er seit diesem Tag nichts mehr getrunken hat. Leider hat er weitere Suchtpotentiale fürs Rauchen und fürs Spielen. Ich habe ihm nie Druck gemacht wegen Rauchen, bzgl. des Spielens ist mir jedoch mehrfach die Hutschnur geplatzt, weil er nicht mal beim Mittag das Handy weglegen konnte. Ergo hat er sich bzgl. des Spielens etwas zurückgenommen. Da wir eigentlich vorhaben, zusammenzuziehen, würde ich natürlich gern wissen, wie es finanziell bei ihm aussieht, da ich mittlerweile auch nur noch eine halbe Stelle habe. Soll nicht heißen, dass er mich aushalten soll aber ich möchte einfach nur mit beiden Gehältern relativ gut über die Runden kommen. Da ich auf seine Bitte schon mal zwei Monate das komplette Kostgeld für uns übernommen habe, fragte ich irgendwann, ob er denn mittlerweile wieder etwas besser dastehen würde. Er meinte, ja, es wäre alles ok. Erzählt hat er mir relativ am Anfang, dass er einen Kredit laufen hat, so knapp über 200 Euro. Da ich aber gut beobachten und kombinieren kann, glaube ich nicht, dass es rosig bei ihm auf dem Konto aussieht. Ihr könnt mich auch dafür verurteilen, aber wenn ich denke, dass mir jemand etwas verheimlicht, fange ich zu schnüffeln an. Und ich habe prompt in seinem Schreibtisch nicht nur Unterlagen von einem sondern von zwei Darlehen gefunden. Als ich letztens angedeutet habe, wir sollten doch mal überschlagen, was er abzüglich seiner Raten an Lohn hat und zusammen mit meinem Lohn dann schauen, wie hoch die Miete für eine gemeinsame Wohnung sein darf, hat er wenig später die Unterlagen und Auszüge für das zweite Darlehen aus diesem Ordner entfernt. Gestern kam ein Brief seiner Sparkasse für ihn, A4, dieser ist auch komplett verschwunden. Er bringt alles vor mir aus seiner Wohnung in Sicherheit. Obwohl er natürlich nicht weiss, dass ich geschnüffelt habe. Ich weiss gerade nicht weiter, denn mit einem Mann, der Heimlichkeiten hat, kann es doch nicht gut gehen. Und ich verstehe diese Unehrlichkeit nicht, warum geben Männer immer erst etwas zu, wenn es unumstößlich auf dem Tisch liegt? Ich hab langsam die Schnauze voll, mir immer nur Gedanken machen zu müssen und in meinem Alter nicht endlich mal mit dem richtigen Menschen zur Ruhe kommen zu dürfen. Meine Schwester meint, ich soll es einfach laufen lassen, bis es eben nicht mehr geht. Manche wollen sich einfach nicht helfen lassen. Aber dann stehe ich wieder alleine da und ein Hund ist mittlerweile auch mit im Spiel. Das bedeutet Verantwortung, die ich bei einer Trennung niemals abgeben würde aber leicht ist das finanziell dann alles andere für mich. Für konstruktive Meinungen bin ich vorab schon mal sehr dankbar! Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
20.02.2019 17:23 •
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