Hallo zusammen,
ich hätte nie gedacht, daß ich hier nun auch einmal lande. Ich hatte immer die Hoffnung, daß wir das Ruder nochmals herrumeißen, aber seit heute nacht weiß ich, daß dies nicht mehr passieren wird. Sie hat mit unserer Beziehung abgeschlossen, ich habe Sie zu lange nicht wahrgenommen, gehört, nicht daß ich schlecht zu Ihr gewesen wäre, aber alte nicht verheilte Narben aus Ihrer Kindheit u. meine Eltern die Sie nie richtig akzeptierten, haben Ihr im Laufe der Jahre die Kraft genommen. Ich habe es nicht bemerkt, wie kann ich mir das je verzeihen. Ich war so beschäftigt unseren Hausumbau voranzutreiben, der nun nach rund drei Jahren langam zu Ende geht, ich kann beruflich kürzer treten, ich wollte mir mehr Zeit nehmen, für die Kinder, für Sie, für mich. Ich fühle mich so ausgebrannt, ich habe für das Ziel, wohl den Weg verloren. Es hat vor rund 8 Monaten begonnen, daß Sie sich zunehmend von mir zurückgezogen hat. Zuerst zog Sie aus unserem Schlafzimmer aus, weil ich zunehmend Schnarchen begonnen habe - dies war zumindest damals die Aussage, es war für mich ein Stich ins Herz, meine große Liebe, die ich seit 24 Jahren kenne, die mir immer ein und alles bedeutet hatte, zog einen Stock nach oben. Ich fühlte mich so allein, war gleichzeitig verletzt, konnte immer noch nicht erkennen, wie es eigentlich Ihr erging. Ich war wahrscheinlich viel zu sehr mit meinem Schmerz beschäftigt. Ich merkte, daß ich Ihr mit der Fertigstellung des Umbaus, mit Überraschungen imponieren konnte. Nur ein Mann kann so töricht sein u. empfindet diese Reaktionen für Liebe. Es wurde ein regelrechtes, für mich abhängiges, Spiel daraus, ich trieb mich von einer baulichen zur nächsten baulichen Höchstleistung, obwohl Sie mir immer sagte, Sie brauche das nicht. Aber ich hörte Ihr nicht zu, ich war süchtig nach dem Moment der Anerkennung, ich hatte mich zu diesem Zeitpunkt schon lange aufgegeben. Ich war kein ebenbürtiger Partner mehr, in mehreren Gesprächen hat Sie mir Stück für Stück etwas mehr die Augen geöffnet. Ich spürte diese Gefahr, die auf uns zukam, dennoch war ich mir immer sicher: Wir schaffen es! Währenddessen muß Sie wohl nach und nach bemerkt haben, wie tot Sie eigentlich innerlich schon ist. Es folgten Monate einer von mir für mich selber innerlich inszenierten Hetzjagd, diese wunderbare Frau wieder für mich zurückgewinnen zu können. Ich weiß nun, es gibt keinen Weg zurück - Sie hat abgeschlossen mit mir, auch wenn Sie mich unheimlich achtet u. schätzt, aber eben nur noch als Vater, nicht mehr als Mann. Eine Welt ist in mir zusammengebrochen, die ganzen Bemühungen, Bestrebungen der Vergangenheit, alles umsonst, waren Sie doch schlußendlich nur ein Mittel für mich um von der Wirklichkeit abzulenken. Die Tatsache zu aktzeptieren. Ich habe schon vor diesem Gespräch befürchtet, daß es soweit kommen könnte, ich habe mit mir gehadert, was ich mit dem Haus machen soll, schließlich sind hier auch einiges an Schulden, die getilgt werden müssen. Ein Auszug kommt schon alleine finanziell nicht in Frage, wir waren so törricht und haben uns einen Traum bereitet, der für eine intakte Familie ein Traum ist, aber im nachhinein eben auch nicht teilbar um evtl. einen Teil zu vermieten. Meine Tochter sagte vor kurzem zu mir: Papa, dieses Haus ist so ein wunderschöner Traum, ich möchte nie wieder von hier weg, meinem Sohn geht es ebenso (12 u. 10 Jahre) Meine Frau hat mich nun gebeten, nachdem ich Ihr den Verkauf des Hauses angedroht habe, zu diesem Zeitpunkt hatte ich immer noch nicht begriffen u. war wieder mit mir selber beschäftigt, ich solle doch versuchen, der Kinder wegen, diese heile Welt weiter zu leben. Sie selber ist im Moment innerlich tot, Sie spürt sich selber nicht mehr, dies ist durch verschiedene Dinge aus der Vergangenheit, begründet währenddessen ich nie Ihr Bitten u. Klagen erhört, wahrgenommen habe. Im Grunde hat Sie recht, ich bin immer den bequemen Weg gegangen, während Sie immer um Akzeptanz in meiner u. auch wegen mir in Ihrer Familie gebettelt hat. Ich dagegen war immer fein raus u. habe mir dabei auch noch immer die Wunden geleckt, die mir ja so arg schmerzten. Doch was war mit Ihr? Ich habe Sie übersehen, damit muß ich heute leben. Obwohl ich immer nur für Sie u. die Kinder gelebt habe, nur war ich wohl die meiste Zeit auf dem falschen Weg, ich habe nie an eine andere Frau gedacht, auch für Sie war nie ein anderer ein Thema. Es ist wohl so, daß Sie heute, selbst nach rund 8 Monaten platonischem Nebenherleben, sagt, daß Sie für sich keinen neuen Mann mehr haben möchte, braucht. Es liegt wohl alles an Ihrem Schmerz, auch den noch vielen ungelösten Problemen u. Schmerzen die sich mit sich trägt. Mir geht es ähnlich, doch im Gegensatz zu Ihr fühle ich mich so endlos einsam, alleine, leer. Ich sehne mich nach jemadem der mir Nähe gibt, Stärke. Ich habe eine wahnsinnige Angst zu versagen im Geschäft, zu Hause vor den Kindern, ich habe Angst vor dem was kommt, Angst vor dem Alleinsein, daß Sie nicht mehr bei mir ist. Ich liebe Sie so sehr - ich weiß für mich, wäre der einzigste richtige Weg, die klare Trennung um mich von Ihr lösen zu können. Aber habe ich für mich das Recht, nur wegen mir, unseren Kindern dies anzutun. Ihnen Ihr Zuhause zu nehmen, die Familie zu nehmen, sie aus Ihrer beschützenden Obhut zu nehmen, oder wäre dies gar wieder nur eigensinnig von mir. Kann ich nicht meinen Kindern zuliebe, mich etwas hinten anstellen, und den beiden noch die nächsten Jahre in Glück bescheren? Darf ich es mir herausnehmen dies zu zerstören? Ich weiß es nicht. Ich liebe meine Kinder unglaublich, ich habe ein wunderschönes Verhältnis mit Ihnen, selbst mit meiner Frau, in dem momentanen Zustand, leben wir eigentlich sehr harmonisch miteinander, von unseren Freunden ahnt keiner etwas, wir gelten als das Traumpaar schlechthin. Wären wir auch, hätte ich nicht versagt, ja es gehören immer zwei dazu, aber ich habe schon die größeren Fehler gemacht. Was soll ich tun, nach anfänglichem Trennungswunsch, weil ich für mich sonst kaum weiterkomme, kann ich mittlerweile dies wegen unserer Kinder kaum mehr beführworten. Ich habe auch Angst vor dieser Entscheidung, ich weiß es einfach nicht. Dazu kommt die immer größer werdende Angst vor dem was kommt. Vielleicht würde sich im Lauf der Zeit auch wieder alles einrenken, wer weiß - ja, ja altes Männer-Wunschdenken. Was passiert, wenn Sie jemanden kennenlernt, wobei ich weiß, daß Sie sehr, sehr weit davon weg ist. Was passiert, wenn es mir passiert? Würde es nicht die Liebe geben und das was dazugehört, wir hätten eigentlich keine Probleme, Sie ist fürsorglich, umsorgt uns, lieb u. nett, ich tue ebenso meins dazu. Die Ironie dabei ist, daß wir erst jetzt wieder auf eine Augenhöhe gefunden haben, und die Harmonie noch größer geworden ist, nur die Liebe fehlt.
Zum Glück habe ich morgen mein erstes Einzelgespräch bei einer EFB, ich hoffe ich komme hier ein wenig weiter. Ich habe mich vorher gefühlt, als würde ich platzen, ich mußte jetzt einfach schreiben. Ich bin heute das erste mal seit, ich weiß gar nicht 20,30 od. mehr Jahren, als 40jähriger wie ein Schloßhund heulend auf dem Klo gesessen! Im Moment kann ich mir nicht recht vorstellen wie das alles weiter gehen soll! Ich weiß es einfach nicht. Ich danke euch für euer Aufmerksamkeit. B.
08.06.2007 09:54 •
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