Schön, dass man auch mal was von den Männern liest.
Das hat meine Vermutungen voll und ganz bestätigt, was der TE hier geschrieben hat.
Ich habe aktuell 3 Jahre Affäre (mit diversen Trennungen dazwischen) beendet.
Am Anfang war alles einfach Balsam für mein Ego. Seine Aufmerksamkeiten, sein Interesse an mir, stundenlange Telefonate. Es kam, wie es kommen musste, ich hab mich verliebt und er auch. Es stand niemals zur Debatte, dass er sich trennt. Ich hatte mir fest vorgenommen, so lange zu bleiben, solange das Schöne das Schmerzhafte überwiegt. Hört sich vielleicht sehr abgeklärt an, ich wurde für die Selbstüberschätzung auch entsprechend belohnt.
Nach 2 Jahren fing er plötzlich an von Trennung zu reden. Nicht meinetwegen, sondern weil er so nicht mehr leben wollte. Plötzlich wurde alles noch inniger und wir verbrachten noch mehr Zeit zusammen.
Ich sprach meine Ängste aus, denn so wie ich ihn einschätzte, fürchtete ich, dass er sich trennt und dann zurückgeht. Er hats bestritten.
Nicht, dass ich mir nicht eine gemeinsame Zukunft gewünscht hätte, aber er ist so ein Gewohnheitsmensch, der in so einer extrem spiessigen Umgebung lebt, dass ich ohnehin nie geglaubt habe, dass er sich daraus löst.
Es kam dann so in Abwandlung. Er verliess sie nicht (natürlich), aber es gab durch seine Veränderung zu Hause wohl eine Krise. Von einem Tag auf den anderen hat er sich dann von mir zurückgezogen. Dass er seine Trennungspläne verworfen hat, darüber hat er kein Wort verloren, ich habs bemerkt und auf mein nachfragen, bekam ich keine Antwort.
Erst ein halbes Jahr später. Die Gründe in ungefähr die des TE. Ausser den Kindern, die sind schon flügge.
Ich habe in diesem letzten halben Jahr immer mehr den Respekt vor dem Menschen verloren, der bloss heisse Luft gemacht hat (auch wenn ich es vorher wusste, es war eine Enttäuschung).
Die gemeinsame Zeit wurde wortlos stark reduziert, ohne es mit mir zu kommunizieren.
In den letzten Wochen bin ich schon diesen ganzen Trennungsschmerz durchlaufen, weil mir klar wurde, ich kann und will dieses weniger nicht ertragen. Jetzt hab ich es beendet.
Ich möchte hier niemandem zu nahe treten, aber ich denke, dass das mit Kind und Gewohnheit einfach oft vorgeschoben ist. Es ist der Mut der fehlt, das eigene Leben in die Hand zu nehmen, Träume wahr zu machen und zwar deshalb, weil es anstrengend und auch schmerzhaft werden könnte, bis es besser wird. Mann (oder Frau) möchte die Konsequenzen des eigenen Tuns nicht auslöffeln müssen, da bleibt man lieber im gewohnten Elend (vor allem wenn es nur keine Liebe mehr ist und ansonsten erträglich).
Ich bin mir jetzt sehr sicher, dass ich so einen Partner ohnehin nicht an meiner Seite haben möchte. Ich hätte dann gerne einen mit Rückgrat, der konsequent sein kann.
Zum Thema Kinder kann ich übrigens als alleinerziehende Mama von 2 Kindern aus 2 verschiedenen Beziehungen nur anmerken, dass es nicht die Scheidung ist, die den Kindern zusetzt, sondern wie die Eltern damit umgehen. Bei einem Kind kümmert sich der Vater nicht - Kind leidet.
Der andere Vater kümmert sich, wir haben ein freundschaftliches Verhältnis. Kind leidet nicht. Vater leidet auch nicht, kann sein Kind täglich sehen, wenn er will.
14.09.2015 13:01 •
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