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Warum ihr Chatverläufe und Fotos NICHT löschen solltet

S
So aus aktuellem Anlass und da es mir in einem anderen Thema gerade auffiel und hier und anderswo oft dazu geraten wird jetzt dieses Thema.

Mein ganz dringender Appell an alle in Bezug auf Chats, Chatverläufe, SMS, Fotos, Videos und am besten sogar Anruflisten und Anrufprotokolle:

Bitte löscht diese NICHT und bewahrt sie auf!

Ihr könnt sie ggf. vom Gerät löschen, nachdem ihr sie (im besten Fall mehrfach) gesichert habt.

Wichtig ist nur diese Daten aufzubewahren.

Das Warum ist ganz einfach erklärt:

Heutzutage werden vor Gericht, bei Behörden und in Strafverfahren auch und explizit Chatverläufe genauso wie natürlich Fotos und Videos und sonstige Daten genutzt um etwas beweisen oder zumindest im Sinne eines starken Indizes belegen zu können.

Ich habe inzwischen gelernt, dass gerade viele toxische Menschen üblicherweise oft Chats sehr lange aufbewahren um sie ggf. gegen einen verwenden zu können.

Das können Strafverfahren sein - wenn ihr z.B. aus Rache mit falschen Anzeigen und Vorwürfen überschüttet werdet.

Es können aber auch Sorgerechtsverfahren und ähnliches sein.

Es können dabei auch frühere Beziehungen relevant sein.

Falsche Vorwürfe könnt und müsst ihr beispielsweise mit Fotos und Chatverläufen u.U. entkräften.

Das geht soweit, dass ihr im Extremfall Beziehungsdynamiken - zum Beispiel mit schwerem emotionalen Missbrauch - anhand der Chatverläufe nachweisen könnt und es gibt beispielsweise eine Direktive für Familiengerichtssachen Vorwürfe und Beziehungsdynamiken explizit auch durch Begutachtung der Chatverläufe ggf. zu erkennen.

Diese Chats, SMS usw. sind neben Fotos oft das einzige mit dem ihr emotionalen Missbrauch, der meist ja nur direkt hinter verschlossenen Türen stattfindet, belegen und sichtbar machen könnt.

Das gilt in letzter Konsequenz auch für Anruflisten und Einzelverbindungsnachweise, mit denen ihr Anrufe an oder von euch belegen oder widerlegen könnt.

Das kann euch das Leben, die Freiheit und vieles mehr retten.

Und es kann viele Szenarien geben, in denen auch nach zig Jahren diese Daten plötzlich wichtig für euch werden könnten.

Daher passt bitte auf euch auf und denkt auch etwas voraus.

Viele Grüße und stay safe

24.11.2024 20:17 • x 13 #1


S
Darf ich mal bitte fragen, welcher aktuelle Anlass zu Grunde liegt?

24.11.2024 21:01 • x 3 #2


A


Warum ihr Chatverläufe und Fotos NICHT löschen solltet

x 3


S
Zitat von StrahlendeSonne:
Darf ich mal bitte fragen, welcher aktuelle Anlass zu Grunde liegt?

Der Anlass ist, dass ich in einem anderen Thema gerade kommentiert habe, in dem wie gesagt dazu geraten wird alles zu löschen und zu blockieren.

Da ich persönlich bis vor kurzem nicht wusste, dass selbst Chatverläufe in Messenger Apps usw. nicht nur ernst genommen, sondern - wenn vorhanden - auch herangezogen werden in verschiedenen Verfahren hielt ich es für sinnvoll und hilfreich dies zu teilen und ein Bewusstsein dafür zu schaffen.

Ich hätte das Wissen natürlich auch für mich behalten können und mir denken können: wer unbedacht so handelt von wegen alles löschen, hat dann später selbst Schuld, falls er/sie es später dann doch noch bräuchte.

Aber das ist nicht meine Art.

Und wer beim Lesen des Thementitels oder meines Usernamens halt schon mit den Augen rollt und die Information dann nicht hat, der hat dann Pech gehabt und vielleicht wirklich etwas relevantes verpasst...

24.11.2024 21:09 • x 7 #3


N
Das klingt schon leicht paranoid - im Notfall können Chatverläufe wiederhergestellt werden.
Man braucht für das gesamte Leben aber kein Alibi oder muss Akten anlegen falls mal was ist.

In akuten Situationen kann es sinnvoll sein Nachrichten zu sammeln. Die kann man aber auch extern abspeichern, damit sie einen nicht täglich triggern. Man kann die Nachrichten auch einer Vertrauensperson zur Aufbewahrung weiterleiten. Dann ist alles aus der Sicht.

Denn wenn etwas Schlimmes täglich sichtbar ist, regt es das Gedankenkarussel an und hindert einen ggf dabei abzuschließen und zu heilen. Und das ist kontraproduktiv. Man will die Unfallstelle ja auch irgendwann verlassen.

24.11.2024 23:13 • x 1 #4


Winza
Ich habe auch alles aufgehoben.
Mehrere Wochen nicht gelesen.
Jetzt hilft es mir zu sehen, wie die Dynamik war und wie ich angelogen wurde.

Ich denke, das ist keine allgemein gültige Entscheidung zu löschen, das muss jeder selbst wissen.
Paranoid finde ich das nicht.

Bei missbräuchlichen Beziehungen stimme ich @sadMonkey zu.

Chats bspw. Whatsapp lassen sich nur wiederherstellen wenn sie durch ein Backup nicht gelöscht wurden.
Also löschen, das wird vom System so in Gmail gespeichert und beim nächsten Backup ist alles weg.
Ausser man speichert eine Kopie vom Backup in Gmail.

24.11.2024 23:36 • x 3 #5


N
@Winza Stimmt. Um im.Nachhinein alles besser zu verstehen kann es gut sein alles aufzubewahren. Man braucht dazu allerdings Abstand.

24.11.2024 23:38 • x 1 #6


S
Zitat von nalea:
Das klingt schon leicht paranoid.

Meinst du ich schreibe dieses Thema hier aus Spaß oder grundlos?

Ich habe doch nachvollziehbar dargelegt, was die Gründe sind. Wenn du mir nicht glaubst, frag doch gerne nach, was heutzutage in Streitfällen vor Gerichten wenn es Aussage gegen Aussage steht und sonst keine Zeugen oder Beweise oder Indizien gibt das nächste Mittel der Wahl ist.

Mir hat meine Angewohnheit Chatverläufe und Fotos zu behalten und zu archivieren den Hintern gerettet.

Ich weiß also sehr genau warum ich das hier schreibe.

Wenn nämlich jemand aus Rache nach einer Trennung - eventuell sogar erst nach Monaten oder Jahren - plötzlich mit Anzeigen oder Zivilrechtsverfahren ankommt und es Aussage gegen Aussage steht, dann können dich diese Chatverläufe und sonstige Daten retten.

Das denke ich mir nicht aus, das habe ich erlebt!

Wenn du das persönlich nicht für sinnvoll hältst ist das okay, aber dann besitze bitte nicht die Unverschämtheit mich als Paranoid zu bezeichnen, wenn ich dieses Thema aufgrund einer praktischen eigenen Erfahrung schreibe!

Du kannst gerne etwas nochmal genauer hinterfragen oder dieses Thema ignorieren, wenn du es anders siehst.

Aber das als paranoid zu bezeichnen, wenn ich auf eine juristische Tatsache hinweise, mit der ich sogar selber Erfahrung gemacht habe, ist schon frech.

Zitat von nalea:
Im Notfall können Chatverläufe wiederhergestellt werden.

Meinst du serverseitig oder clientseitig?

Und wie funktioniert das dann - erzähl doch Mal?

Aber nein, beides ist - je nach Messenger und genutztem Endgerät - sehr häufig nicht mehr möglich.

Ich vermute du wirst weder den Unterschied zwischen Client und Server kennen, noch weißt du wie die Datenschutzbestimmungen sind, noch weißt du welche juristischen Hürden es gibt um an Daten auf dem Server zu kommen, wenn diese dort überhaupt vorhanden sein sollten.

Tipp: in einem Familiengerichtsverfahren oder einem Zivilverfahren oder einem Strafverfahren in dem es um Kleinigkeiten geht, wirst du an die Serverdaten nicht mehr herankommen.

Ich frage mich ernsthaft warum Menschen die überhaupt keine Ahnung von der Materie haben - juristisch keine Ahnung und technisch keine Ahnung - dann hier einen Beitrag schreiben, der inhaltlich gefährliche und naive Unwahrheiten beinhaltet.

Ich habe oben begründet warum man die Daten speichern sollte und wo sie verwendet werden - das hättest du gerne überprüfen können, wenn du es für unglaubwürdig hältst.

Spätestens bei der Behauptung, dass man Chats, SMS usw. ja im Notfall wiederherstellen könne, hättest du dich ja vorher zumindest technisch informieren können.

Zitat von nalea:
Man braucht aber für das gesamte Leben kein Alibi oder muss Akten anlegen falls mal was ist.

Nein, braucht man nicht.

Ich habe nur darauf hingewiesen, dass diese Situation aber eintreten kann und dass das auch gar nicht Mal so außergewöhnlich und nicht so selten ist.

Zitat von nalea:
In akuten Situationen kann es sinnvoll sein Nachrichten zu sammeln. Die kann man aber auch extern abspeichern, damit sie einen nicht täglich triggern.

Ich habe in meinem Beitrag beschrieben, warum das nicht nur in Akutsituationen sinnvoll ist und spreche auch aus eigener Erfahrung.

Dass man die Daten auch extern abspeichern kann habe ich auch geschrieben, damit man sie eben nicht mehr sehen muss.

Offensichtlich hast du das aber nicht einmal durchgelesen, bevor du kommentiert hast.

Du hättest auch einfach googeln können Kann man SMS wiederherstellen und wie lange o.ä. bevor du dich hier völlig blamierst und mich hier derart angehst.

Zitat von nalea:
Man kann die Nachrichten auch einer Vertrauensperson zur Aufbewahrung weiterleiten. Dann ist alles aus der Sicht.

Habe ich nie bestritten, ich schrieb ja auch:

Zitat von sadMonkey:
Ihr könnt sie ggf. vom Gerät löschen, nachdem ihr sie (im besten Fall mehrfach) gesichert habt.

Du hast aber nicht mehr als die Überschrift gelesen, oder?

Bevor du hier Fakten und Hinweisen widersprichst, die nachprüfbar sind und die dir jeder Anwalt, Polizist usw. bestätigen kann und du dann stattdessen Falschbehauptungen aufstellst und falsche Ratschläge gibst solltest du dich das nächste Mal zumindest grundlegend informieren.

Zitat von nalea:
Denn wenn etwas Schlimmes täglich sichtbar ist, regt es das Gedankenkarussel an und hindert einen ggf dabei abzuschließen und zu heilen.

Ja, daher reicht es ja die ersten Zeilen des Themas zu lesen, in dem ich daher explizit sage, dass man die Daten auch extern sichern und dann vom Gerät löschen kann.

Wobei das je nach Messenger auch nicht immer möglich ist.

Es muss natürlich jeder immer selbst entscheiden wie weit er/sie gehen möchte.

Natürlich kann man sagen Mir wird schon nichts passieren und auch einfach gar nichts sichern.

Ist doch okay. Aber dann bestreite bitte nicht ohne es vorher fachlich zu prüfen Fakten auf die ich hier Hinweise und kommentiere dann bitte zusätzlich doch nur Tipps und Behauptungen deinerseits, bei denen du dir fachlich sicher bist oder die du fachlich geprüft hast. Danke.

24.11.2024 23:48 • x 3 #7


EngelohneFlügel
Also ich bin froh drum alles gespeichert zu haben was meine Ex-Frau so alles vom Stapel gelassen hat.
Möchte hier nicht ins Detail gehen, das könnt ihr in meinem Faden lesen aber ich sag nur......den Umgangs- und Rosenkrieg hat sie 4 Jahre nach der Trennung begonnen. Praktisch wenn man da noch einiges nachlesen und auch widerlegen kann.
Das ist keine Paranoia.......du kannst einfach nicht mehr darauf vertrauen das dich dein Ex nicht irgendwann in die Pfanne haut. Weil er einfach will.

24.11.2024 23:57 • x 4 #8


T
@sadMonkey ich finde den Hinweis/Tipp sehr wichtig!
Vielen Dank, dass du ihn hier mit uns allen teilst!

Wer seine Chatverläufe usw. trotzdem löschen will, kann das ja tun, das steht doch jedem frei.
Kein Grund, einen anderen, der es nicht tut und sie aufhebt, deswegen als paranoid zu bezeichnen.

25.11.2024 00:12 • x 1 #9


P
Das gilt übrigens nicht nur für Chatverläufe.

Ich hatte immer wieder Fotos gemacht von bestimmten Situationen, Zuständen, etc. Immer mit dem Hintergedanken, daß sie jederzeit gelöscht werden könnten, wenn doch nicht benötigt. Fotos, die gedacht waren, einer Person zu zeigen, warum sie sich nicht am Hinterkopf kratzen solle, führten relativ bald zu medizinischen Entscheidungen. Sie halfen im Krankenhaus den Ärzten zu zeigen, wie schnell sich etwas in welcher Form entwickelt und verändert hat. Das führte zu zwei Eingriffen, die sonst nicht durchgeführt worden wären.

OK, ist nicht ganz dem eigentlichen Sinn des threads entsprechend. Lediglich eine seitliche Ergänzung, daß man tatsächlich nie weiß, was sich noch als Nachweis nutzen lässt und wirklich hilfreich sein kann.

Was nicht mehr gebraucht wird,sichern und auslagern.

25.11.2024 00:13 • x 2 #10


N
@sadMonkey
Du scheinst sehr aufgeregt zu diesem Thema zu schreiben und wirst bestimmt dafür Gründe haben.

Ich weiß allerdings schon worüber ich spreche und es ist tatsächlich so, dass Chatverläufe von der Polizei wiederhergestellt werden können. Allerdings begründet und nicht wegen jeder Kleinigkeit.

In Akutsituationen, das schrieb ich auch, macht das Sammeln von Beweisen Sinn.

Wenn man jedoch jede Nachricht und jedes Foto für falls-mal-was-ist speichert, zeigt das ein generelles Misstrauen jedem und allem gegenüber und das ist nicht gesund.

Bei Verfahren werden Nachrichten und Fotos eventl. miteinbezogen, dabei aber im Kontext bewertet. Es wird auch ggf. gefragt warum man speichert oder wieso man die Nachrichten und Fotos nicht rechtzeitig selbst gemeldet oder den Versender angezeigt hat.

Ich finde deshalb nicht, dass sich ein digitales Black Book lohnt. Aus der Perspektive der mentalen Gesundheit ist es zudem wichtig nicht überall Feinde zu vermuten, sondern selbstbewusst das eigene Leben zu steuern. Dazu gehören Ballast abwerfen und keine permanente Akkumulierung von emotionalen Lasten auf der Seele. Löschen ist meistens ein Befreiungsschlag.

25.11.2024 00:17 • x 1 #11


T
Zitat von nalea:
Wenn man jedoch jede Nachricht und jedes Foto für falls-mal-was-ist speichert, zeigt das ein generelles Misstrauen jedem und allem gegenüber und das ist nicht gesund.

Warum?
Ich lösche Chatverläufe etc. grundsätzlich nicht (habe aber auch nichts zu verbergen).
Misstrauisch fühle ich mich deswegen nicht... verstehe nicht wie du zu so pauschalen Urteilen über andere Menschen kommst.

25.11.2024 00:31 • #12


ElGatoRojo
Letztlich ist es doch heute deutlich einfacher, Daten für Zweifelssituationen zu sichern. Sie müssen ja nicht direkt auf dem Handy oder Computer sein, sondern Chats, Photos usw. können bequem auf einem USB-Stick gesichert werden. 64 GB in der Streichholzschachtel - davon konnte man vor Jahrzehnten nur träumen.

Von dem Moment an, wo es in der Beziehung knartscht, kann man sowohl Mann als auch Frau nur empfehlen, Datensicherung auch Ernst zu nehmen. Das technische Wissen dazu kann man sich ja aneignen.

25.11.2024 00:36 • x 5 #13


X
Vielen Dank @sadMonkey
dieser Aspekt ist mir in meinem Rosenkrieg noch gar nicht so aufgefallen.

25.11.2024 00:51 • x 1 #14


tlell
Zitat von sadMonkey:
Wenn nämlich jemand aus Rache nach einer Trennung - eventuell sogar erst nach Monaten oder Jahren - plötzlich mit Anzeigen oder Zivilrechtsverfahren ankommt und es Aussage gegen Aussage steht, dann können dich diese Chatverläufe und sonstige Daten retten.

Mit was soll denn der/die Ex Jahre später noch ankommen nach der Trennung? Das gilt doch nur, wenn es Wohneigentum oder Kinder ect gibt. Aber mit was soll ein/e Ex Jahre später noch kommen was vor Gericht bestand hat, wenn diese Punkte nicht vorhanden sind? Da bin ich echt gespannt jetzt.

25.11.2024 00:57 • x 1 #15


A


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