Danke die aufheiternden und ermutigenden Worte.
Ich habe gerade einen Thread gelesen, über eine Beziehung zu einem *beep* (ist diese beziehung noch zu rettenl). Und schlagartig wurde mir etwas klar. Er ist auch ein *beep* und ich hatte während der Beziehung öfters die Vermutung, dass er auch ein emotionales Problem hat. Probleme mit Gefühlen usw. Ich habe ihn darauf angesprochen, ganz vorsichtig, und er sagte, aufgrund seiner Kindheit hat er ein Problem mit dem Vertrauen und dass er sich nicht so schnell öffnen kann. Er wurde oft fallen gelassen. Und ich sagte immer, dass ich nicht fordere und nicht erwarte, dass er sich sofort an mich emotional bindet und mir vertraut und mich überhaupt als sein Lebensglück betrachtet. Dass ich warten kann, bis er eben soweit ist. Dass ich geduldig bin. Dass ich einfach nur da bin in seinem Leben. Und jederzeit mit ihm reden werde, wenn er es sich wünscht. Wir waren Freunde erstmal. Nur er redete die ganze Zeit davon, dass ich sein Ein und Alles bin, dass er sich in mich verliebt hat und mit mir eine Familie gründen will. Vielleicht hat er sich das gewünscht, weil durch mich er eine gewisse Stabilität im Leben erhalten hat. Und ich habe diesen Worten geglaubt, anstatt einfach abzuwarten und zu schauen, ob er wirklich bereit war, sich auf mich einzulassen, oder nicht. Aber wenn man sich verliebt, denkt man nicht mehr rational. Nun ist es meine Lektion, aus allem was passiert ist, einfach zu lernen. Und jetzt, nachdem ich mich hier registriert habe und ein paar Geschichten gelesen habe und auch die lieben Kommentare von machiennelilly, minimine und Little Drummer Boy, fange ich an zu analysieren. Ohne die Gefühle beizumischen. Ohne mich klein zu fühlen. Langsam fühle ich mich wieder normal. Ich kann zwar nicht mit Gewissheit sagen, ob dieser Zustand andauern wird. Aber solange er genau jetzt in diesem Moment da ist, geniesse ich ihn. Es fühlt sich frei an. Und was ich noch hinzufügen möchte, ist, dass ich denke, dass ich eine Art Verantwortungsbewusstsein für ihn entwickelt habe. Er hat in mir ein Beschützerinstinkt geweckt, aufgrund seiner Vergangenheit. Ich denke, ich wollte ihn behüten, ihn beschützen, ihm zeigen, dass er hier jetzt sicher ist. Ich denke ich habe zum Teil eine Mutterrolle übernommen und ihn in eine Kindesrolle versetzt. Nun, das sind nur einseitige Erklärungen meinerseits. Wenn ich bereit bin, dann werde ich mit ihm reden und die Gewissheit verschaffen, was eigentlich los war. Und wenn er nicht viel dazu sagen wird, dann ist es auch eine Antwort, nämlich, dass er sich selbst unsicher ist und nicht die Verantwortung übernehmen will. Oder dass er in mir das Menschliche dermassen gering einschätzt, dass er es nicht für würdig empfindet, mit mir offen zu reden. Oder er wird nicht bereit sein für Offenheit. Fragen über Fragen... Ich denke, irgendwann werde ich meine Antwort finden. Und vielleicht ist es genau das, was mich am Meisten verletzt, eben, dass er dieses Behütete nicht gebraucht hat, wovon ich dachte, dass er es braucht. Andererseits ist es auch schade, dass er nicht offen genug zu mir war, um einfach zu sagen Halt Stopp, oder sonst was, was er nicht gut findet usw. Und das habe ich zu meinem Problem gemacht. Es ist aber nicht mein Problem. Ich habe meine Offenheit gegeben, und das wurde nicht aufgenommen. Es ist auch seine Lektion. Und ich hoffe wirklich, dass er auch aus dieser Lektion lernt. Und ich hoffe, dass er glücklich ist und sein Leben auf die Reihe kriegt. Ich wollte nur ein Teil davon sein. Und meine Lektion ist ebenso, dass ich akzeptieren soll, dass ich in einer Partnerschaft keine MutterRolle übernehmen soll, mit diesem behüten wollen. Aber ist es nicht das, was eine Beziehung ausmacht, dass man sich wohl und geborgen fühlt? Dass eben dieses Behüten dabei ist beidseitig? Ich denke, wenn beide dafür bereit sind, dann gehört es in eine Beziehung. Vielleicht war es einfach alles zu stabil und zu neu für ihn und er konnte sich nicht richtig assimilieren. Ich wünsche mir, dass ich trotz dessen ein Teil seines Lebens sein kann. Aber ich weiss nicht, wie ich reagieren würde, wenn er mit einer neuen Frau ankommt... Ich möchte ihn nicht alleine lassen in diesem Leben. Aber wenn er wollen würde, dass ich ein Teil seines Lebens bin, würde er es doch zeigen, oder? Ich denke, das ist die Antwort darauf, warum nur er es sein kann... Weil ich in mir immer das Verlangen gespürt habe, einem Menschen einfach alles zu geben, ihm zu helfen, für ihn da zu sein und ihn zu unterstützen. Nur bei ihm ging es so weit, dass ich mich selbst vergessen habe. Vielleicht habe ich einen BeschützerKomplex... Ich weiss es nicht... Er ist mir so hilflos vorgekommen in dieser Welt. Ich habe mich zu sehr emotional in seine Vergangenheit gesteigert. Und ich dachte, ich könnte diese Leere in ihm füllen. Und er ebenso in mir. Denn manchmal fühle ich mich sehr leer. Worauf das beruht, weiss ich nicht genau. Ich dachte nur, dass ich in ihm etwas ergänzen kann, ihm etwas geben, was er nie hatte. Das hat er auch immer gesagt, dass das was er von mir kriegt, einfach diese emotionale Geborgenheit, er nie hatte... Und deswegen verstehe ich nicht, warum er es nicht mehr gebraucht hat. Und wenn es ihm zu viel war, warum er es nicht gesagt hat... Denn einerseits, sagte er, dass er es braucht. Aber kam anscheinend nicht klar damit, als er es kriegte... Und ja, ich war schon zum Teil neben mir, bevor er in mein Leben kam. Ich fühle mich emotional nicht versorgt. Das liegt jedoch an mir selbst... Und ich weiss nicht, wie ich es mir selbst gut machen kann... Deswegen erhoffe ich es von anderen Menschen... Und habe es von ihm erhofft, weil ich dachte, dass da er weiss wie es ist, wenn man emotional alleine ist, dass er mich auch versteht...
Ich entschuldige mich für den langen Text... Es ist anscheinend sehr viel Redebedarf bei mir... Und ich danke Euch allen herzlich
19.03.2017 22:21 •
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